Wimshurst-Maschine

Wimshurst-Maschine
Wimshurstmaschine mit zwei Leidener Flaschen

Eine Wimshurstmaschine ist eine frühe Influenzmaschine zur Erzeugung von Hochspannung mit Hilfe der Influenz. Benannt wurde sie nach ihrem britischen Erfinder James Wimshurst (1832–1903).

Aufbau

Charakteristisch sind die beiden vertikal montierten, gegenläufigen und nichtleitenden Scheiben, auf denen sich leitende Segmente aus Metall befinden. Zwei sich gegenüberstehende Kugeln, die durch Abnehmer elektrisch gespeist werden, bilden eine Funkenstrecke.
Auf jeder Seite befindet sich ein „Neutralisator“ (Siehe Abbildung: Neutralisator verläuft auf der Vorderseite von oben links nach unten rechts), der durch Abnehmer jeweils gegenüberliegende Segmente auf einer Scheibe verbindet. Durch Verstellen der Neutralisatoren lässt sich die Maschine auf hohen Ausgangsstrom oder hohe Ausgangsspannung einstellen: Bei hoch eingestellten Neutralisatoren (wie in der Abbildung zu sehen) liefert die Maschine eine hohe Spannung (bis über 100 kV). Befinden sich die Neutralisatoren nahe der Abnehmer (links und rechts), so sinkt die Ausgangsspannung und der mögliche Ausgangsstrom steigt an. [1]

Die Wimshurstmaschine benötigt für den Start keine elektrische Initialladung, da immer geringe Störungen des neutralen Gleichgewichtszustandes des Ladungsverteilung vorhanden sind. Für den Betrieb ist mechanische Energie in Form einer Drehbewegung erforderlich. Am Ausgang steht bei konstanter Drehzahl der Scheiben ein konstanter elektrischer Strom (einige 10 µA) zur Verfügung.

Gespeichert werden kann die Ladung wie bei jeder anderen Hochspannungsquelle in hochspannungstauglichen Kondensatoren, welche wie bei anderen historischen elektrotechnischen Geräten beispielsweise in Form von Leidener Flaschen realisiert sein können. Sie glätten die Spannung und dies ergibt eine geringfügig größere Schlagweite, d.h. die vom Funken maximal überbrückbare Luftstrecke, sowie eine höhere Entladungs-Stromstärke. Während man ohne Kondensatoren lediglich ein leises Knacken hört und die Überschläge nur im Dunkeln zu beobachten sind, können mit Speicherkondensatoren laute helle Funken erzeugt werden.

Quellen

  1. hcrs.at: Influenzmaschine - Wie Sie mehr aus Ihrer Wimshurstmaschine herausholen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wimshurst — James Wimshurst James Wimshurst (* 13. April 1832 in Poplar; † 3. Januar 1903 in Clapham, London) war ein englischer Erfinder. Leben und Wirken Wimshurst war der Sohn des Henry Wimshurst. Er wuchs im Steabonheath Haus in London auf und wurde… …   Deutsch Wikipedia

  • James Wimshurst — (* 13. April 1832 in Poplar; † 3. Januar 1903 in Clapham, London) war ein englischer Erfinder. Leben und Wirken Wimshurst war der Sohn des Henry Wimshurst. Er wuchs im Steabonheath Haus in London auf und wurde Auszubildender bei der Werft Thames… …   Deutsch Wikipedia

  • Holtz-Maschine — Influenzmaschinen sind elektrostatische Generatoren, die zur Spannungserzeugung das Prinzip der Trennung elektrischer Ladungen durch Influenz nutzen. Im Gegensatz zu elektrodynamischen Generatoren nutzen Influenzmaschinen die Kraftwirkung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Erfinder — Dies ist eine Liste von Erfindern, die die Welt mit ihren Erfindungen bereichert haben. Ein Erfinder ist jemand, der ein Problem erkannt hat, es gelöst und mindestens einmal damit Erfolg gehabt hat. Er muss nicht der erste gewesen sein; eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Erfindern — Dies ist eine Liste von Erfindern, die die Welt mit ihren Erfindungen bereichert haben. Ein Erfinder ist jemand, der ein Problem erkannt hat, es gelöst und mindestens einmal damit Erfolg gehabt hat. Er muss nicht der erste gewesen sein; eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Funkeninduktor — Der Funkeninduktor ist ein historisches elektrisches Gerät zur induktiven Erzeugung von Hochspannungsimpulsen und wird in älterer Literatur auch als Induktorium[1] bezeichnet. Es wurde vielfältig eingesetzt, um Funkeninduktor aus dem Jahr 1920… …   Deutsch Wikipedia

  • Hochspannungsinduktor — Der Funkeninduktor ist ein historisches elektrisches Gerät zur induktiven Erzeugung von Hochspannungsimpulsen und wird in ältere Literatur auch als Induktorium[1] bezeichnet. Es wurde vielfältig eingesetzt, um eine Hochspannung bis etwa 250… …   Deutsch Wikipedia

  • Wimshurstmaschine — mit zwei Leidener Flaschen Eine Wimshurstmaschine ist eine frühe Influenzmaschine zur Erzeugung von Hochspannung mit Hilfe der Influenz. Benannt wurde sie nach ihrem britischen Erfinder James Wimshurst welcher diese Maschine 1878 entwickelte.… …   Deutsch Wikipedia

  • Influenzmaschine — (Elektrophormaschine), eine Vorrichtung zur Erzeugung größerer Elektrizitätsmengen durch elektrische Verteilung (Influenz). Das Prinzip der sogen. unselbständigen I. ist in Fig. 1 (S. 824) dargestellt. A u. B bedeuten zwei Elektrophorkuchen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Holtzmaschine — Influenzmaschinen sind elektrostatische Generatoren, die zur Spannungserzeugung das Prinzip der Trennung elektrischer Ladungen durch Influenz nutzen. Im Gegensatz zu elektrodynamischen Generatoren nutzen Influenzmaschinen die Kraftwirkung des… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”