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Sierakowo Sławieńskie Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Koszalin Gmina: Sianów Geographische Lage: 54° 14′ N, 16° 31′ O54.22516.523055555556Koordinaten: 54° 13′ 30″ N, 16° 31′ 23″ O Einwohner: 216 (18. Okt. 2004) Postleitzahl: 76-004 Telefonvorwahl: (+48) 94 Kfz-Kennzeichen: ZKO Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Danzig oder
Stettin-GoleniówSierakowo Sławieńskie (deutsch Zirchow (Zirchow A), Kreis Schlawe) ist ein Dorf in Hinterpommern, heute in der polnischen Woiwodschaft Westpommern gelegen. Es gehört zur Landgemeinde Sianów (Zanow) im Powiat Koszaliński (Köslin).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Sierakowo Sławieński liegt in einer leicht hügeligen Landschaft an einer Landstraße zwischen den Orten Lejkowo (Leikow) und Ratajki (Ratteick) bzw. Sowno (Alt Zowen). Die heutige Kreisstadt Koszalin ist 28 Kilometer, die ehemalige Kreisstadt Sławno (Schlawe) 21 Kilometer entfernt. Bis 1945 bestand über die Station Lejkowo Anschluss an die heute stillgelegte Kleinbahnstrecke Schlawe–Pollnow–Sydow der Schlawer Bahnen.
Nachbarorte von Sierakowo Sławieński sind Ratajki (Ratteick), Kusice (Kuhtz), Sulechowo ((Groß) Soltikow), Lejkowo (Leikow), Laski (Latzig) und Sowno (Alt Zowen).
Geschichte
1267 hieß der Ort Suracowe, 1290 Cirachowa/Cyracowe und 1301 Cirghowe. Die Schlawer Gemeinde Zirchow setzte sich vor 1945 aus dem Bauerndorf Zirchow A (heute Sierakowo Sławieński), dem Gutshof Zirchow B (heute Sierakówko) und der Zowenschen Mühle (heute Sowieński Mlyn) zusammen. Zirchow A lag rechts und links der früher an dem später zugeschütteten Dorfbach verlaufenden Straße in Ost-West-Richtung. An der Nordseite der Straße standen das damalige Gut und die Kirche, an der Südseite die Landarbeiterhäuser und im Westen die ursprünglichen Bauernhäuser.
Vorgeschichtliche Funde deuten auf eine frühe Besiedlung hin. 1267 wurde der Ort erstmals erwähnt. 1287 verlieh Herzog Mestwin II. von Pommerellen das Dorf dem Kloster Buckow. Im Jahre 1590 erschien der Ort in den Pfarrmatrikeln des Kirchspiels Krangen als Bauerndorf im Besitz derer von Podewils auf Krangen, die es 1692 verkauften. Danach waren die Familien von Glasenapp (bis 1769), von Zastrow (bis etwa 1790) und von Stempel (bis 1839) Eigentümer. Bis 1895 bewirtschaftete das Gut dann die Familie Damerow. Zwischen 1905 und 1910 erwarb das Gut Detlef von Schlieffen aus Klein Soltikow. Ende des 19. Jahrhunderts wurden Teile des Gutes aufgesiedelt, und 1927 war das Gut völlig versiedelt. Es blieb ein Restgut von der Größe eines Bauernhofes.
1818 lebten in Zirchow 119 Einwohner. Ihre Zahl stieg bis 1895 auf 186 und bis 1939 auf 419.
Vor 1945 gehörte Zirchow zum Amts- und Standesamtsbezirk Ratteick im Amtsgerichtsbereich Zanow im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern.
Bei der Besetzung durch die Rote Armee im Jahre 1945 flüchteten die Gutsleute mit einigen Bewohnern, und es gelang ihnen, sich bis Westdeutschland durchzuschlagen. Am 3. März 1945 wurde der Ort geräumt. Die letzten Deutschen verließen das Dorf am 23. April 1947.
Zirchow A kam als Sierakowo Sławieńskie unter polnische Hoheit und ist heute ein Teil der Gmina Sianów im Powiat Koszaliński der Woiwodschaft Westpommern (bis 1998 Woiwodschaft Koszalin).
Kirche
Kirchengemeinde
Im Jahre 1267 wird Zirchow (Suracowe) erwähnt, als das Dorf der Kirche zu Nemitz zugewiesen wurde. 1287 kam es an das Kloster Buckow und erscheint – nach der Reformation – im Jahre 1590 als Teil des Kirchspiels Krangen.
Vor 1945 war die Bevölkerung überwiegend evangelischer Konfession. Zirchow A war eine selbständige Kirchengemeinde, zu der der Ort Latzig gehörte. Zirchow B war Teil des Kirchspiels Kösternitz. Zirchow A war wie Kummerow eine Filialgemeinde von Krangen und gehörte zum Kirchenkreis Schlawe der Kirche der Altpreußischen Union. 1940 zählte die Zirchower Kirchengemeinde 740 Gemeindeglieder. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Wilhelm Vedder (Krangen).
Die wenigen katholischen Einwohner gehörten zur Kirche in Pollnow. Das änderte sich nach 1945, als die neuen Einwohner überwiegend katholischer Konfession waren. Die Kirchengemeinde Sierakowo Slawienskie gehört jetzt zur Parochie Sulechówko (Klein Soltikow) im Dekanat Sławno (Schlawe) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Seit 2002 betreut die Kirchengemeinde Pfarrer Józef Bagniewski (Sulechówko).
Die wenigen evangelischen Einwohner sind in das Kirchspiel Koszalin in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen integriert.
Dorfkirche
Die mittelalterliche Kirche wurde nach 1945 aus evangelischem Besitz zugunsten der katholischen Kirche enteignet. Ein Gründungsdatum ist nicht bekannt, um 1600 wurde das Gebäude erneuert. Im Turm sind damals die ursprünglich oben rundbogig geschlossenen Fenster durch kleinere rechteckige ersetzt.
Im Kirchspiel Krangen war das Zirchower Gotteshaus das kleinste: ein schlichter Saalbau über rechteckigem Grundriss, mit Mauern aus Feldsteinen und Ziegeln, im Osten glatt geschlossen, im Westen ein gedrungener, ungegliederter, aufgesetzer Turm aus Ziegeln mit niedrigem Pyramidendach. Zur Innenausstattung gehörte ein Altaraufsatz aus Schnitzwerk und eine achteckige Kanzel.
Pfarrvikare 1888–1910
Zur besseren Versorgung des weitläufigen und umfangreichen Krangener Kirchspiels wurden zwischen 1888 und 1910 spezielle Pfarrvikare in Zirchow eingesetzt, die jedoch nicht in einem Pfarrhaus wohnten, sondern privat oder außerhalb untergebracht waren:
- Sprick, 1888–1893
- Emil Witte, 1893–1894
- Konrad Anton Reinhold Bartusch, 1894–1896
- Johann Friedrich Wilhelm Peter, 1896–1899
- Johann Friedrich Ernst Gülzow, 1899–1900
- Johann Friedrich Wilhelm Waack, 1900–1903
- Karl Wilhelm Harnitz, 1903–1906
- Gustav Adolf Stolt, 1907–1910
Schule
Eine frühere Schule lag südwestlich der Kirche an der Nordseite des Dorfes. 1911 wurde in ihrer Nähe an der Straße nach Zirchow B ein neues Schulhaus mit zwei Klassenzimmern und 2 Lehrerwohnungen errichtet. Das alte Gebäude wurde damals verkauft und wurde bis 1945 als Gemischtwarenladen genutzt.
Seit 1711 sind die Zirchower Schulleiter namentlich erfasst.
Verweise
Literatur
- Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hrsg. von manfred Vollack, 2 Bände, Husum, 1988/89
- Ruth Hoevel, Das Kirchspiel Krangen im Kreis Schlawe in Pommern, Münster, 1981
Weblinks
Sierakowo Sławieńskie auf der Gemeinde-Website (Polnisch)
Ortsteile: Bielkowo (Beelkow) – Dąbrowa (Damerow) – Gorzebądz (Gohrband) – Grabówko (Neu Martinshagen) – Iwięcino (Eventin) – Karnieszewice (Karnkewitz) – Kędzierzyn (Heydebreck) – Kleszcze (Kleist) – Kłos (Kluß) – Maszkowo (Maskow) – Mokre (Mocker) – Osieki (Wusseken) – Ratajki (Ratteick) – Rzepkowo (Repkow) – Sieciemin (Zitzmin) – Sierakowo Sławieńskie (Zirchow) – Skibno (Schübben) – Skwierzynka (Schwerinsthal) – Sowno (Alt Zowen) – Sucha Koszalińska (Zuchen) – Szczeglino (Steglin) – Szczeglino Nowe (Neu Steglin) – Węgorzewo Koszalińskie (Vangerow) – Wierciszewo (Wandhagen)
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