- Zeichnungsphase
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Die Zeichnungsfrist ist ein vom Emittenten festgelegter Zeitraum, innerhalb dessen im Rahmen einer Wertpapieremission neu auf den Markt kommende Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen vor dem Börsengang zu einem festgelegten Preis gezeichnet werden können.
Inhaltsverzeichnis
Hintergründe
Der klassische Fall für eine Zeichnungsfrist iliegt vor dem Börsengang eines Unternehmens vor. Hier wird eine Frist gesetzt, in der interessierte Investoren die jungen Aktien zeichnen können. Diese Zeichnung entspricht quasi einer einseitigen Willenserklärung, die auf Zuteilung der entsprechenden Aktien hofft. Alle Willenserklärungen zur Zeichnung der Aktien werden dabei im sogenannten Orderbuch gesammelt.
Ist die Nachfrage so hoch, dass die Wertpapiere bereits überzeichnet (mehr Nachfrage als Angebot) sind, kann die Zeichnungsfrist vorzeitig beendet werden. Bei großer Nachfrage kann auch eine Mehrzuteilungsoption ausgeübt werden, wenn es in den Emissionsbedingungen so vorgesehen ist.
Bezugsrechtsemissionen
Insbesondere bei Bezugsrechtsemissionen, also Kapitalerhöhungen, die Bezugsrechte an die Altaktionäre gewähren, existiert eine gesetzliche Bezugsfrist von in Deutschland mindestens zwei Wochen, die oft auch als Zeichnungsfrist bezeichnet wird.
Derivate Produkte
Während die meisten "normalen" Optionen kontinuierlich und ohne separate Zeichnungsfrist erfolgt, wird von den emittierenden Banken insbesondere bei exotischen Optionen, also Derivaten die nicht unbedingt Standardprodukte sind, oft eine Zeichnungsfrist von 2-3 Tagen gestellt. In dieser Zeitspanne haben z. B. auch andere Banken die Zeit, ihre jeweiligen Kunden auf eine mögliche Zeichnung anzusprechen.
Das Besondere an dieser Zeichnung ist, dass der Emissionspreis oft von verschiedenen unterliegenden Einflussfaktoren abhängig ist. So wird die Preisberechnungsmethode zwar bereits zu Beginn der Zeichnungsfrist bekannt gegeben, jedoch erfolgt die genau Ermittlung und Bekanntgabe der Basis- und Referenzpreise erst nach Abschluss der Zeichnungsfrist.
Siehe auch
Literatur
- Joel Greenblatt - Die Börsen-Zauberformel, Börsenmedien AG, Kulmbach 2006, ISBN 3-938350-15-6
- Werner Kurzawa - Spekulieren mit System, Markt und Technik Verlag, Haar bei München 1989, ISBN 3-89090-735-0
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