- Wladyslaw Spielmann
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Władysław „Władek“ Szpilman (* 5. Dezember 1911 in Sosnowiec, Kongresspolen, Russisches Reich; † 6. Juli 2000 in Warschau) war ein Pianist, Komponist und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Szpilman wurde 1911 in Sosnowiec als viertes Kind einer jüdischen Familie geboren. Er studierte Anfang der 1930er Jahre in Warschau und Berlin Klavier. In Berlin unterrichteten ihn Leonid Kreutzer und Artur Schnabel, Komposition studierte er bei Franz Schreker. Nach der Machtergreifung der Nazis ging er 1933 zurück nach Warschau und setzte sein Studium beim berühmten Chopin-Spezialisten Aleksander Michalowski fort. Am 1. April 1935 wurde Szpilman beim Polnischen Rundfunk als Pianist fest engagiert. Das Warschauer Ghetto während der deutschen Besatzung überlebte er als einziges Mitglied seiner Familie durch die Hilfe des jüdischen und polnischen Widerstands und des deutschen Hauptmannes Wilm Hosenfeld, der ihn in den letzten Kriegstagen unterstützte. Seine Eltern und Geschwister wurden im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Am 6. Juli 2000 starb er im Alter von 88 Jahren.
Musikalisches
Szpilman besuchte die Warschauer Chopin-Musikschule und die Berliner Akademie der Künste. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Komponisten und Pianisten spielte er zusammen mit dem Violinisten Bronislaw Gimpel - eine Zusammenarbeit, aus der in den 1960er Jahren bis in die 1980er Jahre das Warschauer Klavierquintett hervorgehen sollte.
Władysław Szpilman war Pianist beim polnischen Rundfunk und spielte gerade Chopins Nocturne in cis-Moll, als deutsche Truppen Warschau angriffen und die Sendung unterbrochen wurde. Mit demselben Stück, wieder gespielt von Szpilman, nahm der polnische Rundfunk seinen Betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf.
Neben seiner Pianistenrolle zeichnete sich Szpilman auch als Komponist aus. Vor allem seine unzähligen Schlagerkompositionen der 1930er bis in die 1960er Jahre sind in Polen bis heute Evergreens und im Zuge der erfolgreichen Verfilmung seines Lebens durch Roman Polański in neuen Zusammenstellungen erhältlich. 1961 gründete Szpilman in Sopot das bis heute im Sommer stattfindende Schlagerfestival, ähnlich dem Grand Prix Eurovision de la Chanson.
Aber nicht nur seine Schlagerkompositionen werden in Polen und auch anderswo bis heute gespielt. Seine klassischen Werke für Klavier und Orchester zeigen große Nähe zu George Gershwin, der es ebenfalls geschafft hat, über die Grenzen von U- und E-Musik hinaus Erfolg zu haben.
2000 wurde Szpilman für The Pianist mit dem Wingate Literary Prize ausgezeichnet.
Autobiografie und Verfilmung
- Władysław Szpilman, Das wunderbare Überleben - Warschauer Erinnerungen 1939-1945, Econ München 1998, ISBN 3-430-18987-X
- Władysław Szpilman, The Pianist, Weidenfeld & Nicolson London 1999, ISBN 0-575-06708-X
- Władysław Szpilman, The Pianist, Saint Martin's Press New York 1999, ISBN 0-312-24415-0
- Władysław Szpilman, Der Pianist, Mein wunderbares Überleben, Ullstein München 2002, ISBN 3-548-36351-2
- Tod einer Stadt, 1945 (dt. Das wunderbare Überleben - Warschauer Erinnerungen 1939-1945, 1998)
In diesem Buch, herausgegeben von seinem Sohn Andrzej, erzählt Szpilman sein Leben als Jude in den Jahren 1939 bis 1945, insbesondere sein Überleben im Warschauer Ghetto
- Die Verfilmung von Szpilmans Autobiografie durch Roman Polański unter dem Titel Der Pianist im Jahr 2001 gewann mehrere Oscars. Szpilmans Buch wurde im kommunistischen Polen nach seiner Erstveröffentlichung (1946) aus politischen Gründen nicht weiter verlegt.
Diskografie
- CD "Wladyslaw Szpilman - Ein musikalisches Portrait" Werke von Szpilman, Rachmaninov und Chopin, Alinamusic Hamburg 1998
- Władysław Szpilman - Portret [5 CD Box-Set] Polskie Radio Warszawa 2000
- CD Wladyslaw Szpilman. The Original Recordings of the Pianist. SONY Classical 2002
- CD The Pianist [Soundtrack] SONY BMG 2002
- CD Songs of Wladyslaw Szpilman - sings Wendy Lands, Universal Music USA 2003
- CD Works For Piano & Orchestra SONY Classical 2004
- Władysław Szpilman - Legendary Recordings [3 CD Box-Set] SONY Classical 2005
Kompositionen
- Władysław Szpilman, Suite. Das Leben der Maschinen für Klavier (The Life of the Machines for Piano) (1933). Boosey & Hawkes Berlin/New York 2004 ISBN 3793130770
- Władysław Szpilman, Concertino, Klavier und Orchester, Klavierauszug, Schott Mainz 2004 ISBN 379313086X
- Władysław Szpilman, Concertino, Klavier und Orchester, Partitur Schott Mainz 2004 ISBN 3793130797
- My memories of you. 16 selected songs by The Pianist Wladyslaw Szpilman Boosey & Hawkes Berlin/New York 2003 ISBN 3793130851
Weblinks
- Literatur von und über Władysław Szpilman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einträge zu Władysław Szpilman im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- http://www.szpilman.net/home.html
- http://www.thepianist.info (englisch)
- Information - Das Werk des Komponisten by Boosey&Hawkes (englisch)
Personendaten NAME Szpilman, Władysław ALTERNATIVNAMEN Szpilman, Władek KURZBESCHREIBUNG polnischer Pianist, Komponist und Schriftsteller GEBURTSDATUM 5. Dezember 1911 GEBURTSORT Sosnowiec STERBEDATUM 6. Juli 2000 STERBEORT Warschau
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