Windfege

Windfege

Die Rotationsworfelmaschine, auch Windfege oder Kornfege genannt, ist eine teilweise noch heute in China oder in Entwicklungsländern eingesetzte Getreidereinigungsmaschine. Sie trennt nach dem Prinzip der Windsichtung die Spreu von Weizen, Hirse oder Reis mittels eines durch eine Handkurbel zur Rotation gebrachten Windrades. Das Getreide (einschließlich der Spreu) wird in einen Trichter gefüllt und durch einen gleichmäßigen Luftstrom geführt, der durch das Windrad in einem Luftkanal erzeugt wird. Die Spreu wird aufgrund ihres geringeren Gewichts von dem Luftstrom aus der Maschine geblasen.

Obwohl im Kaiserreich China schon im 2. Jahrhundert v. Chr. bekannt, wurde sie nur territorial begrenzt eingesetzt. Sie war teuer, so dass sie schließlich nur im wohlhabenderen Südchina bei der Reisernte vereinzelt eingesetzt und zwecks Kostenteilung meist verliehen wurde. Trotzdem stellte das einen Vorsprung gegenüber Europa dar, wo man Spreu und Weizen in die Luft warf, damit der Wind die Spreu davontrug, bzw. die ähnlich mühsame Kornschwinge einsetzte.

Die Niederländer setzten diese Maschinen im 17. Jahrhundert erstmals in Europa ein, wobei ein Technologietransfer aus China als eher unwahrscheinlich gilt. Obwohl man ihre Wirksamkeit feststellte (zwei Tonnen Getreide pro Tag gegenüber 45 Kilogramm pro Stunde) wurde sie nur vereinzelt eingesetzt, da sie sich wegen der hohen Anschaffungskosten und der Wartungsanfälligkeit als letztlich unrentabel erwies. Erst die um 1710 erfundene Weiterentwicklung zur Siebwindfege machte das Verfahren kostengünstig und setzte sich durch, bis es allmählich von der Dreschmaschine verdrängt wurde.

Neben der Getreidereinigung kann die Maschine aber auch in anderen Bereichen eingesetzt werden, in denen verschieden schwere Bestandteile voneinander getrennt werden sollen. So ist beispielsweise im Pfefferminzmuseum Eichenau eine Windfege zu sehen, die früher dazu benutzt wurde, um getrocknete Pfefferminze in die leichteren Blätter und die schwereren Stängel zu trennen.

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