- Zeulenroda
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Greiz Höhe: 415 m ü. NN Fläche: 68,07 km² Einwohner: 16.924 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 249 Einwohner je km² Postleitzahlen: 07931–07937, 07950 Vorwahlen: 036628, 036622 Kfz-Kennzeichen: GRZ (alt: ZR) Gemeindeschlüssel: 16 0 76 087 Adresse der Stadtverwaltung: Markt 1
07937 Zeulenroda-TriebesWebpräsenz: Bürgermeister: Frank Steinwachs (CDU) Lage der Stadt Zeulenroda-Triebes im Landkreis Greiz Zeulenroda-Triebes ist eine Kleinstadt im Osten des Freistaats Thüringen im Thüringer Vogtland. Die wegen ihrer Lage auch Stadt auf der Höhe genannte ehemalige Kreisstadt hat rund 17.000 Einwohner. Sie ist Geburtsort des deutschen Entwicklers der Quarzuhr Adolf Scheibe, des Theaterarchitekten Heinrich Seeling und des DDR-Fußballnationalspielers Jürgen Raab. Touristische Anziehungspunkte sind die Talsperre Zeulenroda, das klassizistische Rathaus des Stadtteils Zeulenroda und das Winkelmannsche Haus aus dem Jahre 1617 im Stadtteil Triebes. Zum 1. Februar 2006 erfolgte die kommunalrechtliche Fusion von Triebes und Zeulenroda zu Zeulenroda-Triebes.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Zeulenroda-Triebes liegt im Südosten Thüringens, an der Bundesstraße 94, direkt an der Landesgrenze zum Freistaat Sachsen. Naturräumlich gehört das Gebiet zum Thüringer Schiefergebirge. Im Zeulenrodaer Gebiet finden sich Diabas-Gesteine, Phyllit, Quarzit und Tonschiefer (Alaunschiefer). Vor den Toren der Stadt befindet sich die Talsperre Zeulenroda. Hier ist die Weida zu einer Trinkwassertalsperre aufgestaut. Das Zentrum von Zeulenroda-Triebes liegt auf einer Höhe von 415 m ü. NN (Marktplatz). Die Stadt wird deshalb auch als "Stadt auf der Höhe" bezeichnet. Höchster Punkt in der Umgebung ist die Schöne Höhe (485 m).
Nachbargemeinden
An das Stadtgebiet grenzen im Landkreis Greiz die Gemeinden Vogtländisches Oberland, Langenwetzendorf, Weißendorf, Silberfeld, Zadelsdorf, Göhren-Döhlen, die Stadt Hohenleuben, Merkendorf sowie das vollständig umschlossene Langenwolschendorf. Außerdem grenzt Zeulenroda-Triebes an den Nachbarlandkreis Saale-Orla und den sächsischen Vogtlandkreis.
Stadtgliederung
Zur Stadt Zeulenroda-Triebes gehören die umliegenden, zwischen 1992 und 1994 eingemeindeten Ortsteile Kleinwolschendorf, Läwitz, Leitlitz, Förthen, Niederböhmersdorf, Weckersdorf, Pahren und Stelzendorf.
Am 1. Februar 2006 wurde die Stadt Triebes mit ihren Ortsteilen Mehla und Dörtendorf eingemeindet. Außerdem hat Zeulenroda für Langenwolschendorf und Weißendorf den Status einer erfüllenden Gemeinde.
Geschichte
Die Geschichte von Triebes bis 2005 ist unter dem dortigen Artikel dargestellt.
Etwa im 9. Jahrhundert begannen die Sorben, das Gebiet um das heutige Zeulenroda-Triebes zu besiedeln. Zuvor war die Region lediglich Durchzugsgebiet. 1325 wurde der durch die Vögte von Weida gegründete Ort Zeulenroda erstmals urkundlich als Zu Ulenrode erwähnt. Triebes wurde bereits 1209 erstmals als Tributz erwähnt. 1438 erhielt Zeulenroda das Stadtrecht. Durch die verkehrsgünstige Lage an der Kreuzung der Straßen Weida-Hof und Triptis-Elsterberg entwickelte sich die Siedlung zu einem lebhaften Marktort. Von hier wurde der Verkehr aus Böhmen und Franken weiter nordwärts geführt. 1500 wurde die Stadt an die Herren Reuß (Plauener Linie) verpfändet. Des Hinterlands beschnitten, verarmten die Bürger der Stadt. 1564 wurde das reußische Gebiet in eine jüngere, mittlere und die ältere Linie, zu der Zeulenroda gehörte, geteilt. 1566, 1790 und 1818 richteten Stadtbrände große Schäden an.
Um 1750 entwickelte sich Zeulenroda zu einer Hochburg der Strumpfwirkerei und erlangte bis ins 19. Jahrhundert hinein Weltruhm. Außerdem gewannen im Laufe der Zeit das Tischlerhandwerk sowie die Gummiwirk- und Strickwarenfabrikation an Bedeutung. Nach den Entwürfen des Fabrikanten Christian Heinrich Schopper wurde von 1825 bis 1827 im klassizistischen Stil das heutige Rathaus errichtet. Bis 1848 gehörte Triebes zu Reuß-Schleiz, danach (bis 1918) zum Fürstentum Reuß jüngere Linie. Der Deutsche Krieg brachte 1866 das Fürstentum Reuß ältere Linie, welches auf Österreichs Seite stand, an den Rand der Auflösung. Nach dem Krieg trat Reuß ältere Linie dem Norddeutschen Bund bei und wurde 1871 Teil des Deutschen Reiches. In Triebes entwickelte sich ab 1875 die Jute-Industrie. 1883 wurde die durch Zeulenroda und Triebes führende Bahnstrecke der Mehltheuer-Weidaer Eisenbahn-Gesellschaft eingeweiht.
1908 erreichte die Einwohnerzahl Zeulenrodas 10.000. Der deutsche Kaiser und der reußische Fürst dankten in Folge der Novemberrevolution 1918 ab. 1919 bildeten die beiden reußischen Staaten den Volksstaat Reuß, der bereits 1920 im neu gebildeten Land Thüringen aufging. 1919 erhielt Triebes das Stadtrecht.
Die erstmals angetretene NSDAP erreichte 1932 bei den Stadtratswahlen vom 4. Dezember 9 von 25 Sitzen. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg kamen zahlreiche Umsiedler in die Stadt. Das Hochfrequenzlabor der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt unter seinem Leiter Adolf Scheibe war mit Einsetzen der Flächenbombardements auf Berlin nach Zeulenroda verlegt worden. Am 17. März 1945 starben bei amerikanischen Bombenabwürfen acht Menschen. Insgesamt blieb Zeulenroda weitestgehend vom Krieg verschont. Amerikanische Truppen besetzten am 16. April ohne Kampfhandlungen Zeulenroda. Bei ihrem Abzug aus Thüringen deportierten sie das Hochfrequenzlabor samt Mitarbeitern und deren Familien nach Heidelberg. Ab 1. Juli stand die Stadt dann unter sowjetischer Verwaltung.
Nach Gründung der DDR wurde Zeulenroda 1952 Kreisstadt, das Land Thüringen aufgelöst und der Bezirk Gera geschaffen.
Am 13. August 1973 kam es zum Einsturz des vorderen Teils der im Bau befindlichen Talsperrenbrücke nach Auma. Vier Tote und fünf Schwerverletzte waren zu beklagen. Die Arbeiten (erstmals eine Brücke im freien Vorbau) fanden unter Termindruck und bei Zwang zur Stahleinsparung statt. Da dieses Ereignis am Jahrestag des Mauerbaus stattfand, wurde zunächst Sabotage vermutet. Der Chefingenier und zwei Mitarbeiter wurden im Mai 1974 vom Bezirksgericht Gera zu mehrjährigen Gefängnissstrafen verurteilt, dann jedoch vom Obersten Gericht der DDR freigesprochen.[2] Im Zuge der Ermittlungen wurde letztendlich festgestellt, dass veraltete Konstruktionsvorgaben die Ursache waren. Am 20. Juni 1975 wurde die neue Trinkwassertalsperre an der Weida offiziell übergeben.
Am 19. Oktober 1989 fand in Zeulenroda erstmals eine politische Demonstration gegen die SED-Diktatur statt. An ihr nahmen etwa 3.000 Menschen teil. Am 13. November trat die SED-Kreisleitung zurück. Bei den am 6. Mai 1990 stattgefundenen ersten freien Kommunalwahlen wurden Frank Steinwachs (CDU) Zeulenrodaer Bürgermeister und Martina Schweinsburg (CDU) Landrätin des Kreises Zeulenroda. In Triebes wurde Gerhard Helmert (CDU) Bürgermeister und blieb es bis zur Fusion mit Zeulenroda. Die Volkseigenen Betriebe wurden privatisiert, die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch an. Die zu DDR-Zeiten ansässigen VEB WEMA (Werkzeugmaschinenbau), Möbelkombinat, Rotpunkt (Gummiwaren) sowie Elastic Mieder (Dessous) wurden nach und nach aufgelöst. In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990 feierten Tausende Zeulenrodaer auf dem Marktplatz die Wiedervereinigung Deutschlands.
1991 wurde der FV Zeulenroda Thüringer Fußballmeister und stieg in Deutschlands damals dritthöchste Liga (Amateuroberliga) auf. Seit Anfang der 1990er Jahre siedelten sich neue Unternehmen, darunter die Bauerfeind AG als bedeutendstes Unternehmen, auf neuen Gewerbeflächen an.
Durch die Gebietsreform verlor Zeulenroda 1994 den Kreisstadt-Status. Eine leicht rückläufige Bevölkerungsentwicklung und der mögliche Verlust des Zeulenrodaer Status als Mittelzentrum ließen Triebes und Zeulenroda die seit längerem praktizierte Zusammenarbeit intensivieren. 2005 fassten beide Stadträte Beschlüsse zur Fusion. Der Thüringer Landtag beschloss am 26. Januar 2006 mit einem Neugliederungsgesetz die Auflösung der Stadt Triebes und die Eingliederung nach Zeulenroda zum 1. Februar 2006. Der Freistaat Thüringen unterstützte diese freiwillige Fusion mit einer einmaligen Zuwendung von 1 Million Euro, die zu großen Teilen in eine gemeinnützige Stiftung zur Förderung von Sport und Kultur eingebracht werden soll.
2008 bewarb sich Zeulenroda-Triebes um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2013.
Einwohnerentwicklung von Zeulenroda
1908 durchbrach die Einwohnerzahl Zeulenrodas die 10.000er-Marke. 1946 war die Stadt durch viele Umsiedler, die in Folge der Kriegswirren ihre Heimat verloren hatten und nach Zeulenroda gekommen waren, auf über 14.000 Einwohner angewachsen. Zu Beginn der Neunzigerjahre wohnten in Zeulenroda über 15.000 Menschen. In den letzten Jahren ist wegen der demografischen Entwicklung und aufgrund von Wegzügen die Zahl der Einwohner leicht rückläufig.
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1830 bis 1950
- 1830: 8.449
- 1905: 9.776
- 1910: 10.389
- 1925: 11.047
- 1933: 12.247
- 1939: 12.688
- 1946: 14.039 1
- 1950: 13.694 2
1960 bis 1998
- 1960: 13.684
- 1981: 14.709
- 1984: 14.659
- 1994: 15.044
- 1995: 15.021
- 1996: 15.026
- 1997: 14.959
- 1998: 14.906
1999 bis 2005
- 1999: 14.826
- 2000: 14.600
- 2001: 14.358
- 2002: 14.158
- 2003: 13.961
- 2004: 13.750
- 2005: 13.434
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
1 29. Oktober
2 31. AugustEinwohnerentwicklung von Triebes
Die Einwohnerzahl von Triebes ist nach der Wende relativ konstant geblieben, was jedoch auf die Eingemeindungen von Mehla und Dörtendorf zurückzuführen ist. Sie schwankte zwischen 4.000 und 4.300 Einwohner.
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):
- 1842 - 1.254
- 1933 - 4.814
- 1939 - 4.816
- 1994 - 4.174
- 1995 - 4.146
- 1996 - 4.128
- 1997 - 4.120
- 1998 - 4.083
- 1999 - 4.261
- 2000 - 4.230
- 2001 - 4.192
- 2002 - 4.144
- 2003 - 4.113
- 2004 - 4.099
- 2005 - 4.040
- Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Einwohnerentwicklung von Zeulenroda-Triebes
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 2005: 17.4741
- 2006: 17.211
- 2007: 16.924
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
1 vor dem Zusammenschluss der beiden Städte
Politik
Stadtrat
Folgende Parteien sind im Stadtrat vertreten: CDU (18 Sitze), Die Linke (6), SPD (4) und BIZ (3). Die BIZ ist die Bürgerinitiative für sozialverträgliche Abgaben und Leistungsgerechtigkeit in Zeulenroda und Umgebung e.V.
Der Triebeser Stadtrat hatte zuletzt folgende Zusammensetzung: CDU (12 Sitze), SPD (2) und Linkspartei.PDS (2). Am 1. Februar 2006 rückten für die CDU fünf sowie für SPD und die Linkspartei.PDS jeweils ein Abgeordneter aus dem Triebeser Stadtrat in den Stadtrat von Zeulenroda-Triebes.
Wahlergebnisse
Zur Bundestagswahl 2005 waren in Zeulenroda 11.247 Menschen wahlberechtigt.
Partei Stadtrat
1999Stadtrat
2004Landtag
1999Landtag
2004Bundestag
2002Bundestag
2005CDU 49,9 % 54,1 % 53,7 % 47,9 % 30,8 % 26,2 % SPD 19,1 % 11,5 % 16,2 % 12,9 % 39,3 % 27,0 % PDS/Die Linke 15,9 % 18,2 % 21,7 % 25,5 % 16,4 % 27,3 % BIZ 8,1 % 12,8 % - - - - FDP 2,5 % 3,4 % 0,9 % 3,6 % 5,6 % 9,0 % Bündnis90/Die Grünen - - 1,5 % 3,6 % 4,0 % 4,4 % Bei Landtags- und Bundestagswahlen sind jeweils die Ergebnisse der Landes- bzw. Zweitstimmen angegeben.
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 1990 Frank Steinwachs (CDU). Bei den letzten Bürgermeisterwahlen im Mai 2006 gewann Steinwachs mit 71,9 Prozent der Stimmen vor Ulrich Herrmann (SPD) mit 15,1 Prozent und Peter Skibbe (Linkspartei.PDS) mit 13,0 Prozent.
Wappen
Das Wappen von Zeulenroda-Triebes zeigt auf schwarzem Feld eine silberne Zinnenmauer. Darüber thront ein goldener, bewehrter Löwe mit einer roten Krone. Die Mauer ist belegt mit einem goldenen Schildchen, in dem eine hervorbrechende schwarze, rot bewehrte Löwenpranke ein nach rechts verschobenes Passionskreuz aus vier in der Mitte verflochtenen Juteschnüren hält.
Das ursprüngliche Zeulenrodaer Wappen (ohne Schildchen mit Passionskreuz) wurde mit dem Stadtrecht am 26. September 1438 in dieser Form verliehen.
Städtepartnerschaften
Seit 1990 besteht eine Städtepartnerschaft Zeulenrodas mit Giengen an der Brenz (Baden-Württemberg). Triebes hatte Partnerschaftsverträge mit Neunkirchen am Sand (Bayern), Wies (Österreich), Sainte-Florine (Frankreich) und Kostelec nad Orlicí (Tschechien) geschlossen. Darüber hinaus bestehen freundschaftliche Beziehungen zu weiteren Städten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Städtische Museum beherbergt zahlreiche Exponate zur Geschichte des Ortes. Einen Schwerpunkt bilden Stilmöbel verschiedener Epochen aus Zeulenrodaer Produktion. Die Galerie "Hans Steger" widmet sich Gemälde- und Skulpturenausstellungen und veranstaltet musikalische und literarische Abende.
Bauwerke
Das Stadtbild wird vom sehenswerten Rathaus im klassizistischen Stil geprägt. Auf dem Turm des Rathauses befindet sich eine Themis-Statue, der griechischen Göttin der Gerechtigkeit, die von den Einheimischen Gette genannt wird. Vor dem Rathaus befindet sich auf dem Marktplatz der Karpfenpfeifer-Brunnen, der auf den Spitznamen der Zeulenrodaer Bürger "Karpfenpfeifer" hinweist. Einen Besuch sind auch das Tropenbad Waikiki, das Städtische Museum, das Winkelmannsche Haus in Triebes, das Wildgehege und die Talsperre an der Weida wert. Zahlreiche Wanderwege, darunter ein Planetenwanderweg und der vom Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland ausgezeichnete Rundweg um die Talsperre, laden zum Erkunden der Umgebung ein.
Im Stadtzentrum befindet sich ebenfalls die klassizistische Dreieinigkeitskirche.
Gedenkstätten
- Ein Denkmal auf dem Rosa-Luxemburg-Platz erinnert an die Opfer der Weltkriege.
- Im Altenheim an der Pausaer Straße wird seit 1957 mit einer Gedenktafel des Sozialdemokraten Franz Philipp gedacht, der nach mehrfacher Verfolgung 1943 im Gestapogefängnis im Weimarer Marstall ermordet wurde. Das Heim trug bis 1989 seinen Namen.
- Seit 1951 erinnert in der Nähe des ehemaligen Oberen Bahnhofs ein VVN-Denkmal an die Opfer der faschistischen Konzentrationslager.
- Eine Grabstätte mit Gedenkstein auf dem Friedhof des Ortsteils Weckersdorf erinnert an drei unbekannte sowjetische Kriegsgefangene, die Opfer von Zwangsarbeit wurden.
- Seit 1994 erinnert ein Gedenkstein an der Straße an die vier beim Einsturz der Talsperrenbrücke 1973 ums Leben gekommenen Bauarbeiter
Sport
Zeulenroda-Triebes verfügt mit dem Waldstadion über eine Sportanlage mit drei Plätzen für Fußball und Leichtathletik. In Triebes befindet sich eine Sportanlage für Fußball und Tennis. Die Badewelt Waikiki mit angeschlossenem kommunalen Hallenbad sowie mehrere Turnhallen bieten weitere sportliche Betätigungsmöglichkeiten. Höchstklassiger Fußballverein der Stadt ist der FC Motor Zeulenroda, der 2008 nach einer Saison in der Thüringenliga wieder in die Landesklasse abgestiegen ist. Überregional erfolgreich sind auch die Tischtennisspieler sowie die Schach-Damen, die bereits in der 1. Bundesliga spielten. Traditionell ist Zeulenroda Zielort der Internationalen Thüringen-Rundfahrt der Frauen. Von Bedeutung ist auch das jährlich stattfindende Leichtathletik-Meeting im Waldstadion.
Regelmäßige Veranstaltungen
Verschiedene Feste, darunter das Europäische Hulafestival, das Stadtfest und das Karpfenpfeiferfest, finden ihren Zuspruch bei den Gästen. In letzter Zeit sind hochkarätige Kabarettveranstaltungen, die mehrmals im Jahr stattfinden, zu einer gewissen Tradition geworden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ende des 19. Jahrhunderts war die Wirkwarenindustrie in Zeulenroda dominierend. Bekannt war z. B. die Firma Julius Römpler, die Gummitextilwaren herstellte. Triebes war Standort von Jute-Verarbeitung und Maschinenbau. Heute sind u. a. der Dienstleistungssektor, Handel und Handwerk, Medizintechnik sowie Betriebe der Holz und Metall verarbeitenden Industrie sowie der Leuchtenindustrie vertreten. Die Stadt an der Talsperre setzt Hoffnungen in eine verstärkte touristische Bedeutung. Die Arbeitslosenquote beträgt 10,6 % (Stand November 2008).
Verkehr
Zeulenroda-Triebes liegt an der B 94 verkehrsgünstig zwischen den Autobahnen A 4 Eisenach-Dresden, A 9 Berlin-Nürnberg und A 72 Chemnitz-Hof und ist nur etwa 20 Autominuten von den Anschlussstellen Triptis und Schleiz der A 9 und 30 Minuten von der Autobahnabfahrt Reichenbach im Vogtland der A 72 entfernt.
Zeulenroda-Triebes verfügt über den Haltepunkt Triebes und den Bahnhof Zeulenroda unterer Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Weida–Mehltheuer. An beiden Stationen verkehrt täglich alle zwei Stunden die Regionalbahn Gera–Mehltheuer, außerdem alle vier Stunden ein Regionalexpress Leipzig–Hof–München.
Bis 1996 gab es außerdem die 3,66 km lange Stadtbahn Zeulenroda, die den unteren Bahnhof mit dem mitten in der Stadt gelegenen oberen Bahnhof verband. Diese 1914 eröffnete Strecke verlor zwar schon 1974 den Personenverkehr, jedoch wurde dieser am 23. September 1991 wieder eröffnet. Am 2. Juni 1996 wurde der SPNV auf dieser Strecke vom Land Thüringen endgültig abbestellt und die Strecke abgebaut.
Ansässige Unternehmen
Zu den wichtigen Unternehmen in Zeulenroda-Triebes zählen u. a. die Bauerfeind-Gruppe, die Zeulenroda Präzision Maschinenbau GmbH, neuform Türenwerk Hans Glock GmbH, Knoch-Lichttechnik GmbH, riese electronic GmbH, die Metallgießerei Heinz Brückner, die FEFA Fenster & Fassaden Produktions GmbH, die TRIMA Triebeser Maschinenbau GmbH und die Holz Neudeck GmbH. Größter Arbeitgeber der Stadt mit über 700 Beschäftigten ist die unter der Führung von Hans B. Bauerfeind stehende Bauerfeind AG (Hersteller medizinischer Bandagen). Ihr 53 m hohes Verwaltungsgebäude ist der erste Hochhaus-Neubau Thüringens seit der Wiedervereinigung Deutschlands.
Medien
Als regionale Zeitung erscheint eine Lokalausgabe der Ostthüringer Zeitung für Zeulenroda-Triebes und Umgebung.
Bildung
In Zeulenroda-Triebes befinden sich an vier Standorten Grund- und Regelschulen, das Friedrich-Schiller-Gymnasium, eine Berufsbildende Schule sowie die Städtische Musikschule „Fritz Sporn“, eine Außenstelle der Volkshochschule Greiz und zwei Bibliotheken.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Gerhard Helmert, letzter Bürgermeister von Triebes
- Friedrich Reimann (1896–1991), Jagd- und Tiermaler
- Johannes Schaub (1919), 1981 Initiator des Heimatblatts Der Karpfenpfeifer
Söhne und Töchter der Stadt
In Zeulenroda-Triebes und seinen Ortsteilen wurden folgende Persönlichkeiten von überregionaler Bedeutung geboren:
- Georg Kresse (1604–1641), Bauerngeneral des Dreißigjährigen Kriegs
- Tobias Philipp Freiherr von Gebler (1726–1786), Dramatiker (Thamos, König in Ägypten), literarischer Übersetzer und Staatsbeamter
- Johann Christian Gottlieb Ackermann (1756–1801), Mediziner, Chemiker
- Christian Heinrich Schopper (1787–1864), Architekt; Erbauer von Rathaus und Kirche
- Ehregott Grünler (1797–1881), Porträtmaler (u. a. von Goethe)
- Gustav Schreck (1849–1918), Thomaskantor in Leipzig
- Heinrich Seeling (1852–1932), Architekt zahlreicher Theater (z. B. Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, Theater in Gera)
- Adolf Scheibe (1895–1958), Entwickler der Quarzuhr in Deutschland
- Hans B. Bauerfeind (*1940), Vorstandsvorsitzender der Bauerfeind AG und Träger des Preises Soziale Marktwirtschaft 2005 der Konrad-Adenauer-Stiftung
- Jürgen Raab (*1958), DDR-Fußballnationalspieler
- Thomas Barth (*1960), Radsportler
- Henning Bürger (*1969), Fußballtrainer und ehemaliger -spieler (u. a. bei Eintracht Frankfurt)
- Doreen Dietel (*1974), Schauspielerin
- René Enders (*1987), Bahnradsportler
Sonstiges
Karpfenpfeiferlegende
Nach einer Legende mussten einmal Zeulenrodaer den fürstlichen Herren in Greiz helfen, den Schlossteich abzufischen. Zum Lohn wurden sie am Abend zum Karpfenessen eingeladen. Da aber die Greizer Karpfen wegen der verschmutzten Teiche nach Schlamm schmeckten und sie den Zeulenrodaern, die für ihre guten Karpfen aus den eigenen Teichen bekannt waren, nicht mundeten, machte einer von ihnen seinem Unmut Luft. Er stand auf und rief: „Wir pfeifen auf eure Karpfen!“ Seit diesem Tage tragen die Zeulenrodaer Bürger den Spitznamen „Karpfenpfeifer“.
MS Zeulenroda
1966 lief im Rostocker VEB „Schiffswerft Neptun“ der Holzfrachter MS „Zeulenroda“ vom Stapel. Das Schiff der DDR-Handelsflotte fuhr vorrangig in die Häfen des Weißen Meeres. Nach dem Ende der DDR wurde das Schiff ins Ausland verkauft und umbenannt.
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
- ↑ Jan Eik und Klaus Behling: Verschlusssache. Die größten Geheimnisse der DDR. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008. ISBN 978-3-360-01944-8. S. 140-141
Literatur
- Wolfgang Theilig: Zeulenroda-Triebes - Das Lexikon einer Stadt in Thüringen 1100 - 2006, 2006
- Heinz Frotscher: Stadt auf der Höhe, Fotosatz Bauer, 1995
- Heinz Frotscher: Bilder meiner Stadt, 2005
Weblinks
- www.zeulenroda-triebes.de - Offizielle Website der Stadt
- www.kleinwolschendorf.de - Ortsteil Kleinwolschendorf
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