- Zell (Hilpoltstein)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Roth Höhe: 380 m ü. NN Fläche: 91,42 km² Einwohner: 13.217 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km² Postleitzahl: 91161 Vorwahlen: 09174 Hilpoltstein
09177 Oberrödel, Unterrödel, Zell
09179 MeckenhausenKfz-Kennzeichen: RH (alt: HIP) Gemeindeschlüssel: 09 5 76 127 Adresse der Stadtverwaltung: Marktstr. 1
91161 HilpoltsteinWebpräsenz: Bürgermeister: Markus Mahl (SPD) Lage der Stadt Hilpoltstein im Landkreis Roth Hilpoltstein ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Roth und liegt etwa 30 km südlich von Nürnberg, unweit des Rothsees. Als eigentliche Begründer des „oppidum in Lapide“ um 1280 gelten Heinrich von Stein und sein Sohn Hilpolt I. aus dem Geschlecht der Herren von Stein.
Inhaltsverzeichnis
Ortsteile
Neben der Kernstadt gehören zum Stadtgebiet Hilpoltstein 32 Ortsteile:
- Altenhofen (107 Einwohner)
- Auhof (282 Einwohner)
- Bischofsholz (43 Einwohner)
- Eibach (53 Einwohner)
- Federhof (15 Einwohner)
- Grauwinkl (109 Einwohner)
- Hagenbuch (79 Einwohner)
- Häusern (56 Einwohner)
- Heuberg (211 Einwohner)
- Hofstetten (836 Einwohner)
- Holzi (17 Einwohner)
- Jahrsdorf (276 Einwohner)
- Karm/Meilenbach (112 Einwohner)
- Kauerlach (34 Einwohner)
- Lay (99 Einwohner)
- Marquardsholz (407 Einwohner)
- Meckenhausen (1.141 Einwohner)
- Mindorf (140 Einwohner)
- Minettenheim (31 Einwohner)
- Mörlach (162 Einwohner)
- Oberrödel (45 Einwohner)
- Patersholz (93 Einwohner)
- Pierheim (96 Einwohner)
- Riedersdorf (19 Einwohner)
- Sindersdorf (117 Einwohner)
- Solar (232 Einwohner)
- Tandl (78 Einwohner)
- Unterrödel (278 Einwohner)
- Weinsfeld (302 Einwohner)
- Zell (449 Einwohner)
- Zereshof/Heindlhof (22 Einwohner)
Politik
Der Stadtrat von Hilpoltstein besteht aus 24 Stadträten und dem Ersten Bürgermeister. (Stand Mai 2008:)
CSU = 11 Sitze
SPD = 7 Sitze
FW = 6 Sitze
Gesamt: 24 Sitze plus erster Bürgermeister
Geschichte
Die Anfänge der Burg und der Stadt reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück, im 13. und 14. Jahrhundert war die Burg Sitz der Herren von Stein. Im Jahr 1354 wurden Hilpoltstein die Stadtrechte verliehen. Schweiger von Gundelfingen verkaufte zwei Jahre darauf Burg und Stadt Hilpoltstein an die Wittelsbacher Herzöge Stephan, Johann und Friedrich, bei der Teilung des Herzogtums kam Hilpoltstein dann an Bayern-Ingolstadt. Anno 1392 bestätigte Herzog Stephan die Stadtrechte.
Herzog Ludwig der Reiche von Bayern-Landshut baute 1473 in Hilpoltstein eine Kirche und den „Traidkasten“ an der Burg, der heute als „Haus des Gastes“ genutzt wird. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg im Jahr 1505 wurde Hilpoltstein dem Fürstentum Pfalz-Neuburg zugeschlagen. 1542 wurde Hilpoltstein zusammen mit Heideck und Allersberg für 36 Jahre an die Freie Reichsstadt Nürnberg verpfändet. Herzog Philipp Ludwig löste die Ämter Hilpoltstein, Heideck und Allersberg wieder aus und vermachte sie zusammen mit Sulzbach seinem Bruder, Pfalzgraf Ottheinrich II. Dieser wiederum gab Burg und Herrschaft von Hilpoltstein seiner Gemahlin Dorothea Maria als Witwensitz. Nach seinem Tod und dem Umbau der Burg traf die verwitwete „erlauchte Pfalzgräfin“ im Jahr 1606 in Hilpoltstein ein, dies ist heute der Anlass für das alljährliche „Burgfest“. Im Jahr 1615 setzte Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg seinen Bruder Johann Friedrich in das Deputat Hilpoltstein ein.
Nach dem Tod von Dorothea Maria 1639 verfiel die Burg, nach dem Tod Johann Friedrichs verlor Hilpoltstein zudem seine Funktion als Residenzstadt. Im Jahr 1799 wird Hilpoltstein dem Kurfürstentum Bayern zugeschlagen. Mehr als sechzig Jahre danach, 1862, wurde das Bezirksamt Hilpoltstein errichtet, der aus dem Bezirksamt entstandene Landkreis Hilpoltstein bestand von 1939 bis 1972. Mit der Gebietsreform wurde Hilpoltstein 1972 eine Großgemeinde. 47 Dörfer und Weiler wurden eingemeindet.
Hilpoltstein entwickelte sich zum Unterzentrum, erfüllt aber viele Funktionen eines Mittelzentrums. Am 2. September 2006 stellte eine Lokomotive vom Typ ES 64 U4 mit 357 km/h einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord für konventionelle Elektrolokomotiven im Gebiet der Stadt Hilpoltstein auf Höhe der Autobahn-Raststätte Hilpoltstein an der Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt auf.
Bedeutende Erfindungen
In Hilpoltstein wurde der Elsbett-Motor erfunden, der mit Rapsöl angetrieben wird.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Burgareal
- begehbare Burgruine
- Traidkasten, heute Haus des Gastes mit Touristinformation, VHS und Stadtbücherei
- Mittelalterlich geprägte Bürgerstadt
- Stadtmauer
- Stadtkirche St. Johannes der Täufer von 1473, neues Langhaus von 1732, reich barockisiert
- Rathaus, 1417 als Handelshaus erbaut
- Chorherrenhaus von 1491
- Anwesen Schwarzes Ross, Gasthof, romanische Kellergewölbe, hochmittelalterliche Stadtbefestigung mit Wehrgang, Fachwerkbauten des 16. Jahrhunderts und Baureste einer Brauerei aus der Renaissancezeit
- Museum Schwarzes Ross: altes Handwerk, Stadtgeschichte, historische Braustätte
- etliche alte Bürgerhäuser, teilweise Fachwerk
- Adelsviertel
- Jahrsdorfer Haus, Edelsitz der Jahrsdorfer von 1523
- Residenz, erbaut 1618–1624, teilweise erhalten als Amtsgericht und Finanzamt
Musik
- Die Stadt Hilpoltstein hat mit der Stadtkapelle Hilpoltstein e. V. eine der ältesten musikalischen Vereinigungen Deutschlands mit einer nachgewiesenen Tradition seit 1552.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Frühlingskonzert der Stadtkapelle Hilpoltstein e. V. im April
- Mittelalterfest im Mai
- Katastrophenturnier im Mai
- Fußballturnier zwischen den Hilpoltsteiner Rettungsorganisationen: Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, BRK, Wasserwacht, Polizei
- Standkonzert der Stadtkapelle Hilpoltstein e. V. am Abend vor Fronleichnam, Beginn: 19 Uhr
- Kellerfest der Stadtkapelle Hilpoltstein e. V. am 3. Sonntag im Juni
- Challenge Roth: Triathlon am 1. Sonntag im Juli
- Burgfest am ersten Wochenende im August
- Freitag: Zapfenstreich, Eröffnung am Marktplatz, Bierprobe im Festzelt, Festzeltbetrieb
- Samstag: Burgfest-Trödelmarkt in der Altstadt, Sautrogrennen am Stadtweiher, Festzeltbetrieb
- Sonntag: Weckruf der Turmbläser, Burgfestlauf, Standkonzert der Stadtkapelle Hilpoltstein, Einzug der Pfalzgräfin auf den Marktplatz, historisches Festspiel am Marktplatz, Historischer Festzug durch die Altstadt zum Festplatz, Festzeltbetrieb
- Montag: Traditioneller Frühschoppen, Kindernachmittag, Festzeltbetrieb, Brillanthochfeuerwerk
- KultTour im September/Oktober
- Drachenfest am letzten Septemberwochenende
- Weihnachtsmarkt mit Adventskonzert am 1. Advent
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Der Bahnhof Hilpoltstein ist Endpunkt der Bahnstrecke Roth–Hilpoltstein. Ein Bus verkehrt zweistündlich zum Bahnhof Allersberg (Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München). Im Bereich der Stadt liegt auch die Main-Donau-Kanal-Brücke der Strecke.
- Hilpoltstein liegt an der Bundesautobahn 9 und ist über zwei Ausfahrten zu erreichen: Hilpoltstein (Süd) und Allersberg (Hilpoltstein-Nord).
- Zum Stadtgebiet Hilpoltstein gehören eine Anlegestelle und eine Schleuse am Main-Donau-Kanal.
Bildung
- In Hilpoltstein sind vier Schularten vertreten: Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium.
- Hinzu kommen Comenius-Schule – staatlich anerkanntes Förderzentrum, Sonderberufschule für Hörgeschädigte der Regens-Wagner-Stiftung, Gehörlosenschule Zell, Förderschule Weinsfeld, Musikschule Hilpoltstein.
Gewerbegebiete
Folgende Gewerbegebiete sind vorhanden: Gewerbegebiet am Kränzleinsberg, Gewerbegebiet an der Autobahn A9
Persönlichkeiten
- Jacob Paix, Organist, Komponist, Herausgeber von Musik
- Johann Christoph Sturm, Astronom und Mathematiker
- Carl Haller von Hallerstein (1774-1817), Architekt und Archäologe
Literatur
- Wießner, Wolfgang, Historischer Atlas von Bayern - Hilpoltstein, München 1978
- Wurdak, Ernst, Das Hilpoltsteiner Land, altes Grenzland mitten in Bayern, in: Hilpoltstein feiert, Festschrift zum Stadtjubiläum 1992, Hilpoltstein 1992
- Platz, Thomas, Ausgrabungen auf der Burg Hilpoltstein, Gde. Hilpoltstein, Lkr. Roth, Mittelfranken, Das archäologische Jahr in Bayern 1989, 181-183, Stuttgart 1990
- Amt für Kultur und Tourismus (Hrsg.): Burgruine Hilpoltstein - Ein kleiner geschichtlicher Überblick, Eigenverlag Stadt Hilpoltstein, Hilpoltstein, 1996
- Platz, Thomas, Hilpoltstein vom Frühmittelalter bis zur frühen Neuzeit. Archäologische, baugeschichtliche und historische Aspekte zur Entwicklung einer mittelfränkischen Burg und Stadt (=Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands Bd. 12), Büchenbach 2000
Weblinks
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