- Zachern
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Zachern ist ein segelflugtechnischer Fachbegriff, der die Bestimmung der Flugeigenschaften von Segelflugzeugen bezeichnet.
Zachern ist eine nach Hans Zacher benannte Methode zum systematischen Untersuchen von Flugeigenschaften von Segelflugzeugen, die sich in zwei Abschnitte unterteilt:
- Bei gutem Thermikwetter wird das Langsamflugverhalten, die Ruderwirkung, die Wendigkeit, die Seitenstabilität, das Ruderabstimmung usw. untersucht. Diese Untersuchung entspricht der Bestimmung der flugmechanischen Beiwerte.
- Anschließend werden Versuche zum statischen und dynamischen Verhalten des Flugzeuges geflogen. Dazu lässt man sich bei ruhiger Luft auf ca. 1300 Meter schleppen und untersucht die Höhenruderwege und -kräfte bei verschiedenen Geschwindigkeiten (statisches Verhalten). Danach wird die Bahnschwingung d.h. Phygoide erflogen. Dazu wird vom eingetrimmten Zustand aus verlangsamt und dann der Knüppel losgelassen, die nun einsetzende Schwingung wird durch Messen der Periodendauer sowie durch Beschreiben des Flugzeugverhaltens dokumentiert. Beim Verhalten unterscheidet man 3 Zustände: stabil, labil und indifferent. Stabil bedeutet, dass die Schwingung nach weniger als 6 Perioden abklingt; Labil hingegen bedeutet, dass sich das Flugzeug aufschwingt und die Amplitude immer größer wird. Bei indifferentem Verhalten können 6 Schwingungen mit gleicher Amplitude ausgeführt werden.
Das Zachern wird mit wenigen und einfachen Hilfsmitteln anhand des Zacher-Protokolls durchgeführt. Die Hilfsmittel zur Ermittlung der Flugeigenschaften sind: Stoppuhr, Bandmaß, Handkraftmesser und das Phipsitheta. Das Phipsitheta dient zur Abschätzung der Winkel zwischen dem flugzeugfesten und dem geodätischen Koordinatensystem, und damit zur Bestimmung der Flugzeugbewegung. Dazu wird es in der Haube angebracht. phi ist der Winkel zwischen der Flugzeuglängsachse und einem festen Punkt am Horizont, theta in der Querachse und psi in der Flugzeughochachse.
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