- Zeiselmauer
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Niederösterreich Politischer Bezirk Tulln (TU) Fläche 12,7 km² Koordinaten 48° 19′ N, 16° 11′ O48.31944444444416.175175Koordinaten: 48° 19′ 10″ N, 16° 10′ 30″ O Höhe 175 m ü. A. Einwohner 2.197 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 173 Einwohner je km² Postleitzahl 3424 Vorwahl 02242 Gemeindekennziffer 3 21 40 NUTS-Region AT126 Adresse der
GemeindeverwaltungBahnstraße 6
3424 Zeiselmauer-WolfpassingOffizielle Website Politik Bürgermeister Josef Wagner (SPÖ) Gemeinderat (2005)
(19 Mitglieder)Lage der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing Zeiselmauer-Wolfpassing ist eine Gemeinde mit 2.084 Einwohnern im Bezirk Tulln in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Zeiselmauer-Wolfpassing liegt im Tullnerfeld in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 12,7 Quadratkilometer. 50,24 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind Wolfpassing, Zeiselmauer.
Geschichte
Zeiselmauer hat eine ungewöhnlich reiche römische und hochmittelalterliche Vergangenheit. Als östlichstes Kohortenkastell am Norischen Donaulimes wird es in der Truppenliste der Notitia Dignitatum als Cannabiaca geführt. Die bis heute weitgehend erhaltenen spätrömischen Baudenkmäler Burgus, Fächerturm, Kastentor („Körnerkasten“) und Fahnenheiligtum (principia) sind nach Typus und Zustand für Österreich Unikate. Zeiselmauer ist nach Carnuntum der an erhaltener römischer Bausubstanz reichste Ort Niederösterreichs. Eine alte Tradition der Florianiverehrung geht davon aus, hier wäre auch der Geburtsort des Hl. Florian gewesen. Im Zuge der baierischen Kolonisierung kam das östliche Tullnerfeld 836 durch königliche Schenkung an das Hochstift Passau. Unter Nutzung der römischen Bauten wurde Zeiselmauer zum Verwaltungszentrum dieser Hofmark (um 971 Zeizinmurus). Auf den Resten des römischen Fahnenheiligtums entstand eine karolingische Saalkirche, die zu den frühesten Kirchenbauten Niederösterreichs gehört. Ihre Mauerzüge sind in der heutigen Unterkirche freigelegt. Im Hochmittelalter befand sich in Zeiselmauer eine bischöfliche Pfalz als Amtssitz des Passauer Bischofs, wenn er sich in diesem Teil der Diözese aufhielt. Hier verstarb 1091 der aus Passau vertriebene Bischof Altmann, der Gründer des Stiftes Göttweig. Das fürstbischöfliche Zeiselmauer war nach dem landesfürstlichen Tulln lange Zeit der bedeutendste Ort des östlichen Tullnerfelds und auch kultureller Anziehungspunkt.
In Zeiselmauer erhielt am 12. November 1203 der Minnesänger Walther von der Vogelweide von Bischof Wolfger von Erla ein Ehrengeschenk von 5 solidi longi („lange Schillinge“) zum Ankauf eines Pelzes. Die kurze Notiz darüber stellt für die Literaturgeschichte die einzige konkrete und datierte Information aus dem Leben Walthers dar. Zeiselmauer fand auch Eingang ins Nibelungenlied. Etwas später wählte Neidhart von Reuental Zeiselmauer zum Schauplatz seiner populären dörflichen Minnelieder.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1966 Einwohner. 1991 hatte die Gemeinde 1733 Einwohner, 1981 1470 und im Jahr 1971 1397 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Gemeinde ist Josef Wagner, Vizebürgermeister Rudolf Krutis, Amtsleiter Sieglinde Kvapil.
Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2005 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ 10, ÖVP 5, Grüne 1, Liste aktiv 3, andere keine Sitze.
Wappen
Das Gemeindewappen von Zeiselmauer spiegelt die Geschichte von Zeiselmauer wieder: die namengebende Mauer steht für knapp 400 Jahre römisches Kastell, der rote Wolf - das Wappentier Passaus, für beinahe 1000 Jahre Zugehörigkeit zum weltlichen Herrschaftsgebiet der Passauer Bischöfe.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 72, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 20. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 898. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,42 Prozent.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Florian von Lorch (+304), römischer Beamter, Schutzpatron der Feuerwehr
- Herwig Friesinger (*1942), Archäologe, Prähistoriker
Weblinks
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