Mann

Mann
Ein erwachsener Mann mit Tattoo auf der Brust und an den Armen

Ein Mann ist ein erwachsener Mensch männlichen Geschlechts. Das geschlechtliche Gegenstück ist die Frau. Der Begriff „Mann“ ist jedoch aufgrund der fundamentalen Einflüsse der Geschlechtlichkeit auf die menschliche Gesellschaft mit sehr vielen weiteren assoziativen und teilweise sehr emotionalen Bedeutungen beladen (s. auch Männlichkeit).

Das Symbol für einen Mann ist ♂, das Marssymbol. Männliche Säuglinge werden in westlichen Kulturen oft mit der Farbe Blau, im Gegensatz zu Rosa für weibliche Säuglinge, in Verbindung gebracht.

Inhaltsverzeichnis

Biologische und medizinische Merkmale

Aus molekularbiologischer Sicht unterscheidet sich der Mann von der Frau durch die Paarung XY (siehe jedoch auch XX-Mann) in den Geschlechtschromosomen (statt XX bei der Frau, siehe aber auch XY-Frau). Dies führt zur Entwicklung diverser anatomischer Merkmale des Mannes:

Zu fehlenden Geschlechtsmerkmalen und Mehrgeschlechtlichkeit siehe Intersexualität und Transgender.

Die Fachrichtung der Medizin, die sich mit den Erkrankungen des Mannes befasst, heißt Andrologie. Im Allgemeinen können Männer von den gleichen Krankheiten befallen werden wie Frauen, es existieren jedoch auch einige geschlechtsspezifische Erkrankungen; für einige weitere Erkrankungen zeigen Frauen und Männer deutlich unterschiedliche Krankheitsverteilungen (etwa für die Rot-Grün-Sehschwäche und andere X-chromosomale Erbkrankheiten).

Skelett

männliches Becken
links zwei Frauenschädel, rechts drei Männerschädel

Weibliche und männliche Becken sind verschieden. Das Hüftbeinloch hat bei Frauen eine ovale Form, und die Beckenschaufeln sind breiter. Das männliche Becken dagegen ist eher hoch, schmal und eng. Das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung ist der Winkel der Schambeinfuge. Er beträgt beim weiblichen Becken ca. 90°, beim männlichen ca. 60°.

Ebenso unterscheiden sich die Schädelformen. Nur Männerschädel weisen über den Augen eine deutlich ausgeprägte Wulst auf.

Männerhaut

Das Erscheinungsbild der männlichen Haut (fettiger und großporiger als weibliche Haut) wird vorwiegend durch hormonell bedingte Hautunterschiede beeinflusst, z. B. durch die Hautdicke und die erhöhte Talgdrüsensekretion.

Die dickere männliche Haut hat ein höheres Wasserbindungsvermögen, was die Haut gespannter und fester aussehen lässt. Die erhöhte Talgproduktion ist verantwortlich für eine ausreichende Menge an Feuchtigkeit in der Haut und für die Zusammensetzung des sogenannten Hydrolipidfilms. Dieser Film regelt den Wassergehalt der tiefer liegenden Schichten, hemmt die Austrocknung und gibt der Haut ein glattes, geschmeidiges Aussehen.

Zudem hat Männerhaut eine geringere Neigung zur Faltenbildung. Falten zeigen sich beim Mann meist später als bei Frauen und auch nicht als kleine Knitterfältchen, sondern mehr als tiefe („markante“) Falten.

Infolge der erhöhten Talgproduktion kann es vor allem bei jungen Männern öfter zu Mitessern und Akne kommen. Diese entstehen, wenn sich der Talg zusammen mit abgestorbenen Hautzellen an den Poren festsetzt. Eine Reizung der Mitesser führt zur Ansiedlung von Keimen und entzündlichen Pickeln.

Unterschiede zwischen Männern und Jungen

Im Deutschen wird als Junge (Österreich: Bub) übergreifend − wenn auch nicht sehr strikt darauf beschränkt − eine männliche Person vor dem Erreichen der Volljährigkeit bezeichnet. In den meisten Gesellschaften wird das Überschreiten der Grenze vom Jungen zum Mann (häufig gleichgesetzt mit der Geschlechtsreife) als wichtiger Schritt im Leben eines männlichen Individuums angesehen und oft mit Initiationsriten unterschiedlichster Form zelebriert (als Beispiele sind hier etwa Beschneidungen oder Subinzision bei verschiedenen indigenen Völkern, die Firmung respektive Konfirmation in den christlichen Religionen, die Bar Mizwa im Judentum, die Jugendweihe bei den Freidenkern und in der ehemaligen DDR, aber auch einfach das Feiern des achtzehnten Geburtstages zu nennen), die jedoch in der „modernen“ westlichen Gesellschaft eher symbolischen Wert haben und in ihrer Funktion durch die Volljährigkeit ersetzt wurden. Mit Erreichen dieser Grenze werden den jungen Männern, ebenso wie den jungen Frauen, neue Rechte wie etwa die Heirats- und Geschäftsfähigkeit und Pflichten wie z. B. die Strafmündigkeit oder Verantwortung für elterliches Haus und Hof verliehen.

Idealbild eines Mannes (David von Michelangelo)

Soziologische Bedeutung (Geschlechterrollen)

Die Soziologie dokumentiert diverse Unterschiede (Geschlechterrollen) im Verhalten von Männern und Frauen in der menschlichen Gesellschaft, sowie signifikante Unterschiede in den Rollenverteilungen (Männlichkeit, Weiblichkeit).

Die Menschheitsgeschichte ist heute noch durch die Dominanz des Mannes in politischer, intrafamiliärer und gesamtgesellschaftlicher Hinsicht geprägt. Oftmals wird dies religiös begründet; viele Weltreligionen predigen oder praktizieren eine Überlegenheit des Mannes. Die körperlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen prägen das Vorurteil einer intellektuellen Überlegenheit von Männern. Dies ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Im Durchschnitt kommen sowohl Hochbegabung als auch die intellektuelle Minderbegabung bei Männern etwas häufiger als bei Frauen vor.

Die Bandbreite verschiedener Verhaltensweisen von Männern und Frauen ist sehr groß und oftmals nicht eindeutig oder nur unscharf zu belegen. Männern wird als Beispiel eine größere Durchsetzungskraft und höheres Wettbewerbs- aber auch Aggressionspotential nachgesagt, was auf Testosteron zurückgeführt wird. Bei Frauen hingegen sind häufig die sozialen Fähigkeiten stärker ausgeprägt. In allen Kulturen hat der soziale Status des Mannes für Frauen höhere Bedeutung als umgekehrt. Der Verhaltensforscher Karl Grammer spricht von „Attraktivität wird für Status verkauft“.[1]

Siehe auch

Literatur

Einzelbelege

  1. ORF: Die Krise der Männer, 14. Jänner 2009. youtube.de, abgerufen am 20. Juli 2010.

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Mann – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Männer – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Mehr Männer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikiquote: Männer – Zitate

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • MANN (T.) — Jusqu’à ces derniers temps, Thomas Mann, tant admiré et révéré, parfois de loin, avant et après la Seconde Guerre mondiale, passait pour un type d’écrivain périmé. En Allemagne orientale, il a fait longtemps l’objet d’une sorte de culte, voué au… …   Encyclopédie Universelle

  • Mann — puede hacer referencia a: Aimee Mann, cantante estadounidense. Anthony Mann, director de cine estadounidense. Daniel Mann, director de cine estadounidense. Delbert Mann, director de cine estadounidense. Familia Mann, familia alemana. Golo Mann,… …   Wikipedia Español

  • Mann — Mann: Das gemeingerm. Wort mhd., ahd. man, got. manna, engl. man, schwed. man geht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf *manu oder *monu »Mensch, Mann« zurück, vgl. z. B. aind. mánu ḥ »Mensch, Mann«, Manuṣ »Stammvater der… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Mann — may refer to: Isle of Man, known as Mann as an alternative shorter name Mann (military rank), a Nazi paramilitary rank Mannaz, the Futhorc m rune Mann Theatres, a theatre chain corporation Mann (magazine), a Norwegian magazine Mann (film), a 1999 …   Wikipedia

  • MANN (H.) — MANN HEINRICH (1871 1950) De quatre ans l’aîné de son frère Thomas, Heinrich Mann rompit plus nettement avec son milieu d’origine, la bourgeoisie patricienne de Lübeck. Il était comme Thomas un sang mêlé , partagé dans ses origines entre… …   Encyclopédie Universelle

  • MANN (A.) — MANN ANTHONY (1907 1967) Proche de celle d’un Lloyd Bacon, d’un Seiler, d’un Roy del Ruth ou d’un Butler avant la guerre, la carrière de Mann, commencée en 1942, semblait vouée au thriller, à la comédie ou au film historique à petit budget. C’est …   Encyclopédie Universelle

  • Mann — Mann, Anthony Mann, Heinrich Mann, Thomas * * * (as used in expressions) Gell Mann, Murray Mann, Horace Mann, Thomas …   Enciclopedia Universal

  • Mann — Sm std. (8. Jh.), mhd. man, ahd. man, as. man Stammwort. Aus g. * manōn m. Mann, Mensch , auch in gt. manna, anord. mađr, mannr, ae. mann(a), monn(a), afr. monn. Der n Stamm, der offenbar in bestimmten Fällen schwundstufig war, führte zu einer… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Mann — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • männliches Wesen Bsp.: • Ein Mann nahm ihre Tasche weg. • Der Name des Mannes ist Thomas Cobb. • Bruce ist ein Mann. • Sie suchen einen allein stehenden Mann …   Deutsch Wörterbuch

  • -mann — [man], der; [e]s <Suffixoid>; vgl. ↑ männer/↑ leute: bezeichnet nur ganz allgemein einen Mann, der als Mensch in Bezug auf seine im Basiswort genannte Tätigkeit o. Ä. gesehen wird: Filmmann; Finanzmann; Kirchenmann; Parteimann; Pressemann;… …   Universal-Lexikon

  • Mann [3] — Mann (spr. Männ), Horace, geb. 4. Mai 1796 in Franklin im Staate Massachusetts, widmete sich den Rechtswissenschaften u. wnrde bald darauf Lehrer der Lateinischen u. Griechischen Sprache an der Universität in Providence in Rhode Island; 1821… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”