Witthohsteige

Witthohsteige

f1

Witthoh
Höhe 862 m ü. NN
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Geographische Lage 47° 56′ 10″ N, 8° 49′ 36″ O47.9361111111118.8266666666667862Koordinaten: 47° 56′ 10″ N, 8° 49′ 36″ O
Witthoh (Baden-Württemberg)
DEC
Witthoh

Der Witthoh ist ein Höhenzug (862 m ü. NN), Aussichtsberg und Standort eines Sendeturms südlich von Tuttlingen in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Landschaft

Der Berg liegt zwischen Tuttlingen, Hattingen und Emmingen. Er ist ein Teil des Höhenzugs Die Eck, der seinerseits Teil der Hegaualb zwischen Schwäbischer Alb und Bodensee ist. Auf der Nordseite ist er durchweg von dichtem Wald bedeckt, nach Süden herrschen Wiesen, Felder und Gehöfte vor.

Der Höhenzug trennt das rauhe Klima der Alb vom milderen Einfluss des Bodensees. Die Natur ist südlich des Witthoh im Frühling mindestens drei Wochen weiter als im nördlich gelegenen Donautal. Der Höhenzug ist Teil der Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Auf der Südseite niedergehende Niederschläge fließen über den Bodensee und den Rhein in die Nordsee, während nördlich gelegene Gebiete über die Donau ins Schwarze Meer entwässern.

Verkehr

Zu erreichen ist der Witthoh über die Straße von Emmingen ab Egg nach Hattingen. Außerdem liegt er am Hohenzollernradweg, der direkt am Sendeturm vorbeiführt. Fahrradfahrer, die auf dem Donauradweg unterwegs sind, können ab der Möhringer Vorstadt auf einem ausgeschilderten und asphaltierten, leicht ansteigenden, sechs Kilometer langen Radweg auf den Witthoh gelangen. Von Tuttlingen aus gibt es über die Witthohsteige eine weitere Möglichkeit, die jedoch über einen sehr steilen, asphaltierten Weg führt, der von Kraftfahrzeugen nur werktags befahren werden darf; in den Wintermonaten ist für Kraftfahrzeuge diese Durchfahrt verboten.

Aussicht

Als Wander- und Aussichtsberg wird der Witthoh vor allem an Wochenenden und bei klarem Wetter von hunderten Spaziergängern besucht. An klaren Tagen reicht die Fernsicht von den bayerischen Alpen ab der Zugspitze im Osten bis weit nach Südwesten zu den Viertausendern des Berner Oberlandes, was einer Länge von etwa 300 Kilometern entspricht. Im Vordergrund kann man zweimal den Bodensee sehen. Links den Überlinger See, im Hintergrund den Obersee mit dem Schweizer Ufer bis Romanshorn, rechts den Untersee im Bereich Radolfzell. Das 25 Kilometer entfernte Radolfzeller Münster kann man mittels Fernglas erkennen.

Ebenfalls sind vom Witthoh aus viele Hegauberge, wie beispielsweise der Hohentwiel, der Hohenkrähen, der Hohenstoffeln, der Hohenhewen und der Mägdeberg zu sehen. Ein Blick nach Westen bietet Fernsicht zum Schwarzwald, dem Feldberg und Teilen der Baar. Nach Norden geht der Blick Richtung Schwäbischer Alb. Nach Osten kann man über den Wäldern am Horizont den herausragenden Bussen bei Riedlingen erkennen.

Kapelle am Witthoh

Im Jahr 2003 wurde die Kapelle St. Johannes und Jakobus am Witthoh errichtet. Bauherr der Kapelle ist der Vorstandsvorsitzende der Aesculap AG & Co. KG Tuttlingen, Michael Ungethüm. Die Kapelle wurde vom Stuttgarter Architekten Günter Hermann entworfen und am 13. September 2003 vom Erzabt der Erzabtei Beuron, Theodor Hogg, im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes geweiht. Die Kapelle ist wegen ihrer besonderen Architektur bekannt und gestattet durch die Fenster des Altarraumes einen Blick über den Hegau.

Sendeanlage

Der Südwestrundfunk (früher der Südwestfunk) betreibt auf dem Witthoh seit 1951 einen Grundnetzsender für seine Hörfunkprogramme. Seit 1986 kommt ein 108 Meter hoher, freistehender Stahlbetonturm als Antennenträger zum Einsatz. Die abgestrahlten UKW-Programme sind SWR1 Baden-Württemberg (92,4 MHz; 40 kW ERP), SWR2 (90,4 MHz; 40 kW ERP), SWR3 (97,1 MHz; 40 kW ERP), SWR4 Baden-Württemberg (89,0 MHz; 5 kW ERP), Deutschlandfunk (100,6 MHz; 40 kW ERP) und Radio 7 (102,5 MHz; 40 kW ERP) sowie das landesweite DAB-Ensemble der Digital Radio Südwest im Frequenzblock 12B mit 1 kW ERP.

Der Sender Witthoh versorgt heute hauptsächlich die Landkreise Tuttlingen, Sigmaringen und Konstanz sowie Teile der Region Baar-Heuberg und des Bodenseekreises. Bis Ende der 1980er Jahre hatten die Sender eine wesentlich größere Reichweite, vor allem Richtung Süden und Südosten. Aufgrund internationaler Vereinbarungen mit der Schweiz mussten die Antennendiagramme jedoch so verändert werden, dass die Einstrahlungen in Richtung Schweiz auf ein Minimum reduziert werden.[1] Dadurch kommt es seither am deutschen Bodenseeufer immer wieder zu Empfangsschwierigkeiten der abgestrahlten Programme.

Einzelnachweise

  1. Theodor Prosch: Die Genfer Konferenz 1984 aus Sicht des Bundeslandes Baden-Württemberg. In: Medienwissenschaft. Bd. 3. de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 3-11-016676-3, S. 1938.

Weblinks


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