Zweiter Makedonischer Krieg

Zweiter Makedonischer Krieg

Der Zweite Makedonisch-Römische Krieg war eine Auseinandersetzung zwischen König Philipp V. von Makedonien und dem Römischen Reich.

Rom hatte die Parteinahme Philipps V. von Makedonien zu Gunsten Karthagos nicht vergessen und wartete auf eine Möglichkeit, sich zu rächen. Diese ergab sich, als 201 v. Chr. Pergamon und Rhodos ein Hilfegesuch an Rom richteten, da sie sich von Philipp bedroht sahen. Dieser hatte nämlich mit dem Seleukidenkönig Antiochos III. 202 einen „Raubvertrag“ geschlossen, in dem sie das Territorium der politisch geschwächten Ptolemaier unter sich aufteilten. Die Mittelmächte Pergamon und Rhodos befürchteten wohl zu Recht, dass sie sich angesichts dieser Gegner nicht ohne fremde Hilfe würden behaupten können.

Rom nahm die sich bietende Gelegenheit wahr und versicherte sich der Neutralität der griechischen Staaten. Der kraftzehrende Krieg gegen Karthago war gerade beendet worden, so dass nun auch militärische Mittel im ausreichenden Maß bereit standen. Die Römer stellten Philipp vor vollendete Tatsachen, als sie ihm ein nicht annehmbares Ultimatum vorlegten, welches ihm verbot, in Griechenland Krieg zu führen. Die Motive Roms für den Zweiten Makedonisch-Römischen Krieg dürften erstens darin gelegen haben, den schlechten Eindruck gegenüber den Griechen aus dem letzten Krieg wettzumachen, zweitens einen weiteren Machtgewinn Makedoniens zu unterbinden und drittens sich für Philipps Allianz mit Hannibal zu rächen.

Im Jahre 200 v. Chr. landeten die Römer in Griechenland und eröffneten damit den Krieg, konnten aber zunächst nur wenig Erfolge verzeichnen. Dies änderte sich aber, als 199 die Aitoler in den Krieg gegen Philipp eintraten und 198 auch die Achaier folgten. Diese waren bisher Philipps wichtigste Verbündete gewesen, konnten aber keinen weiteren Nutzen in der Allianz mehr erkennen und hatten es außerdem auf die zu Philipp gehörende Stadt Korinth abgesehen. Auch hatte ein Umschwung in der griechischen Öffentlichkeit zugunsten Roms daran seinen Anteil, was das Verdienst des römischen Feldherrn Titus Quinctius Flamininus war.

Die endgültige Entscheidung des Krieges fiel 197 in der Schlacht von Kynoskephalai, wo die makedonische Phalanx eine vernichtende Niederlage erlitt. Erst 196 kam es zu einem Friedensschluss, der die makedonische Hegemonie über Griechenland beendete: Philipp verlor die „drei Fesseln Griechenlands“ Demetrias, Eretria und Korinth sowie die Herrschaft über Thessalien. Zudem musste er 1000 Talente als Entschädigung zahlen, seine Flotte bis auf sechs Schiffe ausliefern und von nun an den Römern militärische Unterstützung leisten. Flamininus erklärte bei den Isthmischen Spielen im Jahre 196 v. Chr. die Freiheit der griechischen Staaten. Die letzte römische Legion zog 194 v. Chr., unter der Leitung seines Bruders, Lucius Quinctius Flamininus, aus Griechenland ab.

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Joachim Gehrke: Geschichte des Hellenismus, München 2003
  • Frank William Walbank: Philip V of Macedon, Cambridge 1967

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