Wisport

Wisport
Lage in der Stadt Trier
Heiligkreuz-Kapelle und Namensgeber von Alt-Heiligkreuz
Moderne Pfarrkirche (1960-62) neben der Kapelle

Heiligkreuz (früher Wisport) ist einer der 19 Ortsbezirke der Stadt Trier in Rheinland-Pfalz. Der 203,6 Hektar große Bezirk liegt auf einem leicht ansteigenden Höhenrücken der Trierer Südstadt und zählte Ende 2006 6.766 mit Erst- oder Zweitwohnsitz gemeldete Einwohner.[1]

Geschichte

Durch das heutige Gebiet von Heiligkreuz verlief zu römischer Zeit die Stadtmauer von Augusta Treverorum, dem späteren Trier. Das Gelände innerhalb der Stadtmauer gehörte zum Tempelbezirk Altbachtal. Unter anderem standen hier ein Podiumstempel mit einem 66 × 23 Meter großen Fundament und eine Diana-Statue aus Marmor.

Nachdem die römische Stadtmauer aufgegeben worden war, wurde einer der ehemaligen Wehrtürme im Mittelalter als Torburg namens Porta Alba (lat. Weißes Tor) benutzt. Um sie entwickelte sich eine kleine Bauernsiedlung, die nach der Torburg den Namen Wisport (auch: Alben) erhielt. Heute zeugt davon noch die Wisportstraße in Trier.

In der Mitte des 11. Jahrhunderts wurde hier eine Kapelle in Kreuzform gebaut , die als Heiligkreuz-Kapelle bezeichnet wurde. Nach der Kapelle, die noch immer den Mittelpunkt des Ortsbezirks bildet, erhielt der Ort schließlich seinen heutigen Namen. Das Dorf unmittelbar um diese Kapelle wird heute Alt-Heiligkreuz genannt.

Im 13. Jahrhundert, als sich Feinde des Trierer Erzbischofs in die Porta Alba zurückzogen, stürmte er den Bau und legte ihn anschließend nieder.

Ab dem Mittelalter wurde der in Heiligkreuz entspringende Bach Daufborn, heute Herrenbrünnchen, von der Stadt Trier zur Wasserversorgung benutzt. Das Wasser aus Heiligkreuz erhielten unter anderem der Petrusbrunnen auf dem Trierer Hauptmarkt und der Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt. Als Maximilian I. 1512 zum Reichstag nach Trier kam, wurde im Weiher beim Daufborn eine Seehundjagd abgehalten, um den Kaiser zu unterhalten.[2]

Noch im 18. Jahrhundert bestand Heiligkreuz aus nur wenigen Häusern. Die Herrschaft über den Ort war zwischen der Stadt Trier, der Benediktinerabtei St. Matthias und der Abtei St. Irminen aufgeteilt. Im 19. Jahrhundert war Heiligkreuz eine selbständige Gemeinde.

1912 wurde Heiligkreuz in Trier eingemeindet. In Richtung Mariahof und Olewig entstand in den 1950er Jahren die Wohnsiedlung Neu-Heiligkreuz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die Heiligkreuz-Kapelle aus dem 11. Jahrhundert.

Die Waldorfschule Trier im Stil der Anthroposophischen Architektur.

Neben der Heiligkreuzkapelle zählt ein Gebäudekomplex am Ortseingang, in dem die Europäische Rechtsakademie, eine emalige Zweigstelle der Landeszentralbank und ein Kongress-Hotel untergebracht sind, zu den Sehenswürdigkeiten des Bezirks. Etwas unterhalb des Schulzentrums am Ortsende in Richtung Mariahof befindet sich die im Stil der Anthroposophischen Architektur erbaute Trierer Waldorfschule. Heiligkreuz verfügt über ein vielfältiges kulturelles Angebot. Die Nähe zum beliebten Park um den Mattheiser Weiher wird von Spaziergängern und Joggern gerne genutzt.

Einzelnachweise

  1. Heiligkreuz. Statistik auf den Seiten der Stadt Trier (abgerufen 17. November 2007)
  2. Heiligkreuz. Geschichte auf den Seiten der Stadt Trier (abgerufen 17. November 2007)

49.7416944444446.64480555555567Koordinaten: 49° 45′ N, 6° 39′ O


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