- Wittlager Kreisbahn
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Die Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück GmbH, auch kurz VLO genannt, ist ein Verkehrsunternehmen, das Personen- und Güterverkehr auf der Straße und der Schiene im Landkreis und in der Stadt Osnabrück betreibt. Ursprung der Gesellschaft ist die Wittlager Kreisbahn AG, Sitz der Gesellschaft ist Bohmte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Wittlager Kreisbahn
Wittlager Kreisbahn Kursbuchstrecke (DB): ex 219g Spurweite: 1435 mm (Normalspur) LegendeDB von Holdorf 19,9 Damme (Oldenburg) 17,1 Südfelde-Ort 16,2 Südfelde 13,3 Schwegermoor ehemals Schweger Moorzentrale 12,1 Schwege-Kolonie 10,7 Schwege 8,9 Hunteburg 6,4 Vosberg 2,2 Bohmte-Bruchheide Bahnstrecke Osnabrück–Bremen Übergang DB 0,0 Bohmte Kanalladestelle Mittellandkanal 3,5 Wehrendorf 5,7 Bad Essen 7,5 Eielstedt Glücksklee 7,8 Wittlage 9,2 Bad Hüsede 10,4 Rabber 12,1 Lintorf (Hannover) 13,1 Hördinghausen 14,0 Dahlinghausen 16,3 Preußisch Oldendorf 17,3 Offelten 19,5 Holzhausen Bahnstrecke Bassum–Herford von Bünde 20,5 Holzhausen-Heddinghausen Bahnstrecke Bassum–Herford nach Rahden (-Bremen) Anfänge
Im Jahr 1891 wurde ein Eisenbahnbauverein mit dem Ziel gegründet, den damaligen Landkreis Wittlage in der Provinz Hannover durch eine Nebenbahn zu erschließen. Nachdem der Kreis Wittlage gemeinsam mit dem benachbarten Kreis Lübbecke, der allerdings in der Provinz Westfalen lag, 750.000 Goldmark zur Verfügung gestellt hatte, nahm das Projekt Wittlager Kreisbahn seinen Weg. Die beiden Kreise gründeten am 4. März 1898 gemeinsam mit dem preußischen Staat, der Stadt Preußisch Oldendorf sowie weiteren Gemeinden und Privatleuten die Wittlager Kreisbahn Aktiengesellschaft. 1899 konnte in Bad Essen der erste Spatenstich ausgeführt werden.
Das vollständige Netz
Am 9. August 1900 wurde der Eisenbahnverkehr auf der 20,5 km langen, normalspurigen Strecke von Bohmte – an der Staatsbahnstrecke Bremen–Osnabrück gelegen – am Nordrand des Wiehengebirges entlang über Wittlage und Preußisch Oldendorf, wo ein Lokschuppen mit Werkstatt entstand, nach Holzhausen-Heddinghausen eröffnet. Zu Beginn standen drei Dampfloks zu Verfügung.
Am 1. Juli 1914 konnte die Strecke von Bohmte, wo die Bahnverwaltung ihren Sitz hatte, auch 20 km weit nach Westen bis nach Damme im oldenburgischen Münsterland weitergeführt werden, wo sich eine Staatsbahnstrecke nach Holdorf an der Bahnstrecke Delmenhorst–Osnabrück anschloss.
Die Bahnstrecke, an der sich aufgrund der vorhandenen Infrastruktur einige Industrieunternehmen ansiedelten, erreichte damit ihre längste Ausdehnung mit 40 km Länge von Damme bis zum Bahnhof Holzhausen-Heddinghausen. In den Bahnhöfen Bohmte und Holzhausen-Heddinghausen besteht Anschluss an das Netz der Deutschen Reichsbahn bzw. der Deutschen Bahn AG. Die Züge der Kreisbahn verkehrten ab 1. November 1949 zum großen Teil über Holzhausen-Heddinghausen 5 km hinaus bis nach Lübbecke.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Der Zunahme des motorisierten Individualverkehrs und dem damit einhergehenden Rückgang der zu befördernden Personen konnte auch nicht mit der Anschaffung modernerer Dieseltriebwagen begegnet werden. Zu Beginn des Jahres 1961 wurde die Betriebsführung auf die Bentheimer Eisenbahn übertragen, die diese Aufgabe bis zum Jahresende 1978 erfüllte. 86,5 % der Aktien lagen 1964 in der Hand des Landes Niedersachsen und des Kreises Wittlage. Am 20. Mai 1965 wurde die Umwandlung der AG in eine GmbH beschlossen.
Man begann nun nach und nach mit der Verlagerung der Personenbeförderung von der Schiene auf die Straße. Am 29. September 1962 kam auf der Teilstrecke zwischen Damme und Schwegermoor das Ende für den Personenverkehr. 1964 wurde hier eine erste Busverbindung eingerichtet, und zwischen Schwegermoor und Hunteburg entfielen die Personenzüge ab 28. Mai 1965. Auch auf den übrigen Strecken wurde zum 24. September 1966 die Personenbeförderung bis auf einige Schülerzüge, die noch bis zum Herbst 1971 verkehrten, ganz eingestellt. Die Schiene diente danach nur noch dem Güterverkehr. Auch dieser ruht zwischen Schwegermoor und Damme schon seit dem 17. Mai 1963.
Die Wittlager Kreisbahn GmbH wird zur VLO
Nachdem der Kreis Wittlage 1973 im Zuge der Kreisreform im Landkreis Osnabrück aufgegangen war und dieser auch die Anteile des Landes Niedersachsen an der GmbH erworben hatte – also insgesamt fast 88 % – wurde im Jahr 1987 die Wittlager Kreisbahn GmbH in VLO Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück GmbH umbenannt. Mit dem Namen änderte sich auch das Ziel des Unternehmens, das heute mit der Planung, Organisation, Durchführung und Förderung des öffentlichen Nahverkehrs im Landkreis Osnabrück beschäftigt ist.
Museumsbahn
Seit 1973 verkehren regelmäßig Museumsbahnzüge auf der Strecke der Wittlager Kreisbahn. Sie werden seit 1977 einmal monatlich von der Museums-Eisenbahn Minden e.V. durchgeführt, derzeit nur noch zwischen Bohmte und Preußisch Oldendorf.
Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück GmbH
Anfang 1990 übernahm die VLO die Betriebsführung der Ankum-Bersenbrücker Eisenbahn GmbH (ABE), an der die Gesellschaft zu 25 % beteiligt ist. Auch an der Georgsmarienhütten-Eisenbahn und Transport GmbH ist die VLO seit 2001 zu 75 % beteiligt.
Der Güterverkehr wurde am Jahresende 1996 zwischen Preußisch Oldendorf und Holzhausen-Heddinghausen eingestellt, am 20. August 2004 auch auf dem Rest der westlichen Teilstrecke zwischen Bohmte-Bruchheide und Schwegermoor.
Im Jahr 2000 wurde für die Reaktivierung des Haller Willem grünes Licht gegeben. Um diese direkte Bahnstrecke zwischen Osnabrück und Bielefeld auch im niedersächsischen Teil wieder befahren zu können, hat die VLO im Jahre 2000 den Streckenabschnitt Osnabrück – Dissen-Bad Rothenfelde für 30 Jahre von der Deutschen Bahn gepachtet. Seit dem 12. Juni 2005 fahren auf der kürzesten Strecke zwischen den beiden Großstädten entlang des Teutoburger Waldes wieder Züge, allerdings die der NordWestBahn.
Heute
Zum Fuhrpark der VLO zählen heute eine Diesellok mit 360 PS sowie je ein historischer Triebwagen und Personenwaggons. Weiterhin sind 21 Omnibusse der VLO auf den Straßen im Landkreis Osnabrück unterwegs.
Auf den Gleisen der Wittlager Kreisbahn können heute Fahrten mit historischen Dampfloks unternommen werden, außerdem rollt ein Teil des Güterverkehrs über die Schienen im Altkreis.
Die VLO fungiert als Eisenbahnverkehrsunternehmen für die Museums-Eisenbahn Minden (MEM) und die Osnabrücker Dampflokfreunde e.V.
Es gibt immer wieder Diskussionen über ein Weiterbetreiben der Schienenstrecke der Wittlager Kreisbahn. Der Streckenabschnitt zwischen Damme und Hunteburg ist schon seit langem demontiert, die Streckenabschnitte zwischen Bohmte und Hunteburg sowie zwischen Preußisch Oldendorf und Holzhausen-Heddinghausen sind nicht mehr für den Verkehr freigegeben. Der Abschnitt von Bohmte über Bad Essen nach Preußisch Oldendorf wurde in den 1980er Jahren komplett saniert und wird wohl noch einige Jahre genutzt werden können. Wie sich das Transportvolumen zukünftig entwickeln wird, ist fraglich.
Literatur
Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 9: Niedersachsen 1 (Zwischen Weser und Ems). EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 3-88255-668-4
Weblinks
52.33458.314333Koordinaten: 52° 20′ 4″ N, 8° 18′ 52″ O
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