- Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge Berlin
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Die Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZASt) in der Motardstraße in Berlin-Siemensstadt fungiert offiziell als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Asylsuchende, die in Berlin eintreffen. Verwaltet wird die ZASt von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Mitte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor 1989 wurde das Gelände von dem nahe gelegenem OSRAM-Lampenwerk genutzt. 1989 pachtete es die AWO und brachte darin Spätaussiedler unter. Im Jahr 1995 wurden die letzten „Spätaussiedler“ verlegt, anschließend begann die Nutzung zur Unterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen, denen lediglich eine „Duldung“ zugestanden wird.
Lage
Die ZASt befindet sich in einem Industriegebiet, in der Motardstraße 101a. Sie besteht aus Container-Wohnblöcken. Eine Infrastruktur ist in der Umgebung – außer dem U-Bahnhof Paulsternstraße – weder für Erwachsene noch Kinder vorhanden.
Verpflegung
Die Bewohner erhalten „Vollverpflegung“ der Firma Dussmann. Dabei wird in der Regel keine besondere Rücksicht auf krankheitsbedingte Unverträglichkeiten sowie religiöse und persönliche Essgewohnheiten genommen. Morgens und abends gibt es Brot, mittags ein warmes Aluschalenessen.
Kritik
Kritiker mahnen, die Unterkünfte in der Motardstraße würden faktisch als Ausreisezentrum und nicht wie offiziell verlautbart nur als zentrale Erstaufnahmestelle für Neuankömmlinge genutzt. Laut Kritikern sollen die dort lebenden Menschen durch die relativ schlechten Lebensbedingungen zu einer freiwilligen Ausreise genötigt werden. Einige der Bewohner leben bereits seit Jahren in Berlin, sind im Besitz einer Duldung, wurden aber angewiesen, in die Motardstraße zu ziehen. Andreas Bossmann von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales erklärte dazu: „Die Einrichtung Motardstraße dient neben der Unterbringung von Asylbewerbern in der ersten Phase der Antragstellung auch der Unterbringung anderer Personenkreise, um einen kostenaufwendigen Leerstand zu vermeiden. […] An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass der Berliner Rechnungshof vehement die Berliner Bezirke aufgefordert hat, das Sachleistungsprinzip strikt einzuhalten.“[1]
Einzelnachweise
Weblinks
- Wohnen am Ende der Welt – Berlin Motardstraße – ein inoffizielles Ausreisezentrum
- Motardstraße-Materialien
52.53466413.252049Koordinaten: 52° 32′ 4,8″ N, 13° 15′ 7,4″ OKategorien:- Flüchtlingslager
- Verwaltung (Berlin)
- Berlin-Siemensstadt
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