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Schlacht von Zorndorf Teil von: Siebenjähriger Krieg
Schematische Darstellung der SchlachtDatum 25. August 1758 Ort Zorndorf (polnisch Sarbinowo) Ausgang Preußischer Sieg Konfliktparteien Preußen Russisches Reich Befehlshaber Friedrich II. von Preußen Wilhelm von Fermor Truppenstärke 36 800 44 300 Verluste 12 000 19 000 Siebenjähriger Krieg (1756–1763) Europäischer Kriegsschauplatz Lobositz* – Prag* – Kolin* – Hastenbeck** – Groß-Jägersdorf* – Moys* – Roßbach* – Breslau* – Leuthen* – Krefeld** – Zorndorf* – Hochkirch* – Bergen** – Kay* – Minden** – Kunersdorf* – Lagos*** - Hoyerswerda* - Quiberon Bay*** - Maxen* – Landeshut* – Warburg** - Liegnitz* – Kloster Kampen** - Torgau* – Vellinghausen** – Burkersdorf* – Reichenbach* – Freiberg*
(* Dritter Schlesischer Krieg, ** westlicher Kriegsschauplatz - Großbritannien/Kur-Hannover u.a. Alliierte gegen Frankreich, *** Seeschlacht)
Amerikanischer Kriegschauplatz:
Carillon - La Belle Famille - Abraham-Ebene - Restigouche
Asiatischer Kriegschauplatz:
Cuddalore – Negapatam – Pondicherry – Wandiwash - Manila
In der Schlacht bei Zorndorf im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) kam es am 25. August 1758 erstmals zum bewaffneten Aufeinandertreffen der preußischen Hauptarmee und der russischen Streitkräfte unter ihrem Oberbefehlshaber Graf Wilhelm von Fermor.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Nach der Besetzung Ostpreußens 1757 durch Fürst Stepan Fjodorowitsch Apraxin stand im Sommer 1758 die Zukunft der brandenburgisch-preußischen Monarchie auf dem Spiel. Während von Süden her die Österreicher unter Leopold Joseph Daun anrückten, stand der russischen Armee das Tor nach Brandenburg offen. Kurz vor der Schlacht hatte das Bombardement der Oderfestung Küstrin durch Artillerie begonnen, der Einfall in das Kernland des Königreichs stand unmittelbar bevor. In dieser Situation mussten sich die Truppen von König Friedrich II. in Zorndorf (polnisch Sarbinowo) nahe Neudamm (polnisch Dębno) einer überlegenen feindlichen Streitmacht zum Kampf stellen.
Die Schlacht
Die Schlacht zog sich den ganzen Tag über in glühender Sommerhitze hin. Entgegen der bisherigen Erfahrung konnte der erprobte preußische Infanterieangriff auf Anhieb keine Bresche in die gegnerische Front schlagen. Lange Zeit wogte der Kampf unentschieden hin und her, der linke preußische Flügel wich zurück, auch Feldmarschall Moritz von Anhalt-Dessau konnte die Lage nicht wenden. Der König selbst zeichnete sich durch den Einsatz seines eigenen Lebens aus, als er vom Pferd stieg, die Fahne des Infanterieregiments Nr. 46 von Bülow ergriff und seine fliehenden Haufen wieder dem Feind entgegenführte. Dennoch standen die Zeichen auf Niederlage, bis am späten Nachmittag General Friedrich Wilhelm von Seydlitz auf dem rechten Flügel durch eine massierte Kavallerieattacke mit über fünfzig Schwadronen die Entscheidung herbeiführte: Entgegen dem ausdrücklichen und mehrfach wiederholten Befehl des Königs, zur Entlastung des Zentrums einzugreifen („er haftet mit seinem Kopf für die Bataillie“), wartete der erfahrene und klarsichtige junge Reitergeneral den Augenblick ab, in dem er im Rücken der weit in die preußischen Linien vorgedrungenen russischen Hauptmacht stand. Dann gab er im zugleich günstigsten und äußersten Augenblick den Befehl zum Angriff, überrumpelte die nunmehr eingekesselten Russen und wendete in einer fulminanten Kavalkade die Schlacht zu Gunsten Preußens.
Friedrich selbst honorierte die taktische Meisterleistung seines ebenso eigenwilligen wie genialen Generals, indem er ihn dem auf dem Schlachtfeld anwesenden verbündeten britischen Gesandten Sir Andrew Mitchell nach dem russischen Rückzug mit den Worten vorstellte: „Ohne diesen hier stünde es heute schlecht um uns.“
Folgen
Der Sieg von Zorndorf gab Friedrich die Möglichkeit, sich auf den Kampf der nach Westen vorrückenden Österreicher zu konzentrieren, während Fermor sich nach Osten zurückzog. Die Verluste waren auf beiden Seiten hoch, insgesamt fielen über 30.000 Mann, die Verwundeten und Gefangenen nicht eingerechnet. Trotz des preußischen Sieges hatte der Waffengang an der Oder eher die Wirkung eines Unentschieden, eine weitere Konfrontation war nur eine Frage der Zeit, was auch den Kriegstheoretiker Carl von Clausewitz zu einem eher gespaltenen Urteil über die Schlacht kommen ließ.
Quellen
- Johann Wilhelm von Archenholtz: Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland von 1756 bis 1763, Biblio-Verlag, Osnabrück 1982, S. 169-177. ISBN 3-7648-1203-6 (Nachdruck der Ausgabe Karlsruhe 1791).
Literatur
- Olaf Groehler: Die Kriege Friedrichs II., Berlin 1989.
- Joachim Engelmann, Günter Dorn: Die Schlachten Friedrich des Großen, Friedberg 1986.
- Christopher Duffy: Friedrich der Große - Ein Soldatenleben, Augsburg 1996.
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