Wilhelm Ritter von Thoma

Wilhelm Ritter von Thoma
Wilhelm Ritter von Thoma

Wilhelm Ritter von Thoma (* 11. September 1891 Dachau, Oberbayern; † 30. April 1948 Dachau) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thoma wurde als Sohn eines königlich bayerischen Forstbeamten geboren. Nach Beendigung seiner Schullaufbahn meldete er sich am 23. September 1912 für zunächst zwei Jahre beim 3. Kgl. Bay. Infanterieregiment „Prinz Karl von Bayern“ in Augsburg als Offizieranwärter. Bei diesem Regiment wurde er am 20. Mai 1913 Fähnrich und am 1. August 1914 Leutnant.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg kämpfte von Thoma in den Vogesen, Lothringen, vor Nancy und Épinal, an der Somme und bei Péronne. Er nahm zudem auch an der bekannten Schlacht von Cambrai – der ersten großen Panzerschlacht der Geschichte – teil. Während des Krieges wurde er mehrfach verwundet. Er erhielt am 5. Juni 1916 das Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Orden, womit die Verleihung des persönlichen Adels mit dem Titel „Ritter von“ einher ging. Am 18. April 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Kurz vor Kriegsende kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Seine Entlassung erfolgte im September 1919.

Weimarer Republik

Von Thoma wurde nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft 1920 in die Reichswehr übernommen. Vom Juli 1922 an tat er acht Jahre lang Dienst in der 7. (bayerischen) Kraftfahrabteilung. Am 1. Februar 1925 wurde er Hauptmann und Chef der 2. Kompanie dieser Abteilung, welche in Würzburg stationiert war. In der folgenden Zeit durchlief er mehrere Stationen, u.a. 1930 Stabsdienst beim Gruppenkommando 2 in Kassel, 1931/1932 in der 7. Sanitätsabteilung in München.

Drittes Reich

In der ersten Zeit nach Hitlers Machtergreifung war er im Stab der 7. Division tätig, wo er am 1. April 1934 zum Major befördert wurde. Am 15. Oktober 1934 wurde er schließlich zum Kommandeur der II. Abteilung des Panzerregiments 4 ernannt.

Von Thoma nahm am Spanischen Bürgerkrieg teil und befehligte die Panzerabteilung der Legion Condor. Seit dem 1. August 1936 war er Oberstleutnant und wurde mit der spanischen Medalla Militar mit Brillanten sowie dem Spanienkreuz in Gold mit Schwertern und Brillanten ausgezeichnet. Seine Beförderung zum Oberst erhielt er am 1. April 1938. Nach der Rückkehr aus Spanien erhielt er das Kommando über das Panzerregiment 3 in Wien.

Beim Polenfeldzug führte er sein Regiment im Rahmen der 2. Panzerdivision bis an den Bug. Am 5. März 1940 wurde er ins Oberkommando des Heeres versetzt und erhielt die Dienststellung eines „Generals der Schnellen Truppen“. Am 1. August 1940 erhielt er die Beförderung zum Generalmajor und übernahm dann die 17. Panzerbrigade, bis er schließlich deren Führung übernahm und mit ihr am Russlandfeldzug, dem „Unternehmen Barbarossa“, teilnahm. Er wurde für seine Beteiligung an der Schlacht um Kiew am 31. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Vom 23. Mai bis 1. Juli 1942 nochmals als „General der Schnellen Truppen“ im OKH tätig, wurde er am 1. August 1942 zum Generalleutnant befördert und übernahm am 1. September 1942 das Kommando über das deutsche Afrikakorps und wenig später, am 24. Oktober 1942, auch vertretungsweise das Kommando über die deutsch-italienische „Panzerarmee Afrika“. Zusätzlich wurde er noch zum General der Panzertruppen befördert. Am 4. November 1942 geriet von Thoma in Nordafrika in britische Kriegsgefangenschaft, in der er den Rest des Krieges verbrachte. Seit 19. November 1942 war er im „Generalslager“ Trent Park. Seit 17. Juni 1944 war er hier der deutsche Lagerälteste. Bei der Abhöraktion der Briten in Trent Park stellte sich heraus, dass er nicht viel von Adolf Hitler hielt[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem Krieg lebte von Thoma bis zu seinem Tode in Dachau.

Auszeichnungen

Literatur

  • Sönke Neitzel: Abgehört. Deutsche Generäle in britischer Kriegsgefangenschaft 1942-1945, Berlin / München: Propyläen 2005, 638 S., 31 Abb., ISBN 3549072619

Einzelnachweise

  1. siehe Literaturnachweis
  2. a b c d e Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin, S.140
  3. Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945, Band IV. Württemberg II – Deutsches Reich, Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 2001, ISBN 3-00-00-1396-0, S.2092
  4. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.743

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