Zuckergesetz

Zuckergesetz

Der Sugar Act (engl.: Zuckergesetz) ist ein am 5. April 1764 vom Parlament von England beschlossenes Zollgesetz.

Hintergrund

Bereits seit 1733 war durch den Molasses Act ein Zoll auf Melasse in Höhe von sechs Pennys pro Gallone eingeführt worden, um englische Produkte gegenüber den Importen zum Beispiel von den Französischen Westindischen Inseln billiger zu machen. Dieser Zoll erwies sich als so hoch, dass es sich für Importeure gelohnt hatte, ihn durch Schmuggel und Bestechung systematisch zu umgehen. Unter der Führung des britischen Premierministers Lord George Grenville wurde daher der Sugar Act erlassen, der den Zoll um die Hälfte reduzierte, andererseits aber den Anwendungsbereich des Gesetzes auf andere Güter wie Zucker, bestimmte Weine, Kaffee und Piment ausdehnte.

Als weitere Neuerung sah der Sugar Act insbesondere auch strengere Regeln zur Durchsetzung der Zollbestimmungen vor. Da die kolonialen Geschworenengerichte in der gerichtlichen Verfolgung überführter Schmuggler notorisch unzuverlässig waren, sollten für derartige Vergehen allein zuständige Seegerichte eingerichtet werden. Diese Gerichte sollten ohne die Mitwirkung von Geschworenen aus den Reihen der Kolonisten ein im Sinn der Anklage verschärftes Beweisverfahren anwenden. Auch räumte der Sugar Act den Beamten die Möglichkeit ein, Schmuggelware ohne gerichtliches Verfahren zu beschlagnahmen.

Auswirkungen

Die durch den Sugar Act eingeführten Vorschriften führte zu einem Zusammenbruch des Handels mit Madeira, den Azoren, den Kanaren und den französischen Westindischen Inseln (Guadeloupe, Martinique und Santo Domingo, jetzt Haiti) und brachte die Wirtschaft in den Kolonien zum Erliegen, da es deren Absatzmärkte erheblich einschränkte.

Vor allem war durch die Verschärfung der Maßnahmen zur Durchsetzung der Zollbestimmungen der Schmuggel zugleich weniger gewinnbringend und viel riskanter geworden. Die britische Regierung konnte daher erwarten, dass die Importeure lieber den niedrigeren Zoll entrichten würden als sich bei illegalen Transport- und Einfuhrgeschäften erwischen zu lassen.

Der Sugar Act stieß auf massiven Widerstand bei den Kolonisten. Die Proteste wurden angeführt durch Samuel Adams und fachten schließlich den breiten Widerstand gegen das Stempelgesetz von 1765 mit an. Der Sugar Act war somit eine der Ursachen für die Amerikanische Unabhängigkeitsbewegung. Aufgrund der Proteste wurde das Gesetz schließlich aufgehoben.

Quelle


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