- Lkos
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Niedersachsen Verwaltungssitz: Osnabrück Fläche: 2.121,59 km² Einwohner: 358.852 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 169 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: OS Kreisschlüssel: 03 4 59 NUTS: DE94E Kreisgliederung: 34 Gemeinden Adresse der Kreisverwaltung: Am Schölerberg 1
49082 OsnabrückWebpräsenz: Landrat: Manfred Hugo (CDU) Lage des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen Der Landkreis Osnabrück liegt im Südwesten des Landes Niedersachsen in der Bundesrepublik Deutschland.
Mit 2.121 km² ist er nach dem benachbarten Landkreis Emsland der zweitgrößte Landkreis in Niedersachsen und etwa so groß wie das Saarland. Er besteht aus 38 Gemeindegebieten, unter ihnen acht Städte. Daneben bestehen 17 Gemeinden und vier Samtgemeinden mit 17 Mitgliedsgemeinden. Die Größe der Gemeinden liegt zwischen unter 7.000 und mehr als 45.000 Einwohnern. Der Landkreis bildet den Hauptteil des Osnabrücker Landes.
Die nicht zum Kreisgebiet gehörende kreisfreie Stadt Osnabrück liegt zentral am Westrand des Landkreises. Sie ist der Sitz der Kreisverwaltung.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die nördlichen zwei Drittel des Kreisgebiets gehören zur Norddeutschen Tiefebene mit einer Höhenlage unter 50 m NN. Die Höhenzüge von Teutoburger Wald und Wiehengebirge verlaufen von West nach Ost durch das südliche Drittel des Kreises. Das Kreisgebiet wird von Süd nach Nord von der Hase durchflossen, im Osten verläuft die Hunte.
Der Landkreis bildet gemeinsam mit der kreisfreien Stadt Osnabrück die Region Osnabrücker Land. Diese unterteilt sich neben anderen in die Unterregionen Artland, Grönegau und Wittlager Land.
Das Tecklenburger Land im Westen ist landschaftlich die Fortsetzung des Osnabrücker Landes im benachbarten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Oftmals wird es dem Münsterland zugeschrieben, obwohl es dem Osnabrücker Land geschichtlich, landschaftlich und wirtschaftlich näher steht.
Nachbarkreise
Der südliche Teil des Kreises grenzt an Nordrhein-Westfalen, im Westen an den Kreis Steinfurt, im Süden an die Kreise Warendorf und Gütersloh sowie im Osten an die Kreise Herford und Minden-Lübbecke.
Der Nordkreis grenzt im Wesentlichen im Westen an den Landkreis Emsland, im Norden an den Landkreis Cloppenburg und im Osten an die Landkreise Vechta und Diepholz, an letzteren nur über wenige Kilometer.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2007)[1]
- Bad Essen (15.852)
- Stadt Bad Iburg (11.433)
- Bad Laer (9251)
- Bad Rothenfelde (7299)
- Belm (13.907)
- Bissendorf (14.402)
- Bohmte (13.257)
- Stadt Bramsche, selbstständige Gemeinde (30.936)
- Stadt Dissen am Teutoburger Wald (9303)
- Stadt Georgsmarienhütte, selbstständige Gemeinde (32.351)
- Glandorf (6854)
- Hagen am Teutoburger Wald (14.175)
- Hasbergen (11.192)
- Hilter am Teutoburger Wald (10.277)
- Stadt Melle, selbstständige Gemeinde (46.581)
- Ostercappeln (9659)
- Wallenhorst, selbstständige Gemeinde (23.886)
Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Samtgemeindeverwaltung
1. Samtgemeinde Artland (23.005)
- Badbergen (4676)
- Menslage (2515)
- Nortrup (2992)
- Stadt Quakenbrück * (12.822)
2. Samtgemeinde Bersenbrück (28.225)
- Alfhausen (3763)
- Ankum (7228)
- Stadt Bersenbrück * (8007)
- Eggermühlen (1768)
- Gehrde (2465)
- Kettenkamp (1707)
- Rieste (3287)
3. Samtgemeinde Fürstenau (16.562)
4. Samtgemeinde Neuenkirchen (10.445)
- Merzen (4078)
- Neuenkirchen * (4565)
- Voltlage (1802)
Geschichte
Der Landkreis in seiner heutigen Form entstand am 1. Juli 1972 durch die Kreisreform, dem so genannten „Osnabrück-Gesetz“. Der Kreis wurde aus den Landkreisen Bersenbrück, Melle, Wittlage und der Masse des alten Landkreises Osnabrück gebildet. Die Gemeinden Atter, Pye, Hellern, Nahne, Voxtrup, Darum, Gretesch und Lüstringen wurden 1972 der kreisfreien Stadt Osnabrück zugeschlagen. Der Stadtteil Sutthausen war bereits zum 1. Januar 1970 aus der ehemaligen Gemeinde Holzhausen nach Osnabrück eingemeindet worden.
Der ehemalige Kreis Melle schloss sich 1972 zur Stadt Melle zusammen. Der Altkreis Wittlage umfasste die heutigen Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln, der Altkreis Bersenbrück die heutige Stadt Bramsche und die heutigen Samtgemeinden Artland, Fürstenau und Neuenkirchen. Der damalige Landkreis Osnabrück war schon 1932 vergrößert worden, als der ehemalige Kreis Iburg aufgelöst und in diesen Kreis eingegliedert wurde.
Heute umfasst der Landkreis Osnabrück zusammen mit der kreisfreien Stadt Osnabrück in etwa das Gebiet des ehemaligen Hochstifts Osnabrück, das bis 1802 reichsunmittelbares Fürstbistum war. 1803 wurde das Gebiet durch den Reichsdeputationshauptschluss des Wiener Kongresses dem Königreich Hannover zugeordnet. Von 1807 bis 1813 war es unter französischer Herrschaft, um dann wieder bis 1866 zum Königreich Hannover zu gehören. In diesem Jahr annektierte Preußen in Folge des Deutschen Krieges das Königreich Hannover, so dass auch das ehemalige Fürstbistum Osnabrück zu Preußen kam. Seit dem 1. November 1946 ist diese Region Teil des neu gegründeten Bundeslandes Niedersachsen.
Die Gebietsreform von 1972 führte neben der Veränderung von Grenzen auch dazu, dass sich die Anzahl der Kommunen durch eine Zusammenlegung zu größeren Einheiten erheblich verringerte. So gab es im Jahr 1961 in den damaligen Landkreisen noch insgesamt 261 selbständige Gemeinden (95 im Altkreis Bersenbrück, 56 im Altkreis Melle, 79 im Altkreis Osnabrück, 31 im Altkreis Wittlage). Sechs von diesen wurden 1972 in die Stadt Osnabrück eingemeindet. Die übrigen wurden zu den heute bestehenden 34 Einheitsgemeinden zusammengefasst. Dabei schlossen sich im Nordkreis 17 der Einheitsgemeinden zu vier Samtgemeinden zusammen.
Kreisangehörige Gemeinden im Altkreis 1910
Astrup, Atter, Belm, Bissendorf, Darum, Ellerbeck, Gaste, Georgsmarienhütte, Grambergen, Gretesch, Haltern, Harderberg, Hasbergen, Haste, Hellern, Himbergen, Hollage, Holsten-Mündrup, Holte-Sünsbeck, Holzhausen, Hörne, Icker, Jeggen, Krevinghausen, Kronsundern, Lechtingen, Linne, Lüstringen, Malbergen, Nahne, Natbergen, Nemden, Ohrbeck, Powe, Pye, Rulle, Schelenburg, Schinkel, Schledehausen, Stockum, Bauerschaft Stockum, Gut Uphausen-Eistrup, Vehrte, Voxtrup, Wallenhorst, Wellingen, Wersche, Wissingen, Wulften.
Zu diesen 49 Gemeinden kamen 1932 die Gemeinden des damals aufgelösten Kreises Iburg hinzu.
Politik
Landrat
Manfred Hugo ist seit dem 1. Juli 2002 hauptamtlicher Landrat. Er ist damit politischer Repräsentant und Chef der Verwaltung. Von 1993 bis Juni 2002 war der Jurist ehrenamtlicher Landrat des Landkreises. Hugo studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Münster. Als Richter und Staatsanwalt arbeitete er von 1969 bis Juni 2002. Zuletzt war er Vorsitzender Richter am Landgericht Osnabrück.
Kreistag
Alle fünf Jahre wählen die Bürger des Landkreises Osnabrück ihre Vertreter in den Kreistag. Die nächste Wahl findet im Herbst 2011 statt. Seit der letzten Kommunalwahl am 10. September 2006 gehören dem Kreistag 68 gewählte Abgeordnete und der Landrat an.
Der Kreistag ist das oberste Organ des Landkreises. Alle fünf Jahre wählen die Bürger des Landkreises Osnabrück ihre Vertreter in den Kreistag. Seit der Kommunalwahl am 10. September 2006 setzt sich der Kreistag aus 68 Abgeordneten zusammen. Der Kreisausschuss bereitet die Beschlüsse des Kreistages vor und beschließt Angelegenheiten, die nicht der Kreistag entscheiden muss. Zum Kreisausschuss gehören elf stimmberechtigte und ein beratender Kreistagsabgeordneter, entsprechend ihrer Fraktionsstärke.
Zusammensetzung des Kreistages seit 2006:
- CDU - 34 Sitze
- SPD - 24 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen - 5 Sitze
- FDP - 4 Sitze
- UWG - 1 Sitz
Kreissitz
Die Kreisverwaltung des Landkreises Osnabrück hat ihren Sitz in der vom Kreisgebiet weitgehend umschlossenen, aber kreisfreien Stadt Osnabrück und ist damit die einzige Kreisverwaltung in Niedersachsen, die ihren Sitz außerhalb des Kreisgebietes hat. Hintergrund ist, dass die Stadt Osnabrück das historische Zentrum ist (früher als Hauptstadt des Fürstbistums Osnabrück und heute als Oberzentrum).
Kreispartnerschaften
Seit 1999 besteht eine Partnerschaft zum Kreis Olsztyn (Allenstein) im Nordosten Polens. Aus geschichtlicher Verbundenheit und im Hinblick auf den Beitritt Polens in die Europäische Union leistet der Landkreis Osnabrück seinen besonderen Beitrag zur Entwicklung der deutsch-polnischen Freundschaft. In den vergangenen Jahren entstanden enge kommunale Bindungen zu polnischen Kreisen. So unterzeichneten der Landkreis sowie die Gemeinde Bad Essen im Jahr 2007 eine Deklaration über die Zusammenarbeit mit dem Kreis Wałcz (Deutsch Krone); zum Kreis Gryfino (Greifenhagen) bestehen enge Kontakte.
Landschaftsverband
Um kulturelle Belange kümmert sich der Landschaftsverband Osnabrücker Land, ein eingetragener Verein unter Trägerschaft des Landkreises und der kreisfreien Stadt Osnabrück.
Religion
Das Gebiet des Landkreises Osnabrück ist seit der Reformation konfessionell gemischt. Mit dem Westfälischen Frieden wurden die Kirchspiele konfessionell aufgeteilt, ohne jedoch die Vermischung entscheidend zu verändern. Die maßgeblichen Konfessionen sind Lutheraner, die zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers und Katholiken, die zum Bistum Osnabrück gehören. Da das Osnabrücker Land an ehemals reformierte Territorien angrenzte, gibt es seit dem 19. Jahrhundert Reformierte im Landkreis. Die konfessionelle Verteilung hat sich trotz Zuzugs von Heimatvertriebenen nach 1945 nicht grundsätzlich verändert. Seit den 1950er Jahren kamen Angehörige anderer evangelischer Konfessionen, Orthodoxe und Muslime hin. Eine Änderung der konfessionellen Verhältnisse brachte erst die Aufnahme von Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er Jahren, die etwa in Bersenbrück zu einer Umkehr der Konfessionsverhältnisse führte.
Verkehr
Straßenverkehr
- Bundesautobahn 1 von Köln nach Bremen und Hamburg
- A 30 von Amsterdam nach Bad Oeynhausen mit Anschluss an die A 2 nach Berlin–Warschau
- A 33 von Osnabrück über Bielefeld und Paderborn zur A 44
- Bundesstraße 51 Köln–Bremen
- B 65 Osnabrück–Hannover
- B 68 Paderborn–Bielefeld–Cloppenburg
- B 214 Lingen–Braunschweig
- B 218 Fürstenau–Bohmte
- B 402 Emmen (NL)–Fürstenau
Schienenverkehr
Die Hannoversche Westbahn erreichte Osnabrück 1855 von Hannover her, ihre Verlängerung nach Rheine folgte 1856. Die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft verband Osnabrück 1871 mit Bremen und 1873 mit Münster. Damit war die Stadt ein bedeutender Bahnknotenpunkt geworden.
Eine weitere Verbindung nach Norden eröffnete die Oldenburgische Staatsbahn 1876 mit der Strecke nach Oldenburg, von der in Hesepe eine Strecke nach Delmenhorst über Vechta abzweigt. Die Stadt Fürstenau im Nordwesten des Kreises wurde 1879 von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft mit der Bahnstrecke Rheine–Quakenbrück an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Das Staatsbahnnetz wurde 1886 durch die Preußische Staatsbahn mit der Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld („Haller Willem“) vollendet. Bereits 1865 entstand die Bahnstrecke Georgsmarienhütte–Hasbergen, die besonders für den Güterverkehr Bedeutung hatte.
Außerdem eröffnete die Wittlager Kreisbahn 1900 eine Nebenbahn Holzhausen-Heddinghausen–Bad Essen–Bohmte mit Anschluss an die Hauptbahn Osnabrück–Bremen. Ihr folgte 1914 eine Strecke von Bohmte nach Damme. Von Ibbenbüren nach Gütersloh über Bad Iburg und Bad Laer am Südrand des Teutoburger Waldes verkehrte seit 1900/01 die Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE). Der Norden des Kreises wurde ab 1904 durch die Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück (Spurweite 750 mm) erschlossen. Durch die Ankum-Bersenbrücker Eisenbahn erhielt die Gemeinde Ankum im Jahre 1915 eine Gleisverbindung zur Hauptbahn.
Die kreiseigene Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO) betreibt heute den Güterverkehr zwischen Hasbergen und Georgsmarienhütte-Oesede (Georgsmarienhütten-Eisenbahn und Transport GmbH) und auf der Strecke der ehemaligen Wittlager Kreisbahn. Ihr gehört außerdem der niedersächsischen Teil der Bahnstrecke „Haller Willem“.
Das Eisenbahnnetz erreichte einen maximalen Umfang von mehr als 300 km. Davon wurde der Personenverkehr auf 121 km stillgelegt:
- 1952: Kleinbahn Lingen–Berge–Quakenbrück (29 km)
- 1962: Wittlager Kreisbahn Damme–Hunteburg (6 km) und Ankum–Bersenbrücker Eisenbahn (5 km)
- 1966: Wittlager Kreisbahn Hunteburg–Bohmte–Preußisch Oldendorf (24 km)
- 1968: TWE Ibbenbüren–Gütersloh (15 km)
- 1969: Bahnstrecke Quakenbrück–Rheine (34 km)
- 1978: Hasbergen–Oesede (8 km)
- 1984: „Haller Willem“ Osnabrück–Dissen–Bad Rothenfelde (Reaktiviert 2005).
Heute werden im Personennahverkehr folgende Eisenbahnstrecken bedient:
- Bahnstrecke Löhne–Rheine mit Fernverkehr Amsterdam–Bad Bentheim–Osnabrück Hbf–Hannover–Berlin (KBS 375)
- Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg mit Fernverkehr Köln–Osnabrück Hbf–Bremen–Hamburg (KBS 385)
- Bahnstrecke Oldenburg–Osnabrück (KBS 392)
- Bahnstrecke Delmenhorst–Osnabrück über Vechta (KBS 394)
- Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld „Haller Willem“ (KBS 402)
Betreiber im Nahverkehr sind DB Regio Niedersachsen, NordWestBahn und Westfalenbahn.
Einzelnachweise
Weblinks
Landkreise und kreisfreie Städte in NiedersachsenAmmerland | Aurich | Braunschweig | Celle | Cloppenburg | Cuxhaven | Delmenhorst | Diepholz | Emden | Emsland | Friesland | Gifhorn | Goslar | Göttingen | Grafschaft Bentheim | Hameln-Pyrmont | Region Hannover | Harburg | Helmstedt | Hildesheim | Holzminden | Leer | Lüchow-Dannenberg | Lüneburg | Nienburg/Weser | Northeim | Oldenburg (Land) | Oldenburg (Stadt) | Osnabrück (Land) | Osnabrück (Stadt) | Osterholz | Osterode am Harz | Peine | Rotenburg (Wümme) | Salzgitter | Schaumburg | Soltau-Fallingbostel | Stade | Uelzen | Vechta | Verden | Wesermarsch | Wilhelmshaven | Wittmund | Wolfenbüttel | Wolfsburg
Wikimedia Foundation.