Willi Cordier

Willi Cordier

Wilhelm Cordier (* 1913; † 1982; auch Willy Cordier) war ein deutscher Prediger.

Leben

Cordier war Soldat im Zweiten Weltkrieg und kam 1947 mit seiner Frau und seinen Töchtern von Esslingen nach Pforzheim, das durch einen alliierten Bombenangriff am 23. Februar 1945 völlig zerstört worden war. Dort trat er zunächst in den Dienst des CVJM. Angesichts der totalen Zerstörung und einer generellen Skepsis gegenüber dem Wiederaufbau begann er jedoch bald, in seinen Predigten die Kirche und andere Aufbaukräfte zu kritisieren.

Sein bald erfolgter Kirchenaustritt war Vorbild für ungefähr 130 Pforzheimer, die es ihm gleichtaten. Cordier weitete seine Predigten auf das Umland aus und vertrat fortan ein Christentum ohne Kirche, ohne Theologie. 1954 wanderte er schließlich auf die Falklandinseln aus, zusammen mit etwa 50 vorwiegend jungen Anhängern. Sie arbeiteten dort im Auftrag der Falkland Islands Company. Im Jahr 1958 siedelten sie auf das argentinische Festland um. In der "Colonia Paso Flores" in der Nähe von Bariloche fanden sie zunächst eine Bleibe. Als im Herbst des Jahres 1958 eine Gruppe von ca. 40-50 Personen direkt aus Pforzheim in Paso Flores ankam, belief sich die Zahl der Auswanderer auf etwa 80 Personen. Anfang der siebziger Jahre kam es zur Aufspaltung der Gruppe. Eine Gruppe siedelte in Cholila, das südlich von El Bolsón liegt, an. Durch den Bau eines Staudamms musste die Kolonie im Jahr 1990 einen neuen Standort beziehen, das heutige "El Manantial de Paso Flores".

Literatur

  • Wolfgang Büscher: „Deutschland, eine Reise“, Rowohlt Berlin 2005, ISBN 3871345296, Seite 223-233.
  • Helene Kirschler-Nessler: Als Siedler in Patagonien: 1967 - 1997, Norderstedt: BoD 2002, ISBN 383113863X

Weblinks


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