Xerokopie

Xerokopie
Dieser Artikel erklärt die Elektrofotografie (auch umgangssprachlich Fotokopie), wie sie in Kopiergeräten und Laserdruckern Anwendung findet. Fotokopien als fotochemisches Verfahren werden im Artikel Kontaktkopie erklärt.
Einblick in einen Vollfarb-Laserkopierer.

Die Elektrofotografie (auch Elektro-Faksimileverfahren, kurz Elektrofaxverfahren, Xerografie, umgangssprachlich Fotokopie) erzeugt durch eine Abbildung beziehungsweise Belichtung eines Fotoleiters mit dem optischen Abbild einer Vorlage (zum Beispiel ein Dokument) ein latentes Bild aus elektrischen Ladungen, das nachfolgend dazu benutzt wird, selektiv einen Toner aufzutragen (Entwicklung) und ein Abbild (Kopie) der Vorlage, beispielsweise auf Papier, zu erzeugen.

Inhaltsverzeichnis

Verfahren der Elektrofotografie

Man unterscheidet direkte und indirekte sowie nasse und trockene Elektrofotografie. Die Nassverfahren nutzen als Entwickler eine Suspension aus einem aliphatischen Lösungsmittel mit geringer Dielektrizitätskonstante und dem Toner (siehe auch Nassabzugverfahren), während das Trockenverfahren ein Pulver verwendet.

Direktes Verfahren

Das direkte Verfahren nutzt eine Fotoleiterschicht auf dem Träger selbst (zum Beispiel Zinkoxid auf Papier); die Entwicklung erfolgt nass mit einer Suspension aus Toner in einer isolierenden Flüssigkeit (z.B. Leichtpetroleum), oder auch mit Trockentoner.

Indirektes Verfahren

Das indirekte Nassverfahren nutzt wie die Xerografiegeräte eine fotoempfindliche Trommel, diese wird jedoch mit einer Toner-Suspension benetzt. Der haftende Toner wird direkt von dieser auf das Papier gebracht und muss zum Fixieren nur trocknen.

Trockenes Verfahren

Das heute ausschließlich gebräuchliche indirekte, trockene Verfahren benutzt fotoempfindliche Trommeln oder Bänder, deren Tonerbild nach der Entwicklung in Pulverform auf den Träger (Papier, Kopierfolie) übertragen und dort thermisch fixiert wird. Das Verfahren arbeitet mit trockenem Toner, es wird daher auch Xerografie (griechisch für „trocken schreiben“) genannt.

Xerografie

Die Xerografie ist ein Verfahren zur Trockenkopie von meist einfarbigen Papiervorlagen (z. B. Akten), das in allen heute gängigen Kopiergeräten und Laserdruckern eingesetzt wird. Die Ergebnisse sind denen der Tintenstrahldrucker oder Verfahren mit Thermopapier (Thermokopierer, Thermodrucker) hinsichtlich Auflösung, Lichtechtheit und Beständigkeit überlegen.

Geschichte

Einer der Vorgänger des Kopiergeräts ist der Schapyrograph. Die Elektrofotografie jedoch ist ein von dem Amerikaner Chester F. Carlson zusammen mit seinem Assistenten Otto Kornei erfundenes Kopierverfahren.

Das Patent wurde am 27. Oktober 1937 angemeldet. Der erste erfolgreiche Versuch fand am 22. Oktober 1938 unter Zuhilfenahme einer mit einem Tuch elektrisch aufgeladenen Metallplatte, Schwefelpuder, staubfeinen Bärlappsporen und einer Wachsplatte statt. Auf der ersten Fotokopie (Trockenkopie) stand 10.–22.-38 ASTORIA. Das war das Tagesdatum der ersten Fotokopie, der 22. Oktober 1938.

Dennoch kaufte die Haloid Company das Patent erst 1947 und brachte 1949 den ersten kommerziellen Kopierer auf den Markt. 1961 wurde die Haloid Company auf den Namen Xerox umbenannt. In Deutschland wurde die Lizenz an die englische Rank Group gegeben, daraus wurde die Firma Rank Xerox. Der Name Xerox Machine wird in englischsprachigen Ländern auch für das Kopiergerät an sich verwendet.

Funktionsweise

Funktionsschema der Bildtrommel
Prozessschritte des elektrofotografischen Druckprozesses
Entwicklerwalze Gelb (Zweikomponententoner)

Das zentrale Element bei der Xerografie ist die Trommel oder das flexible Band (auch Masterband genannt), das mit einer lichtempfindlichen Beschichtung versehen ist, im Folgenden aktive Schicht oder Photoleiter genannt. Sie besitzt die Eigenschaft, im Dunkeln elektrisch nichtleitend zu sein, bei Lichteinfall dagegen Stromleitung zuzulassen. Bis etwa 1975 verwendete man amorphes Selen, heute werden amorphe organische Halbleiter, amorphes Silicium oder ArsenTriSelenid (As2Se3) verwendet.

Prozess

Corona-Aufladung der aktiven Schicht

Eine Serie von dünnen Edelstahl- oder Wolframdrähten wird mittels einer Spannung von in der Regel 5kV positiv gegenüber der aktiven Schicht aufgeladen. Durch die hohe Spannung wird die Umgebungsluft ionisiert, positive Ionen (z. B. (H2O)nH + ) werden zur aktiven Schicht (negativ geladen) gezogen, setzen sich dort ab und laden diese positiv auf, da sie im Dunkeln nicht leitfähig ist.

Belichtung

Die aktive Schicht auf der Walze bzw. dem flexiblen Band wird belichtet:

  • Beim Fotokopierer (bzw. Analogkopierer) wird die Vorlage mittels einer starken Lichtquelle (z. B. Halogenlampe) beleuchtet. Die Vorlage wird über ein Objektiv auf die aktive Schicht abgebildet.
  • Beim Laserdrucker bzw. digitalen Kopierer wird das reflektierte Licht zunächst durch einen Zeilensensor aufgenommen, vergleichbar mit einem Scanner. Gegebenenfalls nach einer Bildbearbeitung wird das digitalisierte Druckbild mit einem Laser oder einer LED-Zeile auf den Photohalbleiter geschrieben (siehe Laserdrucker).

Durch den Lichteinfall werden in der aktiven Halbleiterschicht Ladungsträger erzeugt (innerer fotoelektrischer Effekt). Die Ladungsträger entladen an den belichteten Stellen die positiven Oberflächenladungen zur elektrisch leitenden Rückseite (Aluminiumtrommel) – das latente Bild besteht aus ladungsfreien Zonen.

Entwicklung

Der Toner wird möglichst gleichmäßig an die belichtete Walze herangebracht, und zwar überall hin, sowohl an die belichteten als auch an die unbelichteten, geladen gebliebenen Bereiche. Das geschieht mittels einer weiteren, "Bürste" genannten Walze, die magnetisch ist, wodurch der Toner (Zweikomponenten-Toner enthalten Eisenpartikel, Einkomponententoner sind selbst magnetisch) an ihr haftet, wobei sich die Partikel infolge der magnetischen Feldlinienrichtung wie Borsten aufstellen. Die Tonerpartikel (Durchmesser 3–15μm) werden an der Kontaktstelle zwischen den beiden Walzen aufgrund elektrostatischer Anziehung übertragen und bleiben an den unbelichteten, also geladenen Stellen der Photoschicht haften (Weißschreiben oder Charged Area Development). Bei gleichnamiger Ladung des Toners können sie auch an den zuvor belichteten, also entladenen Stellen haftenbleiben (Schwarzschreiben oder Discharged Area Development).

Bei der sogenannten Jumpentwicklung wird der Toner mit Hilfe einer Walze nur in die Nähe des Photoleiters transportiert. Den verbleibenden Luftspalt überspringt (engl. to jump) der Toner dann aufgrund der elektrostatischen Anziehung. Der Vorteil dieser Methode gegenüber der Bürstenentwicklung ist, dass die Bürste den schon entwickelten Toner nicht wieder verwischt und dass die Bildtrommel weniger verschleißt. Einkomponententoner werden bei nahezu allen günstigen Kartuschensystemen angewendet; die Partikel landen komplett auf der Trommel und dem Träger.

Bei Zweikomponententoner bleibt die magnetische Komponente zurück, nur die Tonerpartikel werden verbraucht.

Transfertrommel

Toner-Transfer

Das Tonerbild muss von der Trommel auf das zu bedruckende Medium (Papier oder Kopierfolien) übertragen werden. Dazu wird eine zweite Ladungsquelle (Trommel oder Band) verwendet, die stärker (i. d. R. mit 15 kV) geladen ist als die Trommel und entsprechend den Toner anzieht. Wird der Bedruckstoff an dieser Stelle zwischen beiden hindurchgeführt, geht der Toner auf diesen über.

Fixierung

Um das Bild haltbar zu machen, muss es fixiert werden, d. h. üblicherweise durch zwei geheizte Walzen (bei manchen Geräten auch durch eine Heizkammer ohne Druck) geführt, wodurch die Tonerteilchen schmelzen und sich fest mit dem Bedruckstoff verbinden.

Um zu verhindern, dass der Toner an den Fixierwalzen haften bleibt, sind diese entweder auf einem speziellen Material (z. B. Teflon) oder werden mit einer hauchdünnen Ölschicht aus Fixieröl (i. d. R. Silikonöl) überzogen. Letzteres Verfahren wurde vor allem bei Vollfarbsystemen eingesetzt, da es bei diesen Geräten zu einem dicken Farbauftrag kommen kann und man elastische Walzen (Gummi) verwenden muss. Zudem war der Glanz, den das Fixieröl hinterlässt, bei einigen Druckerzeugnissen durchaus erwünscht. Bei neueren Geräten wird ein elastischer Kunststoff verwendet, der das Fixieröl überflüssig macht. Das bei älteren SW-Geräten eingesetzte Fixieren mittels starker Lichtblitze ist zwar ein ideales berührungsloses Verfahren, wird jedoch wegen der fehlenden Eignung für Farb-Geräte heute nicht mehr verwendet. Das geläufigste Verfahren benutzt eine Heizwalze und eine Presswalze. Die Fixiertemperatur beträgt zwischen 165 und 190 °C. Die Fixierung ist bestimmend für die Haltbarkeit der Kopie. Die Lebensdauer der Heizquelle (z. B. eine Halogenglühlampe in Stabform im Inneren einer Walze) kann 50.000 bis 500.000 Kopien betragen.

Vollentladung und Reinigung

Nachdem der Toner auf das Medium übertragen ist, muss die verbliebene Ladung der Trommel vor dem nächsten Laden und Belichten entfernt werden. Dies geschieht durch Vollbelichtung (stabförmige Lichtquelle) und elektrisches Abstreifen der Ladungen.

Zum Schluss wird die Trommel mit einem Abstreifer oder einer Bürste von etwaigen Tonerrückständen befreit. Der Resttoner wird in einen im Gerät eingebauten Behälter entsorgt. Bei einigen Geräten wird der Toner auch recycelt und dem Entwicklungsprozess wieder zugeführt.

Anforderungen

Die Anforderungen an die aktive Schicht der Trommel sind recht hoch: Sie muss eine geringe Dunkelleitfähigkeit zusammen mit einer hohen Lichtempfindlichkeit aufweisen. Bei der Belichtung muss sie kurzzeitig im Bereich geringer lateraler Abstände eine hohe Leitfähigkeit aufweisen, sonst ginge die Auflösung bzw. Schärfe verloren. Sie muss mechanisch stabil sein und die Einflüsse von Ultraviolettstrahlung und Ionen bzw. Radikalen ertragen.

Lebensdauer

Trommeln können aus verschiedene Materialien hergestellt werden: OPC (Organic Photo Conductor) Trommel oder die a-Si (amorphous silicon) Trommel. Die Lebensdauer dieser Trommeln ist begrenzt. Die Hersteller geben eine ungefähre Anzahl der möglichen Abzüge an. Während OPC-Trommeln eine Laufzeit von 25.000 bis 60.000 Seiten aufweisen, sind für aSi-Trommeln Laufzeiten von 1 Millionen bis zu 5 Millionen möglich. OPC-Trommeln werden hauptsächlich in Modellen, die für den Einsatz im Büro vorgesehen sind, verwendet. aSi-Trommeln sind häufig in Produktionsanlagen, wie sie zum Beispiel Telekommunikationsfirmen zum Drucken ihrer Rechnungen verwenden, im Einsatz.

Die Anzahl der Abzüge ist jedoch nur ein Idealwert – das Alter und vor allem die Nutzungsart sind ebenfalls entscheidend: Wird ein Kopierer oder Laserdrucker nur bei Bedarf eingeschaltet und werden dabei nur wenige Drucke getätigt, so sinkt die Anzahl der möglichen Kopien. Abrasive Füllstoffe im Papier oder andere mechanische Beschädigungen (z. B. beim Herausziehen verklemmter Seiten) können die fotoempfindliche Schicht dauerhaft aufrauen oder zerkratzen.

Dauerhaftigkeit

Xerographien sind im Gegensatz zu Tintenstrahl- oder Thermodrucken sehr dauerhaft und vor allem lichtecht. Der Toner haftet jedoch nur oberflächlich und kann wieder vom Träger entfernt werden. Manchmal geschieht dies im Lauf der Jahre von selbst. Der Toner kann sich auch an Knickstellen ablösen. Inzwischen gibt es Polymertoner mit feineren und gleichmäßiger geformten Partikeln. Dieser platzt an den Falzkanten nicht mehr ab.

Beidseitig bedruckte Papiere können aneinander haften, in Klarsichthüllen bleibt manchmal ein Teil des Toners haften.

Verschiedene Gutachten bescheinigen den Xerografien bzw. Laserdrucken eine Archivfestigkeit von über 50 Jahren. Nasskopien halten angeblich länger als Xerografien – bei diesen inzwischen nicht mehr gebräuchlichen Erzeugnissen hatten sich keine Lebensdauerbeschränkungen feststellen lassen.

Grenzen des Verfahrens

Aufgrund der optischen Abtastung der Vorlage ist die Abbildungsqualität und die Auflösung des Zeilensensors bzw. der Trommel entscheidend für die Auflösung. Im Bereich von Grauwerten mit unter 10 % Farbdeckung zeigen selbst hochwertige Geräte Schwächen in Form von Rauschen oder sogenannten Schmutzeffekten. Die Homogenität, die Graduierung sowie die Farbtreue sind in den letzten Jahren verbessert worden, anderen Reproduktionsverfahren jedoch unterlegen.

Vor allem bei Farbsystemen setzen die verwendeten Farbpigmente Grenzen, da die verschiedenfarbigen Toner alle den gleichen hohen Anforderungen genügen müssen, die nicht unbedingt mit einem guten Druckergebnis vereinbar sind.

Bei Digitalisierung ist es möglich, Halbtonbilder so aufzubereiten, dass wie bei anderen Druckverfahren feinstrukturierte Flächen gedruckt werden. So können auf Kosten der Auflösung Flächen mit geringer Farbdeckung sicherer gelingen.

Gesundheitsgefährdung

Xerox-Kopiergeräte benutzen ebenso wie Laserdrucker Trockentoner, der ein schwarzes Farbpigment Ruß und bei bestimmten Sorten Schwermetalle wie Blei und Cadmium enthält, mithin also gesundheitsschädlich sein kann.

Das Problem besteht hierbei nicht nur in der Tonerzusammensetzung, sondern in seiner (erwünschten) Feinheit. Das Tonerpulver hat zwar Partikelgrößen oberhalb des lungengängigen Feinstaubes, lagert sich jedoch dennoch in den Bronchien ab, da es nicht so einfach wieder durch Abhusten entfernt werden kann: Toner verändert bereits bei Körpertemperatur seinen Zustand und verklebt unter Umständen mit den Schleimhäuten. Tonerschadstoffe können damit dauerhaft und direkt auf die Schleimhäute, insbesondere der Atemwege oder auf die Haut wirken.

Toner wird nicht nur eingeatmet, sondern durch Kontaminationen auch unbeabsichtigt geschluckt. Besonders Beschäftigte im Bereich des Service, Refill und Recycling sind naturgemäß über lange Zeit den Schadstoffen ausgesetzt.

Die zur Ladungserzeugung eingesetzten Koronaentladungen (Corona-Draht) erzeugen Ozon: Im Bereich der hohen Feldstärken wird die Umgebungsluft ionisiert, wobei u. a. Ozon entsteht. Ozon ist gesundheitsschädlich und erzeugt seinerseits ebenfalls schädliche freie Radikale aus anderen Stoffen. Die meisten solchen Geräte besitzen jedoch Ozonfilter aus Aktivkohle, welche einen großen Teil der Schadstoffe entfernen.

Komplett ozonfrei arbeiten Druckwerke, die die Bildtrommel mit Hilfe einer Ladungsrolle laden. Die Ladungsrolle steht in direktem Kontakt zur Bildtrommel, es ist keine Koronaentladung erforderlich und somit entsteht kein Ozon.

Kopieren von Urkunden oder Geldscheinen

Das Anfertigen von Kopien bestimmter Urkunden oder gültiger Geldscheine ist bei Strafandrohung verboten. Die Hersteller haben teilweise Funktionen implementiert, die solche Kopien unterbinden oder erschweren.

Nachdem die Bilddaten für den Druck aufbereitet wurden (RIP), werden diese noch einmal auf bestimmte Muster hin untersucht, wie sie nur auf Geldscheinen oder bestimmten Urkunden verwendet werden. Wird ein solches Muster entdeckt, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten zu reagieren. Viele Geräte drucken anstatt der Kopie eine schwarze Fläche, verfälschen die Farben oder überziehen das Dokument mit dem deutlichen Aufdruck „Kopie“. Andere Geräte täuschen einen Gerätefehler vor und verlangen nach dem Kundendienst.

Eindeutige Identifizierbarkeit (Zuordnung jeder Kopie zum benutzten Kopiergerät)

Einige Hersteller von Kopiergeräten hinterlegen elektronische Kennungen (z.B. den Machine Identification Code) auf den Kopien. Dies geschieht beispielsweise, indem ein definiertes Bitmuster weiträumig verteilt in der Farbe Gelb bei Farbgeräten und bei Schwarz-Weiß-Geräten als schwache Tönung auf den Träger aufgebracht wird.

Bei einem Hersteller ist die Seriennummer des Gerätes auf der Rückseite der Glasplatte nahezu unsichtbar eingeätzt und wird bei jedem Kopiervorgang mit erfasst.

Diese Maßnahmen ermöglichen Herstellern und Ermittlungsbehörden, auf das Kopiergerät selbst, den Standort und evtl. sogar auf die die Kopie anfertigende Person zu schließen. Datenschützer und Aktivisten sehen darin demokratisch zugesicherte Bürgerrechte gefährdet (z. B. durch die einfache Möglichkeit zur Aufdeckung von Presseinformanten).

Zuverlässigkeit

Fotokopiergeräte sind sehr zuverlässig, jedoch nicht wartungsfrei. Aufgrund des feinen Tonerpulvers ist ein Großteil der Ausfälle auch heute noch auf Verschmutzungen zurückzuführen. Technisch bedingt sind die Geräte nicht vollständig hermetisch abgeschlossen, so dass sich oft Tonerpulver auf der Belichtereinheit niederschlägt.

Das Transportsystem eines Kopierers besteht aus Gummi-Walzen, welche altern können und dann entweder regeneriert oder ausgetauscht werden.

Analoge und digitale Kopiertechnik

Kopierer können in Analoge und digitale Kopierer eingeteilt werden. Bis ungefähr Mitte der 1980er Jahre wurden ausschließlich analoge Kopierer hergestellt. Seit Mitte der 1980er Jahre werden immer mehr digitale Kopierer entwickelt, der analoge Kopierer ist etwa seit dem Jahr 2000 von digitalen Kopierern verdrängt worden; analoge Kopierer werden inzwischen nicht mehr hergestellt.

In analogen Kopierern erfolgt die Entwicklung der Trommel direkt vom Original über ein Objektiv und Spiegel, das Abbild der Vorlage wird optisch auf die Trommel abgebildet. Die Belichtung und Entwicklung laufen synchron in einem Gerät. Der digitale Kopierer besteht dagegen aus zwei getrennten Einheiten, dem Scanner und dem Druckwerk. In der Regel werden diese Einheiten jedoch wie bei einem analogen Kopierer in einem Gerät untergebracht. Bei einem digitalen Kopierer wird die Vorlage mit dem Scanner digitalisiert und in einem Speicher (RAM oder auch Festplatte) zwischengespeichert. Das hier gespeicherte Bild der Vorlage wird anschließend elektronisch an das Druckwerk (Laserdruckwerk) übertragen und ausgedruckt.

Ein Vorteil der Digitaltechnik liegt darin, dass Seiten aus dem Zwischenspeicher mehrfach kopiert werden können, ohne dass die Vorlage erneut belichtet werden muss. Zudem können neben dem reinen Kopieren zusätzliche Funktionen wie Drucken, Faxen, Scannen und das elektronische Versenden der Vorlagen per E-Mail oder in Netzwerkverzeichnisse angeboten werden. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Zwischenbearbeitung einer Kopie im Gerät. Die hierbei am häufigsten eingesetzte Funktion ist die Kantenschärfung für Schriften, die das bei analogen Systeme bekannte Problem der Randunschärfen eliminiert und insbesondere bei Schriftstücken eine erhebliche Verbesserung der Qualität bedeutet.

Der wichtigste Vorteil ist jedoch die kompaktere und preisgünstigere Bauweise, da keine Optiken, Blenden und Spiegel im verschmutzungsgefährdeten Bereich zwischen Belichtereinheit und Trommel sein müssen. Die Abtastung muss überdies nicht zeitsynchron zur Entwicklung laufen.

Die digitale Kopiertechnik kann Halbtonwiedergaben sicherer machen, indem statt einer Fläche mikroskopisch kleine Strukturen gedruckt werden. Dies sowie die möglicherweise nicht ausreichend genaue Digitalisierung und die Kantenschärfung kann bei Halbtonvorlagen unerwünscht bzw. störend sein.

Zusatzfunktionen von Kopierern

Je hochwertiger ein Kopierer ist, desto mehr Zusatz-Komponenten werden in der Regel mitgeliefert. Bei anderen Modellen können sie oftmals als Option erworben werden:

  • Originaleinzug (ADF, Automatic Document Feeder). Der Einzug ermöglicht das automatische Kopieren von Vorlagen mit mehreren Seiten. Das Pad zum Separieren der Seiten besteht meist aus Gummi und Kork. Dieses Trenn-Gummi altert. Wird es nicht gereinigt und regeneriert oder ausgetauscht, sind Einzugsfehler die Folge. Der Originaleinzug positioniert eine Seite auf dem Vorlagenglas wo sie belichtet wird. Anschließend wird die Seite vom Vorlagenglas entfernt und die nächste Seite der Vorlage vom Originaleinzug auf dem Vorlagenglas positioniert. Originaleinzüge mit Originalwendung (RADF, Recirculating Automatic Document Feeder) können auch die Rückseite einer Seite der Vorlage automatisch auf das Vorlagenglas positionieren.
  • Duplexeinheit: Die Duplexeinheit ermöglicht das automatische Bedrucken der Rückseite der Kopien. Mit Nutzung dieser Funktion kann der Papierverbrauch gegenüber dem einseitigen Kopieren halbiert werden.
  • Papiervorrat: Papier wird in Kassetten und Magazinen vorgehalten
    • In Kassetten können normalerweise Papiergrößen von DIN A5 bis DIN A3 oder auch A3+ (Überformat) vorgehalten werden. Die Kassetten werden als Universalkassetten bezeichnet, wenn sie sich auf die verschiedenen Papierformate einstellen lassen. Die Kapazität einer Kassette liegt bei ca. 500–550 Blatt Papier. So genannte Großraummagazine beinhalten einen Papiervorrat von bis zu 5000 Blatt.
    • Papiermagazine sind normalerweise für das Format DIN A4 vorgesehen. Bei Produktionssystemen sind auch Papiermagazine für DIN A3 verfügbar. Papiermagazine lassen sich in der Regel nicht auf ein anderes Papierformat einstellen. Die Kapazität eines Magazins liegt bei ca. 2.500 bis zu 4.000 Seiten.
  • Finisher und Sorter: Finisher und Sorter dienen zur Aufnahme der fertigen Kopien oder Drucke. Bei digitalen Kopierern wird die Ausgabeeinheit als Finisher bezeichnet, bei analogen Kopierern als Sorter. In Finishern und Sortern werden die Kopien automatisch nach Dokumenten und Seiten sortiert abgelegt. Bei vielen Finishern und Sortern können die sortierten Stapel auch geheftet und/oder gelocht werden, die Kopiensätze dürfen hierbei bis zu 50 oder 100 Seiten umfassen. Finisher können des Weiteren Mehrseitige Broschüren erstellen. Hierzu werden die fertig gedruckten Seiten in der Mitte gefalzt und getackert. Mögliche Formate sind: A5 Broschüren ( 1/2 Din A4 Seite) und Din A4 Broschüren ( 1/2 Din A3 Seite)
  • Lochereinheit: Die Lochereinheit ermöglicht das Lochen der Kopien. Die Kopien werden einzeln gelocht, so dass es keine Beschränkung bei der Seitenzahl (bzw. Stärke) eines Kopiensatzes gibt.
  • Druckfunktion: Die Druckfunktion digitaler Kopierer ermöglicht das Drucken von Dokumenten aus einem PC. Die Druckerfunktion nimmt die Dokument-Dateien oft über ein Netzwerk entgegen und bereitet diese für den Druck als Rastergrafik auf.
  • Faxfunktion: Die Faxfunktion digitaler Kopierer arbeitet wie ein herkömmliches Faxgerät. Dokumente können über das Vorlagenglas eingelesen und als analoges G3-Fax oder digital über ISDN über einen Telefonanschluss an das Faxgerät der Gegenstelle übertragen werden. Die Faxfunktion eines Kopierers kann auch Faxe empfangen und ausdrucken.
  • Scanfunktion: Die Scanfunktion ermöglicht das elektronische Versenden (Scan-to-E-Mail) oder Speichern (Scan-to-HDD) der abgetasteten Vorlage. Beim Versand als E-Mail wird das Dokument als Anhang übertragen. Größere Geräte können selbst versenden, kleiner Geräte benötigen einen externen PC, der dies über den dort installierten E-Mail-Client vornimmt. Wird der Scan auf einer Festplatte gespeichert, kann es sich sowohl um interne Festplatten, als auch um freigegebene Netzwerklaufwerke handeln. Sowohl beim Versand per E-Mail als auch beim Speichern sind die Formate PDF, TIFF oder JPG üblich. Scan-to-HDD ist besonders beim Einsatz eine DMS (Document Management System) sinnvoll und kann mit einer OCR (Optical Character Recognition Software) kombiniert werden.

Literatur

  • R. Schaffert: Electrophotography. Focal Press, 1975
  • R. Hoffmann: Modeling and Simulation of an Electrostatic Image Transfer. Shaker-Verlag, 2004. ISBN 3-8322-3427-6

Weblinks


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