- Wölfelsgrund
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Międzygórze
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Kłodzko Gmina: Bystrzyca Kłodzka Geographische Lage: 50° 14′ N, 16° 46′ O50.23333333333316.766666666667Koordinaten: 50° 14′ 0″ N, 16° 46′ 0″ O Höhe: 560 m n.p.m Einwohner: 700 Postleitzahl: 57-514 Telefonvorwahl: (+48) 74 Kfz-Kennzeichen: DKL Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Breslau Międzygórze (deutsch Wölfelsgrund) ist eine Ortschaft mit 700 Einwohnern im Südwesten Polens. Sie gehört zur Gemeinde Bystrzyca Kłodzka (Habelschwerdt) im Powiat Kłodzki der Woiwodschaft Niederschlesien.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Międzygórze liegt im tief eingeschnittenen Tal der Wölfel (Wilczka) am Fuße des Glatzer Schneeberges, elf Kilometer südöstlich von Bystrzyca Kłodzka. Mitten im Ort liegt in einer engen Schlucht der 27 m herabstürzende Wölfelsfall (Wodospad Wilczki), der zu den größten natürlichen Wasserfällen in den Sudeten gehört. Auf den Glatzer Schneeberg führen vom Ort aus mehrere Wanderwege, die Ausblicke in das Glatzer Tal und auf die Wölfelsgrunder Talsperre bieten.
Geschichte
Wölfelsgrund wurde um 1580 im königlichen Wald als Holzfäller- und Köhlerdorf angelegt und zur Pfarrkirche in Ebersdorf gewidmet. Es wurde zunächst als Neuwölfelsdorf bezeichnet, war im Besitz der königlich-böhmischen Kammer und gehörte zur Grafschaft Glatz, mit der es die Geschichte seiner politischen und kirchlichen Zugehörigkeit teilte. 1684 wurde es zusammen mit weiteren Kammerdörfern im Distrikt Habelschwerdt vom Glatzer Landeshauptmann Michael Wenzel von Althann erworben, der die Dorfschaften zur Herrschaft Schnallenstein verband, deren Hauptort Rosenthal war, weshalb sie auch als „Herrschaft Rosenthal“ bezeichnet wurde. Mit Genehmigung des Prager Konsistoriums wurde 1740 eine Kapelle aus Holz mit einem Begräbnisplatz errichtet.
Nach den Schlesischen Kriegen kam Wölfelsgrund zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Für Anfang des 19. Jahrhunderts sind 404 Einwohner nachgewiesen sowie eine Begräbniskapelle, ein Freirichtergut, ein Schulhaus, ein Jägerhaus und eine Brettmühle. Im Rahmen der Preußische Reformen|Preußischen Reformen wurde 1807 die Gutsuntertänigkeit abgeschafft. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Wölfelsgrund seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den Landkreis Habelschwerdt, zu dem es bis 1945 gehörte.
Im 19. Jahrhundert förderte Prinzessin Marianne von Oranien-Nassau, Ehefrau von Prinz Albrecht von Preußen, die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes zu einem Höhenluftkurort. Straßen und Wege wurden angelegt, ein Sanatorium, mehrere Hotels, Villen und Pensionen gebaut. Durch seine landschaftlich reizvolle und geschützte Lage und schneesichere Berghänge im Winter entwickelte sich Wölfelsgrund rasch zu einem beliebten Ausflugs- und Wintersportort. 1939 wurden 706 Einwohner gezählt.
Als Folge des Zweiten Weltkrieges fiel Wölfelsgrund 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Międzygórze umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Międzygórze zur Woiwodschaft Wałbrzych
Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche St. Joseph (Kościół Św. Józefa) wurde 1740–1742 als Begräbniskirche errichtet und 1920 umgebaut. Das Gemälde des Hauptaltars schuf Hieronymus Richter Ende des 19. Jahrhunderts. Die Kreuzigungsgruppe vor der Kirche ist von 1781.
- Die Filialkirche Hl. Kreuz (Kościół Krzyża Św.) wurde 1911 als Stiftung des Prinzen Albrecht als evangelische Kirche im neoromanischen Stil errichtet. Sie dient heute als katholisches Gotteshaus und besitzt eine neuzeitliche Innenausstattung.
- Im Ort stehen noch einige im 19. Jahrhundert in Holzbauweise errichtete Häuser im Schweizer- und Norwegerstil.
- Unterhalb des Ortes liegt in der Schlucht des Urnitztales ein 1907 errichteter Stausee, der als Hochwasserrückhaltebecken dient.
- Auf dem Spitzigen Berg (Góra Igliczna) liegt die zur Pfarrei Wölfelsdorf gehörende Wallfahrtskirche Maria Schnee. Sie kann von Międzygórze aus in etwa einer Stunde erreicht werden.
Literatur
- Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Bd. 4, ISBN 3-927830-18-6, S.70–74
- Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. Deutscher Kunstverlag München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 612
- Hugo Weczerka (Hg.): Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, S. 569
- Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 118–119
Weblinks
- Historische Ansichten
- Historische Ansichten
- Historische und aktuelle Ansichten
- http://www.grafschaft-glatz.de/literat/ch-wolfg.htm
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