Wu-sun

Lage der Wusun und der Nachbarvölker

Ili Fluss zählt zum Stammgebiet der Wusun

Die Wusun (chin. 烏孫 / 乌孙, Wūsūn) waren ein antiker Volksstamm, der in chinesischen Quellen^[1][2] erwähnt wird. Sie sind möglicherweise mit den von Herodot beschriebenen Issedonen identisch. Fälschlicherweise wurden die Wusun in Forschungsarbeiten lange Zeit als Menschen mit blauen Augen und blondem Haar beschrieben, was auf eine textuelle Missinterpretation der chinesischen Quellen zurückging.^[3] Sie waren ein Volk von Hirtennomaden ohne Städte und ohne Ackerbau. Ihr Lebensraum ist südöstlich von Balchaschsee entlang dem Flussgebiet vom Ili-Fluss. Der Legende nach gründete Liejiaomi (獵驕靡) ein Königreich der Wusun. Nach Berichten waren einige Forscher in der früheren Sowjetunion der Meinung, dass die Wusun Nachfahren der Saken waren^[4]. Andere Forscher bestimmten die Periode der Saken- und Wusun-Kultur als zwischen 600 v. Chr. bis 400 n. Chr.^[5]

Forscher der Akademie für Sozialwissenschaft des Autonomen Gebietes Xinjiang, China vermuten, dass vor der Qin-Dynastie die Wusun sich selbst chin. 昆, Kūn nannten, sie waren ein altes Stamm der Chioniten, die Turksprachen benutzten. Während der Westlichen Zhou-Dynastie lebten sie zusammen mit den Yuezhi im Hexi-Korridor^[6]. Der Titel der Häuptlinge der Wusun war chin. 昆莫, Kūnmò oder chin. 昆彌, Kūnmí. Zur Zeit des Han Wendis der Westlichen Han-Dynastie wurden die Wusun von Yuezhi angegriffen, da diese von den Xiongnu bedrängt wurden. Wusun erlitten schwere Niederlage, deren Häuptling Nantoumi (難兜靡) wurde dabei getötet. Der Häuptling der Xiongnu Mao-tun (冒頓單于) nahm den Rest der Wusun bei sich auf. Jahre später befahl der Enkel von Mao-tun Jun-Chen (军臣单于) den neuen Häuptling der Wusun Liejiaomi die in den Flussgebieten von Ili und Tschüi lebenden Yuezhi anzugreifen. Diesmal waren sie erfolgreich. Nachdem Wusun Yuezhi vertrieben haben, soll Liejiaomi auf dessen Gebiet nach dem Namen ihres Stammes einen Staat errichtet haben. Durch die Wusun konnten Xiongnu den Verbindungsweg zum Iranischen Hochland kontrollieren^[7][8]. Obwohl nach dem Tod von Jun-Chen die Wusun formal ihre Abhängigkeit zu Xiongnu beendeten (不肯復事匈奴, wollen nicht mehr Xiongnu huldigen)^[9], blieben sie in der Wirklichkeit aber lange Zeit Vasal der Xiongnu^[7]. Einstweilen wurde Wusun sogar das mächtigste Volk in Xiyu^[10]. Es gab diplomatische Beziehungen zwischen Wusun und Westliche Han. Zur Zeit der Han Xuandi spaltete Wusun in zwei Stämmen. Im 5. Jahrhundert wurden sie von Rouran vernichtet.

Geschichte

Das Flussgebiet von Ili

Vor der Han-Zeit

Bevor die Wusun nach Westen zum Ili-Fluss zogen, hatten sie bereits ein eigenes Stammesgebiet gehabt. Shiji - Die Westliche Staaten berichtete "Als ich (Zhang Qian) bei den Xiongnu lebte, hörte ich, dass der König der Wusun sich Kunmo nennt, es ist einer kleiner Staat westlich von Xiongnu". (臣居匈奴中，聞烏孫王號昆莫，昆莫之父，匈奴西邊小國也). Shiji - Buch über Zhang Qian und Li Guangli berichtete:"Der Kaiser befragte Zhang Qian mehrmals über die Völker im Westen. Zhang Qian hatte zu diese Zeit seinen Belehungen verloren. Er antwortete:'Als ich bei den Xiongnu wohnte, hörte ich, dass der König der Wusun sich Kunmo nannte. Der Vater des jetzigen Kunmo Nantoumi bewohnte früher neben Yuezhi in Gebieten zwischen Qilian Shan und Dunhuang. Es ist ein kleiner Staat.'" (天子數問騫大夏之屬。騫既失侯，因曰：『臣居匈奴中，聞烏孫王號昆莫。昆莫父難兜靡本與大月氏俱在祁連、焞煌間，小國也。』). Das besagt, dass vor der Zeit der Westlichen Han-Dynastie die Wusun bereits im Hexi-Korridor ein Stammesgebiet besaß^[10]. Vermutlich nomadierten sie vor der Zeit der Westlichen Zhou-Dynastie im Gebiet von heutigem Guyuan, Ningxia. Nach und nach wurde ihr Lebensraum nach Westen verlagert.

Weg der Westwanderung der Wusun

Die Bezeichnung Wusun kam zum ersten Mal bei Shiji vor. Einige chinesische Forscher sind deswegen der Meinung, dass sie sich davor Kun (昆) nannten. In den Texten vor der Qin-Dynastie wurden sie dann Kunyi oder Hunyi genannt (昆戎, 緄戎 oder 混夷 geschrieben). So zum Beispiel im Buch von Mengzi: 文王事混夷^[6].

Später wurde Wusun von Yuezhi angegriffen, wobei Wusun schwere Niederlage erlitt, der Häuptling Nantoumi wurde getötet^[11]. Obwohl nach Wusunforschung die meisten Forscher der Meinung sind, dass Nantoumi von Yuezhi getötet wurde, so bleibt die Unklarheit bestehen und bedarf weitere Klärung.

Auch umstritten war das Stammesgebiet der Wusun. Obwohl die meisten Forscher der Meinung sind, dass es im Hexi-Korridor lag, ist der japanische Sinologe Matsuda Hisao der Meinung, dass es am Nordrand des Tianshan-Gebirges lag^[12]. Er zitiert einen anderen japanischen Sinologe, dass im Falle eines Widerspruchs zwischen Shiji und Han Shu das erstere den Vorzug zu geben sei, da es zeitnahe liegt. Er zitiert Du Yous Tongdian: "Beshbalik (heute Jimsar) befindet sich nordwestlich von Liusha, war in der Westlichen Han-Zeit Heimat der Wusun, in der Östlichen Han-Zeit wurde es Königreich der Jushi (車師), war traditionell Wohngebiet der Hu." (庭州在流沙之西北，前漢烏孫之舊壤，後漢車師後王之地，歷代為胡虜所居). Ferner zitiert er das Ältere Buch der Tang - Geographie: "Nördlich der Liusha war zur Westlichen Han-Zeit Heimat der Wusun. Länge 5000 Li (etwa 2500 km), zur Östliche Han-Zeit Königreich Jushi. Die alte Königsstadt hat fünf Städte, deswegen wird sie auch 'Stadt der fünf Städte' genannt." (流沙州北，前漢烏孫舊地，方五千里。後漢車師後王庭。胡故庭有五城，俗號『五城之城』). Hisao glaubt dass die hier erwähnte Stadt der fünf Städten Beshbalik ist. Deswegen ist das ursprüngliche Gebiet der Wusun nicht nur auf Jimsar beschränkt, sondern erstreckt sich zwischen Jimsar und Ürümqi.

Ahnenlegende der Wusun

Der Wolf und die Krähe spielten bei den Wusun eine besondere Rolle. Angeblich war Liejiaomi noch ein Säugling, als sein Vater getötet wurde. Er wurde in die Wildnis geworfen. Krähen gaben ihm Fleisch zum Essen und Wölfe gaben ihm Milch. Der Xiongnu-Häuptling Mao-tun wunderte sich sehr über dieses Phänomen, glaubte Liejiaomi sei ein Gott und nahm ihn als Pflegekind zu sich.^[13]. Nachdem Liejiaomi herangewachsen war, bat er Mao-tun um Hilfe, um seinen Vater zu rächen.^[14].

Der Wolf, der ein verlassenes Kind großzieht, taucht später genauso auch in der Ahnenlegende der Türken auf. Es gibt aber einen Unterschied zwischen beiden Legenden: während der Wolf bei den Wusun lediglich den Ahnen rettet und ihn am Leben erhält, ist bei den Türken der Wolf selbst der Ahne.^[15]

Um etwa 161 bis 160 v.Chr. vertrieb Liejiaomi mit Hilfe der Xiongnu die Yuezhi am Ili-Fluss^[10] und siedelte sein eigenes Volk dort an. Allerdings bezweifelt der kanadische Sinologe Edwin George Pulleyblank den Grund des Wusun-Angriffs auf die Yuezhi, der Blutrache gewesen sei.^[16]. Er meint, dass dies nur eine Dramatisierung des Autors des Han Shu und frei erfunden sei. Er führt an, dass die Wusun selbst bereits Mitglieder der Stämme der Saken und der Yuezhi aufgenommen hatten. Nachdem die Wusun nach Westen gezogen waren, nahm Xiongnu das ursprüngliche Stammesgebiet der Wusun im Hexi-Korridor ein und setzte dort eigene Könige ein. Um Namenskonflikte zu vermeiden, änderte Liejiaomi den Namen seines Volkes in Wusun um.^[6].

Das Gebiet der Westlichen Han zur Zeit des zweiten vorchristlichen Jahrhunderts (dunkelrot), das der Wusun befindet sich an der nordwestlichen Ecke

Diplomatische Beziehung mit Han

139 v. Chr. wurde Zhang Qian zu den Yuezhi geschickt, um ein Bündnis der Han und der Yuezhi gegen die Xiongnu zu schmieden. Jedoch kam ein Bündnis nicht zustande. Daraufhin begann Han Wudi 133 v. Chr. mit dem Schlacht von Mayi einen einseitigen Angriff auf Xiongnu. Nachdem die Han-Armee bereits südlich des Gelben Flusses erfolgreich war, begannen sie nach Westen vorzustoßen. Bis 119 v. Chr. war das Gebiet zwischen Lanzhou und Lop Nor frei von Xiongnu^[17]. Im selben Jahr beriet Zhang Qian Han Wudi zu einem Bündnis mit dem immer stärker werdenden Wusun, um "den rechten Arm der Xiongnu" zu brechen^[18]. Er riet den Kaiser Wusun mit Geld zu kaufen und sie zu ihrem früheren, östlichen Stammesgebiet zu siedeln, sowie deren Häuptling eine Prinzessin zur Frau zu geben, damit sie mit Han verwandt werden, um sie gegen die Xiongnu zu benutzen^[19]. Drei Jahre später erhielt Zhang Qian den Auftrag von Han Wudi, als Gesandte zu Wusun zu gehen, damit sie zurück in das Hexi-Korridor siedeln und mit Han gemeinsam gegen die Xiongnu zu kämpfen.

Zu diese Zeit kam es bereits zur Spaltung in Wusun. Der designierte Nachfolger von Liejiaomi starb früh, so dass er einen anderen Sohn Junxumi (軍須靡) zum Nachfolge bestimmte. Dies jedoch rief Unzufriedenheit in seinen anderen Söhne. Besonders der Sohn Dalu wurde gefährlich für den neuen Nachfolger, da er auch Armee unter sich hatte. Um sich und Junxumi zu schützen, ließ er seine Männer aufteilen, gab Junxumi etwa zehntausend Mann, sich selbst nahm er ebenfalls zehntausend Mann und zogen weiter. Dadurch war der Saat für die Teilung der Wusun gelegt worden. Als Zhang Qian ihn aufsuchte, schlug er ein Bündnis mit Han ab. Er sagte, dass er selbst bereits alt sei und seine Macht sei geteilt. Seine Leute wüssten nicht, wie stark Han tatsächlich ist, aber sie fürchteten sich vor den Xiongnu, daher würden sie nicht zurück nach Osten ziehen^[20].

Stattdessen ließ er einige Botschafter mit Zhang Qian zusammen nach Han reisen. Als die Botschafter die Stärke der Han sahen, wurde ein Bündnis mit Han immer mehr favorisiert. Als Xiongnu von dem Kontakt erfuhren, bereiteten sie einen Angriff auf Wusun. Liejiaomi wusste, dass Han zu diese Zeit intensive diplomatische Beziehungen in Xiyu knöpfte, also schlug er einen Heirat vor und suchte zugleich Unterstützung von Han. 108 v. Chr. wurde eine Prinzessin aus der Kaiserfamilie (die Tochter des Königs von Jiangdu) an Liejiaomi verheiratet. Als die Xiongnu von dem Heirat erfuhren, wurde aus ihrem Stamm ebenfalls eine Frau an Liejiaomi verheiratet. Liejiaomi nahm gleichzeitig eine Frau von Han und von Xiongnu zeigt deutlich seine Beschwichtigungspolitik zur beiden Seite^[21]. Kurz darauf starb Liejiaomi, Junxumi wurde sein Nachfolger. Die Han-Prinzessin starb im Jahr 105 v. Chr. Sofort wurde jedoch eine andere Prinzessin, Prinzessin Jieyou (解憂公主, diesmal eine Tochter des Königs Chu), an Junxumi verheiratet, um die Beziehung aufrecht zu erhalten. Nach dem Tod von Junxumi heiratete Prinzessin Jieyou nach der Sitte der Wusun seinen Bruder und Nachfolger Wenguimi. Prinzessin Jieyou lebte wesentlich länger als ihre Vorgängerin und hatte auch viel aktiver in die Politik eingegriffen^[22].

Bündnis mit Han

74 v. Chr. wurde Wusun von Xiongnu und Jushi gleichzeitig angegriffen. Prinzessin Jieyou schrieb ein Brief zum Han-Hof und bat um Hilfe. Zu diese Zeit war Kaiser Han Zhaodi gerade verstorben, so dass Han keine Hilfe sandte. Nach der Thronbesteigung von Han Xuandi baten sowohl der Wusunkönig wie auch Prinzessin Jieyou wieder um Hilfe. Han befahl fünf Generäle mit etwa 150.000 Reiter, um mit Wusun zusammen Xiongnu anzugreifen. 71 v. Chr. griff Wusunkönig Wenguimi mit 50,000 Reiter den Königstross eines der Xiongnu Königen an und erlang einen großen Sieg^[23]. Die Xiongnu erholten sich nicht mehr von diesem Schlag und verließ langsam Xiyu. Wusun wurde die stärkste regionale Macht^[10]. Wenguimi beschloss, formal die Beziehung zu Xiongnu abzubrechen und ein Bündnis mit Han einzugehen. 64 v. Chr. schrieb Wenguimi an Han, dass er einen Sohn der Prinzessin Jieyou zum Nachfolge machen wollte und bat eine Han-Prinzessin als seine Frau, um die Verwandtschaftsbeziehung zu erneuern. Zugleich beteuerte er, dass er die Beziehung zu Xiongnu abbrechen würde (願以漢外孫元貴靡為嗣，得令復尚漢公主，結婚重親，叛絕匈奴). Han Xuandi stimmte den Vorschlag zu, damit war das Bündnis zwischen Han und Wusun besiegelt^[21][9]. Allerdings war zu diese Zeit Xiongnu bereits so abgeschwächt, dass Han mit eigener Kraft sie in Schach halten konnte, der Grund für eine Heirats- und Bündnispolitik bestand nicht mehr^[21].

Vasal der Han

Durch innere Streitereien und Spaltungen schwächte sich Xiongnu weiter ab. Teile davon kapitulierten an Han. Han Armee gelang es auch, die Xiongnu freundliche Jushi zu schlagen, so dass Xiongnu nicht mehr in der Lager war, Xiyu zu kontrollieren. Han ersetzte Xiongnu als die Schutzmacht der Region. 59 v. Chr. setzte Han Xuandi eine Militärgouverneur in der Region ein, um unter anderen auch die Situationen bei den Wusun zu beobachten^[24].

60 v. Chr. starb Wenguimi, aber sein designierter Nachfolge Yuanguimi konnte sich nicht durchsetzen, stattdessen setzten die Wusun den mit Xiongnu verwandten Nimi ein. Han war sehr unzufrieden damit. Damit wurde die Heiratspolitik beendet^[21]. Prinzessin Jieyou übernahm die Aufgabe, die innere Politik im Sinne der Han zu beeinflussen. Mit dem Abgesandten der Han zusammen versuchte sie Nimi zu ermorden. Das war das erste Mal, dass Han direkt in die innere Politik der Wusun eingriff. Obwohl der Mord fehlschlug, stürzte er Wusun in innere Unruhe.

53 v. Chr. ein Sohn von Wenguimi mit einer anderen Xiongnu Frau Niaojiutu (烏就屠) rebellierte gegen Nimi und tötete ihn. Han schickte eine Armee aus, um den Usurpator zur Rechenschaft zu ziehen. Der Han-Gouverneur konnte Niaojiutu überreden, sich zu ergeben. Han ernannte Yuanguimi als Großkönig und Niaojiutu als Kleinkönig. Auch das Land und die Leute werden unter den Königen aufgeteilt: Der Großkönig bekam 60,000 Haushalte, der Kleinkönig 40,000. Aber im Ganzen bekam der Kleinkönig im Volk mehr Zuspruch^[25].

Nach dem Tod des Großkönigs Yuanguimi kam sein Sohn Xingmi an die Position. Xingmi galt als schwach und Han setzte große Anstrengungen, um ihn zu stützen. So gelang Han auch noch größeren Einfluss auf Wusun. Han schickte eine Delegation von über hundert Leute, um den neuen Großkönig zu gratulieren, auf Rat vom Gouverneur des Xiyu verteilten sie ferner großzögig Titel, Insignien und Geschenke unter den Würdenträgern der Wusun, um sie für den neuen Großkönig einzuvernehmen. Trotzdem schlug der Gouverneur wenig später vor, den neuen Großkönig wegen Unfähigkeit abzusetzen. Der Han-Kaiser schlug den Vorschlag aus.

Zwischen den beiden Königen und ihren Anhängern gab es ständigen Streitereien. Han Shu berichtete, dass um die Streitereien zu beschwichtigen, "Han große Anstrengung auf sich nahm, trotzdem gab es keinen einzigen ruhigen Jahr." (漢用憂勞，且無寧歲). 18 oder 17 v. Chr. wurde Mozhenjiang (末振將) Kleinkönig. Der damalige Großkönig genoss gerade hohe Reputation unter dem Volk, Mozhenjiang fürchtete sich um seine Position und ließ den Großkönig ermorden. Han setzte den Unkel des Großkönigs als sein Nachfolger ein und erschlug den neuen Kleinkönig sowie seinen Sohn und designierten Nachfolger. Sein jüngerer Bruder flüchtete zu Kangju und griff von dort oft Wusun an. Sie wurden alle mit chinesischen Hilfe zurückgeschlagen.

Obwohl Han intensiv in die Politik der Wusun einmischte, wurde das Land nicht in das Territorium der Han einverleibt^[22].

Untergang

Nach der Errichtung der Östlichen Han wurde zeitgenössische Berichte über Wusun immer weniger^[10]. Han Shu - Das Westliche Gebiet berichtete, dass zur Zeit der Kaiser Han Mingdis und Han Zhangdis es immer noch zwei Könige gab, dass sich die Wusun aber bereits in Niedergang befand (兩昆彌皆弱).

Tamir Hochebene

Bis zum Ende des 4. Jahrhunderts gab es Kontakte zwischen Wusun und China^[10]. Wusun zahlte jährlich Tribut an der Wei-Dynastie^[26].

Um 147 bis um 167 wurde Wusun von Xianbei und um 318 von Tuoba mehrfach schwer geschlagen. Sie wichen jedoch wahrscheinlich nicht nach Süden auf die Pamir-Hochebene, sondern zogen sich zurück in das Tianshan-Gebirge^[27].

Anfang der Jin-Dynastie entstand innerhalb des kleinen Wusuns eine neue abhängige Macht Chumuhun. Westlich davon bliebt der große Wusun weiterhin intakt^[28]. Wusun zahlte auch Tribut an die Nördliche Wei-Dynastie^[29]. Nachdem die Nördliche Wei Nordchina unter sich vereinigt hatte und seine Lage befestigt hatte, wollte sie Rouran um Xiyu streitig machen. 437 wurden Gesandten in die Region geschickt, die auch durch Wusun kamen und vom König der Wusun mit Respekt behandelt wurden^[30].

Bereits vor 437 wurde Wusun oft von aus der mongolische Hochebene kommende Rouran angegriffen^[31]. Wahrscheinlich waren Rouran und Chumuhun auch verbündet. Wahrscheinlich zwischen 402 und 414 musste Wusun sich in Tianshan zurückziehen^[27]. Anfang oder Mitte 5. Jahrhinder zogen sie nach Süden Richtung Pamir, wurden von den Saken assimiliert, verloren ihre Eigenständigkeit und verschwanden aus den Aufzeichnungen.

Etymologie

Es gibt mehrere Theorien über die Herkunft des Namen Wusun^[10]. Die am meisten akzeptierte Theorie^[10] ist, dass Wusun eine Umschriftung in die chinesischen Sprache aus eine Turksprachen sei. Das ursprüngliche Turksprachewort bedeutete möglicherweise "Einigkeit" oder "Verbundenheit"^[32]. Nach diese Theorie kommt das Wort aus Kombination der beiden Teilen "Udi" und "sun" zustande. In der Turksprache bedeutet "udi" kondensieren oder mitgehen, und "sun" funktioniert als Objektiv. Aus Udi sun wird Uyi sun und Uysun, in chinesische Schrift umgeschrieben 烏孫, latinisiert Wusun. Zusammengenommen soll der Name wie Einheit oder Union bedeuten.

Wenige chinesische Historiker vertreten eine andere Meinung^[10]. Nach diese Theorie wird der Name nach der Bedeutung der Schriftzeichen verstanden. Wu (烏) bedeutet Schwarz und komt von einem schwarzen Totem.

Der Sinologe Victor H. Mair verglich Wusun mit "aśvin" aus der Sanskrit und "ašva" aus der Litauischen Sprache, beide bedeutete Stute. Er stellte die Hypothese auf, dass die Wusun eine Sprache aus der Kentumsprachen der Indogermanischen Sprachen benutzten. Der Name würde demnach "Das Pferdevolk" bedeuten. Diese These wird nicht von vielen unterstützt^[33].

Geographie

Territorium

Heutigem Kreis Manas

Yssykköl

Das Stammesgebiet der Wusun befindet sich am Nordrand der Tianshan-Gebirge. Zu ihren Gipfelperioden besetzten sie den gesamten Flussgebiet des Ili-Flusses sowie das Gebiet westlich von Tianshan. Der Königsort befand sich südlich der Yssykköl. Das Territorium beinhaltete das Nordwesten des heutigen chinesischen autonomen Gebiet Xinjiang, Südosten von Kasachstan sowie Osten und Mitte von Kirgisistan^[34]. Xinjiang Tuzhi (新疆圖志, Kartenbuch zu Xinjiang, ein zeitgenössisches Geographiebuch) berichtet, dass Manas die Ostgrenze der Wusun zu Han sei (漢為烏訾離與烏孫東境).

Aksu heute

Balchaschsee

Nach Süden grenzte Wusun mit den Völker, die im Tarimbecken leben^[35]. Das Tianshan-Gebirge nördlich von Karashahr, Kuqa, Aksu und Uqturpan gehörten also zu Wusun^[34].

Han Shu - Das Westliche Gebiet berichtet, dass Wusun nach Nordwesten an Kangju und nach Westen an Dayuan grenzt (西北與康居、西與大宛). Xiyu Tuzhi (西域圖志, Kartenbuch zu Xiyu) berichtet, dass die Ostgrenze von Kangju an der Westküste der Balchaschsee liegt, während Dayuan in Ferghanatal und Kokand zu finden sei.

Tacheng heute

Archäologische Untersuchungen der früheren Sowjetunion hatte auf dem Nordufer des Ili-Flusses große Menge Gräber der Wusun entdeckt. Das bedeutet, dass die Wusun auf beiden Seiten des Flusses gelebt haben^[4]. Xiyu Tuzhi berichtete Tarbagataigebirge als Grenze zwischen Xiongnu und Wusun (塔爾巴噶爾，當屬漢匈奴、烏孫交界處). Während der Wirren um 53 v. Chr. sammelte der spätere Kleinkönig Niaojiutu seine Leute in das "Nordgebirge" und drohte, mit Xiongnu aus der Familie seiner Mutter Wusun anzugreifen (曾與諸翕侯俱去，居北山中，揚言母家匈奴兵來). Das hier erwähnte "Nordgebirge" entspricht Tarbagataigebirge^[34]. Es bildet die Grenze zwischen Xiongnu und Wusun, nördlich davon ist Xiongnu-Gebiet.

Matsuda Hisao vertritt der Meinung, dass die Wusun nicht am Nordrand des Tianshans wohnten, sondern mitten drin^[36]. Demnach hatte die Macht der Wusun nicht bis das Gebiet westlich der Yssykköl, Tschüi und Oberlauf von Ili gereicht.

Es gab ein ostwest verlaufender Seitenzweig der Seidenstraße, der durch den Nordrand des Tianshans sowie den Südrand der Dsungarei führte. Dieser Weg durchquerte das Gebiet der Wusun und Kangju. Zur Han-Zeit wurde der Weg von Xiongnu kontrolliert, weswegen nur sehr wenige Chinesen ihn benutzten. Erst später benutzten zunehmend auch Chinesen diesen Weg^[37].

Bevölkerungsgeographie

Wusun war eine starke regionale Macht in Xiyu. Han Shu - Xiyu berichtete, dass 120,000 Haushalte, 630,000 Menschen das Land bewohnte. Die Stärke der Armee sollte 188,800 Mann betragen haben (烏孫國，大昆彌治赤穀城，去長安八千九百里。戶十二萬，口六十三萬，勝兵十八萬八千八百人……最為疆國). Die moderne Forschung ergab eine ähnliche Zahl. Somit liegen Zahlen sowohl der Haushälter und Bevölkerung wie auch der Militärstärke größer als die Summen der umliegenden Völker^[38]. Wissenschaftler schätzen, dass bei der Thronbesteigung von Han Pingdi (1 v. Chr.) etwa 252,000 in heutigem Xinjiang ein Nomadeleben führten, das entsprach etwa 40% der Wusun^[39].

Bevölkerung

Es gibt drei Thesen über die Zugehörigkeit der Wusun: Eine These besagt, dass sie ein arisches Volk bildeten, eine andere These zählten sie eher zu den ostasiatischen Völker, die dritte These sieht sie als ein Mischvolk der beiden an^[10]. Die meisten Forscher unterstützen die erste These, einige chinesische Wissenschaftler neigen zur dritten These, eine Schlussfolgerung kann bislang nicht erbracht werden.

Im späten 19. Jahrhundert begann die russische Forschung das Studium über die Wusun. Einige Forscher vertraten der Meinung, dass die Wusun ein Turksprachen sprechendes Volk sei^[4]. In den 1930er Jahren vertraten die meisten sowjetischen Forscher, stellvertretend durch A. N. Bernshtam, die Ansicht, dass die Wusun ein indogermanisches Volk sei. Der sowjetische Archäologe G. A. Kushaev und der Leiter der archäologischen Ausgrabung am Ili K. A. Akishev berichteten in ihrem gemeinsamen Werk, dass 80 Prozent der am Ili-Fluss und am Yssykköl entdeckten Wusun Schädelskelette zu Kaukasien gehörten. Diese Wissenschaftler sind der Auffassung, dass die Wusun identisch sind mit den Issedonen von Herodot.

Der Sinologe Jarl Charpentier glaubt dass Wusun Vorfahren der Sarmaten seien^[40]. W. M. Mcgovern is auch der Meinung, dass Wusun kaukasier waren und eine Iranische Sprache benutzten^[32]. Der kanadische Sinologe Edwin George Pulleyblank meinte, dass Yuezhi Tocharische Sprache benutzte, Wusun hatte aber manchen Titel mit Yuezhi gemeinsam, deswegen ist es wahrscheinlich, dass sie beide die gleiche Sprache benutzten^[33]. Tohru Haneda meinte, dass die Wusun eine Turksprache benutzten, was aber nicht gleichbedeutend war, dass sie auch ein Turkvolk angehörten^[41]. Auch Taishan She von der Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften glaubte, dass die Wusun Kaukasier waren^[42]. She's These war, dass die Issedonen von Herodot Saken seien, während die Assi die Bezeichnung der Häuptlinge der Saken waren. She glaubte, dass es bei den Asii die gleiche Menschen handelten, wie die in Zuozhuan erwähnten Fremdvölker, die den Namen Yun (允) trugen. Wusun sei nach seine These nur eine andere Umschrift von Yun. Nach seiner Vermutung wurden die Asii wahrscheinlich in 177 oder 176 v. Chr. von den Yuezhi aus Ili-Flussgebiet vertrieben und erst dann in Hexi eingewandert, wo sie als Wusun bekannt wurden.

Materielle Kultur

Den Wusun wird in der Archäologie eine etwa vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. im Tianshan und dem Siebenstromland verbreitete jüngereisenzeitliche Kultur zugewiesen, die die ältere, den Saken zugewiesene Issyk-Beschsatyr-Kultur ablöste. Sie wurde im Siebenstromland schließlich mit Errichtung des ersten türkischen Khaganats im 6. Jahrhundert von dessen Kultur überlagert; im Tianshan folgte auf sie ab etwa Christi Geburt die Kenkol-Kultur.

Von der sakischen Kultur wurden verschiedene Bronzewaren übernommen, daneben gewann jedoch die Eisenverarbeitung in der Wusun-Kultur an Bedeutung. Insbesondere Eisenwaffen zeichnen die Frühzeit der Wusun-Kultur aus. Daneben finden sich im Wusun-Fundgut auch Goldblecharbeiten mit figuraler Verzierung, die westlichen Einfluss verrät. In der Keramik lassen sich Einzugsschalen, gerundete Tassen, Henkelgefäße und vasenartige Gefäße unterscheiden. Sie sind meist schmucklos, als Verzierung kommen gelegentlich Rillen, Leisten und Farbaufträge vor.

Die Toten wurden in rechteckigen Grabgruben mit Stein- oder Holzeinbauten in gestreckter Rückenlage bestattet; die Gräber wurden teilweise mit flachen steinernen Kurganen überschüttet. Siedlungen der Wusun-Kultur sind zwar bekannt, bislang aber meist nicht intensiv erforscht. In den wenigen ergrabenen Siedlungen wurden teils ebenerdige Rechteckbauten mit Steinfundamenten, teils Grubenhäuser gefunden. Knochenfunde aus Gräbern der Wusun-Kultur zeigen, dass die Bevölkerung anfangs europid dominiert war und im Laufe der Zeit von mongoliden Gruppen erweitert wurde.

Tierknochenfunde zeigen, dass Viehzucht in der Wirtschaft der Wusun-Kultur eine wichtige Rolle spielte, Anbau von Weizen, Hirse und vielleicht auch Reis ist seit etwa Christi Geburt nachgewiesen.

Nachfahren

Es existiert eine These, dass Wusun-Gruppen in Richtung Südrussland gewandert sind, wo sie als Alanen wieder auftauchten (U-sun = U-lun, da s und l in dieser Sprache wechselten?).

Eine weitere These beschäftigt sich damit, ob die Wusun und die Arschi (die falschen Tocharer) aus Karachar/Tarimbecken identisch sind (Orsun bzw. Arschi = Wusun?).

Quellen

1. ↑ 漢書·西域傳 (Han Shu - Das westliche Gebiet): 「烏孫國……不田作種樹，隨畜逐水草，與匈奴同俗」 (Der Staat Wusun ... ohne Landwirtschaft und Forstwirtschaft, wandern mit ihren Tieren und folgen Wasser und Gras, Sitte ähnlich wie Xiongnu); 魏書·西域傳 (Buch der Wei - Das Westliche Gebiet): 「烏孫國……無城郭，隨畜牧逐水草」 (Der Staat Wusun ... hat keine Städte, wandern mit ihren Vieh und folgen Wasser und Gras
2. ↑ 史記·大宛列傳 (Shiji - Die westliche Staaten): 「烏孫……行國，隨畜，與匈奴同俗」 (Wusun ... ist ein wandernder Staat, folgen ihre Vieh, Sitte ähnlich wie Xiongnu)
3. ↑ Denis Sinor The legendary Origin of the Türks, in Egle Victoria Zygas, Peter Voorheis Folklorica: Festschrift for Felix J. Oinas, Indiana 1982, S. 240 verweist auf den Nachweis von O. Franke Beiträge aus chinesischen Quellen zur Kenntnis der Türkvölker und Skythen Zentralasiens, Berlin 1904, S. 17-19
4. ↑ ^{a b c} 王明哲, 王炳華 (Mingzhe Wang & Binhua Wang): 蘇聯的烏孫考古情況簡述 (Kurzes Bericht über sowjetische Wusunforschung). In: 烏孫研究 (Wusunforschung), 1, Ürümqi: 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang) 1983
5. ↑ International Conference on the Bronze Age and Iron Age Peoples [1998]: The role of agro-pastoralism in the evolution of steppe culture in the Semirechye area of southern Kazakhstan during the Saka/Wusun period (600 BC- AD 400). In: V. Meir, A.H. Zhimin & E. Kuzmina Bronze and early Iron Age archaeology of eastern Central Asia, 1 (auf English), S. 264-279, Washington, D.C.: Institute for the Study of Man in collaboration with the University of Pennsylvania Museum Publications, ISBN 0941694631
6. ↑ ^{a b c} 錢伯泉 (Boquan Qian), 烏孫和月氏在河西的故地及其西遷的經過 (Wusun und Yuezhi im Hexi sowie ihre Westwanderung), 敦煌研究 (Dunhuang Forschung). 1994, 4. Heft, Seite 104-112.
7. ↑ ^{a b} 余太山等 (Taishan She et. al.): 余太山 (Taishan She) 西域通史 (Geschichte der Westlichen Gebieten), 1, Zhengzhou: 中州古籍出版社 (Mittelland Verlag für alte Bücher) 1996
8. ↑ 史記•大宛列傳第六十三 (Shiji - Buch 63: Die Westliche Staaten): 「自烏孫以西至安息，以近匈奴，匈奴困月氏也，匈奴使持單于一信，則國國傳送食，不敢留苦」 (Von Wusun bis zu den Parthern sind alle Völker abhängig von Xiongnu. Xiongnu hielten Yuezhi in Schach. Wenn der König der Xiongnu ein Brief aussendet, alle Staaten lieferten Verpflegung für den Briefträger, keiner wagt es, ihn zu behindern)
9. ↑ ^{a b} 漢書•西域傳第六十六 (Han Shu - Das Westliche Gebiet)
10. ↑ ^{a b c d e f g h i j} 王明哲, 王炳華 (Mingzhe Wang & Binhua Wang): 從文獻與考古資料論烏孫歷史的幾個重大問題 (Wichtige Fragen über die Geschichte der Wusun, die aus den zeitgenössischen Dokumenten und archäologischen Untersuchungen ergeben). In: 烏孫研究 (Wusunforschung), 1, S. Seite 1-42, Ürümqi: 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang) 1983
11. ↑ 王炳華 (Binhua Wang): 烏孫王難兜靡死於大月氏考 (Beweise für eine Tötung des Wusun-Häuptlings Nantoumi durch Yuezhi). In: 絲綢之路考古硏究 (Archäologische Forschung auf der Seidenstraße), 1, Ürümqi: 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang) 1993 „Es gibt zwei zeitnahe Dokumente über diesem Ereignis: Shiji - Die Westliche Staaten besagt dass Nantoumi von Xiongnu angegriffen und getötet wurde. Hanshu - Zhang Qian besagt dass Yuezhi griff Nantoumi an und tötete ihn. Die Berichte widersprechen sich. Yuezhi befand sich territorial gesehen zwischen Xiongnu und Wusun. Xiongnu hätte demnach keinen direkten Interessenkonflikt mit Wusun. Dass Xiongnu das Gebiet der Yuezhi überquerte und Wusun angriff, ist ziemlich unwahrscheinlich... Ferner war Yuezhi zur Zeit bis Qin-Dynastie das stärkste Stamm in Xiyu, von daher wäre es beinahe unmöglich, dass Xiongnu das Gebiet der Yuezhi überquerte und Wusun angriff. Xiongnu und Yuezhi pflegten beide eine Kultur der Blugfehde. Dass Nantoumi von Xiongnu getötet wurde und sein Sohn aber von Xiongnu aufgezogen und dann zum Anführer seines früheren Stamms ausgebildet wurde, ist unmöglich. Von daher kann man es als erwiesen ansehen, dass der Erzfeind von Wusun Yuezhi war und dass Nantoumi von Yuezhi getötet wurde.“
12. ↑ Matsuda Hisao: 古代天山歷史地理學研究 (Forschung über Geschichte und Geographie von antiken Tianshan), 1, S. Seite 31－36, Beijing: 中央民族學院出版社 (Verlag des zentralen Volkskundeinstituts) 1987
13. ↑ Shiji - Die Westliche Staaten: 而昆莫生棄於野。烏嗛肉蜚其上，狼往乳之。單于怪以為神，而收長之
14. ↑ Han Shu: 昆莫既健，自請單于報父怨，遂西攻破大月氏。大月氏復西走，徒大夏地。昆莫略其眾，因留居，兵稍強，會單于死，不肯復朝事匈奴 (Nachdem Kunmo erwachsen wurde, bat er den Chanyu, seinen Vater zu rächen. So griff er die Yuezhi im Westen an, vertrieb sie nach Westen, nahm ihr Land, siedelte sein eigenes Volk dort an und wurde noch stärker. Nachdem der Chanyu gestorben war, zahlte er nicht mehr Tribut an die Xiongnu.
15. ↑ Denis Sinor The legendary Origin of the Türks, in Egle Victoria Zygas, Peter Voorheis Folklorica: Festschrift for Felix J. Oinas, Indiana 1982, S. 237 - 240
16. ↑ X.The Wu-sun and Sakas and the Yüeh-Chih migration. In: Central Asia and non-Chinese peoples of ancient China, 1 (auf English), S. 159, Aldershot, Hampshire; Burlington, VT: Ashgate Publishing 2002, ISBN 0860788598
17. ↑ Shiji - Die Westliche Staaten: 而金城、河西西並南山至鹽澤空無匈奴
18. ↑ 《Zizhi Tongjian, Buch 12, das Buch der Han: 烏孫王昆莫本為匈奴臣，後兵稍強，不肯復朝事匈奴，匈奴攻不勝而遠之……聽則是斷匈奴右臂也 (Der König der Wusun Kunmo war früher ein Vasal der Xiongnu. Später wurde seine Armee stärker, seitdem wollte er nicht mehr abhängig zu Xiongnu. Xiongnu war nicht in der Lage, ihn anzugreifen, folgt mein Rat ist wie den rechten Arm der Xiongnu zu brechen)
19. ↑ Han Shu - Das Westliche Gebiet: 可厚賂招，令東居故地，妻以公主，與為昆弟，以制匈奴
20. ↑ Han Shu - Das Westliche Gebiet: 烏孫遠漢，未知其大小，又近匈奴，服屬日久，其大臣皆不欲徙, 昆莫年老國分，不能專制
21. ↑ ^{a b c d} 余太山等 (Taishan She et. al.): 漢代西域 (Xiyu zur Han-Zeit). In: 余太山 (Taishan She) 西域通史 (Xiyu Tongshi, Geschichte der westlichen Gebieten), 1, Zhengzhou: 中州古籍 1996
22. ↑ ^{a b} William Montgomery Mcgovern: The Early empires of Central Asia, 1, Chapel Hill: University of North Carolina Press 1939
23. ↑ Han Shu - Xiongnu: 校尉常惠與烏孫兵至右谷蠡庭，獲單于父行及嫂﹑ 居次﹑ 名王﹑ 犁汙都尉﹑千長﹑將以下三萬九千萬餘級，虜馬牛羊驢执橐锓七十餘萬。漢封惠為長羅侯。然匈奴民红死傷而去者， 及畜產遠移死亡不可數勝。於是匈奴遂衰耗，怨烏孫。 (Wusunarmee griff den Königstross an, nahmen Chanyus Vater, Frau, Minister, Berater, Generäle und so weiter insgesamt 39,000 Menschen gefangen, erbeutelte Pferde, Rinder, Schafe etwa 700,000 Stück. Han ernannte Wusunkönig zum Markgraf. Tote von Xiongnu sowie gestorbene Vieh unzählig. Seitdem sind die Xiongnu angeschlagen und hassen Wusun.)
24. ↑ Han Shu - Das Westliche Region: 都護督察烏孫、康居諸外國，動靜有變以聞。可安輯，安輯之；可擊，擊之 (Der Gouverneur beobachtet Grenzstaaten wie Wusun und Kangju, um Veränderungen festzustellen. Falls sie beruhigt werden können, soll er sie beruhigen, falls sie angegriffen werden können, soll er sie angreifen)
25. ↑ Han Shu: Das Westliche Gebiet: 然眾心皆附小昆彌
26. ↑ Chroniken der Drei Reiche - Bücher der Wei - Randvölker: 魏興，西域雖不能盡至，其大國龜茲、于寘、康居、烏孫、疏勒、月氏、鄯善、車師之屬，無歲不奉朝貢，略如漢氏故事。 (Als Wei stärker wurde, konnte sie zwar nicht das westliche Gebiet kontrollieren, die größeren Staaten wie Wusun und so weiter jedoch zahlten jährlich Tribut genau so wie damals an Han.)
27. ↑ ^{a b} 薛宗正 (ZongZheng Xue), 柔然汗國的興亡──兼論丁零、鐵勒系族群的西遷與崛起 (Erhebung und Fall der Rouran), 西域研究 (Xiyuforschung). 1995, 3. Heft, Seite 37－46
28. ↑ 錢伯泉 (Boquan Qian), 烏孫的種族及其遷徙 (Das Volk der Wusun sowie seine Wanderung), 西域研究 (Xiyuforschung). 1997, 4. Heft, Seite 28－39
29. ↑ Zizhi Tongjian: 龜茲、疏勒、烏孫、悅般、渴槃阤、鄯善、焉耆、車師、粟持九國入貢於魏。 ((Im Jahr 435) zahlten Wusun und weitere Staaten Tribut an Wei)
30. ↑ Geschichte der Norddynastien - Westen: 太延中……琬過九国，北行至烏孫國。其王得魏賜，拜受甚悅。 (Im Jahr 437 ... gingen durch neun Staaten. Nach Norden bis Wusun. Deren König bekam Geschenke von Wei, war froh darüber.)
31. ↑ Das Buch der Wei - Die Westen: 烏孫國……居赤穀城, 在龜兹西北, 去代一萬八百里。其國數為蠕蠕所侵, 西徙葱嶺山中……太延三年, 遣使者董琬等使其國, 後每使朝貢。 (Wusun, ... wurde langsam angegriffen, wandern nach Westen auf die Pamir-Hochebene ... 437, Gesandtschaft wurde verschickt, um sie an Tributzahlung zu ermahnen.)
32. ↑ ^{a b} 王明哲, 王炳華 (Mingzhe Wang & Binhua Wang): Schriften über Wusun in Han Shu. In: 烏孫研究 (Wusunforschung), 1, Ürümqi: 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang) 1983
33. ↑ ^{a b} XII.Why Tocharians?. In: Central Asia and non-Chinese peoples of ancient China, 1 (auf English), S. 426－427, Aldershot, Hampshire; Burlington, VT: Ashgate Publishing 2002, ISBN 0860788598
34. ↑ ^{a b c} 蘇北海 (Beihai Su): 漢代烏孫居地考 (Wusun während der Han-Zeit). In: Historical geography of shiyuh, 1, Ürümqi: Universität Xinjiang 1988
35. ↑ Han Shu - Das Westliche Gebiet: 姑墨國……北與烏孫接；龜茲國……北與烏孫接；焉耆國……北與烏孫接；捐毒國……北與烏孫接；溫宿國……北至烏孫赤穀六百一十裏
36. ↑ Matsuda Hisao: 古代天山歷史地理學研究 (Forschung über Geschichte und Geographie von antiken Tianshan), 1, S. Seite 39, Beijing: 中央民族學院出版社 (Verlag des zentralen Volkskundeinstituts) 1987
37. ↑ 殷晴 (Qing Yin): 魏晋南北朝时期社会经济的波动 (Volkswirtschaftliche Änderungen zur Zeit der Wei-, Jin- und Nord-Süd-Dynastien). In: 絲綢之路與西域經濟──十二世紀前新疆開發史稿 (Die Seidenstraße und die Wirtschaft im Xiyu -- Texte vor 12. Jh.). 北京: 中華書局 (China Verlag) 2007
38. ↑ 王明哲, 王炳華 (Mingzhe Wang & Binhua Wang: 烏孫研究 (Wusunforschung), 1, Ürümqi: 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang) 1983
39. ↑ 殷晴 (Qing Yin): Entwicklung während der Han-Zeit. In: 絲綢之路與西域經濟──十二世紀前新疆開發史稿 (Die Seidenstraße und die Wirtschaft im Xiyu -- Texte vor 12. Jh.). Beijing: 中華書局 (China Verlag) 2007
40. ↑ René Grousset: The empire of the steppes : a history of central Asia. New Brunswick, N.J.: Rutgers University Press 1970, ISBN 0813513049
41. ↑ Tohru Haneda: 西域文化史 (Kulturgeschichte der Xiyu), 1, Ürümqi: 新疆人民出版社 (Volksverlag Xinjiang) 1981
42. ↑ 余太山 (Taishan She): 鳥孫 (Wusun). In: 王生平, 范明禮 (Shengping Wang, Mingli Fan) 塞種史研究 (Erforschung der Völkergeschichte in Xiyu), 1, S. 138-141, Beijing: 中國社會科學出版社 (Verlag der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaft) 1992年

Literatur

• Ju. A. Sadneprowski: Rannije kotschewniki Semiretschja i Tjan-Schanja. In: M. G. Moschkowa: Stepnaja polosa Asiatskoi tschasti SSSR w skifo-sarmatskoje wremja. Archeologija SSSR. Moskau 1992
• Hermann Parzinger: Die frühen Völker Eurasiens. Vom Neolithikum bis zum Mittelalter. Historische Bibliothek der Gerda-Henkel-Stiftung, Band 1. Beck, München 2006 ISBN 978-3-406-54961-8, S. 790-795 und Abb. 252-253