Wormditt

Wormditt
Orneta
Wappen von Orneta
Orneta (Polen)
DEC
Orneta
Orneta
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Lidzbark Warmiński
Fläche: 9,63 km²
Geographische Lage: 54° 6′ N, 20° 8′ O54.120.1333333333337Koordinaten: 54° 6′ 0″ N, 20° 8′ 0″ O
Einwohner: 9.305 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 14-510
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NLI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 18 Schulzenämter
24 Ortschaften
Fläche: 244,13 km²
Einwohner: 12.583 (30. Juni 2008[1])
Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Andrzej Ołtuszewski
Adresse: pl. Wolności 26
11-130 Orneta
Webpräsenz: www.umig.orneta.net

Orneta [ɔrˈnɛta] (deutsch Wormditt) ist eine Stadt mit 9.443 Einwohnern (2005) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Orneta geht auf eine Ansiedlung der Prußen zurück und wurde 1308 erstmals genannt. Der Name geht auf prußisch „wors - median“: alte Siedlung im Wald zurück. Bei den polnischen Bezeichnungen des 17. Jahrhundert Horneta/ Orneta ging das anlautende W verloren.[2] Der ermländische Bischof Eberhard von Neiße veranlasste den planmäßigen Aufbau einer Stadt, die 1312 Stadtrechte erhielt und anfangs vor allem mit Siedlern aus Schlesien besiedelt wurde. Bis zur Fertigstellung der Burg Heilsberg Mitte des 14. Jahrhunderts war Wormditt bischöfliche Residenzstadt.

Von 1466 bis 1772 gehörte Orneta als Teil Polnisch-Preußens zu Polen, 1627 besetzten die Schweden unter Gustav Adolf vorübergehend die Stadt.

Durch die Erste Teilung Polens wurde Orneta 1772 preußisch und kam 1818 an den Landkreis Braunsberg. Wirtschaftlich stand Orneta lange etwas im Schatten der Kreisstadt Braunsberg.

Im Frühjahr 1945 erlitt die Stadt schwere Schäden und kam unter polnische Verwaltung. Heute zählt sie knapp 10.000 Einwohner, hinzu kommen 3000 weitere in der zugehörigen Landgemeinde (gmina wiejska). Orneta gehört zum Powiat Lidzbarski.

Einwohnerentwicklung [3]

  • 1875: 4.673
  • 1910: 5.559
  • 1939: 7.816
  • 2004: 9.837

Sehenswürdigkeiten

Trotz der schweren Zerstörungen von 1945 ist vom alten Wormditt einiges erhalten geblieben:

  • Johanniskirche, 14. Jahrhundert, nach dem Frauenburger Dom die älteste Kirche Ermlands, chorlose dreischiffige Backsteinbasilika, architekturgeschichtlich bedeutsam, wertvolle Ausstattung
  • Rathaus, gotisch, mit Treppengiebel, teilweise von Hakenbuden (Markthäuser) umgeben
Rathaus


  • Marktplatz mit zahlreichen Laubenhäusern
  • Jerusalemskapelle, 19. Jahrhundert, mit wertvoller Ausstattung
  • Speicher aus dem 18. Jahrhundert in der ulica Browarna (Brauereistraße)
  • Reste der Stadtmauer
  • Fundamente und Keller der Bischofsburg unter den Bauten der städtischen Volksschule.
  • Evangelische Kirche aus dem Umkreis von Karl Friedrich Schinkel, Mitte des 19. Jhs., heute orthodox.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Im Jahr 2001 wurde ein Städtepartnerschaftsvertrag mit der thüringischen Stadt Bleicherode im Südharz unterzeichnet. Seit 2006 besteht eine Partnerschaft mit der Samtgemeinde Herzlake

Gmina

Die Gemeinde Orneta besteht aus folgenden Ortschaften:

polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945)
Augustyny Agstein Krzykały Krickhausen
Bażyny Basien Kumajny Komainen
Biały Dwór Karlshof Lejławki Małe Klein Grünheide
Bogatyńskie Tüngen Lejławki Wielkie Groß Grünheide
Chwalęcin Stegmannsdorf Miłkowo Millenberg
Dąbrówka Klein Damerau Mingajny Migehnen
Drwęczno Wagten Nowy Dwór Neuhof
Gieduty Gedauten Opin Open
Henrykowo Heinrikau Orneta Wormditt
Karbowo Groß Karben Osetnik Wusen
Karkajmy Korbsdorf Ostry Kamień Scharfenstein
Klusajny Klutshagen Wojciechowo Albrechtsdorf
Krosno Krossen Wola Lipecka Lindmannsdorf

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008 (WebCite)
  2. Przybytek, Rozalia, Hydronymia Europaea, Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreußens, Stuttgart 1993,S.198
  3. gemeindeverzeichnis.de und verwaltungsgeschichte.de

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