- Behrenstrasse
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Die Behrenstraße liegt im Berliner Ortsteil Mitte im Bezirk Mitte. Sie verbindet die Ebertstraße mit dem Straßenzug „Bebelplatz“ und „Hinter der Katholischen Kirche“. Sie wurde Ende des 17. Jahrhunderts bei der Erschließung der Friedrichstadt angelegt. Seit 1706 trägt sie den Namen von Johann Heinrich Behr, einem Berliner Stadtbaudirektor.
Da sie seit ihrer Errichtung im Mittelpunkt von Berlin liegt, war sie durch die Anwohner und Anlieger stets von überregionaler Bedeutung. Hier befanden und befinden sich viele Banken (Berliner Bankenviertel), Verwaltungsgebäude und kulturelle Einrichtungen.
Inhaltsverzeichnis
Historische Entwicklung der Anlieger
Behrenstraße 01–19
- Nr. 9–10
- Nr. 9 ehem. Praxis von Henriette Hirschfeld-Tiburtius
- (bis 1875) Sitz der Unionbank
- (1949–1990) Sitz des Ministerium des Innern der DDR
- Nr. 12 (identisch mit der heutigen Nummer 71)
- Wohnhaus von Heinrich Heine
Behrenstraße 20–39
- Nr. 21–22
- (1741?–1766?) Wohnhaus des Mathematikers Leonhard Euler
- (1911–1912) Errichtung durch Richard Bielenberg und Josef Moser
- (1910–1914) Sitz der Aktiengesellschaft A. Schaaffhausen'scher Bankverein zu Köln
- (1914–1929) Nach der Fusion Gebäude der Disconto-Gesellschaft
- (1929–1945) Nach der Fusion Gebäude der Deutsche Bank
- (seit 1992) Landesvertretung vom Freistaat Bayern
- Nr. 30
- (1820) Wohnhaus von Wilhelm von Humboldt, nachdem er zum 31. Dezember 1819 aus dem preußischen Staatsdienst entlassen worden war[1].
- Nr. 31
- (1777–1801) Wohnhaus des Künstlers/Kupferstechers Daniel Chodowiecki
- Nr. 32
- Wohnhaus des Bankiers Carl Fürstenberg
- Nr. 32/33
- (1900–19??) Sitz der Berliner Handelsgesellschaft, von Alfred Messel zwischen 1899 und 1900 im Stil der Neorenaissance errichtet
- Nr. 35
- Sitz der Pommersche Hypotheken-Aktienbank
- Nr.36–39
- (1889– 1945) Sitz der Dresdner Bank, von Ludwig Heim zwischen 1887 und 1889 im Stil der römischen Hochrenaissance errichtet
- (1945–1946) Sitz des Zentralausschusses der SPD
- (1946–1957) Sitz der Landes- bzw. Bezirksleitung Berlin der SED
- (1957–1990) Sitz der Staatsbank der DDR
- (1990–1998) Sitz der Berliner Bank
- (seit 2006) Hotel de Rome
Behrenstraße 40–59
- Nr. 40–41
- Sitz des Amt für Ausbildungsförderung des Studentenwerks Berlin
- Nr. 41
- (1788–1794) als Sitz der Allgemeinen Witwen-Verpflegungs-Anstalt errichtet
- (1800–1832) Wohnsitz des preußischen Innenministers
- (seit 1832) Verkauf und Zusammenlegung mit dem Gebäude Unter den Linden 37, Käufer war der Prinz von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I.
- (seit 1882) Gebäude der Königlichen Bibliothek
- (1945) Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
- (nach 1960) Neubau als Bürogebäude der Staatsbibliothek
- Nr. 42
- Niederländisches Palais
- Nr. 42–45
- (seit 1851) Sitz der Disconto-Gesellschaft
- (1899–1901) Neubau des Bankhauses durch Ernst Ludwig Heim
- (1909–1912) Erweiterung des Bankhauses durch Richard Bielenberg und Josef Moser
- (1921–1925) Aufstockung um vier Etagen
- (1929–1945) Nach Fusion Gebäude der Deutschen Bank
- (1960) Wiederaufbau nach starker Beschädigung im Krieg
- (1960–1990) Sitz verschiedener Behörden des Ministerrats der DDR und des Ost-Berliner Magistrats
- Nr. 45
- (1811–1813) Wohnhaus der Schriftstellerin Rahel Varnhagen von Ense
- Nr. 46
- Wohnhaus des Bankiers Friedrich Martin Magnus
- Wohnhaus von Professor Gustav von Magnus
- Sitz des Bankhaus Magnus
- Sitz der Berliner Bank
- (seit 1999) Sitz des Deutschen Sparkassen- und Giroverband
- Nr. 50
- (????–????) Sitz des Königlichen Eisenbahn-Commissariats von Preußen
- Nr. 55
- (vor 1775) Theater von Franz Schuch, unter anderem Erstaufführungen von Gotthold Ephraim Lessings Emilia Galotti 1772 und Goethes Götz von Berlichingen.
- (1775–1789) Theater an der Behrenstraße von Carl Theophil Doebbelin
- (ab 1789) Gründung und erster Standort vom Deutschen Nationaltheater
- Nr. 55–57
- (1892–189?) Standort des Theater Unter den Linden, nach dem Entwurf von Hermann Gottfried Helmer und Ferdinand Fellner 1891–1892 im Stil des Wiener Barock errichtet
- (1898–1945) Standort des Metropol-Theaters
- (seit 1947) Standort der Komischen Oper
- Nr. 58
- (1837) Der Erzähler Paul Heyse verlebte hier seit 1837 seine Kinder- und Jugendjahre[2].
Behrenstraße 60-74
- Nr. 66
- (18??–19??) „Bureau des großen General-Stabes und topographisches Bureau der Königlichen Plankammer“, Sitz des preußischen Generalstabs Helmuth Graf von Moltke
- (19??–19??) Sitz des katholischen Bischofs von Berlin
- Konsularabteilung der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin
- Nr. 71–72
- (April 1821–22) Wohnhaus von Heinrich Heine, der dort ein möbliertes Zimmer in der 3. Etage bezog und sein Jurastudium an der Berliner Universität aufnahm[3]
- Nr. 72 (Rückseite der Akademie der Künste)
- Standort des Adlon-Palais, in dem sich der China Club Berlin über mehrer Etagen erstreckt. In dem Gebäude, dass dem Hotel Adlon gehört und seine Rückseite bildet, befindet sich Parterre und im Untergeschoss das Felix Clubrestaurant
- Nr. 73 Appartements (Rückseite DZ Bank), Wohnsitz von Gerhard Schröder[4]
- Nr. 74 Botschaft der Vereinigten Staaten
Ungeklärte Lage
(trotz anderer Postanschrift Anlieger der Straße)
- Botschaft der Russischen Föderation
- Denkmal für die ermordeten Juden Europas
- Hotel Adlon
- Sankt-Hedwigs-Kathedrale
- Bebelplatz
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Werner Liersch: Dichters Ort : ein literarischer Reiseführer. Rudolstadt 1985, S. 13
- ↑ Werner Liersch: Dichters Ort : ein literarischer Reiseführer. Rudolstadt 1985, S. 13
- ↑ Werner Liersch: Dichters Ort : ein literarischer Reiseführer. Rudolstadt 1985, S. 13
- ↑ http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,387696,00.html
52.51543888888913.386094444444Koordinaten: 52° 30′ 56″ N, 13° 23′ 10″ O
- Nr. 9–10
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