Zeckern

Zeckern
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Hemhofen
Hemhofen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hemhofen hervorgehoben
49.68305555555610.933055555556280- 340Koordinaten: 49° 41′ N, 10° 56′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Erlangen-Höchstadt
Höhe: 280- 340 m ü. NN
Fläche: 6,77 km²
Einwohner: 5167 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 763 Einwohner je km²
Postleitzahl: 91334
Vorwahl: 09195
Kfz-Kennzeichen: ERH
Gemeindeschlüssel: 09 5 72 130
Adresse der Gemeindeverwaltung: Blumenstraße 24
91334 Hemhofen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Joachim Wersal (FW)
Lage der Gemeinde Hemhofen im Landkreis Erlangen-Höchstadt
Karte

Hemhofen ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt. Zur Gemeinde gehört der Ortsteil Zeckern. Die Gemeinde ist ein bevorzugtes Wohngebiet für Pendler nach Erlangen.

Die Nachbargemeinden Hemhofens sind Adelsdorf, Heroldsbach und Röttenbach.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hemhofen wurde 1355 erstmals nachweislich urkundlich erwähnt, auf dem heutigen Gemeindegebiet entstand aber wohl schon um das Jahr 1000 die erste Siedlung des Ortes. Im Evangelischen Pfarrbuch, einer von Pfarrer Friedrich Konstant Kraußgold gefertigten allgemeinen Beschreibung des gesamten Kirchenwesens in der evangelisch-lutherischen Pfarrei Hemhofen, findet sich der Vermerk: „Hemhofen wird schon im Jahre 1062 erwähnt“. Der Sage nach stand früher hier ein Schafhof. Die Gutsherrschaft nahm allerlei Leute in Dienst. So entstand das Dorf Hammelhof – durch Zusammenziehung der ersten Silben: Hemhofen. Obwohl noch weitere Deutungen des Ortsnamens zur Auswahl stehen, wie z. B. Hemhofen von Allweyer von Heimenhofen (Familienname), von Hof des Hemo bzw. Hemmo, von Hof der Hemma und von Heimhof (Haus-Heim), halten die hiesigen Einwohner noch heute an dieser Sage fest. Pfarrer Krausgold schreibt zum Thema Deutung des Ortsnamens weiter: „Zu dieser Auffassung (Hemhofen von Hammelhof) kommt man auch durch Handschuh, der im geographischen Lexikon für Franken 1800, II. Band, Seite 567, über Hemhofen schreibt: Der Ort bestand ehehin nur aus einigen Bauernhöfen und einer Schäferei“.

Hemhofen war lange Zeit ein protestantisches Pfarrdorf, wobei die Reformation des Ortes von der Nachbargemeinde Röttenbach ausging. So sollen im Schloss zu Röttenbach, das im Bauernkrieg 1525 zerstört wurde, seit 1362 die Truchsesse von und zu Pommersfelden Wohnung bezogen haben. Diese Truchsesse (Hofbeamte) nahmen im 16. Jahrhundert den evangelischen Glauben an und so wurden auch ihre Untertanen in Hemhofen und Röttenbach evangelisch. Eine Gegenreformation des Bamberger Fürstbischofs 1628 zeigte aber nur in Röttenbach Erfolg, Hemhofen blieb weiterhin evangelisch.

Wappen der Familie Truchseß von Pommersfelden

1650 ging Hemhofen als Hochzeitsgabe des Truchsess von Pommersfelden an seine Tochter bei Ihrer Vermählung mit Philipp Graf zu Pappenheim in dessen Besitz über. Nach dem Tod des Grafen und durch Wiedervermählung kam Hemhofen 1660 zunächst in den Besitz des Freiherrn von Töstelberg. Dieser begann 1715 mit der Erbauung des Schlosses von Hemhofen. Er muss wohl mit seinem Schlossbau nicht recht glücklich gewesen sein, so dass er sich am 11. Juli 1722 entschloss, das Schloss sowie die dazu gehörenden Ländereien an die Familie Winkler von Mohrenfels zu verkaufen. Wolfgang Christoph Winkler von Mohrenfels (1659–1729) wurde durch Kaiser Joseph I. im Jahre 1709 in den Adelsstand erhoben. Er hatte es durch Energie und Wissen zu bedeutendem Wohlstand gebracht.

Den von dem Freiherrn von Töstelberg erworbenen Grundbesitz gestaltete er zu einem Familienfideikommiss, dessen Urkunde aus dem Jahre 1723 datiert. Diese Urkunde erfuhr 1731 die Bestätigung der kaiserlichen Kanzlei in Wien. Wolfgang Christoph von Mohrenfels beendete den Bau des Schlosses, aber erst unter seinem Sohn Georg Christoph (1709–1748) gediehen das Schloss und seine Nebengebäude zu ansehnlicher Größe und Schönheit. Das Hemhofener Schloss diente aber auch lange Zeit der evangelischen Gemeinde als Gotteshaus, denn die Freiherren Winkler von Mohrenfels stellten sofort nach Übernahme des Schlosses Schlossprediger in ihre Dienste, die zugleich Hauslehrer der adeligen Familie waren.

Die Zuständigkeit über das bambergische Rittermannslehen Hemhofen der Winkler von Mohrenfels wurde im preußisch-bayerischen Hauptlandesvergleich 1803 an das seit 1792 preußische Fürstentum Bayreuth abgetreten, mit welchem es im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich fiel und 1810 Bayern überlassen wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Vertriebene und ältere Leute eine Bleibe im Schloss. Das vor wenigen Jahren weitgehend renovierte Gebäude wird heute nicht mehr bewohnt.

Im Oktober 1984 wurde Hemhofen im Landkreis-Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden als schönste Ortschaft im Landkreis Erlangen-Höchstadt ausgezeichnet. Die landschaftlich schön gelegene Gemeinde Hemhofen, umgeben von weiten Wäldern, wie dem Markwald, und idyllischen Weiherplatten, bietet dem Naturfreund Erholung.

Im Jahre 2005 feierten Hemhofen und Zeckern gemeinsam den 650. Geburtstag (1355–2005).

Politik

Gemeinderat

Der Hemhöfner Gemeinderat hat 21 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.

CSU SPD Freie Wähler Allgemeine Wählerschaft Gesamt
2008 6 6 6 2 20 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In Silber auf goldenem Dreiberg ein unbekleideter Mohr, im linken oberen Eck in rotem Schildchen eine silberne Saufeder. Das im Jahre 1977 von den Hemhofener Gemeindevätern beschlossene Ortswappen erinnert mit dem im Mittelfeld stehenden Mohren an die Freiherren Winkler von Mohrenfels, der Spieß, die sogenannte Schweinsfeder, weist auf die Herren von Stiebar hin, der Mitte des 17. Jahrhunderts die Herren von Zeckern, dem heutigen Ortsteil von Hemhofen waren.

Verkehr

In den letzten Jahren wurde diskutiert, die RB24 Hirtenbachtalbahn von Forchheim nach Zeckern zu reaktivieren. Seit 2006 steht fest, dass die Bahnstrecke nicht mehr in Betrieb genommen wird. Die Bahn hat im Jahr 2008 mit dem Abbau der eingleisigen Strecke von Höchstadt/Aisch bis Forchheim begonnen und sie bis zum Jahreswechsel 2009 vollständig entfernt.

Weblinks


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