- Zeppelinheim
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Offenbach Höhe: 130 m ü. NN Fläche: 24,29 km² Einwohner: 35.472 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 1460 Einwohner je km² Postleitzahl: 63263 Vorwahlen: 06102,(Zeppelinheim:069) Kfz-Kennzeichen: OF Gemeindeschlüssel: 06 4 38 009 LOCODE: DE NIS NUTS: DE71C Gemeindegliederung: 3 Stadtteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Hugenottenallee 53
63263 Neu-IsenburgWebpräsenz: Bürgermeister: Dirk-Oliver Quilling (CDU) Die „Hugenottenstadt“ Neu-Isenburg mit ihren Stadtteilen Gravenbruch und Zeppelinheim befindet sich im Landkreis Offenbach in unmittelbarer Nachbarschaft zu Frankfurt am Main. Sie zählt 35.472 [1] Einwohner (Stand: 31. Dezember 2007).
Die Stadt ist heute vor allem bekannt durch das regional genutzte Einkaufszentrum „Isenburg-Zentrum“ (IZ), die Hugenottenhalle, das Hotel Kempinski Frankfurt und das Autokino in Gravenbruch, den Sportpark, das Waldschwimmbad und nicht zuletzt durch ihre zentrale Lage in der Nähe des Frankfurter Flughafens.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden
Neu-Isenburg grenzt im Westen und Norden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, im Osten an die kreisfreie Stadt Offenbach sowie im Süden an die Städte Dreieich, Langen und Mörfelden-Walldorf (Kreis Groß-Gerau).
Stadtgliederung
1959 war Baubeginn für die „Wohnstadt im Grünen“: Gravenbruch. Fast 7.000 Menschen fanden in der Satellitenstadt, östlich zwischen der „Kernstadt“ und Heusenstamm im Wald gelegen, eine neue Heimat. Durch den Zuzug vieler junger Familien war der Ortsteil die kinderreichste Stadt Europas. Bekannt ist Gravenbruch durch das Kempinski-Hotel und durch das Autokino.
Mit der Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinde Zeppelinheim im Zuge der Gebietsreform 1977 dehnte sich Neu-Isenburg auch nach Westen hin aus. Hier befindet sich das Zeppelinmuseum.
Geschichte
Neu-Isenburg wurde am 24. Juli 1699 als Exulantenstadt von Hugenotten gegründet, französischen Protestanten, die nach der Aufhebung des Toleranzedikts von Nantes aus Frankreich hatten fliehen müssen. Ihr neuer Landesherr, Graf Johann Philipp von Isenburg-Offenbach sicherte ihnen Schutz, freien Gebrauch der französischen Sprache und Religionsfreiheit zu. Er gestattete ihnen, sich im Dreieichwald anzusiedeln, dort wo im Mittelalter die Wallfahrtskapelle „Zum Heiligen Kreuz“ stand. Zum Dank an den Grafen wurde die Stadt nach ihm „Neu-Isenburg“ benannt. Der Grundriss des Ortes wurde von Andreas Loeber entworfen. Die Stadt hatte einen quadratischen Grundriss. Von den Ecken führen diagonale Straße zum Marktplatz. Zusätzlich sind die Mitten der Außenseiten durch Straßen mit dem quadratischen Marktplatz verbunden. Neu-Isenburg war eine der Planstädte des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Siedler waren zunächst als Bauern tätig, besannen sich aber sehr bald auf ihre ursprünglich erlernten Handwerksberufe, etwa den des Strumpfwirkers, und legten so den Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung Neu-Isenburgs. Die umliegenden Gemeinden beäugten die französischen Siedler mit großem Misstrauen und nannten den Ort „welsches Dorf“.
Am 20. Mai 1700 hielt Pfarrer Isaac Bermond unter einer alten Eiche auf der Mitte des Kirchplatzes den ersten Gottesdienst. Um 1701 erfolgte der Bau des Forsthauses (heute: Gaststätte „Frankfurter Haus“) durch die Stadt Frankfurt am Main an die Stadtgrenze zu Neu-Isenburg. Eine erste Französisch-Reformierte Kirche aus Holz wurde 1702 bis 1706 errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte an Himmelfahrt 1702. Ebenfalls 1702 wurde das Rathaus am Marktplatz errichtet. Im gleichen Jahr wurde das „Haus zum Löwen“ erstmals erwähnt, das bis 1918 als Gaststätte Au Lion d'Or (Zum goldenen Löwen) genutzt wurde und heute als Heimatmuseum dient. Es folgte 1704 die erste Schule und 1705 die Bansamühle. Die Holzkirche wurde in den Jahren 1773 bis 1775 durch einen Steinbau ersetzt. 1781 wurde die erste deutschsprachige Schule errichtet.
Nach dem Wiener Kongress von 1815 fiel die Grafschaft Ysenburg mit dem Oberamt Offenbach und der zugehörigen Gemeinde Neu-Isenburg an das Großherzogtum Hessen. 1828 baute der Preußisch-Hessische Zollverein ein Zollhaus (Frankfurter Straße 10) als Hauptzollamt an die Grenze zur damaligen Freien Stadt Frankfurt.
Trotz der erheblichen Vorbehalte zogen schon ab dem 18. Jahrhundert auch deutsche Familien in die Stadt, was dazu führte, dass in der Kirche ab 1761 abwechselnd auf Deutsch und Französisch gepredigt wurde, sehr zum Widerwillen der französischen Bevölkerung. Schließlich wurde 1829 Deutsch als offizielle Amtssprache festgelegt.
1846 wurde die Main-Neckar-Eisenbahn bei Neu-Isenburg fertiggestellt, aber erst 1852 erhielt der Ort einen eigenen Bahnhof.
1885 wurde die Waldeisenbahn nach Frankfurt eröffnet (heute Straßenbahnlinie 14). Am 4. Februar 1889 wurden Neu-Isenburg die Stadtrechte verliehen. 1899 erhielt Neu-Isenburg anlässlich des 200-jährigen Bestehens sein Stadtwappen.
Im April 1896 nahm mit der „Höheren Bürgerschule“ (heute: Goetheschule) die erste weiterführende Schule in Neu-Isenburgs ihren Betrieb auf .
23. Oktober 1911 wurde die erste katholischen Kirche St. Josef eingeweiht.
Während des Zweiten Weltkriegs entstanden in den Jahren 1943-45 schwere Schäden durch Luftangriffe. Nach Kriegsende musste 1945 ein ausgedehnter Bezirk im Westen der Stadt für die Besatzungsmacht geräumt werden.
1959 war Baubeginn der Wohnstadt Gravenbruch, nachdem der dortige Wald gerodet wurde. Zum 1. Januar 1977 erfolgte die Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinde Zeppelinheim, welche zum 1. Januar 1938 aus Teilen der selbstständigen Gemarkung Mitteldick (Kreis Offenbach) und Teilen der Gemeinde Kelsterbach und der selbstständigen Gemarkung Gundwald (Kreis Groß-Gerau) gebildet worden war.
Einwohnerentwicklung
1834 hatte Neu-Isenburg erst 1.762 Einwohner. 1939 zählte die Stadt bereits 15.081 Einwohner. Nach der Eingemeindung Zeppelinheims und dem Bau von Gravenbruch lebten 1983 35.000 Menschen in der Stadt.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 52,0 23 48,0 22 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 23,3 11 26,5 12 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 14,4 6 16,9 8 FDP Freie Demokratische Partei 5,4 3 5,2 2 FWG Freie Wähler Gemeinschaft Neu-Isenburg e.V. 5,2 2 3,4 1 Gesamt 100,0 45 100,0 45 Wahlbeteiligung in % 42,4 46,3 Trotz der absoluten Mehrheit führt die CDU die Koalition mit den Freien Wählern fort.
Bürgermeister
Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:
Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis2007 Dirk-Oliver Quilling CDU 83,3 Markus Munari SPD 16,7 Wahlbeteiligung in % 40,0 2001 Dirk-Oliver Quilling CDU 78,5 Wolfgang Lamprecht SPD 19,0 Edgar Schultheis 2,4 Wahlbeteiligung in % 41,1 (1) Stichwahl Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis1995(1) Dirk-Oliver Quilling CDU 63,1 Berthold Depper FDP 36,9 Wahlbeteiligung in % 38,0 1995 Dirk-Oliver Quilling CDU 49,5 Günter Trützschler SPD 14,1 Maria Marx Grüne 17,7 Berthold Depper FDP 18,8 Wahlbeteiligung in % 45,7 Bei der letzten Wahl am 28. Oktober 2007 gewann Dirk-Oliver Quilling (CDU) mit 83,3% deutlich gegen Markus Munari (SPD), der 16,7% erreichte. Die anderen Parteien nominierten keine Kandidaten und auch unabhängige Kandidaten traten nicht an. Die Wahlbeteiligung lag bei 40%.
Infrastruktur
Wirtschaft
Durch seine unmittelbare Nähe zur Messestadt Frankfurt und zum Flughafen ist Neu-Isenburg ein attraktiver Standort für Unternehmen der vielfältigsten Branchen, darunter auch viele Hotels: Zuletzt wurde in der Stadt mit mehr als 230.000 die höchste Übernachtungszahl im Landkreis Offenbach verzeichnet.
Die Stadt hat sich inzwischen vom Standort für produzierendes Gewerbe in einen Diensleistungsstandort gewandelt und zählt zu den größten High-Tech-Standorten im Rhein-Main-Gebiet.
Hier einige wichtige ansässige Firmen:
- ARAMARK Holdings GmbH & Co. KG
- eprimo GmbH
- Jeppesen GmbH
- Kempinski Frankfurt AG
- Lorenz Snack-World GmbH (Bahlsen)
- Lufthansa Service GmbH (LSG Sky Chefs)
- Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH
- Pepsi-Cola GmbH
- Jost-Werke GmbH
Verkehr
Die Stadt verfügt über mehrere Anschlüsse an das deutsche Autobahnnetz (A3, A5, A661) und ist in das S-Bahnsystem der Rhein-Main-Region eingegliedert. Sie wird von den S-Bahnlinien S3 und S4 angefahren, Zeppelinheim von der S7. Außerdem gibt es noch eine Straßenbahnanbindung mit der Linie 14 am nördlichen Stadtrand über Frankfurt-Südbahnhof nach Frankfurt-Bornheim. Geplant ist, die Innenstadt mit der S-Bahn oder einer Zweisystem-Stadtbahnstrecke (Regionaltangente West) an das Schienennetz anzubinden.
Der Flughafen Frankfurt am Main befindet sich an der Gemarkungsgrenze und der Bahnhof Neu-Isenburg verfügt als einziger in Hessen über zwei Verladegleise für Autoreisezüge.
Kultur
Hugenottenhalle
Weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist Neu-Isenburg durch die vielfältigen Veranstaltungen in der Hugenottenhalle. In dieser Mehrzweckhalle mit einem variablen Fassungsvermögen von bis zu 2.000 Besuchern finden große Rockkonzerte statt, gastieren Tourneetheater, werden Tanz und Musik aufgeführt. Den Bürgerinnen und Bürgern bietet sich ein umfassendes Kulturprogramm, das alle Sparten abdeckt.
Neu-Isenburger Mundart-Ensemble
Das Neu-Isenburger Mundart-Ensemble ist mit 4-5 Produktionen á 2-4 Vorstellungen (ca. 15 Vorstellungen) pro Jahr neben der Stadt Neu-Isenburg selbst der größte Veranstalter in der Hugenottenhalle. Diese Aufführungen sind je nach Bestuhlung mit 550 - 710 Plätzen zu 75.0 - 100.0 % ausgelastet. Von daher wird in den Print Medien vielfach von "vollen Sälen" [2] gesprochen. Das Mund Art Theater, kurz M.A.T. genannt, bedient durch seine sehr breit gefächerte Spielplanstruktur (u.a. Schwänke, Lustspiele, Boulevard-Komödien, Satiren, Comedys, Märchen, Musicals, Galas und Neujahrskonzerte) sämtliche Generationsgruppen und gesellschaftliche Schichten.
Open-Doors-Festival
Neu-Isenburg ist im Rhein-Main-Gebiet insbesondere für das jährlich im Sommer stattfindende Open-Doors-Festival (früher Musikspektakel) bekannt. Drei Tage lang spielen etwa 40 verschiedene Bands und Künstler sämtlicher Musikrichtungen auf. Die kostenfreie Veranstaltung wird dabei von etwa 15.000 Gästen besucht und findet an über das ganze Stadtgebiet verteilten Bühnen statt.
Fastnacht
Der Umzug an Rosenmontag – der in Neu-Isenburg auch Lumpenmontag genannt wird – quer durch Neu-Isenburg erfreut sich großer Beliebtheit.
Siehe auch: Fastnacht im Rhein-Main-Gebiet.
Bildung
- Grundschulen
- Albert-Schweitzer-Schule
- Hans-Christian-Andersen-Schule
- Wilhelm-Hauff-Schule
- Ludwig-Uhland-Schule, Gravenbruch
- Selma-Lagerlöf-Schule, Zeppelinheim
- Gymnasium
- Goetheschule
- Abendgymnasium, ehem. Schule im Buchenbusch
- Gesamtschule
- Brüder-Grimm-Schule
- Förderschule
- Friedrich-Fröbel-Schule, Schule für Lernhilfe und Sprachheilschule
- Sonstige
- Musikschule
- Volkshochschule
Persönlichkeiten
Wichtige Persönlichkeiten der Stadt Neu-Isenburg:
- Peter Dietrich, ehemaliger Fußballnationalspieler von Borussia Mönchengladbach, WM-Teilnehmer 1970
- Hannelore Jacob, jüngstes Mitglied der Schlagergruppe Jacob Sisters
- Wilhelm Leichum, Leichtathlet
- Bertha Pappenheim, Frauenrechtlerin und Sozialarbeiterin
- Thomas Reiter, Astronaut der ESA und Langzeitbesetzung der Internationalen Raumstation und der russischen Raumstation
- Anny Schlemm, Opernsängerin
- Volker Steinbacher, Künstler und Graphiker
- Horst Ludwig Störmer, Nobelpreisträger für Physik (1998)
- Franz Völker, deutscher Sänger (Tenor)
Partnerstädte
- Weida, Thüringen
- Veauche, Département Loire
- Andrézieux-Bouthéon, Département Loire
- Dacorum, England
- Bad Vöslau, Niederösterreich
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/bevoelkerung-gebiet/regionaldaten/bevoelkerung-der-hessischen-gemeinden/index.html
- ↑ : Esther Bold, Theaterredakteurin: Journal Frankfurt Nr. 26|08, Seite 65
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