- Xiphophorus maculatus
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Platy Systematik Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii) Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes) Familie: Poeciliidae Unterfamilie: Lebendgebärende Zahnkarpfen (Poeciliinae) Gattung: Xiphophorus Art: Platy Wissenschaftlicher Name Xiphophorus maculatus Günther, 1866 Der Platy oder auch Spiegelkärpfling (Xiphophorus maculatus, lat. maculatus – gefleckt) ist ein aus Mittelamerika stammender Fisch aus der Familie der lebendgebärenden Zahnkarpfen. Er und seine zahlreichen Zuchtformen erfreuen sich als Aquarienfisch großer Beliebtheit. Sein deutscher Name ist eine Kurzform des veralteten Gattungsnamens Platypoecilius (wörtlich etwa „Breitkärpfling“).
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Der Süßwasserfisch bewohnt die Gewässer Belizes, Guyanas, des östlichen Mexiko und Honduras'. Als Hauptfundorte dieser Tierart gelten die Flusssysteme des Rio Papaloapan und des Rio Coatzacoalcos. Bevorzugtes Habitat sind in Verbindung mit den großen Fließgewässern stehende flache und sumpfige Tümpel und Weiher mit einem pH-Wert von sieben bis acht und einer Temperatur zwischen 18 und 25 Grad Celsius.
Die Ersteinführung nach Deutschland fand 1907 von den Vereinigten Zierfischzüchtereien Berlin-Conradshöhe durch Bertha Kuhnt statt.[1]
Merkmale
Der gedrungene Körper des Platys ist hochrückig und seitlich stark abgeflacht. Die Männchen erreichen eine Gesamtlänge von zwei bis drei Zentimeter und sind meist schlanker als ihre drei bis fünf Zentimeter langen weiblichen Artgenossen. Die Farbgebung ist sehr variabel, meist ist die Grundfärbung ein gelbliches Grau, das bei auftreffendem Licht blau oder grün schimmert. Männliche Tiere sind der Regel intensiver gefärbt als die Weibchen. Bei einigen Populationen sind die Körperseiten schwarz gefärbt. Viele Formen sind an Bauch und Kehle hellbeige und zeigen ein Muster schwarzer und brauner Sprenkel und Flecken oder auch senkrechter Streifen. Einige Populationen aus Belize tragen auch eine orange oder rote Färbung. Meist ist am Ansatz der Schwanzflosse oben und unten je ein schwarzer oder brauner Fleck oder die Flosse ist vollständig von schwarzer oder brauner Farbe.[2]
Der Platy trägt 25 bis 27 Schuppen in einer mittleren Längsreihe.
Flossenformel: Dorsale 10, Pectorale 10–11, Ventrale 6[3]
Zuchtformen
Bereits die Wildform des Platys ist in ihrer Farbgebung außerordentlich variabel. Durch die züchterische Nutzung erbfester Variationen und Kreuzungen mit dem Schwertträger (Xiphophorus hellerii) und dem Papageienkärpfling (Xiphophorus variatus) wurden eine Reihe von Zuchtformen erzeugt, die sich in Färbung und Flossengestalt von der Stammform unterscheiden.[2]
Verhalten
Der Platy ist ein Schwarmfisch, er sollte also auch im Aquarium nicht allein gehalten werden. Er schwimmt aber eher in offenen Verbänden, die einzelnen Tiere bewegen sich also nicht in einem großen Schwarm immer in dieselbe Richtung, sondern verteilen sich relativ frei.
Die Platys leben standorttreu und oberflächenorientiert und bevorzugen pflanzenreiche, stehende oder schwach fließende Gewässer.
Ernährung
Der Platy ist ein Allesfresser. Neben Anflugnahrung und Algen frisst er auch lebende oder abgestorbene Pflanzenteile, aber auch Insekten, Garnelen und Kleinstlebewesen, wie Wasserflöhe, Artemia und Cyclops.
Fortpflanzung
Der Platy gehört zur Gruppe der Lebendgebärenden Zahnkarpfen, d.h. die Männchen begatten die Weibchen mit dem Gonopodium, eine Umbildung der Afterflosse. Das Sperma bleibt im Weibchen mehrere Wochen lang fruchtbar, sodass dieses mehrmals ohne weitere Begattung werfen kann. Allerdings wird "Frischsperma" in den meisten Fällen bevorzugt.
Das Balzverhalten ist stark ausgeprägt, vor der Befruchtung treibt das Männchen das Weibchen, schwimmt längere Zeit neben ihm her, bis das Männchen akzeptiert wird und das Weibchen sich begatten lässt.
Die Tragzeit dauert etwa 24 Tage. Eine Woche vor der Geburt ist ein dunkler Trächtigkeitsfleck am hinteren Bauchraum zu sehen. Bei hellen Tieren sollen in später Schwangerschaft auch die Augen der Jungtiere im Mutterleib sichtbar sein. Die Eier platzen im Moment der Geburt auf (Ovoviviparie). Pro Wurf können bis zu 80 relativ große Junge geboren werden, die kurz darauf freischwimmen und fressen, wohingegen die Larven vieler eierlegender Fische nach dem Schlupf erst einige Tage vor Ausbildung der Schwimmblase am Boden liegen und ihren Dottersack aufzehren.
Literatur
- Harro Hieronimus: Guppy, Platy, Molly. Gräfe und Unzer Verlag., München 2005, ISBN 978-3-7742-7366-5.
- Harro Hieronimus: Ihr Hobby Platys und Schwertträger. Bede Verlag., Ruhmannsfelden 2001, ISBN 978-3-933646-52-1.
- Michael Kempkes, Frank Schäfer: Aqualog: alle Lebendgebärenden. ACS Verlag., Rodgau 1998, ISBN 978-3-931702-77-9.
- Helmut Stallknecht: Wer weiß was über Schwertträger und Platies?. Tetra Verlag., Berlin 2000, ISBN 978-3-89745-182-7.
- Bernhard Teichfischer: Guppy, Platy, Schwertträger und Molly. Zuchtformen der Lebendgebärenden. Dähne Verlag., Ettlingen 2004, ISBN 978-3-921684-64-1.
- Wolfgang Eberhard Engelmann: Zootierhaltung Fisch, Tiere in menschlicher Obhut. 5. Band. 1. Auflage. Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch., Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8171-1352-8.
Weblinks
- Platy (Fisch) auf Fishbase.org (englisch)
- Platy im Zierfischverzeichnis
Einzelnachweise
- ↑ Rüdiger Riel, Hans A. Baensch: Aquarienatlas. 14. Auflage. Mergus Verlag, Melle 2002, ISBN 3-88244-065-1 (Band 1). S. 610
- ↑ a b Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.):Das große Lexikon der Aquaristik. Ulmer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9. S. 989
- ↑ Günther Sterba: Süßwasserfische der Welt, Weltbild Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89350-991-7. S. 614
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