Windenreute

Windenreute
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Emmendingen
Emmendingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Emmendingen hervorgehoben
48.1213888888897.8491666666667201Koordinaten: 48° 7′ N, 7° 51′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Emmendingen
Höhe: 201 m ü. NN
Fläche: 33,8 km²
Einwohner: 26.456 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 783 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 79301–79312
Vorwahl: 07641
Kfz-Kennzeichen: EM
Gemeindeschlüssel: 08 3 16 011
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Landvogtei 10
79312 Emmendingen
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Stefan Schlatterer (CDU)
Lage der Stadt im Landkreis Emmendingen
Karte
Luftbild von Emmendingen aufgenommen bei einer Ballonfahrt

Emmendingen ist eine badische Stadt im Südwesten Baden-Württembergs, etwa 14 km nördlich von Freiburg im Breisgau. Sie ist die Kreisstadt und ist mit mehr als 26.000 Einwohnern größte Stadt des Landkreises Emmendingen sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.

Seit 1. Januar 1973 ist Emmendingen Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Freiamt, Malterdingen, Sexau und Teningen hat die Stadt eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt im Breisgau zwischen der Vorbergzone des Schwarzwaldes und dem Kaiserstuhl in der Rheinebene im Norden der so genannten Freiburger Bucht in 189 bis 368 Meter Höhe. Am Westrand von Emmendingen fließt die Elz. Sie teilt sich kurz nach dem Zusammenfluss mit Dreisam und Glotter bei Riegel in die Alte Elz und den Leopoldskanal, die beide in den Rhein münden. Der Leopoldskanal wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zur Hochwasserentlastung gebaut.

Nachbarstädte

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Emmendingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Malterdingen, Kenzingen, Freiamt (Schwarzwald), Sexau, Denzlingen, Reute (Breisgau) und Teningen.

Stadtgliederung

Die Stadt Emmendingen ist in die sechs Stadtteile Emmendingen-Kernstadt, Kollmarsreute, Maleck, Mundingen, Wasser und Windenreute gegliedert. Die räumlichen Grenzen der Stadtteile entsprechen mit Ausnahme der Stadtteile Emmendingen-Kernstadt, Windenreute und Kollmarsreute den ehemals selbstständigen Gemeinden. Die Stadtteile mit Ausnahme des Stadtteils Emmendingen-Kernstadt sind zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, das heißt es gibt jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl zu wählenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzendem. Jede Ortschaft hat eine Ortschaftsverwaltung mit der Bezeichnung „Bürger- und Ortschaftsamt“.[2]
Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise weitere separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, die meist nur sehr wenige Einwohner haben, inzwischen aber teilweise auch schon mit dem Hauptort zusammengewachsen sind. Zum Stadtteil Emmendingen-Kernstadt gehören die Stadt Emmendingen und das Kloster Tennenbach. Zum Stadtteil Kollmarsreute gehören das Dorf Kollmarsreute, der Weiler Altdorf und der Ort Siedlung an der Landstraße. Zum Stadtteil Maleck gehören das Dorf Maleck, die Zinken Brandel, Hintere Zeismatte und Vordere Zeismatte, Höfe und Häuser Auf dem Buch und der Wohnplatz am Laberberg. Zum Stadtteil Mundingen gehören das Dorf Mundingen, die Höfe Amsenhof, Huttenhof, Lehenhof und Wöpplinsberg und die Wohnplätze Mundinger Mühle, Teningen-Mundingen und Villa Saaler. Zum Stadtteil Wasser gehört das Dorf Wasser. Zum Stadtteil Windenreute gehören das Dorf Windenreute und die Burgruine Hochburg.
Im Stadtteil Emmendingen-Kernstadt liegen die abgegangenen Ortschaften Bertoldsfeld, Buchgieße, Kastelberg, Eichberg, Glimpenheim, Weiherschloß (Wyier, Wyer) und Weiler. Im Stadtteil Kollmarsreute liegt die abgegangene Ortschaft Walenwinkel. Im Stadtteil Maleck liegen die abgegangenen Ortschaften Korben, Laberhof und Lindenfurt. Im Stadtteil Mundingen liegen die abgegangenen Ortschaften Graben, Lohe, Schorren und Wittenbühl. Im Stadtteil Wasser liegen die beiden nur aufgund von Flurnamen angenommenen abgegangenen Ortschaften Steckenhof und Weilerhof und im Stadtteil Windenreute liegen die ebenfalls aufgrund von Flurnamen angenommenen abgegangenen Ortschaften Bürkleäcker, Kastelberg und Schauhof.[3]

Emmendingen-Kernstadt ist wiederum in die Stadtbezirke Unterstadt, Über der Elz, Mittelstadt, Oberstadt, Bürkle und Bleiche gegliedert. Zudem gibt es auch neue Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Grenzen meist jedoch nicht genau festgelegt sind.

Wappen Kollmarsreute
Kollmarsreute
Wappen Maleck
Maleck
Wappen Mundingen
Mundingen
Wappen Wasser
Wasser
Wappen Windenreute
Windenreute

Raumplanung

Emmendingen bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Südlicher Oberrhein. Zugehöriges Oberzentrum ist Freiburg im Breisgau. Zum Mittelbereich Emmendingen gehören neben der Stadt Emmendingen noch die Städte und Gemeinden Bahlingen am Kaiserstuhl, Denzlingen, Elzach, Endingen am Kaiserstuhl, Forchheim, Freiamt, Herbolzheim, Kenzingen, Malterdingen, Reute, Rheinhausen, Riegel am Kaiserstuhl, Sasbach am Kaiserstuhl, Sexau, Teningen, Vörstetten, Waldkirch, Weisweil und Wyhl am Kaiserstuhl des Landkreises Emmendingen.

Geschichte

Markgrafenschloß
Eine große Tradition in Emmendingen: die Fasnacht

Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Emmendingen geht auf das Jahr 1091 zurück. Wenige Jahre später wurde Emmendingen ausdrücklich als Ortschaft erwähnt. Die erste Quelle, die von der Burg Hochburg (Hachberg) spricht, stammt aus dem Jahr 1127. Ebenfalls auf das 12. Jahrhundert geht das Kloster Tennenbach, eine Zisterziensergründung zurück.

1415 verkaufte der Markgraf Otto II. von Hachberg Burg und Herrschaft Hachberg an den Markgrafen Bernhard I. von Baden. Die Markgrafschaft Baden-Hachberg fiel zurück in das badische Stammhaus. Im Jahr 1418 erhielt die Ortschaft Emmendingen auf Betreiben dieses Markgrafen von König Sigismund das Marktrecht. Nur sechs Jahre später wurde der Marktflecken im Mühlburger Krieg eingenommen und fast völlig zerstört. Im Bauernkrieg von 1525 beteiligten sich zahlreiche Emmendinger an der erfolglosen Belagerung der Hochburg und der Zerstörung des Klosters Tennenbach. In der Nachfolge von Markgraf Karl II. wurde 1584 die Markgrafschaft Baden erneut geteilt. Der Marktflecken Emmendingen wurde Residenz der Markgrafschaft Baden-Hachberg unter Jakob III., dem dieser jedoch am 1. Januar 1590 das Stadtrecht verlieh. Im selben Jahr konvertierte Jakob nach dem von ihm einberufenen Emmendinger Religionsgespräch zum Katholizismus. Wenig später starb er im Alter von 28 Jahren. Nach dem erhaltenen Sektionsbericht wurde er mit Arsenik vergiftet. Die Herrschaft fiel zurück an seinen protestantischen Bruder Ernst Friedrich.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Emmendingen fast völlig zerstört. 1648 waren von den vormals 800 Einwohnern nurmehr knapp 100 übriggeblieben. 1809 wird Emmendingen Sitz des gleichnamigen Bezirksamtes, das 1939 zum Landkreis Emmendingen wird. Bei der Kreisreform Baden-Württemberg 1973 bleibt der Landkreis Emmendingen im Wesentlichen unverändert. Die Einwohnerzahl der Stadt Emmendingen überschritt 1972 im Rahmen der Gemeindereform die 20.000-Grenze. Danach stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Januar 1973 beschloss.

Auch die Stadtteile Emmendingen haben eine lange Geschichte. Sie teilten die Geschicke der Stadt und waren Teil der Markgrafschaft Baden-Hachberg. 1803 gehörten sie zum Oberamt Hochberg, aus dem 1809 das Bezirksamt Emmendingen hervorging.

Kollmarsreute wurde 1385 als „zu Kolmers Ruti in Brisgowe“ erstmals erwähnt. Der Ort lag ursprünglich an der Elz, wurde dann aber wegen Hochwassergefahr 1784 an die heutige Stelle verlegt. Maleck wurde 1317 als villa Malnegge, Mundingen 1147, Wasser 1419 als „uff dem Wasser“ und Windenreute 1094 als Winedoriuti erstmals erwähnt.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden in die Stadt Emmendingen eingemeindet:

  • 1883: Niederemmendingen
  • 1. August 1971: Kollmarsreute, Maleck und Windenreute
  • 1. Januar 1974: Mundingen
  • 1. Januar 1975: Wasser

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1812 1.399
1830 1.849
1852 2.033
1. Dezember 1871 3.391
1. Dezember 1880 ¹ 3.598
1. Dezember 1900 ¹ 4.317
1. Dezember 1910 ¹ 8.430
16. Juni 1925 ¹ 8.890
16. Juni 1933 ¹ 9.514
17. Mai 1939 ¹ 9.893
1946 8.917
Jahr Einwohner
13. September 1950 ¹ 10.317
6. Juni 1961 ¹ 13.256
27. Mai 1970 ¹ 16.028
31. Dezember 1975 24.722
31. Dezember 1980 24.740
27. Mai 1987 ¹ 22.819
31. Dezember 1990 23.590
31. Dezember 1995 24.796
31. Dezember 2000 25.240
31. Dezember 2005 26.127
30. Oktober 2006 25.805

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

In Emmendingen sind 39,8 % der Bevölkerung evangelisch, 31,54 % katholisch und 28,66 % gehören einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an (Stand: 31. Dezember 2006).

Emmendingen gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat Breisgau unterstellt. Im Jahr 1556 führte Markgraf Karl II. in Emmendingen die Reformation ein. 1590 kehrte die Markgrafschaft Baden-Hachberg und damit auch Emmendingen unter Jakob III. kurzzeitig zum Katholizismus zurück. Nach seinem gewaltsamen Tod wurde wieder der evangelische Glaube eingeführt. Danach war Emmendingen eine überwiegend protestantische Stadt. Die Gemeinde Emmendingen gehörte zum Spezialat Hochberg und war Sitz des Superintendenten.

Im 19. Jahrhundert wurde Emmendingen Sitz eines Dekans der Evangelischen Landeskirche in Baden. Die evangelische Stadtkirche (erbaut 1430–1434 mit späteren Umbauten) ist die Pfarrkirche für die Christuspfarrei, die auch den Stadtteil Wasser (der jedoch eine eigene Kirche aus dem 18. Jahrhundert besitzt) betreut, und die 1904 errichtete Lutherpfarrei, die für die Oberstadt zuständig ist. 1937 wurde die Johannespfarrei errichtet, deren Sitz seit 1964 in Windenreute ist. Diese Gemeinde betreut auch die Stadtteile Kollmarsreute (die jedoch seit 1913 eine eigene Kirche hat) und Maleck. Die vierte evangelische Pfarrei ist die 1969 errichtete Pauluspfarrei für das Neubaugebiet Bürkle-Bleiche. Im Stadtteil Mundingen gibt es auch eine evangelische Gemeinde, die sich in der 1727 erbauten Kirche versammelt. Alle evangelischen Gemeinden gehören zum Dekanat Emmendingen.

Im 19. Jahrhundert zogen wieder Katholiken nach Emmendingen. 1863 wurde die Kirche St. Bonifatius errichtet. Die Pfarrkuratie von 1864 wurde 1882 zur Pfarrei erhoben. Da die Zahl der katholischen Einwohner rasch zunahm, wurde in zwei Bauabschnitten (1894–1896 und 1911–1913) die heutige Bonifatiuskirche im neugotischen Stil erbaut. Das Vorgängerkirchlein trug man ab und baute es in Denzlingen als Josefskirche wieder auf. Zur Gemeinde gehören auch die Stadtteile Maleck, Mundingen und Windenreute sowie die Nachbargemeinde Freiamt. Eine zweite katholische Pfarrei (St. Johannes) wurde 1975 errichtet. Diese betreut auch die Katholiken in Kollmarsreute und Wasser sowie in der Nachbargemeinde Sexau. Beide katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Waldkirch des Erzbistums Freiburg.

Neben den beiden großen christlichen Kirchen gibt es in Emmendingen auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Freie evangelische Gemeinde und die Gemeinde Gottes. Auch die Neuapostolische Kirche und die Zeugen Jehovas sind in Emmendingen vertreten.

1716 wurde mit der Aufnahme von fünf Familien eine jüdische Gemeinde gegründet, deren Synagoge am 10. November 1938 in der Reichspogromnacht zerstört wurde. Am 17. Oktober 1940 wurden die letzten Emmendinger Juden deportiert. 1995 wurde von Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion eine neue jüdische Gemeinde gegründet, die derzeit zirka 300 Mitglieder hat.

Ferner gibt es in der Stadt eine Türkisch-Islamische Moschee.

Politik

Der Marktplatz mit dem alten Rathaus von Emmendingen. Hier befindet sich auch das Deutsche Tagebucharchiv.

Gemeinsam mit den Gemeinden Freiamt, Malterdingen, Teningen und Sexau bildet die Stadt Emmendingen seit dem 1. Januar 1975 die Verwaltungsgemeinschaft Emmendingen, deren Aufgabe im Wesentlichen die Aufstellung des Flächennutzungsplanes für die Gemarkungen der beteiligten Gemeinden ist.

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt standen ab 1590 ein Bürgermeister und zwölf Räte. Die laufenden Geschäfte besorgte der Stadtschreiber. Die Räte waren zugleich Richter, die mehrmals jährlich unter einem vom Markgraf eingesetzten Schultheißen tagten. Im 18. Jahrhundert gab es neben dem Rat und den Bürgermeistern noch Beigeordnete. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es nur noch den Bürgermeister und den Gemeinderat. Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1973 trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird heute von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von 8 Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.

Die Bürgermeister und Oberbürgermeister seit 1833 (noch lückenhaft):

  • 1830–1833: Johann Philipp Sonntag
  • 1833–1835: Carl Helbing
  • 1876–1877: Gustav Wagner
  • 1878–1891: Andreas Roll
  • 1891–1897: Wilhelm Schneider
  • 1897–1921: Albert Rehm
  • 1921–1945: Franz Hirt
  • 1945–1981: Karl Faller, CDU
  • 1981–1988: Hans-Peter Schlatterer, parteilos
  • 1988–2004: Ulrich Niemann, SPD
  • 2004–heute: Stefan Schlatterer, (CDU)

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

CDU 27,8 % –5,6 8 Sitze –5
SPD 25,4 % –3,4 7 Sitze –4
GRÜNE 20,5 % +8,1 5 Sitze +1
FWG 17,0 % +0,4 4 Sitze –2
FDP/DVP 9,4 % +0,5 2 Sitze –1

Wappen

Das Wappen der Stadt Emmendingen zeigt in gespaltenem Schild vorn in Gold einen roten Schrägbalken (das ist das alte badische Wappen), hinten in Blau einen silbernen gerüsteten Ritter, einen silbernen Stab in der Rechten haltend und die Linke auf das umgehängte silberne Schwert stützend. Die Stadtflagge ist blau-gelb -rot. Das Wappen wurde bei der Stadterhebung angenommen. Es zeigt das Wappensymbol der Ortsherren (den Schrägbalken) und den Ritter, der die Wehrhaftigkeit symbolisieren sollte. Zuvor war statt des Ritters ein Pflugschar in den Siegeln abgedruckt. Anfangs stand der Ritter auf einem Dreiberg. Die heutige Darstellung wurde 1960 offiziell festgelegt.

Städtepartnerschaften

Emmendingen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

  • Versicherungspflichtig Beschäftigte: 8.722 (Stand: 30. Juni 2006),
    hiervon entfallen auf die einzelnen Bereiche:
    • produzierendes Gewerbe: 1.330
    • Handel, Verkehr, Gastgewerbe 1.750

Verkehr

Emmendingen hat keinen direkten Autobahnanschluss. Die nächstgelegene Anschlussstelle gehört zu Teningen an der Bundesautobahn 5 Karlsruhe-Basel. Durch die Stadt verläuft die Bundesstraße 3 (Offenburg-Freiburg im Breisgau). Emmendingen liegt an der Badischen Hauptbahn von Mannheim nach Basel. Neben dem zentral gelegenen Bahnhof gibt es Haltestellen in den Ortsteilen Kollmarsreute und (Teningen-)Mundingen, ein weiterer Bahnhaltepunkt im Ortsteil Bürkle-Bleiche befindet sich in der Planung. Die Stadt gehört dem Regio-Verkehrsverbund Freiburg an.

Die nächst gelegenen Flughäfen sind Lahr, Freiburg und Basel.

Behörden und Gerichte

Als Kreisstadt ist Emmendingen Sitz der Kreisverwaltung des gleichnamigen Landkreises. Außerdem gibt es ein Finanzamt und eine Arbeitsagentur sowie ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört.

Die Stadt ist auch Sitz des Kirchenbezirks Emmendingen der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Die Post wird 1745 erstmals als Posthalterei erwähnt. 1811 gab es eine Postexpedition und seit 1876 ein Postamt 3. Klasse.

Des weiteren befindet sich in Emmendingen eine Polizeidirektion mit Kriminalpolizei und dem Polizeirevier Emmendingen.

Medien

Über das Lokalgeschehen in Emmendingen berichtet als Tageszeitung die Badische Zeitung aus Freiburg im Breisgau und ebenfalls die Wochenzeitung Emmendinger Tor, die seit 1974 in alle Haushalte direkt verteilt wird.

Bildungseinrichtungen

Bereits zwei Jahre nach Einführung der Reformation (1556) gab es in Emmendingen eine erste Volksschule. Heute bestehen neben dem Goethe-Gymnasium, das aus der 1667 gegründeten Lateinschule hervorging, die Markgrafen-Realschule, die Fritz-Boehle-Hauptschule mit Werkrealschule, die Markgrafen Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie die C.-F. Meerwein-Schule und die Fritz-Boehle-Grundschule als Grundschulen in der Kernstadt und weitere Grundschulen in Kollmarsreute, Mundingen, Wasser und Windenreute. Die Stadt ist auch Träger der Karl-Friedrich-Förderschule.

Der Landkreis Emmendingen ist Träger der Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen Schulen und der kaufmännisch ausgerichteten Carl-Helbing-Schule sowie der Eduard-Spranger-Schule für Geistigbehinderte mit Schulkindergarten für geistigbehinderte Kinder im Ortsteil Wasser, wo sich auch die Staatliche Schule für Körperbehinderte mit Heim (Schulträger: Land Baden-Württemberg) befindet. Ferner gibt es die Staatliche Fachschule für Landwirtschaft Hochburg im Ortsteil Windenreute.

Die Volkshochschule Nördlicher Breisgau, die Integrative Waldorfschule Emmendingen (gemeinsamer Unterricht von Kindern ohne und mit geistiger Behinderung), die Musikschule Nördlicher Breisgau und die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen runden das schulische Angebot in Emmendingens ab.

Krankenhäuser

Der Landkreis Emmendingen ist Träger des Kreiskrankenhauses Emmendingen. Daneben gibt es als Anstalt des Öffentlichen Rechts das Zentrum für Psychiatrie Emmendingen. Beide Einrichtungen sind Akademische Lehrkrankenhäuser der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Freizeit- und Sportanlagen

Emmendingen hat ein Freibad und einen Skateplatz mit einer (Beton-)Funbox, mehrere Sport- und Veranstaltungshallen (Goethe-Halle, Hermann-Günth-Halle, Steinhalle und Fritz-Boehle-Halle, Karl-Faller-Halle, Elzhalle), die Sportanlagen des Turnerbundes und mehrere Fußballplätze (darunter den Rasen- und Hallenplatz des ZPEs und den Goethe Bolzplatz).

Es gibt in der näheren Umgebung von Emmendingen sechs Fußballvereine (FC Emmendingen, FV Windenreute, SV Wasser, SV Kollmarsreute, SV Mundingen, ÜTSE Emmendingen) Windenreute, Wasser und Kollmarsreute haben allerdings in einigen Jugendspielklassen sowie bei den aktiven Herrenmannschaften Spielgemeinschaften gegründet. Diese Vereine haben, bis auf ÜTSE Emmendingen, jeweils einen vereinseigenen Fußballplatz. Der FC Emmendingen spielt im Elzstadion. Außerdem gibt es in Emmendingen den Sportfliegerclub C.F. Meerwein.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Emmendinger Tor

Mit seiner schönen Altstadt (unter anderem dem Stadttor, das Wahrzeichen der Stadt und dem Markgrafenschloß mit Stadtmuseum), der mittelalterlichen Ruine Hochburg, dem Weinanbau im Ortsteil Mundingen und anderen Sehenswürdigkeiten ist Emmendingen ein attraktiver Urlaubsort.

Bauwerke

Das Markgrafenschloss ist ein Renaissance-Bau mit achteckigen Treppenturm an der Nordseite. 1590 fand in einem daneben liegenden Gebäude, dem Kapitelsaal, das berühmte Emmendinger Religionsgespräch statt, das Jakob III. von Baden-Hachberg (1577–1590) angeregt hatte. Heute ist hier das Museum zur Stadtgeschichte und das Fotomuseum Hirsmüller untergebracht.

Datei:Emmendingen schlosserhaus.jpg
Im ehemaligen Wohnhaus von Johann Georg und Cornelia Schlosser ist heute die Stadtbücherei untergebracht.

Das Schlosserhaus kam 1588 als Gremppischer Hof in den Besitz der Markgrafen von Baden und war seit dieser Zeit Wohnsitz des obersten Beamten der Markgrafschaft Hachberg. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut, zeigt heute noch deutlich den barocken Stil, jedoch auch die starken baulichen Eingriffe, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorgenommen wurden. Johann Georg Schlosser, Goethes Schwager, erwarb das Gebäude 1774 als Privathaus und bewohnte es bis 1787. Auf einer Gedenktafel am Gebäude wird an seine damals berühmten Gäste in diesem Haus erinnert, so unter anderem an Herzog Karl August von Weimar, Jakob Michael Reinhold Lenz, Johann Georg Jacobi und Johann Caspar Lavater. Goethe, dessen Schwester Cornelia mit Schlosser verheiratet war, weilte hier in den Jahren 1775 und 1779.

Die evangelische Stadtkirche, zum ersten Mal 1236 erwähnt – in vorreformatorischer Zeit eine Martinskirche mit dem Patrozinium am 11. November –, wurde nach der Zerstörung 1424 zwischen 1430 und 1434 wiederaufgebaut. Erhalten blieb hiervon der Chor. 1813–1815 wurde die Kirche umgebaut und 1858/59 wurde der Turm angebaut. Nochmalige Erweiterungen gab es 1903–1905.

Die katholische Kirche St. Bonifatius wurde 1863 erbaut und 1894–1896 sowie 1911–1913 erweitert. Im Innern befindet sich ein gemalter spätgotischer Flügelaltar 1473 von Friedrich Herlin.

Etwas außerhalb der Stadt (zirka 1 km westlich des Ortsteils Windenreute) steht die gut erhaltene Ruine Hochburg (Hachberg), die zu den größten Burgruinen in Deutschland zählt.

Klosterkapelle Tennenbach.

Die Klosterkapelle Tennenbach ist neben dem früheren Wirtschaftsgebäude (heute Gasthaus Engel) das letzte erhaltene Gebäude des ehemals ausgedehnten Areals des Zisterzienserklosters Tennenbach. Sie diente vor der Auflösung des Klosters 1806 als Spitalkapelle. Das gotische Kleinod aus der Mitte des 13. Jahrhunderts liegt in einem Seitental des Brettentals in landschaftlich reizvoller Umgebung. Die romanische Kirche des Klosters wurde nach dessen Aufhebung 1803 und der Übertragung an das Großherzogtum Baden 1805 komplett abgebaut und in Freiburg als erste protestantische Kirche, die Ludwigskirche, originalgetreu wieder errichtet. Sie fiel 1944 der Bombardierung Freiburgs zum Opfer.

Der Eichbergturm ist ein Aussichtsturm auf dem 369 m hohen Eichberg oberhalb der Stadt. Der Turm überragt den über 30 m hohen Eichenwald mit seiner Kanzel um 10 Meter und mit der Spitze um 17 Meter. Er ist der höchste Aussichtsturm des Landkreises Emmendingen und der höchste aus Holz erbaute Turm Baden-Württembergs. Von der Turmkanzel aus bietet sich ein großartiger Rundblick über die nähere Umgebung, den gesamten Schwarzwaldkamm bis zum Isteiner Klotz, den Schweizer Jura, die Vogesenkette und den Kaiserstuhl. Die Aussichtskanzel wurde aus Eichenholz gefertigt und sitzt auf den sechs Douglasienstämmen, die zusammen mit einem oberen Plattformrahmen einen Pyramidenstumpf bilden. Das Treppenhaus ist ein filigraner Zylinder aus Profilstahl und Baustahlgewebe, mit 240 Stufen aus Eichenholz. Der Turm, von einem 1999 gegründeten Verein errichtet, wurde am 17. September 2005 der Stadt Emmendingen übergeben und ist nun der Öffentlichkeit zugänglich.

In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen:
Die ehemalige Evangelische Kirche Kollmarsreute, erbaut 1913, ist heute ein Feuerwehrhaus. Die evangelische Kirche Mundingen, im Mittelalter St. Mauritius geweiht, wurde 1727 mit dem Material der abgetragenen Pfarrkirche auf dem Wöpplinsberg zur heutigen Größe erweitert. Die evangelische Kirche Wasser wurde im 18. Jahrhundert erbaut.

Auf dem Wöpplinsberg standen bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Pfarrkirche für Mundingen, Niederemmendingen (bis 1806) und Keppenbach (bis 1660) sowie verschiedene Gehöfte zwischen dem heutigen Freiamt und Mundingen. Die Pfarrkirche auf dem Wöpplinsberg wurde zum ersten Mal 1136 urkundlich erwähnt, als der damalige Konstanzer Bischof dem Kloster Schuttern Besitzungen in der Ortenau, dem Breisgau und dem Elsass bestätigte. Ihr Patrozinium ist umstritten: es wird sowohl eine St. Peter- wie auch eine St. Barbara-Weihe vermutet. In der Zeit nach den Kreuzzügen setzte in Westeuropa die Verehrung der aus Kleinasien stammenden Nothelferin St. Barbara ein. Auch ihrer gedachte man auf dem Wöplinsberg. Die gotische St. Barbara-Statue der alten Kirche in Reute befand sich bis zur Reformation 1556 sehr wahrscheinlich auf dem Wöplinsberg. Im 30-jährigen Krieg erlitt die Kirche jedoch große Schäden. 1693 verließ der Pfarrer den Ort und zog nach Mundingen. Danach verfiel die Kirche. Im Sommer 2005 konnten ihre im Boden erhaltenen Fundamentteile wieder lokalisiert werden.

Museen

Im Markgrafenschloss ist die Stadtgeschichtliche Sammlung und das Fotomuseum Hirsmüller untergebracht. Die Stadtgeschichtliche Sammlung ist zurzeit wegen grundlegender Umstrukturierung geschlossen (Februar 2009).

In der ehemaligen Mikwe ist seit 1997 das Museum für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen untergebracht, das die Geschichte der Israelitischen Gemeinde der Stadt von der Gründung 1716 bis zur Vernichtung 1940 darstellt.

Im Zentrum für Psychiatrie gibt es ein Psychiatrie-Museum, das die Geschichte der Emmendinger Heil- und Pflegeanstalt darstellt; Schwerpunkt ist die sogenannte „Euthanasiemaßnahme“ im „Dritten Reich“.

In Emmendingen ist das Deutsche Tagebucharchiv zu Hause. Dieses hat sich zur Aufgabe gemacht Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefwechsel, die oft im Keller oder auf dem Müll verschwinden, zu erhalten. Die sehr persönlichen Aufzeichnungen sind von großer Aussage für die Öffentlichkeit, da sie historische Ereignisse und Zeitläufe nachvollziehbar machen. Die Dokumente werden zu wissenschaftlichen Forschungszwecken zur Verfügung gestellt. Für Schulklassen, Gruppen und Privatpersonen werden auf Anfrage aber auch Führungen durchgeführt.

Im Stadtteil Bürkle-Bleiche gibt es einen Skulpturenweg, auf dem Bildhauerarbeiten gezeigt werden.

Auf der Hochburg kann man eine archäologisch-geschichtliche Ausstellung zur Geschichte der Burganlage besichtigen.

Gedenkstätten

Am Standort der ehemaligen Synagoge am Schloßplatz erinnerte Seit 1968 eine Gedenktafel an die jüdischen Opfer der Shoa. Diese Tafel wurde 1988 nach öffentlicher Diskussion ergänzt durch eine zweite, auf der auch die Täterschaft beim Novemberpogrom 1938 zur Sprache kommt. Außerdem gedenkt am Eingang des Jüdischen Friedhofs ein Stein aller Opfer des Nazismus.[4]

Galerien

Kino

Das Kino in Emmendingen, die Fuchsenlichtspiele, befindet sich beim Stadttor. Es wird in einiger Zeit in eine ehemalige Schuhfabrik in der Steinstraße verlegt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Literatur

  • Geschichte der Stadt Emmendingen; Band I: Von den Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Herausgegeben im Auftrag der Stadt Emmendingen von Hans-Jörg Jenne und Gerhard A. Auer, Emmendingen 2006
  • Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
  • Günther, Hans-Jürgen, Markgraf Jacob III. von Baden und Hachberg (1562–1590). Das Lebensbild des Stadtbegründers von Emmendingen im Wandel der Jahrhunderte, Sonderdruck aus Badische Heimat 4/1990, Karlsruhe
  • Günther, Hans-Jürgen, Die Sektion des badischen Markgrafen Jacob III. – Der früheste rechtsmedizinische Fall der Universität Freiburg aus dem Jahr 1590, in: Beiträge zur gerichtlichen Medizin, Bd. IL, S. 297-305 Wien 1991
  • Günther, Hans-Jürgen, Markgraf Jacob III. von Baden (1562–1590) – Ein konfessioneller Konflikt und sein Opfer, in: Freiburger Diözesanarchiv 126. Band Dritte Folge, 2006, S. 201-269

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Hauptsatzung der Stadt Emmendingen vom 20. März 2007
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 215–221
  4. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 32, ISBN 3-89331-208-0

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wasser (Emmendingen) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Emmendingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Emmendingen — Die Liste der Orte im Landkreis Emmendingen listet die geographisch getrennten Orte (Ortsteile, Stadtteile, Dörfer, Weiler, Höfe, (Einzel )Häuser) im Landkreis Emmendingen auf.[1] Systematische Liste Alphabet der Städte und Gemeinden mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Hochburg (Emmendingen) — Hochburg Panorama der Hochburg Alternativname(n): Burg Hachberg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Dörfer und Ortsteile in Baden-Württemberg/W — Dörfer und Ortsteile in Baden Württemberg A B C D E F G H …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wappen im Landkreis Emmendingen — Diese Liste beinhaltet alle in der Wikipedia gelisteten Wappen des Landkreis Emmendingen in Baden Württemberg, inklusive historischer Wappen. Fast alle Städte, Gemeinden und Kreise in Baden Württemberg führen ein Wappen. Sie sind über die… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Emmendingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Margret Thomann-Hegner — (* 30. Dezember 1911 in Emmendingen; † 16. Juli 2005 in Emmendingen) war eine deutsche Malerin und Graphikerin. Margret Thomann Hegner (1983) Leben und Werk Margret Thomann Hegner war seit 1939 verheiratet mit dem Künstler Ernst Thomann und ist… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”