- Zauberwort
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Ein Zauberspruch ist eine Beschwörungsformel, die eine bestimmte zauberische Wirkung hervorbringen soll. Zaubersprüche sind der Verbalmagie zuzuordnen.
Zaubersprüche gehören zu den ältesten Zeugnissen der Literatur, in der deutschen beispielsweise die Merseburger Zaubersprüche (wahrscheinlich im 8. Jahrhundert entstanden) und die „Höllenzwänge“ (verfasst von Doktor Johann Faust), die in Grimoires enthalten sind.
Aus der Antike sind uns Zaubersprüche u.a. von Marcellus, von Pelagonius, und von Plinius d. Ä. enthalten.
In der vorchristlichen, heidnischen germanischen Frühzeit dienten Zaubersprüche dazu, „durch die Macht des gebundenen Wortes die magischen Kräfte, die sich der Mensch dienstbar machen will, nutzbar zu machen“.[1] Zaubersprüche sind, speziell aus dem germanischen Sprachraum, in großer Zahl überliefert. Alle diese Sprüche stammen aber aus dem Mittelalter und sind daher christlich geprägt bzw. beeinflusst.
In der modernen, darstellenden Zauberkunst dienen Zaubersprüche hauptsächlich zur Ablenkung des Publikums.
Inhaltsverzeichnis
Berühmte Zaubersprüche
- Simsalabim geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Begegnungen mit Muslimen zurück, die bis ins Spätmittelalter (auch wegen des damaligen technologisch-wissenschaftlichen Fortschritts der islamisch geprägten gegenüber der europäischen Welt) oft als „Zauberer“ beschrieben wurden. Das von praktizierenden Muslimen vor jeder bedeutungsvollen Tätigkeit gesprochene Bismi allah rahman i rahim (Im Namen Gottes, des Allbarmherzigen) wurde daher in volkstümlichen Erzählungen lautmalerisch als beschwörende Zauberformel verstanden. („Simsalabim –- und es geschah.“)
- Für die Herkunft von Hokuspokus gibt es verschiedene Theorien:
- In den Einsetzungsworten der christlichen Liturgien, also bei der Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi, heißt es „Hoc est enim corpus meum“ (Das ist mein Leib). Man vermutet, dass die Leute das Latein des Priesters nicht verstanden und so eine Verballhornung entstand: „Jetzt macht er wieder seinen Hokuspokus.“
- Ein Taschenspieler wurde in England des 17. Jahrhunderts nach einem oft verwendeten (und nichts bedeutenden) Zauberspruch aus dem 16. Jahrhundert hax pax max deus adimax „Hocos pokos“ genannt. Die Herkunft dieses Zauberspruchs ist aber wahrscheinlich wieder auf die Einsetzungsworte zurückzuführen.
- In Skandinavien glauben einige, dass sich der Spruch vom Namen des Magiers Ochus Bochus aus der Nordischen Mythologie herleitet.
- Abrakadabra erinnert an Abraxas und ist ein bereits aus dem 3. Jahrhundert bekanntes Zauberwort, das Unglück und Krankheit abwehren und gute Geister herbeirufen soll. Abrakadabra kann aber auch von dem arabischen Zauber abreq ad habra abgeleitet sein, der angeblich „den Donner, der tötet“ beschwört. Hebräisch bedeutet abra ke dabra „ich werde erschaffen, wie ich sprechen werde“.
- ABRAHADABRA das Ende der Worte ist das Wort ABRAHADABRA (Aleister Crowley) das Wort des Aeon's Thelema.
- sator arepo tenet opera rotas ist ein Palindrom, untereinander geschrieben bildet es ein Magisches Quadrat
- ata gibor le-olam adonai, ist sehr häufig als Abkürzung AGLA eingearbeitet. Hebräisch heißt es „Du Gott bist allmächtig“ und stammt aus dem jüdischen Achtzehnbittengebet.
- Ciáralo-Báralo, italienisch klingend, ist eine in Kroatien bekannte Zauberformel, die vielleicht früher magische Bedeutung hatte, heute aber in Kindergeschichten und Märchen vorkommt. Auffallend ist die Lautähnlichkeit mit dem deutschen Wort „zaubern“.
- Liliths Schem Hammeforasch, der geheime Name des Herren, Zauberformel.
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 2. Auflage 1995. ISBN 3520368021
Siehe auch
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