- Beit Sahour
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Beit Sahour auf der Karte der Palästinensischen Autonomiegebiete
Bait Sahur (arabisch بيت ساحور, DMG Bait Sāḥūr, auch Beit Sahour) ist eine palästinensische Stadt, östlich von Bethlehem im Westjordanland. Die Population von 15.400[1] ist zu 80% christlich und zu 20% muslimisch. Die Stadt befindet sich laut dem Neuen Testament in der Nähe des Geburtsorts von Jesus Christus.
Inhaltsverzeichnis
Politik
Bait Sahur ist ein Ausgangspunkt verschiedener politischer Aktivitäten. Die Stadt spielte eine wichtige Rolle in der ersten und zweiten Intifada, als Bewohner Bait Sahurs als Zeichen ihres Protests gewaltfreie Aktionen anwandten.
Während der ersten zwei Intifadas rief das, in Bait Sahur ansässige Palestinian Center for Rapprochement between Peoples (PCR), unter George Rishmawi, zu gewaltfreien Aktionen unter Leitung des International Solidarity Movements auf. Als Zeichen der Versöhnung lud das PCR, währen der ersten Intifada, in der Aktion „Break Bread, Not Bones“ (zu deutsch: Brich Brot, nicht Knochen) Israelis zu einem Shabbat bei palästinensische Familien ein.
Das Alternative Information Centre befindet sich ebenfalls zu Teilen in der Bait Sahur.
Der Stadtrat von Bait Sahur, Elias Rishmawi, ist Mitbegründer der Alternative Tourism Group (ATG), einer Nichtregierungsorganisation, die Reisen nach Israel und Palästina anbietet. Dabei wird anhand der Olivenernte die Auswirkung der israelischen Okkupation auf die palästinensische Bevölkerung veranschaulicht[2].
Wirtschaft
Bait Sahurs Wirtschaft basiert größtenteils auf dem Tourismus und der darauf bezogenen Industrie, wie beispielsweise Olivenholzschnitzwerk. Daneben spielen Landwirtschaft und Arbeitnahme in Israel eine Rolle. Die Stadt profitierte in größerem Ausmaß vom „Bethlehem 2000“-Projekt, das die Renovierung von Touristenattraktionen, Hotels und den angeschlossenen Geschäften vor der Jahrtausendwende vorsah.
Der soziale und wirtschaftliche Sektor wurden im September 2000 durch die Ereignisse der Zweiten Intifada stark in Mitleidenschaft gezogen.
Religion
Auf dem Gemeindegebiet gibt es auf den "Hirtenfeldern" Gedenkstätten, die an die Verkündung der Weihnachtsbotschaft an die Hirten (Lk 2,1-20) erinnern.
Römisch-katholische Hirtenfelder der Franziskaner (Der es-Siar)
Auf dem Gelände befinden sich mehrere Zisternen und Grotten in der Art, wie man sich einen Stall zur Zeit Jesu vorstellen muss. Über dieser Grotte wurde zwischen 1953 und 1954 eine Kapelle in Form eines Zelts errichtet. Sie ist Anziehungspunkt für Touristen, besonders am Heiligen Abend.
Orthodoxe Hirtenfelder mit Kloster (Der er-Ra'wat)
Auf dem Gelände befindet sich eine unterirdische Kirche, die der Gottesmutter Maria (Mutter Jesu) geweiht ist. Dort werden auch angebliche Gräber von drei jener Hirten gezeigt, denen die Weihnachtsbotschaft verkündet worden war. Neben dieser Grotte wurde eine neue Kirche errichtet.
Marienbrunnen (Bir as-Sydah)
Im Stadtzentrum gibt es eine Zisterne, die vom Isaak, dem Sohn Abrahams, gegraben worden sein soll und aus der Maria bei der Flucht nach Ägypten getrunken haben soll. Darüber wurde eine Kapelle errichtet.
Söhne und Töchter der Stadt
- Ghassan Andoni
- Rifat Odeh Kassis
- Fu'ad Kukali
- Qustandi Shomali
Weblinks
- Offizielle Homepage (arabisch/englisch)
- Homepage des Alternative Information Centre (arabisch/englisch)
- Homepage der Alternative Tourism Group (arabisch/englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Projected Mid -Year Population for Bethlehem Governorate by Locality 2004- 2006
- ↑ Olive Picking Program 2008 bei Joint Advocacy Initiative
31.70029135.216612Koordinaten: 31° 42′ N, 35° 13′ O
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