- Neu-Isenburg
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Wappen Deutschlandkarte 50.058.7130Koordinaten: 50° 3′ N, 8° 42′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Offenbach Höhe: 130 m ü. NN Fläche: 24,29 km² Einwohner: 36.034 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1483 Einwohner je km² Postleitzahl: 63263 Vorwahlen: 06102 (Zeppelinheim:069) Kfz-Kennzeichen: OF Gemeindeschlüssel: 06 4 38 009 LOCODE: DE NIS NUTS: DE71C Gemeindegliederung: 3 Stadtteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hugenottenallee 53
63263 Neu-IsenburgWebpräsenz: Bürgermeister: Herbert Hunkel Lage der Gemeinde Neu-Isenburg im Landkreis Offenbach Die „Hugenottenstadt“ Neu-Isenburg ist eine Mittelstadt im Landkreis Offenbach in unmittelbarer Nachbarschaft zu Frankfurt am Main und Offenbach am Main.
Gegründet als Zufluchtsort von Hugenotten wurde die Stadt ab 1900 immer stärker von Industrie geprägt. Heute ist sie vor allem Standort von Dienstleistungsunternehmen und Wohnstadt für Pendler nach Frankfurt. Regional bekannt ist die Stadt durch das Einkaufszentrum „Isenburg-Zentrum“ (IZ), die Hugenottenhalle, das Autokino in Gravenbruch und das Waldschwimmbad.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden
Neu-Isenburg grenzt im Westen und Norden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, im Osten an die kreisfreie Stadt Offenbach sowie im Süden an die Städte Dreieich, Langen und Mörfelden-Walldorf (Kreis Groß-Gerau).
Stadtgliederung
Neu-Isenburg besteht aus der alten Kernstadt, einem eingemeindeten Ortsteil, Zeppelinheim, und einer in den Sechziger Jahren errichteten Satellitenstadt, Gravenbruch. Die Bebauung der Stadtteile ist durch Wald getrennt.
Geographie
Alle drei Stadtteile befinden sich in einem relativ flachen, geschlossenen Waldgebiet. Während das Gebiet der Kernstadt bereits seit Jahrhunderten überwiegend waldfrei und mit Weideflächen oder Gärten bedeckt war, sind Zeppelinheim und Gravenbruch auf Rodungsinseln errichtet. Der verbliebene Wald auf Isenburger Stadtgebiet ist wegen der hohen Bevölkerungsdichte des Rhein-Main-Gebietes als Bannwald ausgeschrieben und darf nicht für weitere Besiedlung gerodet werden. Da ab den neunziger Jahren die meisten verbliebenen Wiesen- und Gartenflächen bebaut wurden, scheint das rapide Wachstum der Stadt nun vorerst an ein Ende gekommen zu sein.
Geschichte
Neu-Isenburg wurde am 24. Juli 1699 als Exulantenstadt von Hugenotten gegründet, französischen Protestanten, die nach der Aufhebung des Toleranzedikts von Nantes aus Frankreich hatten fliehen müssen. Ihr neuer Landesherr, Graf Johann Philipp von Isenburg-Offenbach sicherte ihnen Schutz, freien Gebrauch der französischen Sprache und Religionsfreiheit zu. Er gestattete ihnen, sich im Dreieichwald anzusiedeln, dort wo im Mittelalter die Wallfahrtskapelle „Zum Heiligen Kreuz“ stand. Zum Dank an den Grafen wurde die Stadt nach ihm „Neu-Isenburg“ benannt. Der Grundriss des Ortes wurde von Andreas Loeber entworfen. Die Stadt hatte einen quadratischen Grundriss. Von den Ecken führen diagonale Straße zum Marktplatz. Zusätzlich sind die Mitten der Außenseiten durch Straßen mit dem quadratischen Marktplatz verbunden. Neu-Isenburg war eine der Planstädte des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Siedler waren zunächst als Bauern tätig, besannen sich aber sehr bald auf ihre ursprünglich erlernten Handwerksberufe, etwa den des Strumpfwirkers, und legten so den Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung Neu-Isenburgs. Die umliegenden Gemeinden beäugten die französischen Siedler mit großem Misstrauen und nannten den Ort „welsches Dorf“.
Am 20. Mai 1700 hielt Pfarrer Isaac Bermond unter einer alten Eiche auf der Mitte des Kirchplatzes den ersten Gottesdienst. Um 1701 erfolgte der Bau des Forsthauses (heute: Gaststätte „Frankfurter Haus“) durch die Stadt Frankfurt am Main an die Stadtgrenze zu Neu-Isenburg. Eine erste Französisch-Reformierte Kirche aus Holz wurde 1702 bis 1706 errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte an Himmelfahrt 1702. Ebenfalls 1702 wurde das Rathaus am Marktplatz errichtet. Im gleichen Jahr wurde das „Haus zum Löwen“ erstmals erwähnt, das bis 1918 als Gaststätte Au Lion d'Or (Zum goldenen Löwen) genutzt wurde und heute als Heimatmuseum dient. Es folgte 1704 die erste Schule und 1705 die Bansamühle. Die Holzkirche wurde in den Jahren 1773 bis 1775 durch einen Steinbau ersetzt. 1781 wurde die erste deutschsprachige Schule errichtet.
Nach dem Wiener Kongress von 1815 fiel die Grafschaft Ysenburg mit dem Oberamt Offenbach und der zugehörigen Gemeinde Neu-Isenburg an das Großherzogtum Hessen. 1828 baute der Preußisch-Hessische Zollverein ein Zollhaus (Frankfurter Straße 10) als Hauptzollamt an die Grenze zur damaligen Freien Stadt Frankfurt.
Trotz der erheblichen Vorbehalte zogen schon ab dem 18. Jahrhundert auch deutsche Familien in die Stadt, was dazu führte, dass in der Kirche ab 1761 abwechselnd auf Deutsch und Französisch gepredigt wurde, sehr zum Widerwillen der französischen Bevölkerung. Schließlich wurde 1829 Deutsch als offizielle Amtssprache festgelegt.
1846 wurde die Main-Neckar-Eisenbahn bei Neu-Isenburg fertiggestellt, aber erst 1852 erhielt der Ort einen eigenen Bahnhof.
1885 wurde die Waldeisenbahn nach Frankfurt eröffnet (heute Straßenbahnlinie 14). Am 4. Februar 1889 wurden Neu-Isenburg die Stadtrechte verliehen. 1899 erhielt Neu-Isenburg anlässlich des 200-jährigen Bestehens sein Stadtwappen.
Im April 1896 nahm mit der „Höheren Bürgerschule“ (heute: Goetheschule) die erste weiterführende Schule in Neu-Isenburg ihren Betrieb auf .
Am 23. Oktober 1911 wurde in der mehrheitlich protestantischen Stadt die erste katholische Kirche St. Josef eingeweiht.
Schon in den 1920er Jahren wurden antisemitische Einstellungen in Polizeiakten erkennbar.[2] Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 wählten 40,8% der Neu-Isenburger die NSDAP.[3] Auch in Neu-Isenburg kam es zu nationalsozialistischen Aufmärschen und „Fahnenappellen“.[4] Oppositionelle wurden verfolgt. Das von Bertha Pappenheim 1907 gegründete Mädchenwohnheim wurde in der Reichspogromnacht 1938 durch Brandstiftung teilweise zerstört. Am 31. März 1942 wurde es aufgelöst. Die Kinder, die jungen Mütter und die Pflegerinnen wurden deportiert und ermordet oder „an ihre Heimatorte überstellt“.[5] 1935 wurde eine sogenannte „Judenliste“ zusammengestellt und veröffentlicht.[6] Viele jüdische Schicksale sind durch amtliche Akten und sonstige Zeugnisse dokumentiert, die aus dieser Zeit erhalten geblieben sind.
Während des Zweiten Weltkriegs entstanden in den Jahren 1943—45 schwere Schäden durch Luftangriffe. Nach Kriegsende musste 1945 ein ausgedehnter Bezirk im Westen der Stadt für die Besatzungsmacht geräumt werden.
1959 war Baubeginn der Wohnstadt Gravenbruch, nachdem der dortige Wald gerodet wurde. Fast 7.000 Menschen fanden in der Satellitenstadt, östlich zwischen der „Kernstadt“ und Heusenstamm im Wald gelegen, eine neue Heimat. In den 1960er Jahren galt Gravenbruch als die „kinderreichste Gemeinde Europas“.[7]
Zeppelinheim bis zu seiner Eingemeindung
Ab Januar 1934 wurde westlich der neuen Autobahn Frankfurt-Mannheim etwa 600 Hektar Wald gerodet. Der nördliche Teil enthielt das Rollfeld mit über 100 Hektar Graspiste. Im südlichen, 318 Hektar großen Teil wurde der Luftschiffhafen angelegt. Für das Personal wurde gleichzeitig der Bau einer eigenständigen Siedlung, der Luftschiffersiedlung, östlich der Autobahn begonnen. Die Reichsbahn richtete eine Station zwischen dem Zeppelinheim und dem neuen Flughafen als Verbindung in die Großstadt ein. Grundlage der Bauprojekte war ein Vertrag von 1934 mit der Friedrichshafener Luftschiffbau Zeppelin GmbH über eine zentrale deutsche Heimatbasis aller Luftschiffe, den Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main. Er wurde 1935 neu gebaut und bereits 1936 mit einer ersten Luftschiffhalle eröffnet. Am 8. Juli 1936 wurde der neue Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main feierlich eröffnet. 27 Fluglinien beflogen Rhein-Main. Von hier aus starteten das LZ 129 Hindenburg und LZ 127 Graf Zeppelin zu ihren immer völlig ausgebuchten Transatlantikreisen. 1937 konnten die ersten 78 Häuser in der Siedlung von 90 Familien bezogen werden und am 1. Januar 1938 wurde Zeppelinheim offiziell als eigenständige Gemeinde konstituiert. Dabei wurden Gemeindeteile der selbstständigen Gemarkung Mitteldick (Kreis Offenbach) und Teile der Gemeinde Kelsterbach und der selbstständigen Gemarkung Gundwald (Kreis Groß-Gerau) einbezogen. Erster Bürgermeister wurde auf Erlass des Berliner Innenministeriums Luftschiffkapitän Hans von Schiller. Das historische Forsthaus Mitteldick wurde Restaurant und Veranstaltungsort der neuen Gemeinde.
Bei Kriegsbeginn wurden vom Reichsluftfahrtministerium alle weiteren Planungen für den Verkehr mit Luftschiffen beendet. Vorausgegangen war das Unglück von Lakehurst (6. Mai 1937). Die beiden Luftschiffhallen wurden am 6. Mai 1940 gesprengt. Der Ausbau des Flugplatzes erfolgte zunächst weiter, vor allem unter militärischen Gesichtspunkten. Ab Mai 1940 starteten von hier aus die deutschen Fliegerangriffe auf Frankreich. Allein von Mai bis Dezember 1944 fielen umgekehrt rund 2000 Bomben auf den Rhein-Main-Flughafen und seine nähere Umgebung. Kurz nach Kriegsende wurde unter amerikanischer Führung auf dem schnell wiedereröffneten Gelände, nun die Airbase Y 73, 1949 eine zweite Startbahn errichtet. Die Siedlung wurde bis 1952 ausschließlich von den Amerikanern genutzt, die dort arbeiteten. Die Bevölkerung sei in dieser Zeit in Baracken untergebracht worden.[8]
Zum 1. Januar 1977 erfolgte die Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinde Zeppelinheim nach Neu-Isenburg. Bis heute ist ihre Gestalt vom Reißbrett der 1930er Jahre immer noch gut zu erkennen.
Einwohnerentwicklung
Bei der Ortsgründung 1699 hatte Neu-Isenburg 46 Einwohner. 1829 waren es 1.576; 1890 wohnten hier 5.894 Menschen. Im Jahre 1939 wurden in Neu-Isenburg bereits 15.078 Einwohner gezählt. Bis 1961 waren es 25.362.[9] Nach der Eingemeindung Zeppelinheims und dem Bau von Gravenbruch lebten 1983 35.000 Menschen in der Stadt.
Politik
Kommunalwahl in Neu-Isenburg 2011%5040302010044,1%24,5%20,2%4,2%3,6%3,5%Gewinne und VerlusteStadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 hatte folgendes Ergebnis:[10]
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 44,1 20 52,0 23 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 24,5 11 23,3 11 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 20,2 9 14,0 6 FWG Freie Wähler Gemeinschaft Neu-Isenburg e.V. 4,2 2 5,2 2 FDP Freie Demokratische Partei 3,6 2 5,4 3 LINKE Die Linke 3,5 1 – – Gesamt 100,0 45 100,0 45 Wahlbeteiligung in % 41,2 42,4 Bürgermeister
Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:
Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis2010 Herbert Hunkel [W 1] 58,9 Christian Beck SPD 36,9 Susann Guber FDP 4,2 Wahlbeteiligung in % 38,4 2007 Dirk-Oliver Quilling CDU 83,3 Markus Munari SPD 16,7 Wahlbeteiligung in % 40,0 2001 Dirk-Oliver Quilling CDU 78,5 Wolfgang Lamprecht SPD 19,0 Edgar Schultheis 2,4 Wahlbeteiligung in % 41,1 Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis1995[W 2] Dirk-Oliver Quilling CDU 63,1 Berthold Depper FDP 36,9 Wahlbeteiligung in % 38,0 1995 Dirk-Oliver Quilling CDU 49,5 Günter Trützschler SPD 14,1 Maria Marx Grüne 17,7 Berthold Depper FDP 18,8 Wahlbeteiligung in % 45,7 Bei der letzten Wahl am 30. Mai 2010 setzte sich der, von der CDU unterstützte, parteilose Herbert Hunkel mit 58,9 % gegen Christian Beck (SPD) mit 36,9 % und Susann Guber (FDP) mit 4,2 % durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,4%.[11]
Infrastruktur
Wirtschaft
Durch seine unmittelbare Nähe zur Messestadt Frankfurt und zum Flughafen ist Neu-Isenburg ein attraktiver Standort für Unternehmen der vielfältigsten Branchen, darunter auch viele Hotels: 2008 wurden in Neu-Isenburg 323.776 Übernachtungen verzeichnet. Dies entspricht ca. 1,2 % aller Übernachtungen in Hessen.
Die Stadt hat sich inzwischen vom Standort für produzierendes Gewerbe in einen Dienstleistungsstandort gewandelt, was vor allem an der verkehrsgünstigen Lage liegt.
Ansässige Unternehmen:
- ARAMARK Holdings GmbH & Co. KG
- eprimo GmbH
- Jeppesen GmbH
- Kempinski Frankfurt AG
- Lorenz Snack-World GmbH (Bahlsen)
- Lufthansa Service GmbH (LSG Sky Chefs)
- Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH (Herausgeber von Kreditkarten)
- Pepsi-Cola GmbH
- Sescoi GmbH
- Jost-Werke GmbH
- Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH (Verlag und Druckerei der Frankfurter Rundschau)
Im 20. Jahrhundert prägte vor allem chemische verarbeitende Industrie und Nahrungsmittelproduktion den Ort:
- G. A. Müller GmbH (Fleischwarenfabrik, ältester Hersteller der Original Frankfurter Würstchen)
- Hans Wirth GmbH & Co. KG (Fleischwarenfabrik, Hersteller der Original Frankfurter Würstchen)
- DuPont, später Agfa-Gevaert AG: Filmherstellung
- Bundesmonopolverwaltung für Branntwein
- Bundesdruckerei
Teilweise haben diese Firmen heute noch Verwaltungssitze in Neu-Isenburg.
Verkehr
Die Stadt verfügt über mehrere Anschlüsse an das deutsche Autobahnnetz (A3, A5, A661) und ist in das S-Bahnsystem der Rhein-Main-Region eingegliedert. Sie wird von den S-Bahnlinien S3 und S4 angefahren, Zeppelinheim von der S7. Außerdem gibt es noch eine Straßenbahnanbindung mit der Linie 14 am nördlichen Stadtrand über Frankfurt-Südbahnhof nach Frankfurt-Bornheim. Geplant ist, die Innenstadt mit einer Zweisystem-Stadtbahnstrecke (Regionaltangente West) an das Schienennetz anzubinden.[12]
Der Flughafen Frankfurt am Main befindet sich an der Gemarkungsgrenze und der Bahnhof Neu-Isenburg verfügt als einziger in Hessen über zwei Verladegleise für Autoreisezüge.
Kultur
Hugenottenhalle
Die 1977 erbaute Mehrzweckhalle bietet je nach Bestuhlung zwischen 300 und 1000 Besuchern Platz,[13] bei Rockkonzerten kann das Fassungsvermögen darüber hinaus unter Verzicht auf die Bestuhlung weiter erhöht werden. Die Halle ist ein regional bekannter Veranstaltungsort für Konzerte und unterhält auch eine eigene Theaterreihe.
Stadtbibliothek
Die Stadtbibliothek Neu-Isenburg hat im Bibliotheksindex BIX des Deutschen Bibliotheksverbands im Jahre 2010 im bundesweiten Vergleich den 6. Platz unter den öffentlichen Bibliotheken erreicht.[14] Im Jahr 2011 belegte sie im Vergleich der öffentlichen Bibliotheken in Hessen erneut den ersten Platz. Beim Vergleich der Stadtbüchereien in Städten mit 30.000 bis 50.000 Einwohnern erreichte sie Platz fünf.[15] Der Bestand umfasst etwa 70.000 Medien.[16] Seit 2009 nimmt die Bibliothek auch an der Onleihe teil.[17] Außerdem ist sie am Bibliotheksverbund Bibliotheken Rhein-Main beteiligt.[18]
Museen
Im Haus zum Löwen befindet sich das Heimatmuseum, dessen Ausstellung zur Geschichte und Kultur der Stadt im Jahr 2011 neu konzipiert worden ist. Das Haus wurde 1978 wieder aufgebaut.[19]
Im Bertha Pappenheim Haus wird eine Ausstellung zu Leben und Werk Bertha Pappenheims gezeigt. Außerdem ist dort eine Seminar- und Gedenkstätte untergebracht, in der Veranstaltungen zu Themen stattfinden, die einen Bezug zu ihrem Wirken in Neu-Isenburg haben (Vorträge und Tagungen zu zu jüdischem Leben, Aspekte des Nationalsozialismus in Neu-Isenburg, christlich-jüdischer Dialog, Frauenrechte).[20]
Im Stadtteil Zeppelinheim befindet sich das Zeppelin-Museum, das an die Vergangenheit dieses Ortsteils als Fliegerquartier des Frankfurter Flughafens erinnert und Exponate aus der Zeit der Zeppeline bereithält.
Neu-Isenburger Mundart-Ensemble
Aus der Theatergruppe der Goetheschule entwickelte sich 1994 das Neu-Isenburger Mundart-Ensemble, das heute eines der erfolgreichsten Mundart-Schauspielensembles Südhessens ist.
Open-Doors-Festival
Neu-Isenburg ist im Rhein-Main-Gebiet insbesondere für das jährlich im Sommer stattfindende Open-Doors-Festival (früher Musikspektakel) bekannt. Drei Tage lang spielen etwa 40 verschiedene Bands und Künstler sämtlicher Musikrichtungen bei freiem Eintritt auf. Die Veranstaltung wird regelmäßig von etwa 15.000 Gästen besucht und findet an über das ganze Stadtgebiet verteilten Bühnen statt.
Fastnacht
Siehe: Fastnacht im Rhein-Main-Gebiet.
Jugendkulturpreis
Seit 2003 verleiht der Magistrat den mit 1500 Euro dotierten Jugendkulturpreis an junge Menschen im Alter von 14 bis 19 Jahren für herausragende kulturelle Leistungen. 2003 wurde der Preis an die Rockband "Pillow Fight" vergeben. 2007 ging der Preis an die Online-Schülerzeitung "kurzschluss" der Goetheschule.
Sport
Die Stadt Neu-Isenburg betreibt mehrere Sportplätze, die den Bürgern und den Vereinen zur Verfügung gestellt werden, einige davon befinden sich im Sportpark, der im Westen der Stadt gelegen ist.
Jährlich Mitte September wird der Hugenottenlauf ausgerichtet. Die Teilnehmer können zwischen Strecken über 21,1 sowie 10 und 5 km wählen. Für Jugendliche gibt es einen Lauf über 3,5 km. Start und Ziel sind im städtischen Sportpark.[21]
Zu den größeren Sportvereinen der Stadt zählen die Spielvereinigung 1903 Neu-Isenburg und der ehemalige Tennis-Bundesligist TC Rot-Weiss Neu-Isenburg sowie der TV 1861.
Bildung
- Grundschulen
- Albert-Schweitzer-Schule
- Hans-Christian-Andersen-Schule
- Wilhelm-Hauff-Schule
- Ludwig-Uhland-Schule, Gravenbruch
- Selma-Lagerlöf-Schule, Zeppelinheim
- Gymnasium
- Goetheschule
- Gesamtschule
- Brüder-Grimm-Schule (seit 2010 nur Haupt- und Realschulzweig)
- Förderschule
- Friedrich-Fröbel-Schule, Schule für Lernhilfe und Sprachheilschule
- Sonstige
- Musikschule
- Volkshochschule
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Wilhelm Arnoul (1893–1964), Politiker (SPD), Regierungspräsident in Darmstadt, Abgeordneter des Hessischen Landtags
- Adam Ebner (1894–1973), Politiker (KPD), Reichstagsabgeordneter
- Franz Völker (1899–1965), deutscher Sänger (Tenor)
- Wilhelm Leichum (1911–1941), Leichtathlet
- Rudi Seiferlein (1921–2010), Ehrenvorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Vereine, posthume Vergabe der Ehrenbürgerschaft im März 2011
- Wilhard Becker (* 1927), ehemaliger Baptistenpastor, Psychotherapeut, Schriftsteller
- Anny Schlemm (* 1929), Opernsängerin
- Walter Norrenbrock (* 1931), Kommunalpolitiker, langjähriger Stadtverordnetenvorsteher, Ehrenbürger seit 2011
- Peter Dietrich (* 1944), ehemaliger Fußballnationalspieler von Borussia Mönchengladbach, WM-Teilnehmer 1970
- Volker Steinbacher (* 1957), Künstler und Graphiker
- Holger Anthes (* 1962), Fußballspieler
Persönlichkeiten die in Neu-Isenburg gewohnt oder gewirkt haben
- Bertha Pappenheim (1859–1936), Frauenrechtlerin und Sozialarbeiterin, lebte und starb in Neu-Isenburg
- Carl August Bodenstein (1900–1973), deutscher Chemiker, Fabrikdirektor und Kommunalpolitiker in Neu-Isenburg
- Hannelore Jacob (1944–2008), jüngstes Mitglied der Schlagergruppe Jacob Sisters, lebte und starb in Neu-Isenburg
- Horst Ludwig Störmer (* 1949), Nobelpreisträger für Physik (1998), besuchte Neu-Isenburger Goetheschule
- Thomas Reiter (* 1958), Astronaut der ESA und Mitglied der Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation und der russischen Raumstation, verbrachte seine Kindheit und Jugend in Neu-Isenburg
Partnerstädte
- Weida, Thüringen
- Veauche, Département Loire
- Andrézieux-Bouthéon, Département Loire
- Dacorum, England
- Bad Vöslau, Niederösterreich
- Chiusi, Italien
Literatur
- Magistrat der Stadt Neu-Isenburg (Hg.): Neu-Isenburg zwischen Anpassung und Widerstand. Dokumente über Lebensbedingungen und politisches Verhalten 1933–1945. Bearbeitet und eingeleitet von Dieter Rebentisch, Angelika Raab. Neu-Isenburg. 1978.
- Magistrat der Stadt Neu-Isenburg (Hg.): Heidi Fogel. Neu-Isenburg auf dem Weg vom Dorf zur Stadt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Zum 100. Jahrestag der Stadterhebung Neu-Isenburgs am 21. August 1894. 1994.
- Werner Bremser, Alfred Harder: Die Entdeckung einer Idylle: Zeppelinheim. edition momos, Neu-Isenburg. 144 Seiten
- Peter Holle, Jutta Storck: Wahrlich ein gastlicher Ort - Die Neu-Isenburger Gastronomie, Geschichte und Geschichten, Edition Momos, Neu-Isenburg, 2010, ISBN 978-3-930578-22-1
Weblinks
Commons: Neu-Isenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Stadt Neu-Isenburg
- Links zum Thema Neu-Isenburg im Open Directory Project
- Literatur von und über Neu-Isenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Neu-Isenburg, Gemeinde Neu-Isenburg in: Historisches Ortslexikon, LAGIS, abgerufen am 5. Oktober 2010.
- Flughafen Frankfurt - Geschichte der Luftfahrt bis 1945 — zur Entstehung von Zeppelinheim
- Der Isenburger - Vierteljahresschrift mit Online-Archiv
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Magistrat der Stadt Neu-Isenburg (Hg.): Neu-Isenburg zwischen Anpassung und Widerstand. Dokumente über Lebensbedingungen und politisches Verhalten 1933–1945. Bearbeitet und eingeleitet von Dieter Rebentisch, Angelika Raab. Neu-Isenburg. 1978, S. 237.
- ↑ Magistrat der Stadt Neu-Isenburg (Hg.): Neu-Isenburg zwischen Anpassung und Widerstand. Dokumente über Lebensbedingungen und politisches Verhalten 1933–1945. Bearbeitet und eingeleitet von Dieter Rebentisch, Angelika Raab. Neu-Isenburg. 1978, S. 49.
- ↑ Magistrat der Stadt Neu-Isenburg (Hg.): Neu-Isenburg zwischen Anpassung und Widerstand. Dokumente über Lebensbedingungen und politisches Verhalten 1933–1945. Bearbeitet und eingeleitet von Dieter Rebentisch, Angelika Raab. Neu-Isenburg. 1978, S. 109-114 mit mehreren Abbildungen..
- ↑ Magistrat der Stadt Neu-Isenburg (Hg.): Neu-Isenburg zwischen Anpassung und Widerstand. Dokumente über Lebensbedingungen und politisches Verhalten 1933–1945. Bearbeitet und eingeleitet von Dieter Rebentisch, Angelika Raab. Neu-Isenburg. 1978, S. .234ff.
- ↑ Magistrat der Stadt Neu-Isenburg (Hg.): Neu-Isenburg zwischen Anpassung und Widerstand. Dokumente über Lebensbedingungen und politisches Verhalten 1933–1945. Bearbeitet und eingeleitet von Dieter Rebentisch, Angelika Raab. Neu-Isenburg. 1978, S. .250ff.
- ↑ Artikel in der Offenbach Post vom 29. Mai 2009, abgerufen am 1. Oktober 2009 – die Quelle existiert am 6. Februar 2011 nicht mehr.
- ↑ Christoph Manus: Idyll zwischen Straßen und Rollfeld. In: Frankfurter Rundschau. 8. Juli 2011, abgerufen am 13. Juli 2011.
- ↑ Alle Angaben nach: Neu-Isenburg, Gemeinde Neu-Isenburg, Einwohnerstatistik, in: Historisches Ortslexikon, LAGIS, abgerufen am 5. Oktober 2010.
- ↑ Kommunalwahlen 2011 in Hessen. Abgerufen am 29. März 2011.
- ↑ Wahlergebnisse der Bürgermeisterwahl 2010 (wahlen-neu-isenburg.de)
- ↑ Vortrag des Magistrats der Stadt Frankfurt vom 22. August 2008
- ↑ Angaben zur Bestuhlung der Hugenottenhalle, abgerufen am 6. Februar 2011.
- ↑ Die besten Bibliotheken Deutschlands: Stadtbibliothek Neu-Isenburg von Platz 8 auf Platz 6 vorgerückt Pressemitteilung, Stadtbibliothek Neu-Isenburg, 2010.
- ↑ Achim Ritz: Wieder ein erster Platz. In: Frankfurter Rundschau. 21. Juli 2011, abgerufen am 23. Juli 2011.
- ↑ Stadtbibliothek, Homepage, abgerufen am 5. Oktober 2010.
- ↑ Onleihe Neu-Isenburg, abgerufen am 5. Oktober 2010.
- ↑ Bibliotheksverbund Bibliotheken Rhein-Main. Portal mit bibliotheksübergreifendem Katalog über DigiBib. Abgerufen am 23. Juli 2011.
- ↑ Stadtmuseum „Haus zum Löwen“. Stadt Neu-Isenburg. Abgerufen am 6. Juni 2011.
- ↑ Berta Pappenheim Haus. Stadt Neu-Isenburg. Abgerufen am 6. Juni 2011.
- ↑ Hugenottenlauf. Website der Veranstaltung. Abgerufen am 18. September 2011.
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