Witzell

Witzell

Karl Witzell (* 18. Oktober 1884 in Berlin; † 31. Mai 1976 in Berlin) war Kapitänleutnant im Ersten Weltkrieg und Generaladmiral im Zweiten Weltkrieg, wo er hauptsächlich für die Waffenentwicklung zuständig war.

Inhaltsverzeichnis

Erster Weltkrieg

Karl Witzell trat am 1. April 1902 in die Kaiserliche Marine ein. Als junger Offizier nahm er vor dem Ersten Weltkrieg an den Auslandsfahrten des Kreuzergeschwaders teil. Im deutschen Pachtgebiet Kiautschou war er mehrere Jahre lang als Adjutant bei der Matrosenartillerie-Abteilung.

Bei Kriegsausbruch 1914 war Witzell als Kapitänleutnant III. Artillerie-Offizier auf dem Großlinienschiff (Schlachtschiff) SMS Oldenburg. Am 31. Mai 1916 nahm er als I. Artillerie-Offizier auf dem kleinen Kreuzer Elbing an der Skagerrak-Schlacht teil. Die beiden letzten Kriegsjahre 1917/18 verbrachte Kapitänleutnant Witzel auf dem kleinen Kreuzer Graudenz als I. Artillerie-Offizier.

Zwischen den Kriegen

Nach Kriegsende gehörte er der deutschen Marine-Friedens-Kommission an und versuchte vor allem, in den Verhandlungen mit den Siegermächten möglichst viel für die artilleristischen Verteidigungsmöglichkeiten der deutschen Küsten herauszuholen.

Karl Witzell kam danach zur Kriegsmarine in die Marine-Waffenabteilung. Gelegentlich erhielt er auch einige Bordkommandos, so auf den Linienschiffen Braunschweig und Schleswig-Holstein. In der Berliner Marine-Waffenabteilung als Dezernent, dann als Abteilungsleiter, Chef des Marine-Waffenamtes, Präsident des Neubauausschusses beim OKM und schließlich als Hauptamtsleiter der Marine-Waffenämter an verantwortlicher Stelle eingesetzt. Er hatte damit einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung und Konstruktion der Marinewaffen ausgeübt.

Dieser hohen Verantwortung und Leistung entsprachen schnelle Beförderungen. 1933 war Witzell zum Konteradmiral befördert worden. Bereits am 1. Dezember 1935 erfolgte seine Beförderung zum Vizeadmiral, zwei Jahre später am 1. November 1937 die zum Admiral.

Zweiter Weltkrieg und das Leben danach

Bald nach Kriegsausbruch wurde er Hauptamtsleiter der Waffen-Marineämter im OKM. Am 1. April 1941 zum Generaladmiral befördert, schied er am 31. August 1942 aus dem aktiven Dienst aus. Er wurde in den Präsidalrat des Reichsforschungsrates berufen und schließlich am 5. Oktober 1942 „in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Waffenentwicklung und Rüstung der Deutschen Reiches“ mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes ausgezeichnet.

Trotz seines Ausscheidens aus der militärischen Laufbahn wurde er 1945 russischer Kriegsgefangener und in der Sowjetunion wegen Kriegsverbrechen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Erst im Oktober 1955 wurde er in die Heimat entlassen.

Zurück in der Bundesrepublik war er Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für Wehrtechnik.

Militärische Laufbahn

11. April 1903 Fähnrich zur See
29. September 1905 Leutnant zur See
15. Oktober 1907 Oberleutnant zur See
22. März 1913 Kapitänleutnant
29. Juni 1920 Korvettenkapitän
1. April 1927 Fregattenkapitän
1. Dezember 1928 Kapitän zur See
1. September 1933 Konteradmiral
1. Dezember 1935 Vizeadmiral
1. November 1937 Admiral
1. April 1941 Generaladmiral

Auszeichnungen


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