Zhaxilhünbo

Zhaxilhünbo
Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
བཀྲ་ཤིས་ལྷུན་པོ་
Wylie-Transliteration:
bkra shis lhun po
Aussprache in IPA:
[ʈʂaɕiɬympɔ],
[ʈʂə́ɕîː ɬýmpu
]
Offizielle Transkription der VRCh:
Zhaxilhünbo
THDL-Transkription:
Trashilhünpo
Andere Schreibweisen:
Tashihlünpo[1], Tashilhunpo, Tashilhümpo
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
扎什倫布寺
Vereinfacht:
扎什伦布寺
Pinyin:
Zhāshílúnbù Sì

Das Kloster Zhaxilhünbo liegt im Westen der Stadt Xigazê im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China. Es ist der traditionelle Sitz des Panchen Lama.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kloster Zhaxilhünbo

Das Kloster wurde 1447 von Gendünzhub, einem der beiden wichtigsten Schüler von Zongkaba, dem großen Reformator, der die Gelug-Tradition gründete und der später (rückwirkend) als erster Dalai Lama galt, gegründet. Zhaxilhünbo ist eine der ganz großen Klosteruniversitäten der Gelug-Schule zur Ausbildung von buddhistischen Gelehrten (Geshe).

Losang Qoigyi Gyaincain wurde 1601 Abt von Zhaxilhünbo. Er war der erste, der den Titel des Panchen Lama – einer der wichtigsten Autoritäten des tibetischen Buddhismus – trug, obwohl er später als vierte Inkarnation bezeichnet wurde. Seit damals ist Zhaxilhünbo der Sitz des Panchen Lama. Losang Qoigyi Gyaincain wurde der wichtigste Studienleiter des großen 5. Dalai Lama und ließ das Kloster vergrößern. Losang Qoigyi Gyaincain wurde der wichtigste Lehrer des großen 5. Dalai Lama, Lobsang Gyaco.

Während der Kulturrevolution wurden Teile des Klosters zerstört, darunter die Grabstupas des 5. bis 9. Panchen Lama. Von ursprünglich 5000–7000 Mönchen wurden die meisten inhaftiert oder getötet, ca. 250 flüchteten ins Ausland, wo sie das Kloster im Exil wieder errichteten.[2] Erst in den 80er Jahren wurden die Einschränkungen der Religionsausübung gelockert und das Kloster wieder aufgebaut.

1982 stellte die chinesische Zentralregierung mehrere Tonnen Gold, Silber und Bronze für die Wiederherstellung zur Verfügung. Mit Spenden der Regierung von Tibet und des Regierungsbezirks Xigazê sowie persönlichen Spenden des 10. Panchen Lama und vieler Gläubigen wurde das Kloster bis Ende der 80er Jahre wieder aufgebaut.

Die Große Maitreya-Statue von Zhaxilhünbo wurde 1904, 1957 und 1985 jeweils rituell mit einer Kasaya neu eingekleidet.

Am 30. Januar 1989 unterzeichnete Li Peng den Beschluss zur Errichtung eines Grabstupas für den 10. Panchen Lama, der im August 1993 fertig gestellt wurde.

Der von der chinesischen Regierung anerkannte 11. Panchen Lama, Gyaincain Norbu, lebt heute in Zhaxilhünbo. Er wird vom gegenwärtigen 14. Dalai Lama nicht als legitime Reinkarnation anerkannt.[3]

Architektur

Das Kloster Zhaxilhünbo nimmt eine Fläche von 18,5 Hektar ein. Die größten Gebäude, im Zentrum des Klosterkomplexes, ist die Maitreya-Halle und die Halle mit den Grabstupas der Panchen Lamas.

In der Maitreya-Halle befindet sich eine 26,2 m hohe Statue eines sitzenden Buddhas (es handelt sich um den höchsten sitzenden Buddha der Welt) aus Gold und Bronze, dekoriert mit Edelsteinen und Korallen, die 1914 unter dem 9. Panchen Lama Tubdain Qoigyi Nyima von 900 Arbeitern in neun Jahren errichtet worden sein soll.

Einige Stupas in der Halle der Grabstupas enthalten die sterblichen Überreste mehrerer Panchen Lamas und andere Reliquien (tib. ring gsal). Auch der 10. Panchen Lama Chinlai Lhünchub Qoigyi Gyaicain ist hier beigesetzt. Sein Stupa ist mit 614 kg Gold, 868 wertvollen Steinen und 246.794 Juwelen geschmückt. Der 1993 errichtete Stupa ist das wertvollste Grabmal in ganz China seit 1950.

Neben noch zahlreichen anderen Statuen beherbergt das Kloster auch zahlreiche Wandmalereien, Meisterstücke buddhistischer Kunst.

Das Kloster steht seit 1961 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (1-109).

Literatur

  • Phuntsok Namgyal: Tibetan Buddhist monastery Bkra-sis-lhum-po (Beijing, Encyclopedia of China Press 1998), ISBN 7500061013.
  • Tanjun Ranopanza: Das Kloster Tashilhunpo. Die Residenz der Großmeister Panchen (Beijing, Verlag für fremdsprachige Literatur 1993), ISBN 7-119-01618-0.

Fußnoten

  1. John Powers: Introduction to Tibetan Buddhism. Snow Lion, Ithaca/Boulder 2007, passim.
  2. Tashi Lhunpo Monastery Webseite des exiltibetischen Kloster in Karnataka, Indien (auf Englisch)
  3. Tibet's missing spiritual guide (BBC, 16. Mai 2005)

Weblinks

29.267588.8811111111117Koordinaten: 29° 16′ 3″ N, 88° 52′ 52″ O


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