Zum alten Knopfkönig

Zum alten Knopfkönig

48.19533333333316.3667583333337Koordinaten: 48° 11′ 43″ N, 16° 22′ 0″ O

Alois Frimmel - Zum alten Knopfkönig
Logo von Alois Frimmel
Unternehmensform Einzelunternehmen
Gründung 1844
Unternehmenssitz Wien
Unternehmensleitung

Sibylle Zolles

Branche Mode
Produkte

Knöpfe

Website

www.Knopfkoenig.at

Ehemaliger „Zum alten Knopfkönig“ an der Freisingergasse 1 in Wien
Historische Innenausstattung des „Knopfkönigs“

Alois Frimmel („Zum alten Knopfkönig“) ist ein traditionsreiches Geschäft, das Knöpfe und Reißverschlüsse verkauft. Die alte Adresse war Freisingergasse 1 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, heute liegt das Geschäft an der Wiedner Hauptstraße 34 im 4. Bezirk Wieden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschäft wurde 1844 vom Schneidermeister Ferdinand Zambach gegründet. 1878 wurde es von Alois Frimmel gekauft. Alois Frimmel erhielt 1911 den Titel „k.u.k. Hoflieferant“ für Knöpfe und Accessoires, sein Knopfgeschäft hieß „Zum alten Knopfkönig“. Die Knöpfe waren aus Büffelhorn, Perlmutt, edlem Holz oder Metallen hergestellt. Kundschaft waren außer dem Hof der Adel und das Bürgertum. Der „KaffeehausliteratPeter Altenberg war regelmäßiger Kunde.[1]

Alois Frimmels Nachfolger wurde sein Sohn Max Frimmel. Er heiratete, damals bereits 54 Jahre alt, die damals 16-jährige Modeschülerin Erika Frimmel. Zu ihrer Zeit hatte der Laden allein um die 3500 Knopfkisten und Knopfkartons mit hunderttausenden Knöpfen, das Geschäft war knapp 30 Quadratmeter groß mit sieben Angestellten. Das Geschäft wurde mit der Zeit zunehmend beliebt, auch bei Touristen als Kuriosum. Trotzdem wurden mit der Zeit die Geschäfte immer schwieriger, da mit der Massenproduktion und dem veränderten Geschmack der Zeit der Bedarf nach individuellen Knöpfen immer weniger wurde. Da Erika Frimmel keine Erben hatte, die das Geschäft weiterführen konnten, bat sie die Stadtverwaltung mehrmals um Hilfe, um das Geschäft irgendwie für die Nachwelt zu retten.[2] Sie dachte an ein Museum oder wollte zumindest ihre Knöpfe einem Sammler überlassen. Erfolglos gab Erika Frimmel 2004 das Geschäft auf. Sie war zum Zeitpunkt ihrer Pensionierung mit über 70 bereits 45 Jahre lang „Knopfkönig“ und so etwas wie eine Institution geworden. Das Ende des traditionsreichen Hauses am Petersplatz wurde von vielen in Wien sehr bedauert.[3]

Heute befindet sich ein Schokoladengeschäft im Haus, das die 160 Jahre alte historische Innenausstattung weitgehend erhalten hat.[4] Das Interieur ist reichlich mit dunklem Holz vertäfelt. Leuchter hängen von der Decke, die Wände sind von Boden bis zur Decke mit Schränken verdeckt, wo in kleinen Schubladen Tausende von Knöpfen aufbewahrt wurden. Die „Cassa“ ist mit hölzernen Säulen umrahmt, ein großer, goldener Doppeladler als Zeichen des Hoflieferanten schmückt den Eingang zum hinteren Lagerbereich. Laut Eigenwerbung, die am Eingang zu lesen war, rühmte sich Frimmel als „erste und älteste Wiener Knopfniederlage“.

Die Rechte auf den Namen besitzt mittlerweile Sibylle Zolles, die den Namen und die Tradition des Knopfgeschäftes in Wieden weiterführt.

Einzelnachweise

  1. Das Ende des Knopfkönigs. Neue Zürcher Zeitung, 7. Mai 2004. Abgerufen am 4. Februar 2009. (Deutsch, In Wien stirbt die Monarchie ein zweites Mal)
  2. An das Rathaus Herrn Bürgermeister Michael Häupl. Der Standard, 28. Mai 2004. Abgerufen am 4. Februar 2009. (Deutsch, Die "Knopfkönigin" Erika Felicitas Frimmel muss aufhören. Eine Wiener Institution nach der anderen verschwindet ...)
  3. Das Ende des Knopfkönigs. Neue Zürcher Zeitung, 7. Mai 2004. Abgerufen am 4. Februar 2009. (Deutsch, In Wien stirbt die Monarchie ein zweites Mal)
  4. Wien: Aus Knopf- wird Schokoladekönig. Der Standard, 23/24. Oktober 2004. Abgerufen am 4. Februar 2009. (Deutsch, Frau Frimmel ließ ausrichten, sie sei glücklich. Das ist wichtig: Schließlich war Erika Frimmel eine Institution)

Literatur

Weblinks


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