Yōji Shinkawa

Yōji Shinkawa
Yōji Shinkawa

Yōji Shinkawa (jap. 新川 洋司 Shinkawa Yōji; * 25. Dezember 1971 in Hiroshima) ist ein japanischer Illustrator und Konzeptkünstler. Er ist bekannt für seine Designs von Figuren, Bühnenbildern – insbesondere für mechanische Objekte in den Videospielereihen Metal Gear und Zone of the Enders.

Inhaltsverzeichnis

Person

Allgemein

Yoji Shinkawa wurde am 25. Dezember 1971 in Hiroshima geboren. Er ist Art Director bei Kojima Productions und sehr bekannt durch seine Illustrationen und Charakter Entwürfen für die Videospielserie Metal Gear Solid und Zone of the Enders. Er hat die Blutgruppe „AB“. Sein Sternzeichen ist Steinbock. Er ist im Jahr des Schweines geboren und ein Fan von Heavy-Metal-Musik und Künstlern wie Megadeth and Yngwie Malmsteen.

Bildungsweg

Seit seiner Kindheit ist Yoji Shinkawa ein kreativer Geist in vielerlei Hinsicht. Dies war schon in der Grundschule beim jungen Shinkawa zu erkennen. So bekam er oft Lob für seine Zeichnungen. Die Kunst von Anderen begeisterte ihn ebenso, deshalb war er ein großer Fan von Animes. Besonders „Gundam“ und „Five Star Story“. Animes, die durch gigantische Roboter auffielen und die ihn künstlerisch inspirierten. Das Lesen war ebenfalls ein Teil seiner Freizeitbeschäftigung. Hier allem voran Mangas. In einem Interview verriet Yoji Shinkawa, dass er ein Fan der „alten“ Mangas sei. Damit meint er Ashita no Joe, sowie Ganbatte Genki.[1]

Er absolvierte die Highschool und nahm während der Sommer an Kunstkursen in Tokio teil um seine Begabung zu fördern. Dabei erfuhr er große Unterstützung von seinem damaligen Highschool Lehrer. Er erkannte sein Talent sofort und bereitete ihn für seinen späteren Bildungsweg vor.[1]

Daraus resultierte, dass der junge Shinkawa ein kunstorientiertes College besuchte. In einem Interview mit IGN, sagte er, dass er dort viel mit Ölmalerei zu tun hatte. Dies half ihm, seine Techniken zu verfeinern. Jedoch brachte er sich seinen Comic Stil selber bei. Während dieser Zeit entstanden Entwürfe die später noch sehr wichtig für seine Projekte wurden.[1]

Beruf: Werdegang

Seine berufliche Karriere bei Konami begann 1994. Konami ist heute eine der größten Videospielfirmen in Japan. Angeblich war Hideo Kojima sofort von ihm begeistert als er das 3D Modell gesehen hatte, welches er für das Bewerbungsgespräch angefertigt hatte. Zu erst arbeitete er als „Debugger“ für das Spiel Policenauts. Später hatte er die Aufgabe sich um den künstlerischen Teil der Konsolenumsetzung zu kümmern.

Sein Können blieb nicht unbemerkt und so wurde er von Hideo Kojima berufen, als Charakter Designer für sein kommendes Projekt, Metal Gear Solid, zu arbeiten. Das auf der Playstation One erschienene Spiel ist eines der erfolgreichsten Spiele, die je veröffentlicht wurden und sollte die Videospielbranche nachhaltig beeinflussen. Seine Entwürfe für den Metal Gear Rex, Solid Snake, Meryl Silverbrugh und vielen anderen Charakteren des Spiels können als entscheidend für den Erfolg angesehen werden. Durch diese Arbeiten wurde er sehr berühmt.

Er arbeitete außerdem an Zone of the Enders mit, wo er viele Entwürfe direkt aus seinem Skizzenbuch der Studienzeit entnahm. Sie waren vor allem durch Roboter Animes beeinflusst.

Beruf: Zugeschriebene Arbeiten

Mittlerweile ist Yoji Shinkawa „Art Director“ für Konami Productions. Ihm können folgende Titel zugeschrieben werden, wobei er unterschiedliche Aufgaben erfüllt hat:

  • 1994: PC9821 "POLICENAUTS" Debugging
  • 1995: 3DO/PS "POLICENAUTS" Graphics
  • 1998: PS "METAL GEAR SOLID" Character / Mech Design, Illustration Director
  • 1999: PS "METAL GEAR SOLID: INTEGRAL" Character / Mech Design, Illustration Director
  • 2000: GBC "METAL GEAR GHOST BABEL" Illustration
  • 2001: PS2 "Z.O.E.(ZONE OF THE ENDERS)" Mech Design
  • 2001: PS2 "METAL GEAR SOLID 2: SONS OF LIBERTY" Character / Mech Design, Illustration Director
  • 2002: PS2 "THE DOCUMENT OF METAL GEAR SOLID 2" illustration
  • 2002: PS2 "METAL GEAR SOLID 2: SUBSTANCE" Character / Mech Design, Illustration Director
  • 2003: PS2 "ANUBIS ZONE OF THE ENDERS" Mech Design
  • 2004: PS2 "METAL GEAR SOLID 3: SNAKE EATER" Character / Mech Design, Illustration Director
  • 2006: PS2 "METAL GEAR SOLID 3: SUBSISTENCE" Character / Mech Design, Illustration Director
  • 2006: PSP "METAL GEAR SOLID: PORTABLE OPS" Character
  • 2007: PS3 "METAL GEAR SOLID 4 GUNS OF THE PATRIOTS" Character / Mech Design, Illustration Director

Kunst

Allgemein

Yoji Shinkawa behauptet selbst, dass sein Stil das Ergebnis der vielen Stile sei, die er von anderen Künstlern kopierte. Darunter finden sich japanische Künstler wie: Yoshikazu Yasuhiko und Yoshitaka Amano. Sowie westliche Künstler: Aubrey Beardsley, Enki Bilal, Jean Giraud und Frank Miller.[2]

Entstehung

Im Alter von 12 oder 13 Jahren entdeckte er in der Import Abteilung eines Buchladens, dass erste mal „westliche“ Comics. Diese Begegnung ist ein wichtiges Ereignis in der Entstehung seines Stiles. Er war sehr beeindruckt von der Art und Weise wie diese Comics gezeichnet waren. Er empfand es als sehr detailliert und trotz der Tatsache, dass er den Inhalt nicht verstand, konnte er der Handlung im groben folgen. In einem Interview wird er mit den Worten zitiert: „ Wow! Drawing can be done this way too!“, als er das erste mal ein westliches Comic genau durchschaute.[3]

In einem anderen Interview erklärt Yoji Shinkawa warum er mit Pinseln arbeitet. Seinen Aussagen zufolge, versuchte er zunächst mit einem sogenannten G-Pen zu arbeiten. In Büchern, in denen es darum geht wie man Mangas zeichnet, wird auch oft darauf hingewiesen, einen G-Pen zu benutzen. Doch er war unzufrieden mit dem Ergebnis dieses Zeichenwerkzeuges. Eines Tages entdeckte er „Arion“ von Yoshikazu Yasuhiko. Er bewunderte die Linien der Zeichnungen. Sie hatten einen besonderen Stil, der Aufgrund der Benutzung eines Pinsels resultierte. Dadurch entschloss er sich mit Pinseln zu arbeiten und diese Technik zu imitieren.[2]

Werkzeuge: Analog

Sein wichtigstes Werkzeug ist ein so genannter Pinselstift von Pentel. Auch bekannt als Pentel Brush Pen. Für seine Entwürfe benutzt er fast nur Pinselstifte von Pentel. In einem Interview erklärte er, dass er zwei verschiedene Brush Pen‘s verwendet. Einen dessen Spitze schon leicht ausgefranst sei, sowie einen im ordentlichen Zustand für besonders schöne Linien. Im selben Interview erklärte er, warum er keine normalen Pinsel für seine Arbeiten benutzt. Laut seiner Aussage, probierte er schon oft verschiedene Pinsel aus. Doch waren sie ihm entweder zu fein oder zu nachgiebig.[2]

Neben dem Pinselstift benutzt er gern dünne Tinte, zum Beispiel für Schattierungen. In einem Interview erklärte er, dass er es vorzieht, schwarzweiß zu zeichnen. So muss er sich keine Gedanken um die Farben machen. Korrekturtinte und ein Korrekturstift ist ebenso Teil seines Repertoires.[2]

Einige seiner Werke beinhalten eine raue Textur, die dem japanischen Papier ähneln soll. Es ist etwas grober als normales Papier. Diese Textur entsteht, in dem Yoji Shinkawa, übliches Kopierpapier mit dünner schwarzer Tinte bemalt, fotokopiert und anschließend scannt, damit er die Textur digital weiter verarbeiten kann. Diese Technik benutzt er häufig.[2]

Werkzeuge: Digital

Wenn es darum geht digital zu arbeiten, bevorzugt Yoji Shinkawa die Kreativprogramme: Adobe Photoshop und Corel Painter. Wobei er hier klar unterscheidet. Painter benutzt für alle Zeichenarbeiten die digital notwendig sind. Hingegen er Photoshop für das Einfärben seiner Entwürfe benutzt. In einem Interview erklärte er jedoch im gleichen Satz, dass er es vorzieht auf Papier zu zeichnen. Da es nicht möglich sei eine echte Pinselspitze zufriedenstellend zu simulieren, mit all ihren Feinheiten und Zufälligkeiten. Das Einfärben seiner Arbeiten ist für ihn jedoch digital besser zu realisieren, da er jederzeit Korrekturen vornehmen kann. Oder auch andere Farbstile anwenden kann, ohne einen kompletten neuen Entwurf anzufertigen. Er erwähnte mehrmals, dass er einen Mac benutzt.[1]

Seine originalen Entwürfe scannt er zu meist nie ein. Er bevorzugt es, eine Kopie mittels eines Kopierers in schwarzweiß zu erstellen. Diese Kopie benutzt er zum scannen, da es so etwas grober wirkt. Ein Scann des Originals wäre ihm nicht grob genug. Bevor er also seine Entwürfe digitalisiert, fotokopiert er sie in schwarzweiß für ein gröberes Ergebnis.[2]

Werkzeuge: Phantasie des Betrachters

Ebenfalls ein sehr wichtiges Werkzeug des japanischen Art Directors ist die Phantasie des Betrachters. Was ist damit gemeint? Viele seiner Werke sehen auf den ersten Blick etwas „unfertig“ aus. Das liegt daran, dass einige Stellen ganz bewusst nicht zu ende gezeichnet wurden. Sie sind einfach weiß. Doch das fällt nicht negativ auf. Im Gegenteil, unsere Phantasie wird dazu angeregt, die fehlenden Stellen zu ersetzen. Ein ganz bewusstes Stilmittel mit großer Wirkung.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d IGN Interview, The Art of Design: MGS2 & Z.O.E. Yoji Shinkawa talks about designing robots, using analog in the digital age, and Snake’s mullet.
  2. a b c d e f g KCEJ An interview conducted by Konami Computer Entertainment Japan (KCEJ) with Yoji Shinkawa.
  3. The Art of Metal Gear Solid 1.5, Interview aus dem Artbook

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