Zugspitzlauf

Zugspitzlauf

Der Zugspitz-Extremberglauf ist ein Berglauf, der seit dem Jahre 2000 im Bereich der Zugspitze stattfindet und mit 2100 Höhenmetern, die auf 16,1 km bewältigt werden müssen, zu den anspruchsvollsten Läufen in den Alpen zählt. Veranstalter ist die getgoing GmbH. 2000 und 2001 wurde er als Zugspitz-Halbmarathon ausgetragen, wobei im zweiten Jahr eine kürzere Ausweichstrecke gelaufen wurde; 2002 fiel er aus. Bis 2004 verlief die Strecke vom Olympia-Skistadion in Garmisch-Partenkirchen durch das Reintal mit Ziel am Zugspitzplatt. 2005 wurde der Start nach Ehrwald verlegt und das Ziel an die Gipfelstation der Tiroler Zugspitzbahn.

Die Strecke führt zunächst auf einer Fahrstraße zur Ehrwalder Alm und zur Hochfeldernalm, dann auf Wanderwegen über das Gatterl, wo man die österreichisch-deutsche Grenze überquert, zur Knorrhütte und schließlich zum Berggasthof Sonnalpin am Zugspitzplatt. Läufer, die hier aussteigen, kommen in eine eigene Wertung. Auf dem letzten Teilstück bis zum Gipfel sind auf 1,3 km knapp 400 Höhenmeter zu erklimmen.

2008 geriet der Lauf in die Schlagzeilen, als bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts zwei Läufer kurz vor dem Ziel starben und sechs weitere zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden mussten.[1][2] Insgesamt waren bei der Rettungsaktion 80 Helfer der Bergwacht, des Bayerischen Roten Kreuzes und der alpinen Einsatzgruppe der Polizei Bayern im Einsatz.[3][4] Die Obduktion stellte als Todesursache für einen der Läufer Unterkühlung fest, während beim anderen nicht eindeutig festgestellt werden konnte, ob er an Unterkühlung oder einem Herz-Kreislauf-Kollaps gestorben sei.[5] Die Staatsanwaltschaft München II leitete daraufhin ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung gegen den Veranstalter ein[6] und beantragte im November 2008 beim Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen einen Strafbefehl, in dem eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen gefordert wurde.[7] Bereits im Vorjahr musste der Lauf aus Sicherheitsgründen am Sonnalpin beendet werden, was von einer Reihe von Teilnehmern mit Unverständnis quittiert worden war.[1][5][3]

Inhaltsverzeichnis

Statistik

Siegerliste

Start in Ehrwald

Datum Männer Zeit Frauen Zeit
2008-07-1313. Juli 2008 6Echtler Martin Echtler -4- 2:07:01,4 8Havlova Pavla Havlová (CZE) 2:41:54,3
2007-07-2222. Juli 2007 6Echtler Martin Echtler -3- 1:43:28[8] 7Clemens Ellen Clemens -3- 2:09:37[8]
2006-07-2323. Juli 2006 6Echtler Martin Echtler -2- 2:07:00 7Clemens Ellen Clemens(-Schöner) -2- 2:29:53
2005-07-2424. Juli 2005 9Cox Martin Cox (GBR) 2:03,02,1 9Summer Petra Summer (AUT) 2:28:48,8

Start in Partenkirchen

Datum Männer Zeit Frauen Zeit
2004-07-1717. Juli 2004 6Echtler Martin Echtler 2:20:56,5 9Baumann Christa Baumann-Vogl 3:03:53,0
2003-07-1919. Juli 2003 9Ahansal Mohamad Ahansal (MAR) 2:16:17,5 9Bernhard Isabella Bernhard 2:33:22,5
2001-09-1616. September 2001 9Debertin Dirk Debertin 1:28:15,9[8] 9Reindl Gabi Reindl 1:46:38,8[8]
2000-09-3030. September 2000 9Wagner Eckhard Wagner 2:06 7Clemens Ellen Schöner 2:35

Entwicklung der Finisherzahlen

Jahr Gesamt davon Frauen kürzere Strecke davon Frauen
2008 183 10 329 62
2007 738 92 --- ---
2006 567 69 31 15
2005 708 81 34 16
2004 568 73 --- ---
2003 536 61 --- ---
2001 366 40 --- ---
2000 441 50 --- ---

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Süddeutsche Zeitung: Zwei Tote bei Extrem-Berglauf – Staatsanwaltschaft untersucht Zugspitz-Drama. 14. Juli 2008
  2. Stern: Drama auf der Zugspitze: Schuldsuche nach dem Todeslauf. 14. Juli 2008 (mit Video, 1:56 min)
  3. a b Bayerischer Rundfunk: Zugspitz-Drama: Tod durch Unterkühlung. Stand: 15. Juli 2008
  4. Der Tagesspiegel: Tod auf der Zugspitze. 15. Juli 2008
  5. a b Süddeutsche Zeitung: Obduktion nach Zugspitz-Unglück – Erfroren am Berg. 15. Juli 2008
  6. Focus: Zugspitzlauf: Gegen die Veranstalter wird ermittelt. 18. Juli 2008
  7. Süddeutsche Zeitung: Nach tödlichem Zugspitzlauf – Strafbefehl gegen Veranstalter beantragt. 14. November 2008
  8. a b c d Kürzere Ersatzstrecke

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