Zinnen LU

Zinnen LU
Weggis
Wappen von Weggis
Basisdaten
Kanton: Luzern
Amt: Luzern
BFS-Nr.: 1069Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 6353
Koordinaten: (675986 / 209534)47.0324978.438336435Koordinaten: 47° 1′ 57″ N, 8° 26′ 18″ O; CH1903: (675986 / 209534)
Höhe: 435 m ü. M.
Fläche: 25.29 km²
Einwohner: 4020
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.weggis.ch
Karte
Karte von Weggis

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Weggis (IPA: [ˈvɛkis]) ist eine politische Gemeinde im Amt Luzern des Kantons Luzern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Nachbargemeinden

Weggis grenzt an Küssnacht SZ und Greppen im Norden, an Arth im Kanton Schwyz im Nordosten, an Vitznau im Osten und Südosten und an den Vierwaldstättersee.

Geographie

Vierwaldstättersee, von der Weggiser Seepromenade aus gesehen

Weggis liegt in einer nach ihm benannten Ausbuchtung (Rigibucht) des Vierwaldstättersees am Südwestfuss der Rigi. Der Ort hat ein ausgesprochen mildes Klima und ist bekannt für das Gedeihen von zahlreichen südlichen Pflanzen (u. a. Kastanienbäume, Palmen, Weintrauben und Orchideen).

Das Dorf Weggis liegt auf einer in Südrichtung gelegenen Ebene am Ufer des Vierwaldstättersees. Früher bestand es bloss aus den beiden Ortsteilen Unterdorf im Westen und Oberdorf östlich davon. Durch die rege Bautätigkeit auf Grund der Lage entstanden in den letzten Jahrzehnten die Quartiere Hinterdorf (östlich vom Oberdorf), Rain und Laugneri (beim Hinterdorf), Baumen und Dörfli beim Unterdorf – sowie Tischital und Rigiblick am Hang oberhalb des Oberdorfs. Ganz in der Südwestecke, einer Halbinsel, liegt der Ortsteil Hertenstein LU (2,3 km südwestlich des Dorfs; am Seeufer). An der Gemeindegrenze zu Vitznau, 1,9 km südöstlich des Dorfs, ist quasi ein weiterer Ortsteil entstanden. Vom Seeufer auf 436 m ü.M. bis auf eine Höhe von 794 m ü.M. sind verschiedene Weiler zusammengewachsen. Diese sind: Riedsort (am Seeufer), Bannholz (667 m ü.M.), Bodenberg (642 m ü.M.) und Sentiberg (794 m ü.M.). Weit oben am Hang, erschlossen durch Seilbahn und Zahnradbahn, liegt der Ortsteil Rigi Kaltbad (2,8 km nordöstlich des Dorfs; 1438–1471 m ü.M.). Viele weitere Häusergruppen und Einzelgehöfte gehören zur Gemeinde.


Mit Ausnahme des Herrenwalds nördlich von Hertenstein ist der Westen und die Mitte der Gemeinde waldlos. Ganz anders sieht es am Rigihang östlich vom Hinterdorf aus. Dieser Teil der Gemeinde ist stark von Wald bedeckt. Grössere Waldgebiete sind der Kirchenwald am Hang nordöstlich des Hinterdorfs, durch den der Kienbach zum Vierwaldstättersee fliesst, und das Gebiet Seeboden an der östlichen Gemeindegrenze.

Die Gemeindegrenze geht vom Vierwaldstättersee westlich von Unterwilen (Gemeinde Vitznau) in Richtung Norden 1000 Höhenmeter nach oben bis Rigi-First (bereits im Kanton Schwyz). Und von dort in nordwestlicher Richtung nördlich an Rigi Kaltbad vorbei zum Rotstock (1659 m ü.M.). Dann dreht sie nach Westen und stösst südlich von Greppen wieder an den Vierwaldstättersee.

Vom Gemeindeareal von 1182 ha (ohne Seanteil) sind 46,0 % landwirtschaftliche Nutzfläche. Fast ebenso viel – 38,7 % – sind von Wald und Gehölz bedeckt und 14,0 % sind Siedlungsfläche.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Weggis mit Vierwaldstättersee Richtung Süden
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 1'279
1870 1'384
1880 1'294
1900 1'522
1950 2'247
1970 2'517
1980 2'367
1990 2'997
2000 3'616
2005 3'846
2008 4'183

Von 1850 bis 1880 – mit Ausnahme des Jahres 1870 – blieb die Zahl der Einwohner konstant. Danach setzte bis 1970 – von zwei Stagnationsphasen (1930–1941 und 1950–1960) unterbrochen – ein ständiges Wachstum der Bewohnerzahl ein (1880–1970: +94,5 %). In diesen neunzig Jahren hat sich die Bevölkerung also beinahe verdoppelt. Die 1970er Jahre brachten einen Rückschlag (1970–1980: -6,0 %). Seither wächst die Bevölkerung wegen der guten Lage und der Hotelfachschulen mit ihrer grossen Schülerzahl sehr stark (1980–2008: +76,7 %). Eine Besonderheit ist die Tatsache, dass in Weggis über 200 Chinesen (meist aus der Region Schanghai) leben, die in den Hotelfachschulen ihre Ausbildung machen. Am 30. September 2008 zählte die Gemeinde 4'183 Einwohner. Der weibliche Anteil an der Bevölkerung beträgt 50.82 %. 46.35 % aller in Weggis wohnhaften Personen sind verheiratet, 40.43 % ledig.

Sprachen

Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Der Dialekt von Weggis weicht stark von dem in der Stadt Luzern ab und ähnelt dem des Kantons Schwyz (Beispiele ich gehe //Stadt Luzern: ech goh; Kanton Schwyz und Weggis: ich gah/ neu//Stadt Luzern: nöi; Kanton Schwyz und Weggis: nüü). Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 84,90 % Deutsch, 1,63 % Portugiesisch und 1,41 % Englisch als Hauptsprache an. Allerdings ist die zweitgrösste Sprache Chinesisch, das allerdings unter dem Sammelbegriff ostasiatische Sprachen in der Volkszählung untergeht.

Religionen – Konfessionen

Früher waren alle Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Zusammensetzung der Einwohnerschaft wie folgt aus. Es gibt 59,98 % römisch-katholische-, 16,70 % evangelisch-reformierte- und 1,66 % orthodoxe Christen. Daneben findet man 10,01 % Konfessionslose und 1,99 % Muslime. Unter den Personen, welche keine Angaben zum Glaubensbekenntnis machten, sind wahrscheinlich etliche buddhistische Chinesen. Die Chinesen stellen auch einen bedeutenden Teil der Konfessionslosen. Die Orthodoxen und Muslime sind fast gänzlich Leute aus dem früheren Jugoslawien (Serben, Montenegriner, Mazedonier, Albaner und Bosniaken).

Herkunft – Nationalität

Am 30. September 2008 waren von den 4'183 Bewohnern 3'290 Schweizer und 893 (= 21,3 %) Ausländer. Von den in Weggis wohnhaften ausländischen Staatsangehörigen ist Deutschland mit 337 Personen oder 8.06 % die in Weggis am stärksten vertretene Nation, gefolgt von Portugal von 159 Personen oder 3.8 %.In Weggis wohnen Personen aus 50 Ländern.

Tourismus

Abendstimmung am Hafen, im Hintergrund der Pilatus

Nach Luzern ist Weggis der zweitgrösste Touristenort des Kantons Luzerns. Mit einer Luftseilbahn gelangt man nach Rigi-Kaltbad, in dessen Nachbarschaft der Aussichtspunkt Känzeli liegt. Von Rigi-Kaltbad kann man mit der Zahnradbahn (Vitznau-Rigi-Bahn) weiter bergauf fahren. Weggis wird wegen seines südländischen Klimas auch als Riviera der Zentralschweiz bezeichnet.

Verkehr

Weggis ist, obwohl es an keiner Bahnlinie liegt, gut durch den Öffentlichen Verkehr erschlossen. Und zwar per Schiff und Bus durch die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV). Die Buslinie (Rivieralinie) Küssnacht (Bahnhof)-Weggis-Gersau-Brunnen (Bahnhof)-Schwyz verbindet die Gemeinde auf der Strasse mit der Umgebung. Der Bahnhof von Küssnacht SZ liegt an der Strecke Luzern- Goldau und der Bahnhof von Brunnen an der Gotthardlinie (Basel-Chiasso). Die Schiffe von und nach Luzern verkehren meist im Stundentakt.

Weggis liegt an der Strasse Küssnacht-Gersau-Brunnen. Der nächstgelegene Autobahnanschluss Küssnacht SZ an der A4 ist 10 km entfernt.

Geschichte

Um 800 erwirbt das Kloster Pfäfers (SG) den Hof Wattawis. Die Gemeinde war damals aber schon länger besiedelt. Denn der Gemeindename stammt aus dem Keltischen und bedeutet Ort der Fährleute. Die freiheitsliebenden Bewohner unterstanden einige Zeit der Herrschaft der Habsburger. Sowohl für die Klosterbrüder wie für die Habsburger übten die Herren von Hertenstein die Regentschaft aus. Doch bereits 1332 wurden Weggis und Gersau Freie Republiken und Bundesgenossen der benachbarten Urschweizer. Dieses wurde 1359 in einem Bundesbrief der Eidgenossen bestätigt. Dennoch verkauften die Herren von Hertenstein ihre Rechte im Jahr 1380 an die Stadt Luzern. Diese verwalteten Weggis bis 1798 als Teil der Landvogtei Weggis. Die Weggiser wehrten sich aber in mehreren Aufständen bis 1588 gegen die Herren von Luzern. Im Bauernkrieg von 1653 standen sie für einmal auf seiten der Herrschaft von Luzern. Die Gemeinde gehörte von 1798 bis 1803 zum Distrikt Luzern, danach zum neu geschaffenen Amt Luzern. 1798 wurde der Ortsteil Vitznau von Weggis abgetrennt und eine selbständige Gemeinde. Das Fusionsprojekt der drei Luzerner Rigigemeinden Weggis, Vitznau und Greppen wurde 2005 auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.

Persönlichkeiten

Mark Twain weilte 1897 mit seiner Familie in Weggis und bezeichnet diesen Ort als «den schönsten Flecken der Erde». Nach seiner Absetzung als Kaiser wohnte Kaiser Karl I. von Österreich und seine Frau Zita im Schlosshotel in Hertenstein, bevor er es zur Wiedererlangung der Herrschaft verliess und über Dübendorf nach Sopron flog. Sergei Rachmaninow hatte von 1934 an seinen Wohnsitz zeitweise in Weggis; der Pianist Edwin Fischer lebte ebenfalls lange in Weggis und erhielt 1956 das Bürgerrecht.

Sonstiges

Weggis gehört zu den zahlreichen Steueroasen am Vierwaldstättersee. Im Jahr 1919 wurde in der Gemeinde das erste Strandbad der Zentralschweiz eröffnet, in welchem Männer und Frauen nicht getrennt baden mussten. Im Jahre 1946 wurde im Ortsteil Hertenstein das Hertensteiner Programm verabschiedet, das über die Gründung der Union Europäischer Föderalisten (UEF, bzw. Europa-Union) zur Gründung der Europäischen Union beitrug. Seit 1990 gibt es in Weggis einen Rebberg, der im Eidgenössischen Rebbaukataster eingetragen ist. Der Rebberg Eggisbühl unterhalb der Hügelkapelle des einstigen Herrschaftssitzes und späteren Bürgerheims wird bewirtschaftet durch den Rebbergverein Eggisbühl[2].

Vom 22. Mai bis zum 4. Juni 2006 fand im Vorfeld der Fussball-WM in Deutschland das Trainingslager der brasilianischen Fussballnationalmannschaft in Weggis statt. Insgesamt 70'000 Zuschauer besuchten die 14 öffentlichen Trainingssessionen der Weltmeister von 2002, die mit einem grossen Festprogramm begleitet wurden. Ein gewaltiger Medientross rückte die Gemeinde Weggis während dieser Zeit ins Rampenlicht.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. http://www.eggisbuehler.ch

Weblinks


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