- Yakov G. Sinai
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Jakow Grigorjewitsch Sinai, englisch Yakov Sinai, russisch Яков Григорьевич Синай (*21. September 1935 in Moskau), ist ein russischer Mathematiker und theoretischer Physiker, der einer der Begründer der stochastischen Theorie dynamischer Systeme ist.
Sinai stammt aus einer Familie von Wissenschaftlern, sein Großvater Veniamin Kagan war ein bekannter Geometer und seine Eltern waren in der medizinisch-biologischen Forschung. 1960 promovierte Sinai bei Andrei Kolmogorow an der Lomonossow-Universität in Moskau, wo er ebenfalls seinen „russischen Doktor“ 1963 machte (er entspricht im Westen einer Habilitation). Danach war er Wissenschaftler an der Lomonossow-Universität, wo er 1971 Professor wurde. 1993 ging er als Professor an die Universität Princeton. Er ist aber nach wie vor (2002) am Labor für Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik des Landau Instituts für Theoretische Physik, an dem er seit 1971 als leitender Wissenschaftler arbeitet.
Sinai ist Mitglied der National Academy of Sciences der USA, der American Academy of Arts and Sciences, der ungarischen und der russischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Ehrenmitglied der London Mathematical Society. 1986 erhielt er die Boltzmann-Medaille, 1989 den Dannie-Heineman-Preis, 1990 den Markov-Preis, 1992 die Dirac-Medaille, 2002 den Nemmers-Preis für Mathematik und 1997 den Wolf-Preis.
Sinai arbeitete als Schüler Kolmogorows im Schnittbereich von Wahrscheinlichkeitstheorie und der Theorie dynamischer Systeme und ist in diesem Bereich der Gründer einer einflussreichen Schule sowohl von Mathematikern als auch von Physikern. Bekannt sind seine Untersuchungen der Ergodizität von „Billard“-Systemen[1]. Nach ihm und seinem Lehrer ist die Kolmogorow-Sinai-Entropie (auch metrische bzw. maßtheoretische Entropie oder Kolmogorov-Entropie genannt) benannt (entwickelt 1958/9). Sinai untersuchte auch die Eigenschaften des Spektrums quasiperiodischer Schrödinger-Operatoren und die mathematische Theorie der Phasenübergänge.
Zu seinen Doktoranden zählen Pavel Bleher, Leonid Bunimovich, Marina Ratner, Grigori Alexandrowitsch Margulis.
Schriften
- Topics in Ergodic Theory. Princeton 1977, 1994
- Probability theory – an introductory course. Springer, 1992
- mit Koralov: Theory of probability and random processes. 2. Auflage, Springer, 2007
- Theory of phase transitions- rigorous results. Pergamon, Oxford 1982
- mit Cornfeld, Fomin: Ergodic theory. Springer, Grundlehren der mathematischen Wissenschaften 1982
Weblinks
- Sinai beim Mathematics Genealogy Project
- Sinai „What is a Billard?“, Notices AMS 2004, pdf Datei
- Kolmogorov-Sinai-Entropie, von Sinai erklärt
- Nemmers Preis für Sinai, Notices AMS 2002, pdf Datei
Verweise
- ↑ Sinai Dynamical systems with elastic reflections, Russian Mathematical Surveys, Bd.25, 1970, S.137-191. Billard mit konvexen Hindernissen. Generische Bahnen laufen exponentiell auseinander.
Personendaten NAME Sinai, Jakow Grigorjewitsch ALTERNATIVNAMEN Sinai, Yakov (englisch); Синай, Яков Григорьевич (russisch) KURZBESCHREIBUNG russischer Mathematiker und theoretischer Physiker GEBURTSDATUM 21. September 1935 GEBURTSORT Moskau
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