- Yusho-Krankheit
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Klassifikation nach ICD-10 T53 Toxische Wirkung von halogenierten aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen ICD-10 online (WHO-Version 2006) Die Yusho-Krankheit, Yu-Cheng, Yusho-Vergiftung oder Öl-Krankheit ist ein Symptomenkomplex, der durch Vergiftung mit polychlorierten Biphenylen (PCB), Polychlorierten Dibenzofuranen (PCDF) und weiteren chlororganischen Verbindungen verursacht wird.
Als Yusho wird ein Vergiftungsfall bezeichnet, der 1968 in Japan auftrat. In Taiwan gab es 1979 einen ähnlichen Vorfall, der als Yucheng bekannt wurde.[1]
Am 5. Februar 1968 wurde in Japan Reisöl bei der Raffination versehentlich mit einem Gemisch aus PCB und Furanen kontaminiert. Nach Schätzungen erkrankten etwa 2000 Personen, die ihre Nahrung mit diesem Reisöl zubereiteten, an Chlorakne, Haut- und Schleimhautläsionen, starkem Tränenfluss, Abmagerungen, Leber-, Milz- und Nierenschäden. Auch endokrinologische Störungen wie veränderte Menstruationszyklen und gestörte Immunantworten werden erwähnt. Die Haut von Neugeborenen vergifteter Mütter war in 90 % der Fälle dunkel gefärbt und führte zur Bezeichnung „Black Babys“. Bei den Betroffenen wurde über vermehrtes Auftreten von Lebertumoren berichtet.
Der Einsatz von PCB wurde 1978 in offenen Systemen untersagt, seit 1989 in Deutschland generell verboten.
Einzelnachweise
- ↑ A. Schecter, L. Birnbaum, J.J. Ryan, J.D. Constable: Dioxins: An overview. Environmental Research 101 (2006), S. 419–428
Literatur
- Yasunobu Aoki (2001): Polychlorinated biphenyls, polychlorinated dibenzo-p-dioxins, and polychlorinated dibenzofurans as endocrine disrupters – what we have learned from Yusho disease. Abstract
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