Windows ME

Windows ME
Windows Millennium Edition
Windows ME
Bildschirmfoto
Bildschirmfoto mit aufgeklapptem Startmenü und „Arbeitsplatz“-Fenster
Basisdaten
Entwickler Microsoft
Version 4.90.3000
(September 2000)
Abstammung \ MS-DOS \ Windows
Chronik Windows 1.0
Windows 2.0
Windows 3.x
Windows 95
Windows 98
Windows ME
Lizenz Microsoft EULA (Closed Source)
Sonstiges Entwicklung eingestellt
Support am 11. Juli 2006 eingestellt
Website www.microsoft.com/windowsme/

Microsoft Windows ME ist das letzte von Microsoft veröffentlichte Betriebssystem, das noch zur Windows 9x-Linie gehört, die auf MS-DOS aufsetzt. ME steht als Abkürzung für die offizielle Schreibweise Millennium Edition (zu Deutsch Jahrtausend-Ausgabe) und wird manchmal seitens Microsoft auch mit einem kleinen e geschrieben: Me.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Windows ME erschien im September des Jahres 2000 (rund ein Jahr vor Windows XP) als Nachfolger von Windows 98 SE auf dem Markt. Es wurden hauptsächlich stabilere Treiber für die – von Windows 98 übernommene – Hardwaredatenbank integriert, sowie native Unterstützung für (damals) neue am Markt verfügbare Hardware hinzugefügt (siehe auch Neue Hardware und Hardwarekompatibilitätsliste). Außerdem wurden kosmetische Änderungen (Windows-2000-Optik), Bedienbarkeit und Multimedia-Verbesserungen sowie Multimedia-Erweiterungen vorgenommen – so zum Beispiel eine verbesserte Version des Windows Media Players (7.0). Ein Hilfsprogramm ermöglicht Systemwiederherstellung an einem automatischen oder vom Benutzer gesetzten Punkt, welche später in Windows XP wieder aufgegriffen wurde. Ferner wurde der Schutz der Systemdateien verbessert. Das Löschen dieser Dateien wird jetzt im Gegensatz zu den Vorgängerversionen durch die System File Protection (SFP) von vornherein verhindert. Kritisch an dieser Methode ist jedoch, dass sie insbesondere den unbedarften Anwendern das Löschen von Viren erschwert, da eine Kopie der infizierten Datei in dem versteckten und von der Systemwiederherstellung geschützten Ordner „_RESTORE“ abgelegt wird. Durch das Programm „Komprimierte Ordner“ wird das Erstellen und Entpacken von ZIP-Archiven erstmals direkt vom Betriebssystem Windows unterstützt.

Windows ME galt nach der Veröffentlichung als störanfällig und absturzgefährdet, was daran lag, dass während der Entwicklung das Treibermodell verworfen und geändert wurde und deshalb relativ wenige Treiber für ME verfügbar waren. Zudem war es auch extrem unausgereift (u. a. Systemwiederherstellung, USB-Massenspeichertreiber, einige Netzwerktreiber, Ruhezustand) und funktionierte erst mit den ersten Updates tadellos. Die Zeitschrift PC-Welt verspottete den Namen als „Repair ME“. Windows ME kann bei sauberer Installation der Treiber und Pflege der Ausgangskonfiguration weniger Stabilitätsprobleme als Windows 95 und Windows 98/SE haben, reicht jedoch in keiner Weise an die Stabilität der NT-Serie heran.

Windows ME wurde mit der letzten MS-DOS-Version 8 als Basisbetriebssystem ausgeliefert. Windows wurde so angepasst, dass der Anwender nicht merken soll, dass Windows ME auf MS-DOS basiert. Mit einigen Eingriffen in das System kann man den versteckten DOS-Modus jedoch aktivieren. Auch ein einfacher Druck auf die Esc-Taste während des Bootvorganges enthüllt die dahinter laufenden DOS-Befehle.

Systemanforderungen

Die offiziellen Systemanforderungen seitens Microsoft lauteten wie folgt:

Empfohlene Konfiguration:

  • Intel Pentium III 500 MHz oder kompatible CPUs
  • 128 MB Arbeitsspeicher oder mehr
  • mindestens 1,5 GB freier Festplattenspeicher (für Windows und Office)
  • CD-ROM-Laufwerk und für administrative Aufgaben gelegentlich auch noch ein Diskettenlaufwerk.

Neue Hardware

Zwar ist Windows ME für neuere Hardware besser geeignet als Windows 98 (Windows ME unterstützt UPnP, Festplatten mit über 128 GB Speicherkapazität, Prozessoren mit über 1 GHz Taktung, bessere USB- und FireWire-Unterstützung und das WDM-Treibermodell), jedoch ist es nicht multiprozessorfähig (Multi-Core und Hyper-Threading) und unterstützt auf Anhieb wie Windows 98 nicht mehr als 512 MB Arbeitsspeicher. Mit der Änderung eines Registry-Eintrags kann man jedoch bis zu 3 GB (wie bei Windows XP für x86-Systeme) ansprechen, was jedoch nicht ratsam ist, da Windows ME (laut Microsoft) mit mehr als 1 GB Arbeitsspeicher instabil werden könnte.

Technische Unterstützung und heutige Bedeutung

Microsoft hat die technische Unterstützung von Windows 98 und Windows ME auch für Firmenkunden zum 30. Juni 2006 eingestellt, die letzten Sicherheitsupdates für Windows ME gab es am 11. Juli 2006. Viele neue Programme, einschließlich Virenschutz und Firewalls, lassen sich derzeit aber noch betreiben. Dadurch ist der sinnvolle produktive Einsatz bis heute noch möglich. Da jedoch DOS-basierende Windowssysteme keine Benutzerrechteverwaltung kennen, können schädliche Programme unkontrolliert auf das Computersystem zugreifen. Die Verwendung im Internet oder im Netzwerk ist somit trotz zusätzlicher Schutzprogramme generell ein Sicherheitsrisiko.

Die letzte lauffähige Bürosoftware ist Office XP (von Microsoft) oder OpenOffice.org 2.4.2. Einige Hardwarehersteller unterstützen dieses System noch. Windows ME ist als Aktualisierung für ältere Computer nur eingeschränkt geeignet, da die System File Protection und die integrierte Systemwiederherstellung das Windows-ME-System im Vergleich zu Windows 95/98 spürbar verlangsamen und zumindest die OEM-Versionen nicht auf beliebiger Hardware installiert werden können.

Weitere Details

Windows ME unterstützt ansatzweise präemptives Multitasking, das bei der NT-Reihe zum Standard gehört. Das bedeutet, dass das Betriebssystem bei der Speicherzuteilung an aktive Programme eine gewisse Kontrolle ausübt. Obwohl voller Speicherschutz nur bei NT-Betriebssystemen gewährleistet ist, lassen sich mit Hilfe externer Taskmanager auch unter Windows ME bestimmten Programmen Prioritäten zuweisen, wodurch sich die Systemstabilität erhöhen kann.

Windows ME ist das letzte Betriebssystem der DOS-Linie von Microsoft und ist der 9x-Serie zuzurechnen. Es gilt als Ersatz für das gescheiterte Projekt Microsoft Windows Neptune. Es ist auch die letzte Version, die nicht über die Windows Activation aktiviert werden muss (abgesehen von den Volumenlizenzversionen von Windows XP und 2003).

Weblinks

Einzelnachweise



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