Wissenschaftsstandort Dahlem

Wissenschaftsstandort Dahlem

Dahlem
Ortsteil von Berlin

Wannsee Nikolassee Zehlendorf Dahlem Lichterfelde Steglitz LankwitzDahlem auf der Karte von Steglitz-Zehlendorf
Über dieses Bild
Koordinaten 52° 27′ 29″ N, 13° 17′ 15″ O52.45805555555613.28757Koordinaten: 52° 27′ 29″ N, 13° 17′ 15″ O
Einwohner 14.966 (30. Juni 2008)
Eingemeindung 1. Okt. 1920
Postleitzahlen 12203, 14169, 14195
Ortsteilnummer 0605
Verwaltungsbezirk Steglitz-Zehlendorf
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
Klimadiagramm von Berlin-Dahlem
Eingang U-Bahnhof Dahlem-Dorf
Institutsgebäude der Freien Universität Berlin
Ehemaliges Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie (heute: Institut für Biochemie der Freien Universität)
Turm der katholischen Pfarrkirche St. Bernhard
Postamt

Dahlem ist ein Ortsteil im Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin, im Südwesten der Stadt zwischen den Ortsteilen Steglitz und Lichterfelde-West und dem Grunewald gelegen. Viele Villen und kleine Parkanlagen prägen das Bild des Stadtteils. Zahlreiche Wissenschaftseinrichtungen sind in Dahlem angesiedelt, darunter auch die Freie Universität Berlin. Zudem befindet sich hier ein Museumsstandort der Staatlichen Museen zu Berlin mit einer der weltweit bedeutendsten ethnologischen Sammlungen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Dahlems stammt aus dem Jahr 1275. Im Schoßregister findet sich bereits 1450 eine Erwähnung des Ritterhofes des Otto von Milow. Nach dem Tod des letzten Milow ging das Dorf Dahlem und der Ritterhof an die Brüder Heinrich und Peter von Spiel, die schon über 24 der 52 Hufen Dahlems verfügten. Das repräsentative Gutshaus wurde 1560 von den Spiels angefertigt und ist heute das älteste Profangebäude von Berlin. 1655 wurde Dahlem und das Rittergut an Georg Adam von Pfuel verkauft, der es 16 Jahre später an seinen Neffen Cuno Hans von Wilmerstorff veräußerte. Letzterer startete intensive Baumaßnahmen in dem vom Dreißigjährigen Krieg schwer in Mitleidenschaft gezogenen Dorf. 1799 verkaufte der letzte Wilmerstorff Dahlem und Schmargendorf an den Grafen Friedrich Heinrich von Podewils, der aber bereits 1804 starb. In seiner Zeit als Gutsherr wurden die letzten Bauern umgesiedelt und durch Landarbeiter ersetzt. Für 80.000 Taler erwarb Carl Friedrich von Beyme das Gut.

Nach seinem Tod 1838 verkaufte seine Tochter Charlotte Gerlach 1841 das Dorf an den preußischen Domänenfiskus. 1901 findet die Aufteilung der Königlichen Domäne Dahlem, mit dem damaligen Ziel statt, dort einen vornehmen Villenort mit angegliederten wissenschaftlichen Einrichtungen („Deutsches Oxford“) zu bauen, der die Gründerzeit-Villenkolonie Lichterfelde-West nach Norden an die Stadt anschließen sollte. Dahlem hatte zu diesem Zeitpunkt etwas mehr als 1000 Einwohner und lag im Landkreis Teltow. 1920 wird der Gutsbezirk Berlin-Dahlem mit 6244 Einwohnern als ein Ortsteil im Bezirk Zehlendorf nach Groß-Berlin eingemeindet. Martin Niemöller ist von 1931 bis 1937 Pfarrer der Gemeinde Berlin-Dahlem. Die zweite Bekenntnissynode der Bekennenden Kirche wird 1934 in Dahlem abgehalten, die das kirchliche Notrecht ausruft.

Gebäude

Dahlem verfügt über viele Sehenswürdigkeiten und Museen. Darüber hinaus befinden sich am Dahlemer Wissenschaftsstandort zahlreiche international bedeutende Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen.

Der U-Bahnhof Dahlem-Dorf wurde 1987 in Japan zum schönsten U-Bahnhof Europas gekürt. Die Raumskulpturen („Liebespaare“) auf dem Bahnsteig schuf der in Berlin lebende Bildhauer Wolf van Roy.

Sehenswürdigkeiten

Der dem Ortsteil Dahlem oftmals zugeschriebene Botanische Garten liegt allerdings nicht in Dahlem, sondern seit der Gründung von Groß-Berlin im Jahr 1920 in Lichterfelde. Ursprünglich (1895) gehörte rund ein Viertel der Fläche zur Gemarkung Dahlem (siehe Grafik im Artikel Botanischer Garten Berlin).

Museen

Wissenschaftsstandort Dahlem

Söhne und Töchter Dahlems

Literatur

  • Michael Engel: Geschichte Dahlems. Berlin-Verlag, Berlin 1984, ISBN 3-87061-155-3
  • Harry Balkow-Gölitzer: Eine noble Adresse: Prominente in Berlin-Dahlem und ihre Geschichten. Berlin-Edition, Berlin 2005, ISBN 3-8148-0136-9
  • Eckart Henning, Marion Kazemi: Dahlem – Domäne der Wissenschaft. Ein Spaziergang zu den Berliner Instituten der Kaiser-Wilhelm-/Max-Planck-Gesellschaft im „deutschen Oxford“. Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin 2002, ISBN 3-927579-16-5
  • Dahlem – St. Annen: Zeiten eines Dorfes und seiner Kirche. Domäne Dahlem, Verlag und Ökonomie, Berlin 1989, ISBN 3-9802192-1-6
  • Carl-Philipp Melms: Chronik von Dahlem, 1217 bis 1945: Vom Rittergut zur städtischen Domäne. arani Verlag, Berlin 1957 und 1982, ISBN 3-7605-8528-0

Weblinks


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