- Zisalpinische Republik
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Die Cisalpinische Republik (it. Repubblica Cisalpina, dt. Zisalpinische Republik) war eine durch französischen Revolutionsexport am 29. Juni 1797 errichtete italienische Tochterrepublik, gebildet aus den Vorgängerstaaten Cispadanische Republik und Transpadanische Republik. Sie wurde in Italienische Republik (it. Repubblica Italiana) am 26. Januar 1802 umbenannt und am 17. März 1805 durch Eingliederung in das neugeschaffene Königreich Italien aufgelöst.
Geschichte
Nach den für den Ausgang des Ersten Koalitionskrieges entscheidenden Siegen im oberitalienischen Feldzug von 1796/1797 proklamierte Napoleon am 29. Juni 1797 die Cisalpinische Republik, zu welchem Zweck die erst im Vorjahr geschaffenen Cispadanischen und Transpadischen Republiken vereinigt wurden. Der Staat mit der Hauptstadt Mailand umfasste die Lombardei mit Mantua, Bergamo, Brescia und Cremona, Verona und Rovigo, das Herzogtum Modena, die Fürstentümer Massa und Carrara und die Legationen Bologna, Ferrara und Mesola nebst der Romagna, seit dem 22. Oktober 1797 auch noch das ehemals bündnerische Untertanengebiet Veltlin mit Bormio und Chiavenna. Im September 1800 wurde er zusätzlich vergrößert durch piemontesisches Gebiet. Es gab zudem Bestrebungen, die italienischsprachigen Teile der Schweiz, damals als Helvetische Republik wie die Cisalpinische Republik eine „Tochter“ Frankreichs, einzuverleiben.
Die Verfassung folgte dem Vorbild der Französischen Republik, mit einer bereits 1796 unter der französischen Militärverwaltung eingerichteten und Direktorium genannten fünfköpfigen Exekutive und einer zweikammerigen Legislative (Senat und Großer Rat). Österreich anerkannte den neuen Staat im Frieden von Campo Formio vom Oktober 1797, drang aber bei Beginn des Zweiten Koalitionskrieges im Mai 1799 in das Land ein und hob die Republik auf. Bonapartes Sieg bei Marengo im folgenden Jahr stellte die ursprünglichen Verhältnisse wieder her; der Frieden von Lunéville 1801 bestätigte die Existenz der Cisalpinischen Republik, die eine neue Verfassung mit einer einkammerigen Legislative (Consulta) und einer neunköpfigen Exekutive (Governo) erhalten hatte. Am 26. Januar 1802 änderte sie ihren Namen in Italienische Republik, nahm die französische Konsulatsverfassung an und wählte Napoléon Bonaparte zum Präsidenten. Am 17. März 1805 nahm Napoléon, bereits französischer Kaiser, die Krone des Königreichs Italien an und löste die Italienische Republik auf.
Bemerkungen
- Die Nationalfarben des heutigen italienischen Staates sind die der Cisalpinischen bzw. Italienischen Republik. Die Flagge der Cisalpinischen Republik, eine Trikolore, wurde erst am 11. Mai 1798 offiziell angenommen und hatte senkrechte Streifen. Auch die transpadanische Vorläuferrepublik benutzte Standarten mit senkrechten Streifen. Die Flagge der Italienischen Republik entsprach bis zum 20. August 1802 der cisalpinischen Trikolore. In einem Text des damaligen Kriegsministers Trivulzi heißt es: „Die Regierung billigte, auf meinen Vorschlag hin, die Änderung der Nationalflagge zu Wasser und zu Land. Somit ist die neue Flagge zu Land quadratisch mit einem roten Hintergrund. Sie trägt einen weißen Rhombus, der wiederum ein grünes Quadrat enthält. Zu Wasser ist die Flagge identisch, jedoch rechteckig. Das Symbol auf Kriegsschiffen soll ein Wimpel in den entsprechenden Farben sein. Die Brigaden der Infanterie sowie die Kavallerie-Regimenter sollen auf ihren Standarten die gleichen Farben im selben Muster führen.“ Als am 17. März 1805 Napoleon Bonaparte zum König von Italien ernannt wurde, änderte man die Nationalflagge nicht. Lediglich auf den Kriegs- und den meisten Militärflaggen wurde auf der Rückseite das königliche Wappen hinzugefügt. Die um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene italienische Nationalbewegung des Risorgimento nahm die Trikolore der Cisalpinischen Republik wieder auf und machte sie zur Einigungsflagge Italiens.
- Der Name der Republik leitet sich vom lateinischen Wort cis für diesseits ab; die Cisalpinische Republik war also die Republik diesseits der Alpen, gesehen aus einem italienischen Blickwinkel. Zudem spielte die Namenswahl auf die antike Bezeichnung Gallia Cisalpina für Norditalien entlang des Po an. Mit der Gallia Cisalpina verband sich schließlich der Name Julius Caesars, der von der gleichnamigen Provinz aus durch Überschreiten des Grenzflusses Rubikon zur Eroberung Roms ansetzte; eine sicher schmeichelhafte Erinnerung für General Bonaparte, dessen militärischer Ruhm in den oberitalienischen Feldzügen gründete.
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