- Zeitnot
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Zeitnot ist ein Begriff aus dem Schachspiel und bezeichnet die Bedrängnis eines Spielers, wenn in einer mit Schachuhr ausgetragenen Partie nur noch wenig Bedenkzeit zur Verfügung steht, um eine bestimmte Anzahl von Zügen zu machen oder die Partie vor Ablauf der maximal erlaubten Bedenkzeit zu Ende zu spielen.
Der Begriff Zeitnot wurde als Germanismus in viele Sprachen, unter anderem ins Russische, übernommen.
Inhaltsverzeichnis
Definition der Zeitnot
Zeitnot wird von Schachspielern subjektiv unterschiedlich empfunden. Insbesondere gute Blitzschachspieler haben meist keine Schwierigkeit, mehrere Züge innerhalb weniger Sekunden auszuführen.
Im allgemeinen geht man in den letzten fünf Minuten vor einer Zeitkontrolle von Zeitnot aus, wenn pro noch auszuführendem Zug weniger als 30 Sekunden Bedenkzeit zur Verfügung stehen. Die Schachregeln der FIDE (Artikel 8.3) erlauben es einem in Zeitnot befindlichen Spieler, in dieser Phase auf das Notieren seiner Züge zu verzichten. Dies übernimmt dann ein Schachschiedsrichter, der gegebenenfalls auch bei einer Überschreitung der Bedenkzeit eingreift.
Verhalten bei knapper Bedenkzeit
Das „Zeitmanagement“ sowie Verhaltensweisen und Strategien, Zeitnot bzw. einen übermäßigen Verbrauch der zur Verfügung stehenden Bedenkzeit zu vermeiden, sind Teil der schachlichen Ausbildung, die dem Bereich der praktischen Schachpsychologie angehören. Es gibt oftmals Stellungen, in denen die Suche nach dem optimalen Zug rechtzeitig abgebrochen werden muss, um eine Entscheidung zwischen mehreren guten Zügen zu treffen.
Nichtsdestoweniger hatten viele bekannte Meister oftmals mit Zeitnot zu kämpfen, so etwa Samuel Reshevsky und Friedrich Sämisch. Sogar bei Weltmeisterschaften war Zeitnot schon in wichtigen Partien spielentscheidend.
Umgekehrt gibt es Spezialisten, die das Spiel mit knapper Bedenkzeit als psychologischen Trick einsetzen. In schwieriger Lage würden, so Alexei Suetin, bestimmte Meister, die an „Zeitnotaffären“ gewöhnt seien, mitunter absichtlich eine knappe Bedenkzeit herbeiführen und dem Gegner damit eine „psychologische Falle“ stellen.[1]
Quellen
- ↑ Alexei Suetin: Typische Fehler. Berlin 1981, S. 146
Weblinks
Wiktionary: Zeitnot – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorien:- Schachregeln
- Schachpsychologie
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