Zoboro

Zoboro

Djenne-Djeno (alt-Djenne - auch, Jenne-Jeno oder Zoboro) ist ein Ruinenhügel ca. drei Kilometer südöstlich von Djenné im heutigen Mali. Es handelt sich um die Vorgängerstadt von Djenné und um eines der ältesten städtischen Zentren südlich der Sahara.

Der Ort ist ca. 33 Hektar groß und stellenweise ca. acht Meter hoch. Er ist in etwa tränenförmig und liegt, vor dem jährlichen Hochwasser geschützt, auf einem Hügel an einem nun aufgegebenden Kanal des Bani.

An dem Ort wurden von 1977 bis 1981 diverse Ausgrabungen durchgeführt, wobei elf Segmente der Stadt angegraben wurden. C-14 Daten haben gezeigt, dass die Stadt von ca. 250 v. Chr. bis um 1400 bewohnt war. Die Geschichte der Stadt wurde anhand der Keramik in vier Phasen geteilt (I-IV). Schon um 100 n. Chr. nahm sie eine Fläche von ca. 25 ha ein. In Phase I-II (ca. 250 V. Chr. - 300 n. Chr.) lebten die Leute vom Fischfang, von Antilopen und domestizierten Kühen. Die Bewohner scheinen in eher einfachen Hütten und Lehmziegelhäusern gelebt zu haben. Es fand sich aber auch eine feine Keramik, die mit Ritzmustern dekoriert ist, Mahlsteine für Getreide und Anzeichen für Eisenverhüttung. Es fanden sich Perlen, die wohl aus dem Mittelmeerraum hierher verhandelt wurden.[1]

In der Phase III (ca. 300-800 n. Chr.) erreichte die Stadt ihre größte Ausdehnung. Es gibt weiterhin eine feine Keramik, die nun teilweise bemalt ist und Eisen. Es fanden sich Steinperlen, Kupfer- und Goldschmuck. Gerade die letzten Materialien sind importiert worden und deuten auf weitreichende Handelsbeziehungen. Es konnten auch einige Urnenbestattungen aus dieser Phase ausgegraben werden, die bisher aber keine großen sozialen Differenzierungen der Bevölkerung zeigen. Die Lehmziegelhäuser sind in dieser Phase dicht aneinander gebaut gewesen mit schmalen Gassen zwischen ihnen. Die Stadt war zu dieser Zeit von einer ca. 3,6 Kilometer langen Mauer umgeben. Es wird vermutet, dass hier mehrere Tausend Menschen lebten.

In der Phase IV ist ein langsamer Verfall feststellbar, bis die Stadt um 1400, wohl mit dem Ankommen des Islam, nach Djenné verlegt wurde. Es fanden sich zahlreiche Terrakottafiguren. Auf der Keramik erscheinen eingeritzte Bilder von Tieren.

1988 wurde Djeno, zusammen mit der Altstadt von Djenné von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbe gesetzt. Weiterhin gehören die ebenfalls im Flutbereich des Bani gelegenen Hügel (Tougéré) Kaniana, Tonomba und Hambarketolo zu den so geschützten Stätten.

Quellen

  1. http://www.smi.uib.no/paj/Masonen.html

Literatur

  • Mcintosh, Susan, ed. : Excavations at Jenne-Jeno, Hambarketolo, and Kaniana (Inland Niger Delta, Mali), the 1981 Season. Berkeley: University of California Press 1995
  • Susan Keech McIntosh, Roderick McIntosh: Cities without citadels: understanding urban origins along the middle Niger, In The Archaeology of Africa, edited by T. Shaw, P. Sinclair, B. Andah, A. Okpoko, London/New York 1993, S. 622-641, ISBN 041511585X

Weblinks

Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch


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