Ziskofen

Ziskofen
Bernd Ziskofen (1993)

Bernd Ziskofen (* 2. Mai 1942; † 9. November 1993 in Hamburg), ein Kaufmann aus HH-Neugraben, gilt unter Fachleuten, auch mehr als ein Dutzend Jahre nach seinem Tod, noch immer als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Rallycross-Sports.

Als langjähriger Vorsitzender seines Motorsport-Vereins, des Automobil-Club Niederelbe (ACN), sorgte er dafür, dass das Anfang 1967 in England erfundene Rallycross auch nach Deutschland gelangte. Ziskofen und seinen Mitstreitern gelang es, den neuen Funsport in Buxtehude zu etablieren und den dortigen Estering im Lauf der Jahre in ein RX-Mekka für viele Rennsportfreunde aus ganz Europa zu verwandeln. Als neuen Ideen gegenüber aufgeschlossener Wettbewerbs-Veranstalter (das erste Rallycross-Rennen auf dem Estering fand im Mai 1972 statt) war er auch maßgeblich daran beteiligt, dass es ab 1973 eine für die ersten drei Jahre noch inoffizielle Europameisterschaft für diese junge Autosport-Disziplin gab, die aber seit 1976 endgültig von der FIA adoptiert ist. Auf Ziskofens Initiative basierend wurde am 14. Dezember 1974 auf dem Flughafen Amsterdam-Schiphol in den Niederlanden die EM-Lauf-Veranstaltergemeinschaft European Rallycross Association (ERA) gegründet, deren Vize-Präsident er bis zu seinem plötzlichen Tod war.

Darüber hinaus war Ziskofen Präsident der Deutschen Rallycross-Vereinigung (DRV), der Rallycross-Fachmann der damaligen ONS (später durch den DMSB abgelöst) und äußerst rühriges Mitglied der Off-Road Commission der Weltautomobilsporthoheit FIA. Anfang der 1980er konnte er verhindern, dass die Buxtehuder Rennstrecke für immer geschlossen wurde, weil einige Estering-Nachbarn die an einer Hand abzuzählenden Renntage pro Jahr nicht weiter dulden wollten. Nachdem 1983 der Betrieb der Anlage vollständig eingestellt werden musste, wurde sie Anfang 1984 wieder geöffnet, danach kontinuierlich modernisiert und erfreut bis auf den heutigen Tag jedes Jahr tausende von RX-Fans. Ihr „Pate“, Bernd Ziskofen wurde allerdings nur 51 Jahre alt und starb an Herzversagen, ganze zwei Tage nach einer Sitzung der ERA, die er selbst in Hamburg organisiert und mitgeleitet hatte. Sein Name ist jedoch für immer untrennbar mit dem nationalen und internationalen Rallycross-Sport und „seinem“ Estering vor den Toren von Buxtehude verbunden.

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