Zwiespältige Wahl

Zwiespältige Wahl

Der Begriff Doppelwahl (auch zwiespältige Wahl) kennzeichnet eine geschichtliche Situation, in der zwei Herrscher weltlicher oder geistlicher Gewalt parallel mit- oder gegeneinander Macht ausüben.

Eine Doppelwahl konnte zustande kommen, wenn die Regeln für die Ermittlung der Mehrheit nicht vorhanden, unklar oder nicht von allen Wählern anerkannt waren. Unzureichende Bestimmungen über das Wahlrecht begünstigten zwiespältige Wahlen. In einer solchen Situation konnte es im Regelfall zur konkurrierenden Machtausübung bis hin zum militärischen Kampf um die Macht kommen. Eine konsensuale Lösung des Konflikts ist die Ausnahme. Sofern eine höhere Instanz für die Lösung des Wahlkonflikts zuständig war (Reprobationsrecht), fielen Entscheidungen oft erst in größerem zeitlichen Abstand und wurden von den Konfliktparteien nicht immer anerkannt.

Zwiespältige Wahlen finden sich häufiger im kirchlichen Bereich, vor allem bei der Besetzung von Bistümern, kommen aber auch bei Päpsten vor (Schisma).

Beispiele

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Doppelwahl — Der Begriff Doppelwahl (auch zwiespältige Wahl) kennzeichnet eine geschichtliche Situation, in der zwei Herrscher weltlicher oder geistlicher Gewalt parallel mit oder gegeneinander Macht ausüben. Eine Doppelwahl konnte zustande kommen, wenn die… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm von Montfort — Wappen der Grafen von Montfort Wilhelm I. Graf von Montfort († 11. Oktober 1301) war von 1281–1301 Fürstabt von St. Gallen. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Erich von Brandenburg — (* um 1245; † 21. Dezember 1295) war Erzbischof von Magdeburg von 1283 bis 1295. Leben Erich war ein jüngerer Sohn des Markgrafen Johann I. von Brandenburg. Wohl schon frühzeitig für den geistlichen Stand bestimmt, erscheint er in Urkunden der… …   Deutsch Wikipedia

  • Innocentĭus — (Innocenz, lat. Name, d.i. der Unschuldige). I. Römer: 1) Jurist u. Agrimensor unter Constantin dem Großen; schr.: De literis notisjuris, wovon Auszüge vorhanden sind, herausgegeben in den Gromatici von Göse. II. Päpste. 2) St. I. I., von Albano… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geschichte der Elfenbeinküste — Die Geschichte der Elfenbeinküste ist die Geschichte des modernen westafrikanischen Staates Elfenbeinküste (französisch Côte d’Ivoire), der gleichnamigen französischen Kolonie, aus der dieser Staat entstanden ist, sowie die Geschichte der… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz von Waldeck — Graf Franz von Waldeck Franz von Waldeck (* wahrscheinlich 1491 auf der Burg Sparrenberg; † 15. Juli 1553 auf Burg Wolbeck, heute Münster) war durch Abstammung Graf von Waldeck und ab 1532 Bischof von Osnabrück, Münster und …   Deutsch Wikipedia

  • Thomas Jefferson — (Rembrandt Peale, 1800) Thomas Jefferson (* 2. Apriljul./ …   Deutsch Wikipedia

  • deutsche Geschichte. — deutsche Geschichte.   Zur Vorgeschichte Mitteleuropa; zur Frühgeschichte Fränkisches Reich.    DIE ENTSTEHUNG UND FRÜHE ENTWICKLUNG DES »REICHS DER DEUTSCHEN«   Die Entstehung des deutschen Regnums (Reiches) ist als ein lang gestreckter… …   Universal-Lexikon

  • Magdeburger Modell — Als Magdeburger Modell wird eine von der SPD geführte Minderheitsregierung bezeichnet, die von der PDS bzw. von deren Nachfolgerpartei Die Linke toleriert wird. Der Name stammt von der Regierung des Ministerpräsidenten Reinhard Höppner, der auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander III. (Papst) — Papst Alexander III. (* um 1100 oder 1105 in Siena, vermutlich als Rolando Bandinelli; † 30. August 1181 in Civita Castellana bei Viterbo) amtierte vom 7. September 1159 bis zu seinem Tod als Oberhaupt der römischen Kirche. Fast zwanzig Jahre… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”