- Wälderpferd
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Schwarzwälder Kaltblut Wichtige Daten Ursprung: Deutschland Hauptzuchtgebiet: Schwarzwald Verbreitung: gering Stockmaß: 148–160 cm Farben: Füchse Haupteinsatzgebiet: Waldarbeit, Freizeitpferd, Arbeitspferd Das Schwarzwälder Kaltblut (auch: Schwarzwälder, Schwarzwälder Fuchs, St. Märgener Fuchs, Wälderpferd) ist eine alte Pferderasse, die insbesondere für die schwere Waldarbeit unter ungünstigen Bedingungen im Schwarzwald gezüchtet wurde, sich aber heute zunehmender Beliebtheit auch als Freizeitpferd erfreut.
Inhaltsverzeichnis
Für Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht siehe: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.
Exterieur
Schwarzwälder sind in der Regel Füchse oder Dunkelfüchse mit hellem Langhaar und einem Stockmaß von 148 bis 160 cm, einem kurzen, markanten Kopf, kräftigem Hals, schräger Schulter, breiter Kruppe und raumgreifenden Gängen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde das Zuchtziel eines etwas höheren Stockmaßes als früher verfolgt und erreicht, da die Pferde nicht nur Schrittarbeit leisten sollten und sowohl zum Fahren als auch zunehmend zum Reiten verwendet werden. Es gibt aber auch ganz selten Schimmel, Braune und Rappen.
Interieur
Genügsamkeit und Gutmütigkeit zeichnen die langlebigen, zähen Schwarzwälder Füchse aus. Sie mussten sich in ihrer ursprünglichen Heimat bei unregelmäßiger und harter Arbeit sowie begrenztem Futter- und Raumangebot im harten Winter des Südschwarzwaldes bewähren. Um 1900 unternommene Versuche, andere Kaltblutrassen einzukreuzen, scheiterten.
Der Schwarzwälder wird als Arbeits- und Freizeitreitpferd verwendet.
Zuchtgeschichte
Die Zuchtgeschichte dieser Pferde geht wohl schon auf das Mittelalter zurück. 1896 wurde die Schwarzwälder Pferdezuchtgenossenschaft (St. Märgen) gegründet. Diese ging 1936 im Badischen Pferdestammbuch (Karlsruhe) auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Aufteilung in zwei Stammbücher (Heidelberg und Neustadt). Erst 1978 wurde wieder eine Zusammenführung erreicht, als der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg e. V. entstand.
Der Typ des heute wieder begehrten "Wälderpferds" wäre nicht ohne den Widerstand der Stutenhalter in der Zeit zwischen 1880 und etwa 1960 erhalten geblieben. 1880 trat das Körgesetz in Kraft, auf dessen Grundlage das Landgestüt in Karlsruhe über die Einkreuzung schwerer ausländische Kaltblutrassen versuchte, den Typ des Badischen Kaltblutpferdes deutlich zu verändern. Die Bauern im Schwarzwald wehrten sich dagegen, indem sie weiterhin und trotz der Androhung hoher Geldstrafen ungekörte Hengste des Wäldertyps zur Zucht verwendeten.
Deckhengste stehen heute z. B. in den verschiedenen Stationen des Haupt- und Landgestüts Marbach.
Siehe auch
Literatur
- "Schwarzwälder Kaltblut - Geschichte und Geschichten Band I" von Thomas Armbruster, Wolf Brodauf und Gerhard Schröder, Schillinger-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-89155-333-6 · 196 Seiten, 301 Abbildungen, fester Einband
- Sambraus, H.H. (1999): Gefährdete Nutztierrassen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. ISBN 3-8001-4131-0.
Weblinks
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