- Zominthos
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Zominthos (griech. Ζώμινθος) ist eine archäologische Fundstelle zwischen Anogia und der Nida-Hochebene.
Auf knapp 1200 m Höhe ist hier ein ungewöhnlich gut erhaltenes Landgut aus spätminoischer Zeit ausgegraben worden. Die Anlage war sehr ausgedehnt (1350 m², 40 Räume allein im Erdgeschoss, teilweise mit Fresken geschmückt) und hatte eine strenge Nord-Süd-Ausrichtung. Einzigartig für das minoische Kreta ist der Fund einer großen Töpferwerkstatt. Wichtigste Erwerbsquelle war die Schafzucht, die noch heute in dieser Gegend von zentraler Bedeutung ist und damals vor allem für die Produktion von Wolle wichtig war. Das Landgut gehörte zu einem Netz von etwa 50 Gütern, die sich an wirtschaftlich oder strategisch wichtigen Stellen der Insel befanden. Sie waren sehr wahrscheinlich Teil eines zentralistischen administrativen Systems, mit dem einer oder mehrere Paläste die Wirtschaft der Insel kontrollierten und die Verkehrswege sicherten.
Die Ansiedlung wurde durch ein Erdbeben zerstört. Ob zwischen diesem Erdbeben und der Vulkaneruption von Thera ein Zusammenhang besteht, ist unklar.
Literatur
- Diamantis Panagiotopoulos: Minoische Villa in den Wolken Kretas. Ein ungewöhnlich grosses Gebäude im kretischen Bergland besitzt hohe Brisanz für die minoische Archäologie. In: Antike Welt. 38, 2007, Nr. 4, S. 17-24, (Online)
- Diamantis Panagiotopoulos: Anaskaphe Zominthu, in: Praktika tes Archaiologikes Etaireias 2004, S. 99-110 (Online)
Weblinks
35.24873333333324.886947222222Koordinaten: 35° 14′ 55″ N, 24° 53′ 13″ OKategorien:- Minoische Stadt
- Antike griechische Stadt
- Archäologischer Fundplatz auf Kreta
- Anogia
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