Woliborz

Woliborz
Wolibórz
Wappen fehlt
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Wolibórz (Polen)
DEC
Wolibórz
Wolibórz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Geographische Lage: 50° 35′ N, 16° 33′ O50.58888888888916.557Koordinaten: 50° 35′ 20″ N, 16° 33′ 0″ O
Höhe: 480 m n.p.m
Einwohner: 1.200
Postleitzahl: 57-431
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Bielawa - Nowa Ruda
Nächster int. Flughafen: Breslau

Wolibórz (deutsch Volpersdorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde Nowa Ruda (Neurode) im Powiat Kłodzki in Polen. Es liegt vier Kilometer östlich von Nowa Ruda an der Wojewodschaftsstraße 385, die in die zwanzig Kilometer entfernten Stadt Ząbkowice Śląskie (Frankenstein) führt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Wolibórz liegt in den südwestlichen Ausläufern des Eulengebirges. Nachbarorte sind Przygórze im Norden, Dzikowiec im Südosten, Nowa Ruda im Westen und Drogosław im Nordwesten. Über den Silberbergpass Przełęcz Srebrna , über den die Landkreisgrenze zum Powiat Ząbkowicki verläuft, wird Srebrna Góra erreicht.

Geschichte

Das heutige Wolibórz wurde Ende des 13. Jahrhunderts als ein Waldhufendorf von deutschen Kolonisten gegründet und nach dem Lokator Volprechtsdorf benannt. Es gehörte zum Glatzer Land, mit dem es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit teilte. 1336 wurde es erstmals schriftlich erwähnt und war damals zur Herrschaft Neurode zugehörig, die im Besitz des Hans Wüstehube von Goldstein war. Er verkaufte Neurode und die zugehörigen Dörfer 1347 an Hans von Donyn. Für 1384 ist eine Pfarrkirche nachgewiesen. 1465 fielen die Neuroder Besitzungen als erledigtes Lehen an den böhmischen König Georg von Podiebrad, der die Herrschaft Neurode dem böhmischen Ritter Georg Stillfried-Rattonitz verlieh. 1628 wurde das Volpersdorfer Dominium aus der Herrschaft Neurode ausgegliedert und an den kaiserlichen Rat Johann Angelo von Morganthe verkauft, von dem es 1665 an Gisbert von der Hemm und Hemmstein überging. Seit etwa 1660 war im Ortsteil Zeilberge eine Glashütte in Betrieb, für die für 1667 der Glasmeister Georg Schürer und für 1680 der Glasmeister Christian Preußler nachgewiesen sind. Der Betrieb wurde vermutlich Ende der 1690er Jahre aus unbekannten Gründen eingestellt[1].

Nach den Schlesischen Kriegen fiel Volpersdorf 1763 zusammen mit der Grafschaft Glatz nach dem Hubertusburger Frieden an Preußen. 1793 erwarb Volpersdorf Graf Anton Alexander von Magnis auf Eckersdorf. Durch dessen Erfolge in der Schafzucht und Neuerungen in den landwirtschaftlichen Betrieben sowie die Gründung der „Neuroder Kohlen- und Tonwerke“ erlebte Volpersdorf einen wirtschaftlichen Aufschwung. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Kolonien Köpprich, Waldrund, Legengrund, Glasehütte, Wustung und Leeden. Nach der Neugliederung Preußens war Volpersdorf seit 1815 Teil der Provinz Schlesien, die in Landkreise aufgeteilt wurde. 1816–1853 war der Landkreis Glatz, 1854–1932 der Landkreis Neurode zuständig. Nach dessen Auflösung 1933 gehörte Volpersdorf bis 1945 wiederum zum Landkreis Glatz.

Im Jahre 1900 erhielt Volpersdorf Eisenbahnanschluss an die Eulengebirgsbahn, die von Reichenbach über Silberberg und Volpersdorf nach Mittelsteine führte. Von dort bestand eine Verbindung zur Gebirgsbahn Dittersbach–Glatz.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Volpersdorf 1945 an Polen und wurde in Wolibórz umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren ihrerseits zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Wolibórz zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Durch seine Lage an einem ausgedehnten Waldgebiet ist Volpersdorf ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen in das Eulengebirge. Der in der Gemarkung Volpersdorf liegende Berg Hoher Stein ist 815 m hoch.

Sehenswürdigkeiten

  • Die erstmals 1384 erwähnte Pfarrkirche ist dem Heiligen Jakobus der Ältere geweiht. Besonders erwähnenswert ist die spätbarocke Schiffskanzel von 1780. Zu sehen sind drei Apostel, die das mit Fischen gefüllte Netz ins Boot ziehen; auf der Kanzelrückwand befindet sich ein Relief des Guten Hirten und auf dem Schalldeckel wird Moses mit seinen Schafen am Brennenden Dornbusch dargestellt.
  • Die der Heiligen Barbara geweihte Kapelle im Ortsteil Przygórze (Köpprich) wurde 1938–1939 für die durch die Rudolfgrube stark angewachsene Bevölkerung errichtet. Der Altar und die Bänke stammen aus der Kapelle des Glatzer Lyzeums, die durch die Nationalsozialisten anderweitig genutzt wurde.

Verweise

Literatur

  • Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 94–95, S. 113

Weblinks

Fußnoten

  1. Václav Šplichal, Jaroslav Šůla: Bedřichovsko-kaiserwaldský sklářský okruh. In: Kladský Sborník 5-2003, S. 134

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